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Sozialpsychologie 1 ( 2 SWS, Klausur 4 cp)

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Wie Vorurteile durch vorurteilsgeleitetes Handeln 'wahr' werden:<br />

Self-Fulfilling-Prophecy = SFP<br />

Pygmalion-Effekt<br />

Rosenthal-Effekt<br />

(Synonyme)<br />

Grich. Sage von Pygmalion: Pygmalion, König von Kreta, verliebt sich in eine<br />

von ihm geschaffene Elfenbeinstatue der Aphrodite. Er bittet die Göttin<br />

Aphrodite, die Statue lebendig zu machen. => steht als Metapher für die<br />

Sehnsucht oder Macht, sich einen Partner nach seinem Bilde zu formen -><br />

Selbsterfüllende Prophezeiung (Brockhaus).<br />

Klassische Beispiele:<br />

-> Gerüchte<br />

-> Versuchsleitereffekt<br />

-> Lehrererwartungseffekt<br />

-> labeling effect = Etikettierungseffekt (auch Personalauswahl, AC-Erfolg?)<br />

'Gerüchte' Auch ein ursprünglich falsches Gerücht, dass eine Bank<br />

zahlungsunfähig sei, kann sich bewahrheiten, wenn die<br />

nun misstrauischen Kunden ihr Geld abheben (Merton 1948).<br />

'Versuchsleitereffekt'<br />

Experiment mit 'den VL' als Vp (Rosenthal 1966): Zwei studentischen VL<br />

wird je ein Rattenstamm übergeben mit der (falschen) Information, der eine<br />

sei lernfähiger als der andere. Der VL mit den angeblich lernfähigeren Ratten<br />

förderte sie mehr (Streicheln, Füttern etc), der andere vernachlässigte seine<br />

angebl. ´schlechteren´ Tiere. Später lernten die vorgeblich intelligenteren<br />

(daher besser versorgten) tatsächlich besser...<br />

'Lehrererwartungseffekt'<br />

Rosenthal (1966): Vorurteile von LehrerInnen sind für Leistungen ihrer<br />

SchülerInnen per SFP verantwortlich.<br />

Experiment (Rosenthal & Jacobson 1968; Evans & Rosenthal 1969):<br />

PsychologInnen testen Schüler/innen auf Intelligenz, erzeugen durch<br />

falsches Feedback über 'Lernfähigkeit' bei den Lehrer/innen (falsche)<br />

Vorurteile. Acht Monate später haben Schüler/innen, über die ein positves<br />

Vorurteil erzeugt wurde, tatsächlich besseren Lernzuwachs....<br />

Beobachtungsstudien (z.B. Brophy & Good 1970, Boteram 1976): Zuerst<br />

SchülerInnen von der Lehrkraft eingeschätzt, anschließend Interaktion<br />

beobachtet. Lehrkräfte interagierten häufiger mit gut eingeschätzten<br />

Schüler/inne/n. Zeigt ein/e als gut vermutete/r Schüler/in intelligentes<br />

Verhalten, wird sie/er stärker gelobt. Leistungsmängel bei als schlecht<br />

eingeschätzten Schüler/inn/en werden von der Lehrkraft als<br />

erwartungskonform hingenommen (nicht korrigiert) oder sogar mehr durch<br />

Tadel beantwortet.<br />

Förderung ist vorurteilsgesteuert => Vorurteile werden wahr.<br />

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