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Faszination Naturgarten<br />

Leben wieder leben lassen<br />

Naturgarten in Löhne<br />

Wünsche | Sichten | Einsichten<br />

Eine bunte Lebensvielfalt – direkt vor unserer Haustür – ist möglich.<br />

Doch langsam, lautlos und meist unbemerkt verschwindet<br />

dieser Reichtum des Lebens, der uns einst umgab: die Flugakrobatik<br />

der schillernden Libellen, der orange gefleckte Aurorafalter,<br />

das gemütliche Schmatzen und Grunzen des Igels, der grün glänzende<br />

Rosenkäfer, das Hämmern des Kleibers, der Frühgesang des<br />

Gartenrotschwanzes. Es ist ein schleichender Prozess, bei dem die<br />

Gewohnheit zum größten Feind unserer Wahrnehmung wird.<br />

Andererseits werden Naturerlebnisse und „Erholung im Grünen“<br />

immer mehr zu touristischen Highlights. Hier finden Menschen<br />

(Er-) Lebens- und Erholungswerte, die sie bereit sind, teuer zu<br />

bezahlen. Warum aber zerstören wir vor unserer Haustür das, was<br />

wir lieben und im Urlaub als beeindruckende Lebensqualität empfinden?<br />

Viele dieser Zerstörungsprozesse sind hausgemacht – oft<br />

unwissend und ungewollt.<br />

Die Ausstellung<br />

„Schritte zum Naturgarten – Leben wieder leben lassen“ will<br />

Zusammenhänge deutlich machen, Handlungsalternativen aufzeigen<br />

und für die faszinierenden Schätze des Lebens begeistern.<br />

Leben kann wieder möglich werden, wenn wir ihm eine neue<br />

Chance einräumen! Aus dem Verstehen grundlegender Funktionen<br />

des Lebens und einem bewussten Handeln können spannende<br />

Erfahrungen und eine neue Ehrfurcht vor dem Leben<br />

erwachsen.<br />

Unsere Zukunft<br />

Der Erhalt der (über-) lebenswichtigen biologischen Vielfalt für<br />

unsere Kinder und Enkel im direkten Wohnumfeld, in der Stadt,<br />

in den sie umgebenden Kulturlandschaften und letztlich auf unserem<br />

Planeten ist der besondere Auftrag der Generationen der<br />

Gegenwart.<br />

Was die Energie-Spartaste für den Erhalt des Klimas ist,<br />

sind Naturgärten für den Erhalt der Artenvielfalt im Wohnumfeld,<br />

in der Stadt und auf diesem Planeten: Jeder kann handeln,<br />

lernt Zusammenhänge verstehen und übernimmt Verantwortung für Kinder und Enkel.<br />

Schritte zum Naturgarten:<br />

Leben wieder leben lassen<br />

Ausleih der Wanderausstellung über www.naturgarten.org<br />

Konzept, Texte, Fotos: Karl Heinz Niehus; Bildorte: Naturgarten Löhne | Gestaltung: Anja Richter, www.etageeins.de


Naturgarten verstehen<br />

2 | Rückkehr der Insekten<br />

Großes Bild:<br />

Wilde Karde (Dipsacus fullonum)<br />

Hain-Schwebefliege,<br />

Ackerhummel<br />

| 1 |<br />

Streifenwanzen<br />

auf Wilder Möhre<br />

(Daucus carota subsp. carota)<br />

| 2 |<br />

Vierbindiger Schmalbock<br />

auf Acker-Kratzdistel<br />

(Cirsium arvense)<br />

| 3 |<br />

Gemeiner Grashüpfer<br />

auf Wiesen-Storchschnabel<br />

(Geranium pratense)<br />

...durch vielfältige Pflanzenarten<br />

Das Gestalten mit vielfältigen, heimischen Pflanzenarten schafft<br />

die grundlegenden Nahrungs- und Überlebensvoraussetzungen<br />

für die meisten Tierarten – insbesondere der Insekten – und bildet<br />

so eine erste Voraussetzung für die Rückkehr einer bunten, formenreichen<br />

Lebensvielfalt in das Wohnumfeld.<br />

85 Prozent aller Insekten leben von Pflanzen – aber nicht von<br />

irgendwelchen, sondern von den Pflanzen-Arten ihrer jeweiligen<br />

Lebensräume. Das Austauschen oder Verändern dieser Pflanzenarten<br />

führt zu erheblichen Eingriffen in das Insektenspektrum bis<br />

hin zu Totalverlusten. Dem Verlust der Insekten folgen dann die<br />

Verluste vieler weiterer Arten, die direkt oder indirekt von Insekten<br />

leben. Ca. 1000 Insektenarten können in einem Garten mit<br />

normaler Größe leben – wenn es zugelassen wird.<br />

| 2 |<br />

Evolutionäre Zeiträume<br />

Ein weiteres wichtiges Grundprinzip der Rückkehr der Artenvielfalt<br />

im Wohnumfeld wird deutlich: Die in oft evolutionären Zeiträumen<br />

entstandenen Bindungen und Beziehungen zwischen<br />

pflanzlichen und tierischen Arten und ihrer Umgebung werden<br />

nicht zerstört!<br />

Ästhetik der Insekten<br />

Wer sich von Vorurteilen befreien kann, erkennt: Insekten sind wie<br />

lebende Edelsteine im Gartensystem – oft bunt, schillernd und<br />

von hoher Ästhetik, aber flüchtig und leicht zu übersehen.<br />

| 1 |<br />

Unter allen Gartenformen sind es die Naturgärten,<br />

die die ökologischen Meisterwerke der Artenvielfalt<br />

und ihre Ästhetik am optimalsten entwickeln<br />

oder oft erst wieder zulassen.<br />

Schritte zum Naturgarten:<br />

| 3 |<br />

Leben wieder leben lassen<br />

Ausleih der Wanderausstellung über www.naturgarten.org<br />

Konzept, Texte, Fotos: Karl Heinz Niehus; Bildorte: Naturgarten Löhne | Gestaltung: Anja Richter, www.etageeins.de


Naturgarten verstehen<br />

3 | vielfältige Lebensräume<br />

erhalten, schaffen und gestalten<br />

Großes Bild:<br />

Erdkröte<br />

Kleines Bild:<br />

Amselweibchen<br />

bei der Brut<br />

Gestaltete Lebensräume können sein:<br />

Totholzgestaltungen<br />

Hohlräume unter Holz<br />

Ritzen, Fugen, Hohlräume<br />

Hohlräume unter Steinen<br />

Staudenbeete (heimische Arten)<br />

heimische Altbäume, altes Obstgehölz<br />

Wildblumenwiese (heimische Arten)<br />

Hecken (heimische Sträucher)<br />

Wilde Ecken aus Gräsern und Kräutern<br />

Schatten-Staudenecke<br />

Artenreiche Tümpel und Teiche<br />

Das Drosselnest in der Brombeerhecke, die Erdkröte vor ihrem<br />

Tagversteck – zwei Arten in ihren Lebensräumen! Neben dem ausreichenden<br />

Futterangebot benötigen alle Arten passende (Über)-<br />

Lebensräume für Tag und Nacht, Sommer und Winter, Trockenheit<br />

und Nässe, Hitze und Kälte, als Jungtierort, als Balzort, als Schutzraum<br />

oder zur Jagd. Intakte Naturstandorte liefern solche Lebens -<br />

räume. Im Naturgartenumfeld werden sie erhalten, geschaffen<br />

und gestaltet.<br />

Viele Arten wandern jedoch zwischen unterschiedlichen Lebensräumen:<br />

die Erdkröte benötigt Wasser als Frühjahrslebensraum,<br />

Stein- und Holzhohlräume für den Tag und Kräuterzonen als<br />

nächtliche Jagdorte. Der Zitronenfalter benötigt die Hecke und die<br />

Wildblumenwiese. Der Bockkäfer braucht das Totholz und die Doldenblüte...<br />

Möglichst vielfältige Lebensräume zu schaffen und zu<br />

gestalten – auch in Verbindung mit dem Nachbargarten – ist<br />

somit ein weiteres wichtiges Naturgartenprinzip.<br />

Gestaltete Lebensräume für Mensch und Natur<br />

führen Ökologie und Gartenästhetik zusammen.<br />

Schritte zum Naturgarten:<br />

Leben wieder leben lassen<br />

Ausleih der Wanderausstellung über www.naturgarten.org<br />

Konzept, Texte, Fotos: Karl Heinz Niehus; Bildorte: Naturgarten Löhne | Gestaltung: Anja Richter, www.etageeins.de


der Große Garten<br />

Prächtiger Blattkäfer auf Ufer-Wolfstrapp<br />

Ehrfurcht vor dem Leben... nur dafür zu sein, ist zu wenig!<br />

Es liegt in unserer Hand...<br />

die großartige Vielfalt des Lebens zu achten, zu erhalten<br />

oder wieder zuzulassen – in unserem direkten Wohnumfeld,<br />

in den Städten und ihren Kulturlandschaften. Gelingen kann<br />

das nur durch ein entschiedenes Handeln gegen die ökonomischen,<br />

politischen und gesellschaftlichen Mainstreams der Zeit.<br />

Worte und Absichten reichen nicht mehr aus, wenn wir die<br />

Artenvielfalt (Biodiversität) als Lebensqualität und (Über-)<br />

Lebensgrundlagen – auch für zukünftige Generationen –<br />

erhalten wollen.<br />

Diese Ausstellung wurde gefördert von:<br />

Stiftung der Sparkasse Herford<br />

Naturfreunde Stiftung Löhne<br />

Ausleih der Wanderausstellung über:<br />

www.naturgarten.org<br />

Konzept, Text, Fotos:<br />

Karl-Heinz Niehus, Löhne<br />

Bildorte:<br />

Naturgarten Löhne<br />

Gestaltung:<br />

Anja Richter, www.etageeins.de<br />

Nötig ist die vielfache Tat – von jedem, an den Orten seiner<br />

Möglichkeiten. Packen wir es an! Es muss gelingen!<br />

Schritte zum Naturgarten:<br />

Leben wieder leben lassen

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