Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19
Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19
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Rezensionen und Berichte<br />
man keine Zusammenfassung zur Beschreibung in den beiden Wörterbüchern,<br />
die angeführten Kontexte mit den Wörterbucheinträgen bilden einfach einen<br />
Teil „für sich selbst“. Ein Vergleich der lexikographischen Erfassung des Wortschatzes<br />
im <strong>19</strong>. Jahrhundert mit einer neueren Beschreibung bleibt völlig aus.<br />
Hier sei ein relativ einfacher Eintrag aus der „Vossischen Zeitung“ 1880<br />
genannt (Czyżewska, S. <strong>19</strong>1):<br />
165. „Das elegante Buch wird allen Käuferinnen, welche das Herzogsche Etablissement<br />
(siehe Bsp. 14-16) besuchen, als Souvenir verabreicht“. VZ 1/1.01., S. 7<br />
VWB/Dunger: Souvenir – Erinnerung, Andenken; Schreibtafel, Denkbüchlein<br />
FWB/Duden: Souvenir das; -s, -s: [kleines Geschenk als] Andenken,<br />
Erinnerungsstück<br />
Eine ausführliche Bibliographie zum deutschen Fremdwortpurismus und<br />
zur Sprachpflege schließen diese insgesamt interessante und ergiebige Arbeit ab.<br />
Der unternommene Versuch, die puristische Tätigkeit des Allgemeinen Deutschen<br />
Sprachvereins mit einer Untersuchung der Pressesprache zu verbinden,<br />
kann als innovativ und wenigstens teilweise erfolgreich eingeschätzt werden.<br />
RYSZARD LIPCZUK<br />
Uniwersytet Szczeciński<br />
Mariola Wierzbicka, Dorothee Schlegel: Sprechzeiten im Diskurs. Zum absoluten<br />
und relativen Gebrauch der Tempora in der gesprochenen deutschen<br />
Sprache. München: IUDICIUM Verlag, 2008, 141 S.<br />
„Die gesprochene Sprache ist die primäre Art der Sprachverwendung“<br />
(S. 28). Der zitierte Satz drückt das Wesentliche in dem dargestellten Buch aus.<br />
Besonders wenn es um die Tempusformen geht, zeichnet sich die gesprochene<br />
Sprache durch eine große Vielfalt von möglichen Realisierungen bestimmter<br />
Zeitformen aus. In dem dargestellten Buch werden die Zeitformen aus Sicht<br />
iherer Lebendigkeit und Echtheit beschrieben. Um dies zu erreichen, bedienten<br />
sich die Autorinnen der authentischen modernen Texte, die überwiegend in<br />
Form von Interviews dokumentiert sind, die ihrerseits nur moderne mündliche<br />
Äußerungen der deutschen Muttersprachler ausmachen. Natürlich werden in