Nataliya Vyrsta

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Gegenstand unserer Untersuchung sind die Familiennamen der Region Pokuttja, denen deutsche Wortkörper zugrunde liegen. Unter den modernen fremdsprachigen Familiennamen von Pokuttja bilden die deutschen Entlehnungen die Mehrheit. Das lässt sich damit erklären, dass die Ukrainer im alltäglichen Leben mehr mit Deutschen als mit Polen Kontakt hatten, die sich für die in Galizien herrschende Nation hielten. Die deutschen Kolonisten waren einfache Wirte, die die Ukrainer für Feldarbeiten und zur Haushaltsführung einstellten. Die ukrainischen Arbeiter wurden auf dem deutschen Hof untergebracht, gut ernährt und gut bezahlt. Deswegen verhielten sich die Ukrainer den Deutschen gegenüber sehr freundlich und übernahmen dabei nicht nur ihre Sitten und Bräuche, sondern auch die Wörter des alltäglichen Lebens. Einzelne davon wurden später zur Basis neuer Familiennamen. Auf Grund historischer und moderner Daten versuchen wir die Besonderheiten der von den deutschen Wörtern abgeleiteten Familiennamen zu bestimmen und die Veränderungen zu bezeichnen, die sich im Laufe von zwei Jahrhunderten im anthroponymischen System von Pokuttja vollzogen haben. Die historischen Familiennamen von Pokuttja sind in den Josephinischen und Franziskanischen Matrikeln bezeugt. Die genannten Urkunden sind die ersten Verfachbücher in Galizien. Sie umfassen die Namensgebung der erwachsenen männlichen und zum Teil der weiblichen Bevölkerung Galiziens. Die Urkunden enthalten Anthroponyme einzelner Dörfer und der ganzen Region. Sie bilden eine wichtige Quelle für anthroponymische Forschungen, etwa für die Beschreibung der zusätzlichen Mittel der persönlichen Identifizierung, die in den amtlichen Akten vom XVIII – XIX Jahrhundert gebraucht und aus funktionaler Sicht später als Familiennamen benutzt wurden. [3, S. 239]. Die Matrikelangaben wurden schon von vielen einheimischen und ausländischen Forschern genützt, und zwar für das Erlernen der historischen Toponymie und Anthroponymie, darunter für die Analyse der Familiennamen von Bojkiwstschyna, Lemkiwstschyna, Opillja. Die modernen Familiennamen sind während einer Expeditionsreise 2005-2006 unmittelbar in den Dörfern von Pokuttja aufgeschrieben worden. Hundertfünfzig moderne und zwanzig historische Familiennamen im Verbreitungsgebiet Pokuttja enthalten in ihren Stämmen deutsche Wörter. Identisch sind in zwei Perioden nur drei Familiennamen: Кумагер, Ферштей, Шмігель – Kumher, Fersztey, Schmigel (zur Erhaltung der urkundlichen Wahrheitstreue sind die historischen Namen in lateinischer und die modernen in kyrillischer Schrift widergegeben). Noch zwei moderne und zwei historische Eigennamen haben ein gemeinsames Lehnwort, jedoch verschiedene namensbildende Elemente: Гунда, Гундер – Hundryczyn, Hundyj. Die meisten modernen Familiennamen, denen deutsche Stämme zugrunde liegen, sind auf dem Territorium relativ spät, nach 1850, erschienen oder sind aus irgendwelchen Gründen in den Matrikeln nicht fixiert. Es ist anzunehmen, dass einige Familinnamen Juden gehörten. Darunter die Komposita: Baumgarten, Kalkstein, Weisfisch. Bei der Beschreibung deutscher Familiennamen aus semantischer Sicht sind zwei Quellen ihrer Entstehung nicht zu vergessen: Anthroponyme (Vornamen und Beinamen) oder Topomyme (Oikonyme, Hydronyme, Oronyme). Die Mehrheit bilden jene Familiennamen, die von Beinamen abgeleitet sind. Die Urquellen der Letzteren sind unbegrenzt. Fast jede sprachliche Einheit kann Beiname eines Menschen werden [1, S. 144]. Es gibt Familiennamen, die von Beinamen abgeleitet sind, die mit äußeren oder inneren Personalbeschreibungen verbunden sind: Бльот, Грос, Клюг, Лехкар (vgl. Lecker), Лешнер (vgl. läschlen), Рихтик, Ферштей (vgl. verstehen), Штронер (vgl. Streiner). 5
Andere Familiennamen entstehen aus Beinamen, welche die Bezeichnungen von Lebewesen (außer Menschen), Gegenständen, Pflanzen, Abstrakta widerspiegeln: Айб (vgl. Eibe), Вольф, Вольфарт, Епельбаум (vgl. Apfelbaum), Кац (vgl. Katze), Мандельбум (vgl. Mandelbaum), Пельц, Пельцель (vgl. Pelz), Прайс, Прейс (vgl. Preis), Файштигер (vgl. Pfahl, Stieger), Фукс, Цюпер (vgl. Zuber), Шмігель (vgl. schmiegen), Шпук, Штерцель (vgl. Sterze). Viele Familiennamen sind Berufsnamen oder Benennungen bestimmter sozialer Schichten entnommen: Бауер, Бекер, Бурш, Вірт, Гофман, Грібнер (vgl. Grebe oder Gräber), Дрекслер, Келлер, Келлєр, Кіллер, Кіляр (vgl. Köhler), Кройтор, Кухмістер (vgl. Kochmeister), Кьоніг, Мозбавер, Мозбауер, Мостбавер (vgl. Міst, Bauer), Ріттер, Ротерман, Танцер, Шмідль, Шмідт (vgl. Schmied), Шнайдер, Шуберт, Шуляр. Die oben genannten Beispiele haben ihren Ursprung in der appellativischen Lexik der deutschen Sprache. Außerdem gibt es noch andere, die von Eigennamen und zwar christlichen Männernamen abgeleitet sind. Solche Familiennamen sind mit den Vollnamen und deren Hypokoristika identisch: Арнольд, Габерт, Гейнц, Гендзель, Зигмунт, Ландига
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Seite 5: Der Verschlusslaut g ist im Ukraini

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