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Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

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Magdalena Lisiecka-Czop<br />

1.2. Sprachliche Informationen im Bildwörterbuch<br />

Wörter stehen in Bildwörterbüchern keineswegs im Hintergrund, auch<br />

wenn ihre Auswahl von der Bebilderung abhängig ist. Die Lexik ist nämlich der<br />

eigentliche Zweck und die Begründung eines Wörterbuchs.<br />

Lemmatisiert werden hauptsächlich Substantive, und zwar Konkreta, da sich<br />

diese bildlich darstellen lassen. Oft treten Wortgruppen (attributive Fügungen)<br />

als Lemmata auf, z. B. der leitende Angestellte – pracownik szczebla kierowniczego<br />

(Visuelles Wörterbuch 2008: 174). Seltener werden andere Wortarten<br />

aufgenommen, z. B. in speziellen Bildtafeln wie Farben (Adjektive) oder Zahlen<br />

(Numeralien). Gelegentlich treten auch Eigennamen, insbesondere geografische<br />

Namen auf, z. B. Ocean Atlantycki – Atlantischer Ozean (CORBEIL/ARCHAMBAULT<br />

2007: 20).<br />

Die Mikrostruktur der Bildwörterbücher ist bescheidener als in verbalen<br />

Wörterbüchern: Sie beschränkt sich auf die Genus-, manchmal auch Pluralformangabe<br />

bei Substantiven, seltener die Ausspracheangabe. Die lexikografischen<br />

Definitionen sind hier überflüssig, denn Lemmata sind Beziehungen für<br />

Abgebildetes oder durch Abbildungen Symbolisiertes (vgl. SCHOLZE-STUBENRECHT<br />

<strong>19</strong>90: 1103). Thematisch angelegte Bildwörterbücher enthalten gewöhnlich ein<br />

oder mehrere alphabetische Register, über die das jeweilige Lemmawort ebenso<br />

erschlossen werden kann. Bei zweisprachigen Bildwörterbüchern gibt es in der<br />

Regel zwei alphabetische Wortindexe – je einen für jede Sprache.<br />

1.3. Skopus und Direktionalität<br />

Während die meisten verbalen bilingualen Wörterbücher nach diesen Kriterien<br />

entweder in mono- (nur eine Beschreibungsrichtung) bzw. biskopale (zwei<br />

Beschreibungsrichtungen, z. B. deutsch-polnisch/polnisch-deutsch) oder monobzw.<br />

bidirektionale (für BenutzerInnen einer bzw. zwei Sprachen) eingeordnet<br />

werden können (vgl. LIPCZUK 2008: 437), ist diese Einteilung bei bebilderten<br />

Wörterbüchern etwas problematisch.<br />

Alphabetische illustrierte Wörterbücher, in denen Abbildungen nur die<br />

dominierenden verbalen Informationen ergänzen, lassen sich problemlos nach<br />

diesen Kriterien klassifizieren. Zum Beispiel Ilustrowany słownik niemieckopolski<br />

(<strong>19</strong>75) von Wanda Brzeska und Alojzy Brzeski, in dem nur ein Teil der<br />

Lemmata bebildert wird, ist ein monoskopales (deutsch-polnisch), monodirek-

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