verdi Blickwinkel 12/2012 - IG BCE - Blogs
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Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
die Zeit des Stollens, des Lebkuchens, der Dominosteine und anderer Leckereien ist im vollen Gange.<br />
Ich habe bereits so viel davon genossen, dass ich gar nicht daran denken möchte, was an den Weihnachtsfeiertagen<br />
auf mich zukommt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Witterung es nahezu unmöglich<br />
macht, sich auf Kalorien verbrennende Weise an der frischen Luft zu bewegen, sprich: zu laufen.<br />
Selbst das Fahrradfahren fällt flach, ich traue mich auch auf (vermeintlich) geräumten Wegen nicht<br />
mehr zu fahren. Voller Bewunderung und Neid schaue ich jeden Morgen aus dem überfüllten Bus auf<br />
die Unentwegten, die sich noch auf zwei Rädern fortbewegen. Selbst die S-Bahnen auf ihren vielen Rädern<br />
haben ja Probleme mit der Fortbewegung auf den Schienen. So wird der Arbeitsweg jeden Tag zu<br />
einem kleinen Abenteuer. Auf das ich gut verzichten könnte, zumindest was den Teil angeht, der das<br />
Weihnachtsgeschäft betrifft. Wer in dieser Zeit vorankommen möchte, braucht schon viel Langmut.<br />
Schlecht geräumte Wege, Weihnachtsbuden an jeder Ecke und Menschen, die mit Staubsaugern (natürlich<br />
original verpackten) und anderen sperrigen Gegenständen in die ohnehin überfüllten Bahnen<br />
und Busse steigen, tun ihr Übriges.<br />
All das ist natürlich geradezu lächerlich im Vergleich zu dem, was die Beschäftigten der Firma Neupack<br />
durchmachen, die – ich erwähnte es schon in der letzten Ausgabe – seit dem 1. November für einen<br />
Tarifvertrag streiken. Die Solidaritätsdemonstration am 15.<strong>12</strong>., die beim Erscheinen dieser Ausgabe<br />
schon Vergangenheit ist, hat den Kolleginnen und Kollegen hoffentlich Mut gemacht und Kraft gegeben,<br />
weiter auszuhalten. Sie kämpfen für etwas, das für uns im öffentlichen Dienst selbstverständlich<br />
scheint: einen Tarifvertrag anstelle willkürlich festgesetzter Löhne. Die Eigentümerfamilie verweigert<br />
sich Verhandlungen mit der <strong>IG</strong> <strong>BCE</strong>. Das ist wirklich unfassbar.<br />
Was diese Menschen tun, um ihre berechtigten Interessen durchzusetzen, sollte uns für die kommende<br />
Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst Vorbild sein. Das „Angebot“ von 26 Tagen Urlaub ist<br />
doch eindrucksvoll, oder?<br />
Trotz alledem hoffe ich, dass Sie die Weihnachtstage und vielleicht ja auch die Tage danach in angenehmer<br />
Gesellschaft verbringen und nutzen können Kraft zu tanken für das, was auch im kommenden<br />
Jahr wieder auf uns zukommen wird.<br />
Viel Spaß mit dem <strong>Blickwinkel</strong> wünscht<br />
Stefan Wiarda<br />
N/PR<br />
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