Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

Wörter englischer Herkunft … 173
Ursprungs sind (SCHNEIDER 1974: 165). Wörter fremder Herkunft treten im Wortschatz
von Sportarten wie Hockey, Fußball, Wasser-, Pferde-, Rad- und Motorsport
auf.
Das Englische bildet auch die wichtigste Quelle für die Übernahme von
fußballsprachlicher Terminologie (vgl. ZUCHEWICZ 1987: 124 f.).
1. ZUM BEGRIFF ANGLIZISMUS
Im folgenden Teil meines Beitrags soll auf den Begriff des Anglizismus
etwas näher eingegangen werden.
Das Deutsche Fremdwörterbuch belegt den Begriff „Anglizismus“ erstmalig
1744 bei Gottsched, der damals noch von „Anglicismi“ sprach (vgl. TAUTEN-
HAHN 1998: 18). Als Anglizismus bezeichnet man eine Übertragung einer für
das britische Englisch charakteristischen Erscheinung auf eine nicht englische
Sprache (DUDEN Das Fremdwörterbuch 2007: 67). Dieser Einfluss zeigt sich
auf Sprachebenen wie Lautung, Syntax oder Wortschatz.
Beim Begriff „Anglizismus“ differenziert YANG (1990: 9) drei Typen der
Wörter englischer Herkunft:
1) konventionalisierte Anglizismen: Zu dieser Gruppe zählt er Anglizismen,
die nach dem Sprachgefühl vieler Deutscher keine Fremdwörter mehr sind,
obwohl sie sich in der Artikulationsart und Orthografie oft anders verhalten
als einheimisches Wortgut (z. B. Computer, Keks, Jeans).
2) Anglizismen im Konventionalisierungsprozess: Anglizismen in dieser
Gruppe kommen vielen Deutschen fremd vor (z. B. Factory, Underdog).
3) Zitatwörter, Eigennamen und Verwandtes: Anglizismen in dieser Gruppe
werden in einer bestimmten Situation oder im Zusammenhang mit Amerika,
England, Kanada oder anderen englischsprachigen Ländern gebraucht (z. B.
Boat People, High School, Highway) (vgl. YANG 1990: 9).
Die deutsche Sprache wurde im Laufe ihrer Entwicklung von vielen Sprachen
beeinflusst. Aus dem Lateinischen ging im Humanismus eine große Anzahl
von wissenschaftlichen Ausdrücken ins Deutsche ein. Im 17. und 18. Jahrhundert
hatte die „Modeerscheinung“ des Französischen einen Einfluss auf die deutsche