Colloquia Germanica Stetinensia Nr 19

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Ewa Hendryk
sie stellt einen interessanten Versuch dar, nationale Literaturen weltweit präsent
zu machen. Unter den Teilprojekten, die Literaturen in mehreren, auch alten,
Sprachen (Latein, Griechisch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch,
Polnisch, Russisch und Jiddisch) umfassen, befindet sich die Bibliotheca Germanica
13 , die ausgewählte repräsentative Beispiele deutschsprachiger Literatur
verbirgt.
Den Zugriff auf die Texte kann man entweder über das alphabetische Autoren-
und Textregister oder über die chronologische Epochenliste, nach der die
deutsche Literatur in einige Zeitperioden (althochdeutsche, mittelhochdeutsche,
frühneuhochdeutsche und neuhochdeutsche Literatur) eingeteilt wird. Aus der
Recherche der hier erfassten Werke ergibt sich, dass der älteren Literatur besonderer
Vorzug gegeben wird. Das Spektrum der Werke reicht von den Merseburger
Zaubersprüchen über das Hildebrands-, das Georgs- und das Ludwigslied bis
zu dem in verschiedenen Handschriften dargestellten Nibelungenlied. Aus der
neuhochdeutschen Zeit sind schon wenigere Texte online vertreten, z. B. einige
von Friedrich Hölderlin, Heinrich von Kleist, Clemens Brentano, Karoline von
Günderode und Heinrich Heine. Es gibt aber erstaunlicherweise keinen einzigen
Verweis auf solche hervorragenden Schriftsteller wie Ernst Theodor Amadeus
Hoffmann, Joseph von Eichendorff, Georg Büchner oder Theodor Storm. Das
20. Jahrhundert vertreten in der Bibliotheca Augustana Stefan George, August
Stramm, Rainer Maria Rilke, Hugo Ball und Georg Trakl. Klickt man auf die
Links mit den Namen dieser Dichter, so erhält man Informationen zu Leben und
Werk und zur Sekundärliteratur. Viele Namen, die aus der Literatur des 20. Jahrhunderts
nicht wegzudenken sind – z. B. Arthur Schnitzler, Gerhart Hauptmann,
Hugo von Hofmannsthal, Franz Kafka und Bertolt Brecht – wurden jedoch,
abgesehen von der Verzeichnung im Namensregister, bedauerlicherweise außer
Acht gelassen.
Die Literatur wird auch nach literarischen Gattungen erfasst; darunter werden
an ausgewählten Beispielen bestimmte Genres – u. a. geistliche und weltliche
Lyrik, Dialog, Schauspiel, Tragödie, Komödie, Vers- und Prosaepos – exemplifiziert.
Auch die sog. erörternde Literatur (Abhandlung, Lehrgedicht, Lehrbuch,
Vortrag, Dialog) und die Gebrauchsliteratur (Tagebuch, Brief, Spruchgut, Rede,
Flugblatt, Inserat, Zeitung) wurden mit einbezogen. Eine solche Genreein-
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Verfügbar über: http://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/d_chrono.
html (eine Teilbibliothek der Bibliotheca Augustana, Zugriff am 29.04.2010).