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Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

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Rezensionen und Berichte<br />

polnische Phraseologismen mit dem Lexem Mann und Frau und versucht die<br />

Frage zu beantworten, wie weit sich die Bilder der Frau und des Mannes im<br />

Deutschen und Polnischen decken. Das Ziel war, sowohl Gemeinsamkeiten als<br />

auch Unterschiede im Bild beider Geschlechter in der deutschen und polnischen<br />

Sprache aufzuzeigen. Die Autorin stellt eine Tabelle zusammen, in der sie<br />

deutsch-polnische Phraseologismen bestimmten Bereichen wie Aussehen, Physiologie,<br />

Reife, Charaktereigenschaften, Beruf und Beschäftigung, soziale Rollen<br />

zuordnet. Aus ihren Untersuchungen geht hervor, dass das Bild der Frau und des<br />

Mannes von der Kultur des Landes, die sich auch in der Sprache tief widerspiegelt,<br />

abhängig ist. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass die Phraseologismen<br />

mit Mann im Deutschen häufiger als im Polnischen (mężczyzna, mąż) vorkommen.<br />

Außerdem ist das Bild der deutschen Frau positiver als das der polnischen<br />

(z. B. die Frau jds. Träume, kobieta fatalna, brać żonę w jednej koszuli) und<br />

das Bild des Mannes ist in beiden untersuchten Sprachen positiver als das Bild<br />

der Frau (z. B. ein Mann der Wissenschaft sein, ein Mann von Geist, ein Mann<br />

der Tat, der richtige Mann am richtigen Platz sein, uczony mąż, zdecydowanie<br />

po męsku, być prawdziwym mężczyzną, odważny jak mężczyzna, stuprocentowy<br />

mężczyzna usw.) Der Beitrag füllt eine Lücke in den bisherigen Untersuchungen<br />

über deutsche und polnische Phraseologismen aus.<br />

Der Beitrag von Janusz Stopyra (Wrocław) Versuch einer Klassifi zierung<br />

von deutschen Wortbildungsprodukten nach ihrer Prädikat-Argumentstruktur<br />

ist eine ausführliche Studie über eine Einteilung der Ableitungen in Anlehnung<br />

an das Modell The Case for Case von Charles Fillmore. Sie wird durch zahlreiche<br />

Beispiele illustriert. Der Autor stellt seine Untersuchungsergebnisse zur<br />

Systematisierung der deutschen und dänischen Ableitungen in Bezug auf ihre<br />

Prädikat-Argumentstruktur dar. Den Ausgangspunkt für seine Untersuchung<br />

der Derivate bildeten eigene Materialien und auch Erfahrungen, die während<br />

des Dänischunterrichts für Germanistikstudenten gesammelt wurden. Der Autor<br />

teilt die Derivate nach der semantischen Rolle und nach dem sie motivierenden<br />

Satzteil ein. Es wurden zugleich auch morphologische Faktoren berücksichtigt.<br />

Die Untersuchungsergebnisse wurden als Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />

zwischen den deutschen Derivaten und ihren dänischen Übersetzungsäquivalenten<br />

zusammengestellt. Der Autor stellt resümierend fest, dass man trotz<br />

weitgehender Analogie zwischen deutschen Ableitungen und ihren dänischen<br />

Entsprechungen auf eine mechanische Übertragung mancher deutschen Wortbildungsmuster<br />

auf das Dänische verzichten muss.

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