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Informationsblatt für österreichische Altenfachbetreuerinnen und ...

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Dachverband & Berufsvertretung <strong>österreichische</strong>r<br />

<strong>Altenfachbetreuerinnen</strong> <strong>und</strong> Altenfachbetreuer<br />

A-9220 Velden/Wörthersee, Mösslacherstraße 26/2<br />

Tel.: 0650/4202593<br />

E-Mail: franz.bergmann@utanet.at.<br />

www.altenfachbetreuerinnen.at<br />

<strong>Informationsblatt</strong> <strong>für</strong> <strong>österreichische</strong><br />

<strong>Altenfachbetreuerinnen</strong> <strong>und</strong> Altenfachbetreuer<br />

Werte <strong>Altenfachbetreuerinnen</strong>!<br />

Werte Altenfachbetreuer!<br />

Der Dachverband der <strong>österreichische</strong>n AltenfachbetreuerInnen möchte mit diesem AFB Info-Blatt interessierte<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aus dem Bereich der Altenbetreuung <strong>und</strong>/oder Altenpflege zum Nachdenken <strong>und</strong> zur<br />

gemeinsamen Arbeit anregen <strong>und</strong> einladen.<br />

Betreuung <strong>und</strong>/oder Pflege der älteren Bevölkerung ist <strong>und</strong> wird zukünftig eine große Herausforderung <strong>für</strong> die<br />

Gesellschaft an sich, vor allem aber <strong>für</strong> die vielen tausend professionellen <strong>und</strong> privaten Betreuungs- <strong>und</strong>/oder<br />

Pflegekräfte sein. Ist Betreuung gleichzustellen mit Pflege oder sind Betreuung <strong>und</strong> Pflege jeweils Teil eines<br />

Ganzen? Betreuung <strong>und</strong> Pflege sind jeweils als etwas Eigenständiges zu betrachten <strong>und</strong> zu verstehen, wobei das<br />

eine das andere braucht um als Ganzes zum Wohle aller Beteiligten zufriedenstellend eingesetzt werden zu können.<br />

Die in den letzten Monaten vorwiegend medial stark ausgeschlachtete Problematik „Pflegenotstand in Österreich“<br />

kann erst dann einer zufriedenstellenden <strong>und</strong> zukunftsweisenden Lösung zugeführt werden, wenn Politik <strong>und</strong><br />

Gesellschaft die Realität mit klaren Augen betrachten <strong>und</strong> bereit sind, sich offenen <strong>und</strong> unvoreingenommenen<br />

Diskussionen zu stellen. Nur so können wirklich zukunftsweisende Antworten auf die vorliegende Problematik des<br />

„Pflegenotstandes“ gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Der Beruf der AltenfachbetreuerInnen bzw. zukünftige SozialfachbetreuerInnen oder diplomierte<br />

SozialbetreuerInnen <strong>für</strong> den Altenbereich stellt dabei einen sehr wesentlichen Anteil <strong>für</strong> zukunftsweisende<br />

Lösungen in Bezug auf Altenbetreuung <strong>und</strong> Altenpflege dar..<br />

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Dachverband & Berufsvertretung <strong>österreichische</strong>r<br />

<strong>Altenfachbetreuerinnen</strong> <strong>und</strong> Altenfachbetreuer<br />

A-9220 Velden/Wörthersee, Mösslacherstraße 26/2<br />

Tel.: 0650/4202593<br />

E-Mail: franz.bergmann@utanet.at.<br />

www.altenfachbetreuerinnen.at<br />

Impressum:<br />

AFB DV Österreich<br />

Mösslacherstraße 26/2<br />

9220 Velden/Wörthersee<br />

Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge sind die Meinung des<br />

Verfassers <strong>und</strong> müssen nicht mit<br />

der Meinung des AFB DV<br />

übereinstimmen.<br />

Offener Leserbrief zur Thematik<br />

„Österreichischer Pflegenotstand?“<br />

Seit Jahrzehnten werden österreichweit - vor allem Frauen - zu AltenfachbetreuerInnen <strong>für</strong> die umfassende<br />

Betreuung, Begleitung <strong>und</strong> Pflege der älteren <strong>und</strong>/oder beeinträchtigten Bevölkerung ausgebildet. Seit über 20<br />

Jahren sind dieselben Frauen <strong>und</strong> Männer darum bemüht, eine österreichweite berufliche Anerkennung <strong>und</strong><br />

Wertschätzung <strong>für</strong> ihre hochqualifizierte Tätigkeit im Bereich der Altenbetreuung <strong>und</strong> Altenpflege zu erhalten.<br />

Bisher ohne Erfolg, owohl ihre Arbeitskraft dringender den je benötigt wird.<br />

Seit 20 Jahren kennt die Politik, kennen alle politischen Parteien <strong>und</strong> zuständigen Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssprecher<br />

diese Betreuungs- <strong>und</strong> Pflegeproblematik ohne sich wirklichkeitsnah, praktisch <strong>und</strong> problemorienteiert damit<br />

auseinandergesetzt zu haben. Die gesetzliche Anerkennung von <strong>Altenfachbetreuerinnen</strong> <strong>und</strong> Altenfachbetreuern als<br />

eigenständiger Beruf wurde bisher weder von Politikern noch von Berufsvertretungen des ÖGB (Fachgruppe<br />

Ges<strong>und</strong>heitsberufe) <strong>und</strong> des OEGKV (Österreichischer Krankenpflegeverband) unterstützt noch gutgeheissen.<br />

Altenfachbetreuung wird seit Jahren als nicht notwendige Ausbildungsform <strong>und</strong> Konkurrenz zur Krankenpflege<br />

angesehen.<br />

Jetzt, in einem Wahljahr, sind alle „Experten“ darum bemüht, binnen kürzester Zeit, wenn möglich noch vor der<br />

Wahl, eine wenig durchdachte <strong>und</strong> überhastete Lösung der vorhandenen Betreuungs- <strong>und</strong> Pflegethematik zu finden<br />

<strong>und</strong> umzusetzen. Die „illegale“ Betreuung <strong>und</strong> Pflege älterer <strong>und</strong>/oder beeinträchtigter Menschen ist in Österreich<br />

seit Jahren offiziell bekannt/geduldet <strong>und</strong> wird <strong>für</strong> eine umfassende Betreuung <strong>und</strong> Pflege gebraucht. Vor allem<br />

aufgr<strong>und</strong> der finanziellen Einsparungen <strong>für</strong> die Politik <strong>und</strong> die Gesellschaft.<br />

Eine sinnvolle, den zukünftigen Bedürfnissen angepasste Lösung wird man in Österreich erst dann finden, wenn<br />

die innerösterreichisch vorhandenen Ressourcen genutzt werden. Die gesetzliche Anerkennung der beruflichen<br />

Profession von AltenfachbetreuerInnen ist ein erster sinnvoller Schritt in die richtige Richtung, um die<br />

<strong>österreichische</strong> Betreuungs- <strong>und</strong> Pflegeproblematik einer zukunftsorientierten Lösung zuführen zu können. Des<br />

weiteren erscheint es sinnvoll, eine überparteiliche Arbeitsgruppe unter Einbeziehung zu Pflegender, pflegender<br />

Angehöriger <strong>und</strong> praxiserfahrener Betreuungs- <strong>und</strong> Pflegekräfte aller Professionen zu installieren, damit<br />

menschlich-soziale <strong>und</strong> nicht rein politische Zukunftslösungen <strong>für</strong> die Betreuung <strong>und</strong> Pflege der ältere Bevölkerung<br />

erarbeitet <strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Mag. (FH) Bergmann Franz<br />

AFB DV Vorsitzender<br />

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Dachverband & Berufsvertretung <strong>österreichische</strong>r<br />

<strong>Altenfachbetreuerinnen</strong> <strong>und</strong> Altenfachbetreuer<br />

A-9220 Velden/Wörthersee, Mösslacherstraße 26/2<br />

Tel.: 0650/4202593<br />

E-Mail: franz.bergmann@utanet.at.<br />

www.altenfachbetreuerinnen.at<br />

Dachverband der AltenfachbetreuerInnen – weshalb?<br />

Im Dachverband der <strong>österreichische</strong>n AltenfachbetreuerInnen spiegelt sich Teamkultur wieder. Diese Teamkultur<br />

ist geprägt durch gegenseitige Wertschätzung, kooperative Zusammenarbeit, konstruktives Arbeiten, sozialen<br />

Umgang miteinander, Offenheit <strong>für</strong> Vorschläge sowie gegenseitiges Unterstützen <strong>und</strong> Motivieren.<br />

Die Aufgaben des Dachverbandes sind vor allem die Repräsentation <strong>und</strong> Vertretung der Berufsgruppe nach außen.<br />

Der Dachverband ist das offizielle österreichweite Sprachrohr <strong>für</strong> die Anliegen, Bedürfnisse <strong>und</strong> Vorstellung der<br />

<strong>Altenfachbetreuerinnen</strong> <strong>und</strong> Altenfachbetreuer im ganzen B<strong>und</strong>esgebiet. Des Weiteren ist der Dachverband als<br />

Berufsvertretung auch Ansprechpartner, Ideenlieferant <strong>und</strong> Informationsquelle <strong>für</strong> Fragen, Anregungen <strong>und</strong><br />

Diskussionen in Bezug auf die Thematik der Altenbetreuung <strong>und</strong> Altenpflege.<br />

Die Nutzung von Netzwerken <strong>und</strong> der Aufbau persönlicher Kontakten zu Fachexperten, zu anderen Professionen<br />

im Altenbereich wie z.B. DIVOS, Dachverband der Heimleiter, ÖGB, AK; Pflegekonferenz, OEKV usw. Sowie zu<br />

politischen Funktionen <strong>und</strong> Personen stellt ein weiteres sehr umfangreiches Aufgabengebiet des Dachverbandes<br />

dar.<br />

Neben der personellen Beschickung zu fachspezifischen Arbeitskreisen wie z.B. Österreichische Pflegekonferenz<br />

u.ä. werden vom Dachverband auch eigene österreichweite Fachtagungen zu Schwerpunktthemen in der<br />

Altenarbeit abgehalten <strong>und</strong> berufspolitische Stellungnahmen zu relevanten Themen im Bereich der Altenbetreuung<br />

<strong>und</strong> Altenpflege abgegeben.<br />

Durch offene Diskussionen versucht der Dachverband sinnvolle <strong>und</strong> leistbare Antworten auf fachspezifische<br />

Fragen <strong>und</strong> Problemsituationen im Bereich der Altenarbeit in Bezug auf die professionellen wie privaten<br />

Betreuungs- <strong>und</strong>/oder Pflegekräfte <strong>und</strong> den betroffenen älteren Menschen zu finden, sie zu koordinieren <strong>und</strong> <strong>für</strong><br />

eine österreichweit Vorgehensweise aufzubereiten.<br />

Der Dachverband der AltenfachbetreuerInnen ist dann eine starke Berufsvertretung, wenn die <strong>österreichische</strong>n<br />

<strong>Altenfachbetreuerinnen</strong> <strong>und</strong> Altenfachbetreuer ihre eigene Profession <strong>und</strong> Tätigkeit wertschätzen, als „berufliche<br />

Einheit“ gemeinsam <strong>und</strong> geschlossen in der Öffentlichkeit auftritt <strong>und</strong> sich zu ihrer qualitativ hochwertigen<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Profession bekennt.<br />

Um der älteren Bevölkerung in Österreich eine menschlich-soziale, finanziell leistbare <strong>und</strong> angemessene<br />

Versorgung, Betreuung <strong>und</strong> Pflege zur Verfügung stellen zu können, bedarf es der Berufsgruppe der<br />

AltenfachbetreuerInnen bzw. den zukünftigen SozialfachbetreuerInnen <strong>und</strong> diplomierten SozialbetreuerInnen.<br />

Haselberger Maria<br />

AFB LV Vorsitzende Niederösterreich<br />

Mag. (FH) Bergmann Franz<br />

AFB DV Vorsitzender<br />

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Dachverband & Berufsvertretung <strong>österreichische</strong>r<br />

<strong>Altenfachbetreuerinnen</strong> <strong>und</strong> Altenfachbetreuer<br />

A-9220 Velden/Wörthersee, Mösslacherstraße 26/2<br />

Tel.: 0650/4202593<br />

E-Mail: franz.bergmann@utanet.at.<br />

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Ist Gewerkschaft notwendig?<br />

Die einzelnen Gewerkschaften wie z.B. GPA (Gewerkschaft der Privatangestellten) usw. im ÖGB<br />

(Österreichischer Gewerkschaftsb<strong>und</strong>) verstehten sich als Interessensvertretung <strong>und</strong> Sozialpartner <strong>für</strong> alle<br />

Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer in Österreich. Die Gewerkschaften wirken auf Politik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

genauso ein, wie auf gesellschaftliche <strong>und</strong> kulturelle Ebenen <strong>und</strong> gestalten diese mit. Im Vordergr<strong>und</strong> stehen dabei<br />

- die Erhaltung <strong>und</strong> Weiterentwicklung de Demokratie<br />

- Solidarität als Bais des Zusammenlebens<br />

- Blick auf Vollbeschäftigung<br />

- positive Einkommensentwicklung<br />

- Chancengleichheit am Arbeitsmarkt<br />

- Soziale Sicherheit<br />

- Lebensqualität <strong>und</strong> Umwelt<br />

- Humane Gestaltung der Arbeit<br />

Des Weiteren verhandeln Gewerkschaften als Sozialpartner die Kollektivverträge (KV´s) aus <strong>und</strong> sind dadurch<br />

Garant <strong>für</strong> jährlichen Gehaltserhöhungen, die Ausbezahlung des Weihnachts- <strong>und</strong> Urlaubsgeldes sowie <strong>für</strong> viele<br />

andere wichtige Dinge, die die Arbeitswelt direkt betreffen wie z.B. Arbeitszeiten, Überst<strong>und</strong>enregelungen,<br />

finanzielle Zuschläge usw.<br />

All diese Dinge werden den Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmern nicht großzügigerweise von den Arbeitgebern<br />

„geschenkt“. Die Gewerkschaften verhandeln diese <strong>und</strong> andere Punkte Jahr <strong>für</strong> Jahr mit den Arbeitgebern neu aus.<br />

Die Verhandlungsstärke einer Gewerkschaft ergibt sich aus der Anzahl der Gewerkschaftsmitglieder, die vertreten<br />

werden. Je mehr Mitglieder eine Gewerkschaft hat, desto stärker kann diese bei Verhandlungen auftreten, desto<br />

ernster werden die Verhandlungen <strong>und</strong> Forderungen von Seiten der arbeitgeber genommen.<br />

Je größer die Unterstützung – umso größer ist der Erfolg. Nicht nur <strong>für</strong> die Gewerkschaftsmitglieder, sondern auch<br />

<strong>für</strong> Nichtmitglieder, die als Trittbrettfahrer am gewerkschaftlichen Erfolg mitnaschen dürfen.<br />

Weiter gewerkschaftliche Serviceleistungen <strong>für</strong> Mitglieder sind:<br />

- Rechtsschutz<br />

- Berufsschutz<br />

- Berufsrechtsschutzversicherungen<br />

- Berufshaftpflicht-Versicherung<br />

- Hilfe bei Mobbing<br />

- Solidaritätsversicherung<br />

(Spitalsgeld, Invaliditätsversicherung, Todesfallversicherung, Begräbniskosten- Versicherung usw.)<br />

Auskünfte zu Fragen in Zusammenhang mit Recht- <strong>und</strong> Berufsschutz, Solidaritätsversicherung <strong>und</strong><br />

Unterstützungsordnung sind direkt unter www.oegb.at oder www.gpa.at erhältlich.<br />

Ansprechpartnerin zu gewerkschaftlichen Anfragen <strong>und</strong> Themen von Seiten des Dachverbandes der<br />

<strong>Altenfachbetreuerinnen</strong> <strong>und</strong> Altenfachbetreuer ist:<br />

Pfeiffer Veronika, Vorsitzende AFB Oberösterreich <strong>und</strong> Betriebsrätin beim Roten Kreuz OÖ<br />

Tel.: +43/676/5051573<br />

A-4040 Linz, J. W. Kleinstraße 9<br />

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<strong>Altenfachbetreuerinnen</strong> <strong>und</strong> Altenfachbetreuer<br />

A-9220 Velden/Wörthersee, Mösslacherstraße 26/2<br />

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Gedanken zum Lehrberuf „Pflege“<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich wäre gegen eine Einführung des Lehrberufes „Pflege“ unserseits nichts einzuwenden, wenn das<br />

Wörtchen „WENN“ nicht wäre!<br />

Zunächst möchten wir festhalten, dass der Dachverband Österreichischer AltenfachbetreuerInnen der Meinung ist,<br />

dass 15 oder 16 Jahre noch keine geeigneten Lebensjahre <strong>für</strong> den Beginn einer solchen Lehre sind. Der<br />

Reifeprozess der Jugendlichen befindet sich erst in der Entwicklungsphase <strong>und</strong> ist noch keinesfalls da<strong>für</strong> geeignet<br />

einen solchen Beruf zu erlernen.<br />

Gerade der Pflegeberuf bedarf einer ausgereiften Persönlichkeit. Denn er erfordert den Kontakt mit Menschen in<br />

ihrer anfälligsten Krisensituation, nämlich im Zustand einer Krankheit oder Schwächeperiode. Hier bedarf es viel<br />

Einfühlungsvermögen <strong>und</strong> Behutsamkeit um dieser Situation gewachsen zu sein. Speziell aber im Altenbereich stellt<br />

aber auch noch die Fähigkeit des Eingehens <strong>und</strong> das Umgehen mit den Bedürfnissen unserer älteren Mitmenschen<br />

ein wesentlicher Gr<strong>und</strong>faktor einer umfassenden Betreuung <strong>und</strong> Pflege dar.<br />

Daher wäre zumindest darauf zu dringen, dass das früheste Alter <strong>für</strong> den Beginn der Ausbildung mit 17 Jahren<br />

festgesetzt wird. Mit dem Ende der Ausbildung ist der Lehrling dann 20 Jahre alt <strong>und</strong> hat auch seinen Reifeprozess<br />

größtenteils abgeschlossen.<br />

Weiters ist auch größtes Augenmerk auf die Form der Ausbildung, wer wo <strong>und</strong> wie ausbildet.<br />

Sollte jedes Pflegeheim, Altenheim berechtigt sein, Lehrlinge auszubilden?<br />

Wer sollte die schulische Ausbildung in welcher Form vornehmen. Welche Qualifikationen sind <strong>für</strong> die Ausbildner<br />

im Heim <strong>und</strong> in der Schule notwendig? Wer bildet diese Ausbildner aus?<br />

In welcher Form wird diese Ausbildung in das GUGK integriert- mit welchem Berufsbild <strong>und</strong> die sich daraus<br />

ergebenden Rechte <strong>und</strong> Pflichten? Wie werden diese ausgebildeten jungen Menschen in die Strukturen eines<br />

Pensionisten- oder Altenheimes integriert?<br />

Sie sehen Fragen über Fragen, deren Beantwortung erst eine Basis <strong>für</strong> die Fortsetzung dieses Gedankens bzw.<br />

Wunsches eines Lehrberufes <strong>für</strong> Pflege <strong>und</strong> deren Umsetzung schaffen können.<br />

Wir fordern daher als Berufsverband der AltenfachbetreuerInnen in Österreich, die früheste Einbindung unserer<br />

Organisation in die Ausarbeitung der Richtlinien <strong>für</strong> eine Lehrberuf „Pflege“. Damit soll gewährleistet werden, dass<br />

unsere Berufsgruppe, die ja letztendlich <strong>für</strong> die Betreuung <strong>und</strong> Pflege älterer Mitmenschen ausgebildet wurde <strong>und</strong><br />

sich auch da<strong>für</strong> verantwortlich fühlt, positiv beeinflussen kann.<br />

In diesem Sinne stehen wir einem Beginn dieser Diskussion positiv gegenüber. Als Endergebnis sollte aber eine<br />

optimale Betreuung <strong>und</strong> Pflege unserer älteren Mitmenschen herauskommen. Wenn dieses Ziel erreicht wird,<br />

stehen wir allen Änderungen, so ferne sie eine Verbesserung bedeuten, offen gegenüber <strong>und</strong> arbeiten gerne an<br />

dieser Entwicklung mit.<br />

Walter Böhm<br />

AFB LV Vorsitzender Salzburg<br />

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Dachverband & Berufsvertretung <strong>österreichische</strong>r<br />

<strong>Altenfachbetreuerinnen</strong> <strong>und</strong> Altenfachbetreuer<br />

A-9220 Velden/Wörthersee, Mösslacherstraße 26/2<br />

Tel.: 0650/4202593<br />

E-Mail: franz.bergmann@utanet.at.<br />

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15a Vereinbarung Sozialbetreuunsberufe<br />

Dezember 2004, die <strong>österreichische</strong>n Soziallandesräte unterzeichnen nach jahrelanger Vorbereitung <strong>und</strong><br />

Verhandlung endlich die 15a Vereinbarung <strong>für</strong> Sozialbetreuungsberufe. Ein „Meilenstein“ der gesetzlichen<br />

Berufsanerkennung <strong>für</strong> bereits tausende ausgebildete bzw. derzeit in Ausbildung befindliche <strong>österreichische</strong><br />

<strong>Altenfachbetreuerinnen</strong> <strong>und</strong> Altenfachbetreuer.<br />

Einen nicht unwesentlichen Anteil am zustandekommen dieser 15a Vereinbarung <strong>für</strong> Sozialbetreuungsberufe<br />

leisteten die einzelnen AltenfachbetreuerInnen-Landesverbände, gemeinsam mit dem übergeordneten Dachverband<br />

der <strong>österreichische</strong>n AltenfachbetreuerInnen als deren berufliche Interessensvertretung. Jahrelang durchgeführte<br />

„Kleinarbeit“ <strong>und</strong> stetiges am Ball bleiben in der beruflichen Anerkennungsthematik hat schlussendlich zum Erfolg<br />

geführt.<br />

15a Vereinbarungen sind aber leider keine generellen B<strong>und</strong>esgesetze. B<strong>und</strong>esgesetze kommen nach deren<br />

Gesetzwerdung im gesamten B<strong>und</strong>esgebiet in gleicher Art <strong>und</strong> Weise zur Anwendung <strong>und</strong> gelten <strong>für</strong> alle<br />

B<strong>und</strong>esländer einheitlich gleich. Demgegenüber gibt es bei der Umsetzung einer 15a Vereinbarung eine zweijährige<br />

Übergangsfrist <strong>und</strong> es besteht die Möglichkeit, dass dieselben 15a Vereinbarungen in einzelnen B<strong>und</strong>esländern<br />

inhaltlich leicht unterschiedlich beschlossen <strong>und</strong> umgesetzt werden können. B<strong>und</strong>esländer haben bei der<br />

Beschließung <strong>und</strong> Umsetzung von 15a Vereinbarungen eine gewisse Rahmenfreiheit.<br />

Die 15a Vereinbarung <strong>für</strong> Sozialbetreuungsberufe muss von allen B<strong>und</strong>esländern spätestens am 25. Juli 2007<br />

beschlossen <strong>und</strong> umgesetzt werden. Bisher hat nur Vorarlberg einen Entwurf <strong>für</strong> die Umsetzung der 15a<br />

Vereinbarung <strong>für</strong> Sozialbetreuungsberufe in Begutachtung gegeben. Alle anderen B<strong>und</strong>esländer sind noch säumig<br />

bzw. arbeiten gerade daran. Des weiteren arbeitet auch eine von den Soziallandesräten eingesetzte Arbeitsgruppe an<br />

einem einheitlichen Umsetzungsentwurfes zur 15a Vereinbarung. Derzeit liegen aber noch keine Ergebnisse dieser<br />

Arbeitsgruppe vor bzw. wurden noch keine Ergebnisse präsentiert.<br />

Die einzelnen AFB-Landesverbände <strong>und</strong> der Dachverband der <strong>österreichische</strong>n AltenfachbetreuerInnen sind<br />

deshalb weiterhin sehr aktiv tätig <strong>und</strong> beobachten sehr genau, wie die einzelnen bzw. der gemeinsame<br />

Umsetzungsentwurf zur 15a Vereinbarung <strong>für</strong> Sozialbetreuungsberufe aus Sicht der B<strong>und</strong>esländer aussehen wird.<br />

Zu hoffen ist, dass die zur Verfügung stehende Zeit der Umsetzungsphase auf Gr<strong>und</strong> politischer Queruleien nicht<br />

bis zum maximalen Endzeitpunkt 25. Juli 2007 ausgenutzt wird.<br />

Die b<strong>und</strong>esländerweise Beschließung <strong>und</strong> Umsetzung der 15a Vereinbarung ist nur der Anfang weiterer<br />

notwendiger Maßnahmen um die eigenständige Profession der SozialfachbetreuerInnen <strong>und</strong> diplomierten<br />

SozialfachbetreuerInnen zu gewährleisten.<br />

Durch die gesetzliche Umsetzung der 15a Vereinbarung ist es erst möglich, SoziafachbetreuerInnen <strong>und</strong><br />

diplomierte SozialbetreuerInnen als notwendige Berfusgruppe <strong>und</strong> eigenständige Profession im Altenbereich in den<br />

vorhandenen bzw. noch zu beschließenden Heimgesetzen, Heimverordnungen um gesetzlichen Bestimmungen <strong>für</strong><br />

die Mobile Altenbetreuung <strong>und</strong> Altenpflege gesetzlich zu verankern. Erst dadurch werden Arbeitgeber, Anbieter<br />

<strong>und</strong> Betreiber von Dienstleistungen im Altenbereich dazu angehalten <strong>und</strong> verpflichtet qualifizierte <strong>und</strong> beruflich<br />

hochwertig ausgebildete SozialfachbetreuerInnen <strong>und</strong> diplomierte SozialfachbetreuerInnen einzustellen.<br />

Mag. (FH) Franz Bergmann<br />

AFB DV Vorsitzender<br />

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