22.11.2013 Aufrufe

Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Deutsche Modalpartikel auch und etwa … <strong>19</strong>3<br />

seinen individuellen oder mit seinen allgemeinen, sozialen Erwartungen nicht<br />

übereinstimmt. Die Verwendung der Modalpartikel etwa löst die konversationelle<br />

Implikatur aus, dass der Sprecher die Möglichkeit der Wahrheit von X auch<br />

nicht erwartet.<br />

3. ZUSAMMENFASSUNG<br />

Die Defizite, die mit der Methode der translatorischen Konfrontation verbunden<br />

sind, lassen bestimmte praktische Unzulänglichkeiten zu. Deswegen<br />

sind die Ergebnisse der Korpusuntersuchung sicherlich nicht zu verallgemeinern,<br />

denn die Belegsammlung ist nicht in jeder Hinsicht repräsentativ und die Übersetzungen<br />

stellen nicht immer optimale Lösungen dar. Darüber hinaus kann man<br />

den Einfluss subjektiver Faktoren nicht ausschließen (vgl. BEERBOM <strong>19</strong>92: 296).<br />

Die in diesem Beitrag unternommene Explikation und Exemplifikation interlingualer<br />

Beziehungen zwischen den deutschen Modalpartikeln auch und etwa in<br />

Fragesätzen und deren polnischen Entsprechungen lässt mich konstatieren, dass<br />

mit Hilfe der Abtönungspartikeln die Einstellung des Sprechers zum Sachverhalt<br />

in gewisser Weise ausgedrückt wird. Die vorgeführte Zusammenstellung der<br />

deutschen partikelhaltigen Beispielsätze und ihrer polnischen Äquivalente kann<br />

sowohl den Lernern als auch den Dolmetschern und Übersetzern eine gewisse<br />

Unterstützung in ihrer Kognitivierung der Partikelexistenz in beiden Sprachen<br />

sein. Sie gestattet überdies tiefere Einblicke in die Partikelsysteme der beiden<br />

untersuchten Sprachen und macht bewusst, wie diese Partikeln in der jeweiligen<br />

Sprache funktionieren und wie sie eine Äußerung mit vorausgehenden Handlungen<br />

bzw. Zuständen verknüpfen. Dabei haben diese Partikeln eine ausschlaggebende<br />

strukturierende und konnektierende Funktion.<br />

Literatur<br />

ASSBACH-SCHNITTKER, Brigitte (<strong>19</strong>75): Zur Wiedergabe deutscher Satzpartikeln im Englischen.<br />

In: G. Drachmann (Hg.): Akten der 1. Salzburger Frühlingstagung für<br />

Linguistik. Tübingen, 303–318.<br />

BASTERT, Ulrike (<strong>19</strong>85): Modalpartikel und Lexikographie. Eine exemplarische Studie<br />

zur Darstellung von doch im einsprachigen Wörterbuch. Tübingen.<br />

BECKER, Norbert (<strong>19</strong>76): Die Verknüpfungspartikeln denn, mal, doch und andere. In:<br />

Zielsprache Deutsch 7/3, 6–12.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!