Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19
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Nicht nur der Duden ... 151<br />
alltäglichen Situationen wie Wohnzimmer werden auch hochspezifische Sachverhalte<br />
aufgenommen, wie z. B. Off-shore-Bohrung oder Neuzeitliche Energiequellen.<br />
Mit 27.500 Lemmata ist es das umfangreichste von allen deutsch-polnischen<br />
Bildwörterbüchern. Das Lemmatisierungsprinzip ähnelt demjenigen im Wörterbuch<br />
von Daum und Wiederroth (die sog. pictura et nomenclatura), jedoch<br />
befinden sich polnische Äquivalente direkt unter den deutschen Lemmawörtern<br />
in der Legende und nicht in einer separaten Kolumne. Die Mikrostruktur ist<br />
unterschiedlich ausgebaut und umfasst außer dem Lemmawort mit Genusangabe<br />
(Artikel bei attributiven Wortgruppen, Abkürzung m, f, n bei einfachen Substantiven)<br />
und Äquivalent, zum Teil auch Synonyme – darunter regionale Varianten,<br />
die mit diatopischen Markierungen gekennzeichnet sind, z. B.:<br />
Der Klatschmohn (Klappenmohn, österr. Feldmohn, die Feuerblume, schweiz.<br />
Kornrose), ein Mohn m – mak polny, mak<br />
Selten treten andere Markierungen auf: diatechnische (bergm. – bergmännisch,<br />
seem. – seemännisch), diakonnotative (scherzh. – scherzhaft, żart - żartobliwie),<br />
diastratische (fam. – familiär, dicht. – dichterisch, pot. – potocznie). Abkürzungen<br />
und Markierungen auf Deutsch werden bei deutschen Lexemen verwendet<br />
– sie sind auch zahlreicher als diejenigen auf Polnisch, die im polnischen<br />
Text gebraucht werden. Häufig sind Komposita und Mehrwortlexeme, die als<br />
attributive Fügungen vorkommen, z. B.:<br />
die vollautomatische Eierverpackungsmaschine – automat do pakowania jaj.<br />
Beitexte im Vorspann (Vorwort, Abkürzungs- und Inhaltsverzeichnis) sowie<br />
im Nachspann (Register) sind zweisprachig (bis auf die Danksagungen, die<br />
ausschließlich auf Deutsch abgefasst sind), obwohl der Verlag dieses Werk an<br />
Deutsch lernende Polen richtet. Die Gestaltung der Makro- und der Mikrostruktur<br />
hat aber gewisse Inkonsequenzen hinsichtlich der Direktionalität: Auf der<br />
einen Seite sind polnische Äquivalente reine Bedeutungsangaben, auf der anderen<br />
Seite kommen die Genusangaben bei den deutschen Lemmata vor und die<br />
meisten Markierungen sind auch auf Deutsch.