22.11.2013 Aufrufe

Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bildlinguistik – Ansätze, Aspekte, Aufgaben 209<br />

Gesamttextes erst auf einem höheren Niveau ihrer Interaktion (vgl. STÖCKL 2004:<br />

254; OPIŁOWSKI 2006: 118). Einzelne Gebiete der Bildlinguistik haben gezeigt,<br />

dass nicht nur eine Vielfalt möglicher Interaktionsfelder besteht, sondern dass<br />

jedes Zeichensystem unerwartete Momente, unerwartete Potentiale in einem<br />

anderen entfacht und dabei zur pragmatischen Bereicherung des jeweiligen Zeichensystems<br />

beiträgt.<br />

Zu einer Entwicklung der Bildlinguistik benötigt man die Integration linguistischer<br />

und bildwissenschaftlicher Beschreibungsinstrumente, damit man<br />

die Wirkungsweise und potentielle Auswirkungen der Partnerschaft von Sprache<br />

und Bild ausschöpft. Sicherlich wurden in diesem Beitrag nicht alle möglichen<br />

Aspekte dargestellt, deshalb erfordert die praxisorientierte Bildlinguistik<br />

weitere, auch interkulturell angelegte Erforschung von Sprache und Bild. Die<br />

pragmatischen Untersuchungen müssen sich aber nicht unbedingt auf appellative<br />

Medientexte beziehen, obwohl deren persuasiver Zweck kreativere und aufwendigere<br />

Zeichenprozesse im Vergleich mit anderen Textsorten erwarten lässt. Das<br />

wäre jedoch ein guter Ansatzpunkt für interne Vergleiche einzelner Textgenres,<br />

die man auf Anwendung und Erschöpfung von Sprache-Bild-Gefügen hin untersuchen<br />

kann.<br />

Literatur<br />

ANTOS, Gerd/SPITZMÜLLER, Jürgen (2007): Was bedeutet Textdesign? Überlegungen zu<br />

einer Theorie typographischen Wissens. In: ROTH/SPITZMÜLLER (Hgg.), 35–48.<br />

ADAMZIK, Kirsten (2004): Textlinguistik. Eine einführende Darstellung. Tübingen.<br />

ASSMANN, Jan (2004): Die Frühzeit des Bildes – Der altägyptische iconic turn. In:<br />

MAAR/BURDA (Hgg.), 304–322.<br />

BALSLIEMKE, Petra (<strong>19</strong>99): Der Kunde ist König! Zur Verwendung von Phraseologismen<br />

in der Anzeigenwerbung. In: BAUR/CHLOSTA/PIIRAINEN (Hgg.), <strong>19</strong>–46.<br />

BALSLIEMKE, Petra (2001): Da sieht die Welt schon anders aus. Phraseologismen<br />

in der Anzeigenwerbung: Modifi kation und Funktion in Text-Bild-Beziehungen.<br />

Hohengehren.<br />

BARZ, Irmhild/FIX, Ulla/LERCHNER, Gotthard (Hgg.) (2002): Das Wort in Text und Wörterbuch.<br />

Stuttgart, Leipzig.<br />

BAUR, Rupprecht S./CHLOSTA, Christoph/PIIRAINEN, Elisabeth (Hgg.) (<strong>19</strong>99): Wörter<br />

in Bildern - Bilder in Wörtern. Beiträge zur Phraseologie und Sprichwortforschung<br />

aus dem Westfälischen Arbeitskreis (= Phraseologie und Parömiologie 1).<br />

Hohengehren.<br />

BISHARA, Nina (2007): Selbstreferenz in der Werbung: Opake Text- und Bildgestaltung.<br />

In: ROTH/SPITZMÜLLER (Hgg.), 125–142.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!