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Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

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Rezensionen und Berichte 245<br />

Thorner Wörterbuchdiskurs<br />

Ein Bericht über die polnisch-deutsche Tagung „Einsprachige und zweisprachige<br />

Wörterbücher im Spannungsfeld der Kulturgeschichte aus deutscher<br />

und polnischer Sicht“. Toruń, 22.–23. Mai 2009<br />

Toruń, die Heimatstadt von Samuel Bogumił Linde, dem deutschstämmigen<br />

Autor des ersten Großwörterbuches der polnischen Sprache, war am 22. und<br />

23. Mai 2009 Tagungsort der polnisch-deutschen Konferenz: „Einsprachige und<br />

zweisprachige Wörterbücher im Spannungsfeld der Kulturgeschichte aus deutscher<br />

und polnischer Sicht“.<br />

Die Tagung kam dank dem Engagement der Wissenschaftler von drei Universitäten:<br />

Dr. Lech Zieliński (Toruń), Prof. Ryszard Lipczuk (Szczecin) und<br />

Prof. Klaus-Dieter Ludwig (Berlin) zu Stande. Die Grundidee der Veranstalter<br />

war, MetalexikografInnen und WörterbuchautorInnen aus Polen und Deutschland<br />

zusammen zu bringen und damit ein Forum zum Ideen- und Erfahrungsaustausch<br />

für Polonisten und Germanisten zu schaffen.<br />

Der erste Tag war Problemen der einsprachigen Lexikografie gewidmet:<br />

Einen Einblick in die Entwicklungstendenzen der polnischen Lexikografie nach<br />

<strong>19</strong>90 hatten die TeilnehmerInnen mit dem Eröffnungsvortrag von Prof. Piotr<br />

Żmigrodzki (Kraków) bekommen. Bemerkenswert war hier zweifelsohne der<br />

Beitrag von Prof. Mirosław Bańko und Agnieszka Zygmunt (Warszawa) über<br />

geschlechtsspezifische Stereotypen, die ihre Widerspiegelung in Beispielsätzen<br />

von Nowy słownik poprawnej polszczyzny PWN [Neues Wörterbuch des korrekten<br />

Polnisch PWN] finden. Auffallend ist, dass selbst von Frauen verfasste<br />

Wörterbücher den Grundsätzen der political correctness nicht gerecht werden<br />

und eine traditionelle Rollenteilung fossilieren. Prof. Adam Bednarek (Toruń)<br />

berichtete über seine Analyse der lexikografischen Beschreibung von Gefühlen<br />

in ausgewählten Wörterbüchern der polnischen Sprache.<br />

Einen Einblick in die einsprachige Lexikografie der deutschen Sprache<br />

bot der Beitrag von Prof. Hartmut Schmidt (Mannheim) über das berühmteste<br />

Nachschlagewerk der deutschen Sprache: das Deutsche Wörterbuch der<br />

Brüder Grimm. Seine Neubearbeitung war ein seltenes Beispiel für gelungene<br />

Zusammenarbeit mehrerer Institute, u. a. der Berliner (DDR) und der Göttinger<br />

Arbeitsstelle des Deutschen Wörterbuchs (DWB) sowie des Instituts für Deutsche<br />

Sprache in Mannheim.

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