Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19
Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19
Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
132<br />
Ewa Hendryk<br />
Aufmerksamkeit verdient das vorbildlich organisierte Site-Design, das den<br />
Benutzern schnelle Navigation und einfachen Zugang zu den Informationen<br />
ermöglicht. Die geordnete, ausgewogene Struktur sowie viele schmückende<br />
Illustrationen und Bilder geben dem wissenschaftlichen Charakter der Seite noch<br />
den einer gemütlichen, benutzerfreundlichen Literaturanlaufstelle. Fachübergreifende<br />
Informationen gewähren einen umfassenden Einblick in das Schaffen<br />
des größten deutschen Dichters. All diese Merkmale und Vorteile des Portals<br />
liefern einen augenscheinlichen Beweis dafür, dass die Verbindung von Internet<br />
und Literatur auch im akademischen Kreis immer größeres Interesse findet und<br />
die literaturwissenschaftliche Forschung wesentlich fördert.<br />
Ein anderes Beispiel für die fachmännische Dichterpräsentation im elektronischen<br />
Raum ist das Kleist-Archiv Sembdner 20 , das schon auf den ersten Blick<br />
eine äußerst ausgebaute, ansehnliche Webseite ist. 21 Seit <strong>19</strong>96 besteht für das<br />
Archiv ein Internetangebot, das sehr umfassend ist und eine riesige Menge von<br />
Informationen und Texten von und über Heinrich von Kleist, sein Leben und<br />
Schaffen beinhaltet. Neben verschiedenen Werkausgaben, Theatermaterialien<br />
und audiovisuellen Medien birgt das Kleist-Archiv einen großen Bestand an<br />
Sekundärliteratur, die von frühesten Rezeptionen bis zur neuesten Forschung<br />
reichen. Mit der Zeit kamen auch Erstausgaben und sogar Originalbriefe des<br />
Schriftstellers hinzu, die ein Glanzstück des Projekts sind.<br />
Die Startseite informiert über Neuheiten, Veranstaltungen und das aktuelle<br />
Theaterprogramm. Und obwohl sie durch die vielen Links und umfangreichen<br />
Informationsangebote etwas unstrukturiert und überfüllt wirkt, enthält sie<br />
äußerst viele Fakten und ist sowohl für Liebhaber als auch für Wissenschaftler<br />
äußerst informativ und hilfreich. Verschiedene Links führen den Leser zu<br />
Forschungsarbeiten, aktuellen Terminen und Projekten, Interpretationsansätzen<br />
sowie ständig aktualisierter Bibliographie. Bei der Auswahl von Schnellinfos<br />
gelangt man zu Informationen über Kleists Leben und zu vielen seiner Werke, die<br />
als PDF-Dateien herunterladbar sind. Besondere Beachtung wird, unter Berücksichtigung<br />
gründlicher Interpretationsansätze und des rezeptionsgeschichtlichen<br />
20<br />
Verfügbar über: http://www.kleist.org/ (Zugriff am 29.04.2010).<br />
21<br />
Das Archiv ging aus den Sammlungen des Kleist-Forschers und Herausgebers Helmut<br />
Sembdner hervor, deshalb heißt es heute eigentlich auch Kleist-Archiv Sembdner. Sembdner leistete<br />
wesentliche Beiträge zur bibliographischen Forschung über den Autor. Das Ergebnis war<br />
eine große Arbeitsbibliothek, die im Jahre <strong>19</strong>90 von der Stadt Heilbronn angekauft, der Stadtbibliothek<br />
angegliedert und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, mit dem Ziel,<br />
Materialien und Dokumente möglichst umfassend für die Kleist-Forschung zu erhalten.