Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

162
Dorota Misiek
gismus und andererseits in Beschränkungen der Transformation, der transformationellen
Defektivität“ (FLEISCHER 1982: 52).
ANOMALIEN IN DER SYNTAKTISCHEN VERBINDUNG
DER KOMPONENTEN
Zu Anomalien in der syntaktischen Verbindung der Komponenten gehören
(vgl. FLEISCHER 1982: 52 f. 1 ):
• unflektierter Gebrauch des attributiven Adjektivs (oder adjektivisch
gebrauchten Partizips): auf gut Glück,
• adverbialer Genitiv und Genitivkonstruktion als Objekt: schweren Herzens,
guter Dinge sein,
• Voranstellung des attributiven Genitivs: in die Teufels Küche kommen,
• sonstige Rektionsanomalien: jdm. Lügen strafen,
• Anomalien im Artikelgebrauch: vor Ort, auf Draht sein,
• Anomalien in Gebrauch der Pronomina: eins mit dem Holzhammer gekriegt
haben,
• Anomalien in Gebrauch von Präpositionen und dergleichen: an jdm./etw.
einen Narren gefressen haben.
Die syntaktische Verbindung der Komponenten ist meistens aus der Nennform
ersichtlich. Die Markierung als feste Wendungen dürfte in diesen Fällen
dafür reichen, dass die Wörterbuchbenutzer diese Form auch korrekt anwenden,
d. h. ohne sie zu verändern.
TRANSFORMATIONELLE DEFEKTIVITÄT
Phraseologische Einheiten unterliegen bei Einbettung in den Text, ähnlich
wie andere Lexeme, textueller Kongruenz. Sie werden also nicht (oder nur
selten) in ihrer Nennform gebraucht, sondern dem Satz oder Text grammatisch
angepasst. Allerdings unterliegen Phraseologismen bestimmten Restriktionen in
Bezug auf die Formenbildung. Burger weist darauf hin, dass eine Systematik in
diesem Bereich wahrscheinlich nicht möglich sei. Es ließ sich auch nicht nach-
1
Dazu auch FIX 1974–1976: 38.