Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

ZESZYTY NAUKOWE UNIWERSYTETU SZCZECIŃSKIEGO
NR 617 COLLOQUIA GERMANICA STETINENSIA NR 19 2011
ANNA MARIA BOROWSKA-STANKIEWICZ
Uniwersytet Szczeciński
DIE WEIBLICHE SELBSTWAHRNEHMUNG
IN BRIGITTE SCHWAIGERS ROMANEN
WIE KOMMT DAS SALZ INS MEER? UND LANGE ABWESENHEIT
Die Literatur der 1970er und frühen 1980er Jahre war stark von feministischen
Tendenzen geprägt. Obgleich der Terminus ‘Feminismus’ bereits im
19. Jahrhundert auftauchte, gewann er gerade zum Ende der 1960er Jahre eine
neue Bedeutung. Es entstanden zahlreiche Frauenzentren und feministische
Zeitschriften, wie z. B. „Emanzipation Frauen Argument“, „Frauenoffensive
Journal“, „Frauen und Film“ oder „Die schwarze Botin“; der Rowohlt Taschenbuch
Verlag gründete die Reihe „neue Frau“ (1977). Viele Frauen begannen nicht
nur von ihrer Befreiung zu sprechen – 1968 wurde in Berlin der Aktionsrat zur
Befreiung der Frauen gegründet –, sondern nahmen auch zu politischen Ereignissen
Stellung. Im Jahre 1971 fangen sie mit dem Kampf um die Abschaffung des
Paragraphen 218 an, was einen breiten Widerhall im kulturellen Leben gefunden
hat. Es entstanden beispielsweise zahlreiche Filmproduktionen, die dieses
Problem darstellen. Hiltrud Gnüg und Renate Möhrmann charakterisieren diese
neue Situation wie folgt:
Im Zuge der Studentenrevolte Ende der 60er Jahre, an der sich viele junge Frauen
aktiv beteiligten, wurde in krasser Weise deutlich, dass bei dem Versuch, gesamtgesellschaftliche
Unterdrückungsmechanismen aufzuzeigen, frauenspezifische
Probleme auch von jungen, sich als revolutionär verstehenden Männern vom Tisch
gefegt wurden. Frauen hatten das satt. Die sich aus dem Protest gegen männliche