VHB HOCHBAU - Ausgabe März 2012 - VergabeBrief.de

I.5
2.2 Auftragswert bei Losweiser Vergabe (§§ 2 Nr. 7, 3 Abs. 2, 3 Abs. 7 VgV)
Ausgangspunkt dieser Betrachtung ist der Regelfall der Vergabe von Leistungen für eine Fachplanung
(z. B. Leistungsbilder Gebäudeplanung, Tragwerksplanung, etc) an einen AN.
Die Aufteilung dieses Regelfalles in Lose kann also nur auf die Leistungsphasen eines
Leistungsbildes bezogen sein und würde beispielsweise bedeuten, die Phasen 1 mit 5 sowie die
Phasen 6 mit 8 an zwei verschiedene AN zu vergeben.
In diesem Fall ist für beide Auftragsabsichten die geschätzte Gesamtvergütung der Phasen 1 mit 8
zugrunde zu legen.
Ist ein Objekt in einzelne Bauabschnitte aufgeteilt, für die jeweils Einzelaufträge erteilt werden, sind
die Einzelabschnittskosten jeder Fachplanung zu addieren. Dies gilt unabhängig davon, ob die
Leistungen immer an denselben oder an unterschiedliche AN vergeben werden.
Wird ein Teil des Leistungsbildes vom AG selbst erbracht, fällt dies nicht unter das Verbot nach § 3
Abs. 2 VgV, da die VOF ausschließlich die Vergabeabsicht für Dienstleistungen an Freiberufliche
regelt und damit bei der Auftragswertermittlung auch nur die für diesen Vergabeumfang anfallende
Vergütung betrachtet.
2.3 Planungsleistungen im Leistungsbild Technische Ausrüstung (Teil 4, Abschnitt 2 HOAI).
Beim Leistungsbild „Technische Ausrüstung“ kann gegebenenfalls in die Bereiche des Maschinen-
(§ 51 Abs. 2 Nrn. 1, 2, 3, 6 und 7) und Elektrowesens (§ 51 Abs. 2 Nrn. 4, 5 und 8) unterteilt werden.
Weitere oder andere Aufteilungen dieser Bereiche nach Anlagengruppen müssen sich streng nach § 3
Abs. 7 Satz 3 i. V. m. Abs. 2 VgV ausrichten.
Diese Aufteilungsoption im Sinne „...nicht derselben...“ ergibt sich ausschließlich über die unterschiedliche
Ingenieurausbildung und ist in der Dokumentation immer zu begründen.
zusammenfassend gilt
Leistungsphasen innerhalb des Leistungsbildes einer Fachplanung sind zusammenzurechnen,
auch wenn Aufträge an unterschiedliche Auftragnehmer vergeben werden.
Aufträge über Leistungen aus verschiedenen Fachplanungen an unterschiedliche Auftragnehmer
sind getrennt zu behandeln.
Aufträge über Leistungen aus verschiedenen Fachplanungen an einen Auftragnehmer sind
zusammenzurechnen.
Betrachtungsgrundlage ist immer die potentielle Gesamtvergütung für die vorgesehene Leistung
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