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Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

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Magdalena Lisiecka-Czop<br />

des Wörterbuches als eine „kulturpolitische Aufgabe“ heraus, und tatsächlich<br />

ist die kommunistische Propaganda auf jedem Schritt und Tritt sichtbar. Sowohl<br />

bei der Themenwahl als auch bei der Gestaltung der Bilder – überall stößt man<br />

auf Propagandaparolen: nicht nur in den Industriebetrieben, sondern auch an<br />

der Universität („Für Einheit, Frieden und Demokratie“), im Konzertsaal („Die<br />

Kunst gehört dem Volke“) und sogar im Altenheim („Auch wir Alten erstreben<br />

für ganz Deutschland Einheit und Frieden zu erleben“). Die lexikalische Information<br />

besteht aus zwei parallelen (Polnisch und Deutsch) Legenden zu 189 thematischen<br />

Bildtafeln. Es sind lauter Wörterlisten ohne jegliche Grammatikangaben<br />

auf der polnischen Seite. Manche Lemmata enthalten Synonyme (das Lesepult,<br />

Katheder – pulpit, katedra) oder präzisierende Glossen (das Kollegheft [für die<br />

Nachschrift] – zeszyt [do spisania wykładu]). Die Qualität der polnischen Übersetzung<br />

ist eher miserabel, besonders bei den Fachbegriffen kommen zahlreiche<br />

Fehler vor (z. B. der Fruchtzapfen – *szyszka płodowa). Im Nachspann befinden<br />

sich zwei Wörterverzeichnisse: ein polnisches und ein deutsches. Das Wörterbuch<br />

ist an Deutsche adressiert, die die polnische Sprache (als Fortgeschrittene)<br />

erlernen wollen.<br />

3.2. Tadeusz Porayski: Słowniczek obrazkowy niemiecki. Warszawa:<br />

Wspólna Sprawa, <strong>19</strong>60<br />

Es handelt sich um ein kleines deutsch-polnisches Wörterbuch für Leserinnen<br />

und Leser einer Zeitschrift für Fremdsprachenlernende: „Mała Mozaika“<br />

[Das kleine Mosaik], in dem 600 am häufigsten in der deutschen Fassung der<br />

Zeitschrift erscheinende Vokabeln erfasst sind. Das Wörterbuch hat eine passive<br />

Funktion und soll beim Leseverstehen deutschsprachiger Texte behilflich sein,<br />

worauf auch seine Makro- und Mikrostruktur hindeuten.<br />

Die Wörter werden alphabetisch geordnet und mit kleinen schwarz-weißen<br />

Zeichnungen im Briefmarkenformat illustriert. Farbig (türkisblau und senfgelb)<br />

ist entweder der Schrift- oder der Bildhintergrund. Die Bilder sind eher skizzenhaft<br />

als realistisch und können manchmal zu falschen Assoziationen führen,<br />

z. B. wird das Wort Februar mit einem Sternzeichenbild (zwei Fische), das den<br />

Zeitraum vom 20. Februar bis zum 20. März symbolisiert, und der römischen<br />

Ziffer II illustriert. Bei schwer zu bebildernden Vokabeln (z. B. erst, etwas, fast)<br />

erscheint ein Männchen mit einer Tafel, an die die Wortform geschrieben wird.<br />

Bis auf Artikel bei Substantiven und Aspektformen bei polnischen Verben gibt

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