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Download der Examensarbeit - ChidS

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II: Theorieteil 2: Chemie <strong>der</strong> Kohlenhydrate<br />

Die Primärstruktur <strong>der</strong> <strong>der</strong> Alginsäuren besteht somit aus periodischen Sequenzen<br />

(MM-und GG-Blöcke), die von aperiodischen Sequenzen (MG-<br />

Blöcke) unterbrochen werden. Das Verhältnis von Polymannuronsäure, Polyguluronsäure<br />

und dem alternierenden Segment kann dabei je nach Algenart<br />

variieren.<br />

Guluronsäure hat einen pK a -Wert von 3,65, die etwas stärkere Säure als<br />

Mannuronsäure einen pK a -Wert von 3,38. Aufgrund ihrer pK a -Werte liegen in<br />

Lösung die Carboxyl-Gruppen <strong>der</strong> Alginsäure größtenteils als Carboxylat-<br />

Anion vor.<br />

In den Zellwänden kommen die Uronsäuren in dicht gepackten Strängen vor,<br />

wobei die Carboxylat-Gruppen <strong>der</strong> Säuren über zweiwertige Kationen (Mg 2+ ,<br />

Ca 2+ ) miteinan<strong>der</strong> verknüpft sind. In dieser Verknüpfung <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Polyuronsäuren in den Zellwänden <strong>der</strong> Algen liegt unter an<strong>der</strong>em die Festigkeit<br />

und Flexibilität <strong>der</strong> Algen begründet, die den extremen mechanischen Belastungen<br />

durch Meeresströmungen und Wellenbewegungen standhalten.<br />

6.4.2 Gelbildung von Natriumalginat 201<br />

Alginsäure ist in Laugen löslich. In siedendem Wasser hingegen ist Alginsäure<br />

kaum, in organischen Lösungsmitteln und kaltem Wasser praktisch unlöslich.<br />

Alginsäure kann jedoch unter Quellung das 200- bis 300-fache an Masse aufnehmen.<br />

Im Gegensatz zur Alginsäure löst sich Natriumalginat langsam in<br />

Wasser und es kommt zur Ausbildung eines Sols.<br />

Wie man an den Konformationsformeln erkennen kann, unterscheiden sich die<br />

verschiedenen Sequenzvarianten in ihrer räumlichen Struktur, was entscheidend<br />

für die Fähigkeit zur Bildung von Gelen ist. Durch die Anwesenheit von<br />

mehrwertigen Kationen können sich die GG-Ketten parallel anlagern und somit<br />

geordnete Tertiärstrukturen ausbilden. Durch die biaxiale Verknüpfung <strong>der</strong><br />

Guluronateinheiten kommt es zur starken Faltung <strong>der</strong> GG-Blöcke, die dazu<br />

führt, dass „Höhlen“ entstehen, die in etwa dem Durchmesser eines Ca 2+ - Kations<br />

entsprechen (Abb.44). Man spricht von <strong>der</strong> sogenannten „egg box type“-<br />

Struktur, da sich ähnlich einem Eierkarton durch die Faltung Hohlräume ergeben,<br />

in die sich Kationen einlagern und die elektrostatische Abstoßung <strong>der</strong><br />

anionischen Ketten kompensieren (Abb.45,46,47). Es kommt zu einer Chelat-<br />

201 Sticher, O. & Hänsel, R. (2007) S.635ff und Marburger, A. (2003) S.19ff<br />

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