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Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

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Bemerkungen zur Stabilität der Phraseologismen ... 163<br />

weisen, dass „die morpho-syntaktischen Anomalien letztlich auf semantische<br />

Besonderheiten des Idioms zurückzuführen wären“ (BURGER 2007: 22).<br />

FLEISCHER (<strong>19</strong>82: 54 ff.) versteht transformationelle Defektivität als eine<br />

Beschränkung der Transformation, Expansion und Reduktion phraseologischer<br />

Einheiten. Dabei nennt er folgende Transformationen:<br />

• Passivtransformation,<br />

• Relativsatz-Transformation,<br />

• Expansion durch Attribute,<br />

• Nominalisierung,<br />

• Fragesatz-Transformation,<br />

• Kontrastierung oder Hervorhebung der Komponenten durch bestimmte<br />

Konstruktionen,<br />

• Reduktionen,<br />

• zeugmatische Verknüpfung.<br />

Durch die oben genannten Transformationen können entweder Formen entstehen,<br />

die unauffällig sind, oder solche, die Leser als auffällig empfinden. Hier<br />

einige Beispiele:<br />

Unauffällige Formen (usuelle Verwendung der Phraseologismen):<br />

(Präteritum, 3. Person Pl.)<br />

jdm./sich ins Gehege kommen 2<br />

• Eine Geschichte hart am Mythos: Sex, Drogen, Rock’n’Roll – Red Hot Chili<br />

Peppers ließen nichts aus, den Exzess so wenig wie die Ekstase, sie prügelten<br />

sich, kamen ins Gehege mit der Polizei. („Neue Zürcher Zeitung“ 2003, 64)<br />

Auffällige Formen (kreative Verwendung):<br />

(Expansion durch Attribute)<br />

Kreide fressen<br />

• Schien es doch zunächst ganz so, als habe der sächsische Wolf preußische<br />

Kreide gefressen. („Die Welt“, 24.04.2007)<br />

(Reduktion)<br />

die Katze im Sack kaufen<br />

• Die Katze im Sack? („Neue Zürcher Zeitung“ 2003, 248)<br />

(Konjunktiv Präteritum, Komparativbildung)<br />

fest im Sattel sitzen<br />

2<br />

Beispiele aus der „Neuen Züricher Zeitung“ nach POCIASK 2007, andere Beispiele aus eigener<br />

Untersuchung.

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