Sozialpsychologie 1 ( 2 SWS, Klausur 4 cp)
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SozPsy1, Strack, Sitzung 3<br />
"Wer schön ist, ist auch gut" - aber wer ist schön?<br />
1) Ist Schönheit Geschmackssache?<br />
These: 'beauty is in the eye of the beholder'!<br />
Gegenthese: 'Gesichtsschönheit ist universell'<br />
Empirische Befunde:<br />
+ Attraktivitätsurteile können sehr schnell abgegeben werden.<br />
+ Die Urteilsübereinstimmung ist für Attraktivität höher<br />
als für verhaltensbezogene Personmerkmale.<br />
- Reizkonstellationen können angegeben werden, die<br />
zu attraktivem / unattraktivem Eindruck führen.(?? nein!<br />
+ das Geschlecht der Urteilsperson ist weniger wichtig,<br />
als das Geschlecht der zu beurteilenden Person ('Target').<br />
- Es gibt aber Kultur- & Subgruppenunterschiede...<br />
2) Woran erkennen Betrachtende die Attraktivität des<br />
Gesichts?<br />
z.B. Cunningham (1986, z.n. HERKNER 1991:317-318):<br />
Männer beurteilen Photos von Frauengesichtern.<br />
Maße der Gesichtsphotos korrelieren mit den Durchschnittsurteilen.<br />
=> Urteile sind aus physiologischen Maßen vorhersagbar.<br />
Eine eigene Studie (Diplomarbeit von Cornelia Schwarze 1992),<br />
kann die Befunde von Cunningham nicht bestätigen!<br />
-> Problem, welche Punkte / Strecken gemessen werden<br />
-> Problem, an welchen Strecken sie relativiert werden<br />
=> Unterschiedliche Befunde in unterschiedlichen Studien.<br />
=> wegen Urteilerübereinstimmung<br />
muß die Attraktivität<br />
aus Gesichtmerkmalen abgeleitet werden,<br />
aber aus welchen in welcher Kombination usw.<br />
ist schwer zu ermitteln.<br />
22
Experimentell konstruierte<br />
Gesichtszeichnungen<br />
Beispiel: Brunswik & Reiter (1937)<br />
Gesichtsattraktivität – Drei Forschungsansätze<br />
Korrelativ (facial metrics):<br />
Merkmals-Maße von Portraitphotos<br />
Beispiel: Cuningham et al 1990<br />
„Modalbilder“<br />
Stochastische Verteilung<br />
digitalisierter Portraitphotos<br />
Beispiel: Kalkofen et al. 1990<br />
Gemeinsame Ergebnisse: ´Kindchenschema´, ´Symmetrie´, ´Normalität´<br />
Soziobiologische Erklärung: „jung, gesund, gebärfähig“<br />
Wahrnehmungspsychologische Erklärung: Verarbeitungserleichterung (Prototypikalität).<br />
23
Der Facial Metrics Approach (Cuningham 1986, zit.n. Herkner 1991, S. 318).<br />
24
Der Versuch,Cunninghams Ergebnisse zu replizieren, mißlang!<br />
(Psychologgie - Diplomarbeit , Cornelia Schwarze 1992, Betreung: Micha Strack)<br />
Bildmaterial<br />
26
Der Versuch,Cunninghams Ergebnisse zu replizieren, mißlang!<br />
(Psychologgie - Diplomarbeit , Cornelia Schwarze 1992, Betreung: Micha Strack)<br />
Messpunkte:<br />
Studie 1: nur kleiner Augen-Mund-Abstand (relativiert an Gesichtshöhe), sonst nichts<br />
Studie 2: nur Stirnhöhe (relativiert an Gesichtshöhe), sonst nichts.<br />
Studie 3: Dicke der Oberlippe?<br />
-> Problem, welche Punkte & Strecken gemessen werden<br />
-> Problem, an welchen Strecken sie relativiert werden<br />
=> Unterschiedliche Befunde in unterschiedlichen Studien!<br />
27
Modal-Bilder<br />
Die Kantsche Normalidee<br />
Das eine von zwei Stücken, die solch ein Schönheitsideal zu seiner Bildung erfordert, urteilt<br />
Kant im §17 seiner der Kritik der Urteilskraft, ist<br />
die ästhetische Normalidee,<br />
ein Anschauungs-„Bild .. dem nur die Gattung im ganzen, aber kein einzelnes abgesondert<br />
adäquat ist“ (:116). „Sie ist das zwischen allen einzelnen, auf mancherlei Weise<br />
verschiedenen, Anschauungen der Individuen schwebende Bild für die ganze Gattung,<br />
welches die Natur zum Urbilde ihren Erzeugungen in derselben Spezies unterlegte, aber in<br />
keinem einzelnen völlig erreicht zu haben scheint“ (:118).<br />
Diese Normalidee dient Kant als ästhetisches Richtmaß.<br />
Kalkofen, H., Müller, A. & Strack, M. (1990). 'Normalidee' und 'Durchschnittsbild':<br />
Beiträge zur empirischen Ästhetik des Gesichts. Göttingen: IWSP-Arbeitsbericht 90/2.<br />
Kants Hypothese – von Galton zuerst per Photographie realisiert: Modalbilder!<br />
28
Das Modalbild aus 20 Frauenportraits erreicht Rang-Platz 4!<br />
(& je kleiner die Distanz von Portrait und Modalbild, desto attraktiver das Portrait)<br />
Kalkofen, H., Müller, A. & Strack, M. (1990).<br />
29
Je mehr Gesichter zu einem Modalbild aggregiert wurden, desto attraktiver das Modalbild<br />
Innerhalb jeder Vp: Kedalls Tau = .18 Kalkofen, H., Müller, A. & Strack, M. (1990).<br />
30
Gesichtsattraktivität – Drei Forschungsansätze: Gemeinsames Ergebnis:<br />
Kindchenschema<br />
Ethologie = Biologische Verhaltenswissenschaft<br />
sieht das ´Kindchenschema´ als ´Schlüsselreiz´,<br />
als AAM (angeborenen Auslösemechanismus)<br />
31
Auswirkungen des Attraktivitätssstereotyps<br />
Klassische Beispiele, ( Berscheid & Walster 1975):<br />
- Studentinnen mit attraktivem Gesicht<br />
haben faktisch mehr Verabredungen.<br />
- Kinder mit attraktiverem Gesicht<br />
bekommen bessere Schulnoten<br />
Hat der Attraktivitätssstereotyp einen 'wahren Kern'?<br />
Attraktive Frauen sind im Schnitt tatsächlich freundlicher,<br />
weil sie freundlicher angesprochen werden!<br />
(-> Experiment mit Photos: Snyder, Tanke & Berscheid 1977).<br />
Wie Vorurteile durch vorurteilsgeleitetes Handeln 'wahr' werden:<br />
Self-Fulfilling-Prophecy = SFP<br />
Selbsterfüllende Prophezeiungen<br />
32
Selbsterfüllende Prophezeiung: Vom Vorurteil zur Sozialen Realität<br />
(Klassisches Laborexperiment: SNYDER, TANKE, BERSCHEID 1977)<br />
<br />
A B<br />
⎯ UV: Photo (attraktiv / unattraktiv)<br />
angebl. v. d. Gesprächspartnerin A<br />
B hat Vorteil über A, z.B:<br />
„A ist attraktiv, also nett“<br />
A verhält sich<br />
freundlich zu B<br />
Personen C beobachten (´objektiv´)<br />
„A ist netter als andere Frauen“<br />
Interaktion<br />
B verhält sich<br />
freundlich zu A<br />
B urteilt erneut:<br />
„A ist nett“ (Erwartungsbestätigung:<br />
„Hüpsche sind halt netter“)<br />
33
Wie Vorurteile durch vorurteilsgeleitetes Handeln 'wahr' werden:<br />
Self-Fulfilling-Prophecy = SFP<br />
Pygmalion-Effekt<br />
Rosenthal-Effekt<br />
(Synonyme)<br />
Grich. Sage von Pygmalion: Pygmalion, König von Kreta, verliebt sich in eine<br />
von ihm geschaffene Elfenbeinstatue der Aphrodite. Er bittet die Göttin<br />
Aphrodite, die Statue lebendig zu machen. => steht als Metapher für die<br />
Sehnsucht oder Macht, sich einen Partner nach seinem Bilde zu formen -><br />
Selbsterfüllende Prophezeiung (Brockhaus).<br />
Klassische Beispiele:<br />
-> Gerüchte<br />
-> Versuchsleitereffekt<br />
-> Lehrererwartungseffekt<br />
-> labeling effect = Etikettierungseffekt (auch Personalauswahl, AC-Erfolg?)<br />
'Gerüchte' Auch ein ursprünglich falsches Gerücht, dass eine Bank<br />
zahlungsunfähig sei, kann sich bewahrheiten, wenn die<br />
nun misstrauischen Kunden ihr Geld abheben (Merton 1948).<br />
'Versuchsleitereffekt'<br />
Experiment mit 'den VL' als Vp (Rosenthal 1966): Zwei studentischen VL<br />
wird je ein Rattenstamm übergeben mit der (falschen) Information, der eine<br />
sei lernfähiger als der andere. Der VL mit den angeblich lernfähigeren Ratten<br />
förderte sie mehr (Streicheln, Füttern etc), der andere vernachlässigte seine<br />
angebl. ´schlechteren´ Tiere. Später lernten die vorgeblich intelligenteren<br />
(daher besser versorgten) tatsächlich besser...<br />
'Lehrererwartungseffekt'<br />
Rosenthal (1966): Vorurteile von LehrerInnen sind für Leistungen ihrer<br />
SchülerInnen per SFP verantwortlich.<br />
Experiment (Rosenthal & Jacobson 1968; Evans & Rosenthal 1969):<br />
PsychologInnen testen Schüler/innen auf Intelligenz, erzeugen durch<br />
falsches Feedback über 'Lernfähigkeit' bei den Lehrer/innen (falsche)<br />
Vorurteile. Acht Monate später haben Schüler/innen, über die ein positves<br />
Vorurteil erzeugt wurde, tatsächlich besseren Lernzuwachs....<br />
Beobachtungsstudien (z.B. Brophy & Good 1970, Boteram 1976): Zuerst<br />
SchülerInnen von der Lehrkraft eingeschätzt, anschließend Interaktion<br />
beobachtet. Lehrkräfte interagierten häufiger mit gut eingeschätzten<br />
Schüler/inne/n. Zeigt ein/e als gut vermutete/r Schüler/in intelligentes<br />
Verhalten, wird sie/er stärker gelobt. Leistungsmängel bei als schlecht<br />
eingeschätzten Schüler/inn/en werden von der Lehrkraft als<br />
erwartungskonform hingenommen (nicht korrigiert) oder sogar mehr durch<br />
Tadel beantwortet.<br />
Förderung ist vorurteilsgesteuert => Vorurteile werden wahr.<br />
34
SFP - Abhilfe?<br />
=> In psychologischer Forschung: Versuchsleiter-Effekte vermeiden, indem nur<br />
Hilfskräfte, die die Hypothesen nicht kennen, die Versuche durchführen:<br />
Doppel-Blind-Studie.<br />
=> In Schule u.ähnl. Settings: Lehrkräfte über SFP aufklären damit sie<br />
bewusster kompensatorisch fördern...<br />
=> Targetpersonen über die Erwartungen der Interaktionspartner aufklären,<br />
Targetperson verhält sich dann kompensatorisch.<br />
andere Beispiele: When belief creates reality.<br />
In Familien können Rollen wie "Genie", "Clown", "Wildfang", "Mimose" oder<br />
"Schwarzes Schaf" durch SFP erzeugt werden (Labellng effekt).<br />
Führung in zuvor homogenen Peergroups entsteht durch SFP (Idiosynkrasie-<br />
Kredit-Theorie von Hollander, „Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch den<br />
Verstand“).<br />
'Labelling-Effect' = 'Ettikettierungseffekt' liefert auch Kritik an Tests:<br />
wenn sie falsch messen, können sie (später) die 'gemessenen'<br />
Unterschiede erzeugen helfen...z.B. AC (Assessment Center =<br />
modernes Personalauswahlverfahren)! Es wird vermutet (Mungenast &<br />
Finzer 1993), daß die gute Vorhersagegüte von AC auf SFP<br />
zurückzuführen ist.<br />
Die eigene Anstrengungsbereitschaft hängt von der eigenen Erwartung<br />
(Hoffnung auf Erfolg) ab, diese kann sich bewahrheiten...z.B. beruht die<br />
positive Wirkung des geschlechtshomogenen Physikunterrichts für Mädchen<br />
evtl. auf SFP (Ziegler et al. 1998: Mädchen, die geschlechtshomogenen<br />
Physikanfangsunterricht erhalten sollen und dies wissen, glauben von<br />
Beginn an, daß sie besser sein werden => sie strengen sich mehr an).<br />
=> Erkenntnis über 'die Natur des Menschen':<br />
auch Persönlichkeitseigenschaften sind Ergebnis sozialer Interaktion!<br />
(eben z.T. der Vorteile unserer Interaktionspartner).<br />
=> Erkenntnis über Sozialwissenschaften & Psychologie: Die<br />
wissenschaftlichen Theorien, wenn sie populärwissenschaftlich verbreitet<br />
und bekannt werden, tragen via SFP zu ihrer Wahrheit bei!<br />
(bspw. PSA, bspw. Organisationsentwicklung, bspw. Egoismus-Mythos)<br />
Sekundärlit:<br />
Brehm & Cassin (1993): Social Psychology. Houghton Mifflin. S. 132-136.<br />
Bierhoff,-Hans-Werner (1989): Person perception and attribution. Springer, Berlin, 1989, 313 Seiten<br />
Aronson et al …<br />
=> aber was genau ist für SFP nötig?<br />
35
Jones & Gerard 1967: Interaktionsmodell<br />
A A A A<br />
B B B<br />
wechselseitige Kontingenz<br />
A A A A<br />
B B B<br />
reaktive Kontingenz<br />
A A A A<br />
B B B<br />
asymmetrische Kontingenz<br />
A A A A<br />
B B B<br />
Pseudokontingenz<br />
(sogn. 'Parainteraktion' im TV.: asymmetrisch)<br />
Pseudokontingenz ist H0 in Interaktionsforschung: ´Scheinkorrelation´, evtl. erzeugt durch<br />
Drittvariable (bp. Musik beim Tanz, Rollenskript f. Schauspiel/Ritual),<br />
36
Interaktion: Reziprozität und Komplementarität<br />
im Interpersonal Circumplex (Leary 1957, Wiggins 1973, Kiesler 1982, u.v.a.)<br />
Dominanz<br />
(controll)<br />
Abgrenzung<br />
streiten,<br />
verweigern<br />
helfen,<br />
zu fürsorglich<br />
Affiliation<br />
(Love)<br />
ignorieren,<br />
beleidigt sein<br />
vertrauen<br />
hilflos bitten<br />
unterwürfig<br />
Affiliation, Sympathie ist reziprok. Macht, Dominanz ist komplementär<br />
37
noch eine Darstellung des IPC<br />
Beispiel eines neueren Artikels:<br />
Markey, P. M.; Funder, D.C. & Ozer, D.J. (2003):<br />
Complementarity of Interpersonal Behaviors in Dyadic Interactions .<br />
Personality and Social Psychology Bulletin, 29, 1082-1090.<br />
An important assumption of interpersonal theory is that during social interactions the<br />
behavior of one person tends to invite com-plementary behavior from the other person.<br />
Past research examining complementarity has usually used either confederates or fictitious<br />
interaction partners in their designs and has produced inconsistent results. The current<br />
study used observational ratings of behaviors of 158 participants as they interacted with<br />
partners across three different dyadic social situations. Randomization tests of<br />
hypothesized order relations found that the behaviors exhibited during these interactions<br />
tended to occur in a circular pattern predicted by the interpersonal circumplex. These tests<br />
also indicated support for Leary's (1957) orientation of the control and affiliation<br />
dimensions of the interpersonal circumplex and Carson's (1969) notion that dominant<br />
behavior induces submissive responses and friendly behavior encourages friendly<br />
responses.<br />
38
IPA: Interaktions-Prozess-Analyse<br />
(Robert F. Bales, 1950)<br />
Kategorien der Interaktionsbeobachtung<br />
A. 1 zeigt Solidarität<br />
Positive 2 zeigt Entspannung<br />
Aktionen 3 stimmt zu<br />
B.<br />
Beantwortung<br />
s-versuche<br />
C.<br />
Fragen<br />
D.<br />
Negative<br />
Aktionen<br />
4 macht Vorschläge<br />
5 äußert Meinung<br />
6 informiert<br />
7 erfragt Information<br />
8 erfragt Meinung<br />
9 erfragt Vorschläge<br />
10 widerspricht<br />
11 zeigt Spannung<br />
12 zeigt Gegnerschaft<br />
39
Interaktions-Prozess-Analyse:<br />
vereinfacht<br />
Integration<br />
(Intern)<br />
Problemlösung<br />
(Extern)<br />
Solidarität<br />
(freundliches<br />
Auftreten,<br />
Bestärkung,<br />
Belohnung, Hilfe)<br />
1<br />
+<br />
~1<br />
2<br />
Vorschläge<br />
machen<br />
(Anleitung geben,<br />
Kommunikation<br />
kontrollieren)<br />
4<br />
+<br />
~9<br />
Entspannung<br />
(Gefühle zeigen,<br />
veranschaulichen)<br />
2<br />
+<br />
~1<br />
1<br />
Schlussfolgerung,<br />
Meinung,<br />
Bewertung<br />
(Stellung nehmen,<br />
analysieren,<br />
Wünsche)<br />
5<br />
+<br />
~8<br />
Zustimmung<br />
(bejahen,<br />
nachgeben)<br />
3<br />
+<br />
~1<br />
0<br />
Informieren<br />
(orientieren, klären)<br />
6<br />
+<br />
~7<br />
40
IPA: Interaktions-Prozeß-Analyse BALES 1950<br />
Interaktions-Übergangsmatrix (Zeilenprozent)<br />
Akte -> Reaktionen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.10.11.12. │<br />
----------------------┬-------------------------------------┤<br />
│<br />
│<br />
1. zeigt Solidarität │28 12 3 13 15 12 4 4 0 3 1 3 │<br />
2. zeigt Entspannung │ 1 68 3 3 10 7 2 1 0 2 1 1 │<br />
3. stimmt zu │ 1 3 16 9 41 21 2 3 1 3 1 0 │<br />
│<br />
│<br />
4. macht Vorschlag │ 1 7 46 9 9 9 2 1 1 12 1 0 │<br />
5. äußert Meinung │ 1 4 49 2 19 6 2 3 0 12 1 1 │<br />
6. gibt Auskunft │ 1 6 35 4 15 24 6 1 0 6 1 2 │<br />
│<br />
│<br />
7. erfragt Auskunft │ 0 1 6 1 10 74 6 1 0 2 0 1 │<br />
8. erfragt meinung │ 1 5 9 2 46 13 11 3 0 4 2 2 │<br />
9. erfragt Vorschlag │ 0 13 0 36 28 9 2 2 0 4 4 2 │<br />
│<br />
│<br />
10. widerspricht │ 0 7 12 5 25 13 4 2 0 24 4 3 │<br />
11. zeigt Spannung │ 4 7 5 2 39 23 2 4 0 4 9 0 │<br />
12. zeigt Gegnerschaft│ 1 18 5 4 12 11 21 4 0 6 2 36 │<br />
│<br />
│<br />
──────────────────────┴─────────────────────────────────────┘<br />
Durchschnittliche %: 3 6 16 8 29 21 3 2 1 7 3 0<br />
Daten von BALES 1953, in der Zusammenstellung von HOFSTÄTTER (1967:99), gerundet.<br />
41
SYMLOG<br />
SYstem for Multi Level Observation of Groups<br />
Bales & Cohen 1979 / 1992<br />
42
SYMLOG (Adjektiv-Rating)<br />
43
Kurzform SIP-TK1 (Fassheber et al 1995)<br />
www.SYMLOG.com<br />
44
Das Dyadische Interaktionsschema<br />
(Müller 1989, 1993, Fassheber et al 1990, Strack 2004).<br />
Egozentrizität, False Consensus,<br />
Gefühl, verstanden zu werden<br />
A[A]<br />
wahrgenommene<br />
Ähnlichkeit<br />
A[B[A]]<br />
wahrgenommene Reziprozität<br />
A[B]<br />
Akkuratheit<br />
Selbst-Fremdübereinstimmung<br />
Reziprozität<br />
B[A]<br />
B[A[B]]<br />
B[B]<br />
Reziprozität / Komplementarität in 1158 Dyaden aus 338 Personen in 57 Gruppen,<br />
nach ca zwei Monate Gruppenarbeit (4 Ao-Studien, MZP2, SIP-TK1, Strack 2004:264)<br />
P U F<br />
Ebene: Person P<br />
mit Gruppe G<br />
Reziprozität /<br />
Komplementarität<br />
Wahrgenommene<br />
Reziprozität /<br />
Komplementarität<br />
P[G], G[P] +.25 +.07 +.05<br />
P[P->G], G[G-<br />
>P]<br />
+.40 +.09 -.24<br />
P[G[P]], P[G] +.77 +.56 +.81<br />
Dyadische<br />
Ebene: speziell<br />
Person A<br />
speziell mit<br />
Person B<br />
Reziprozität /<br />
Komplementarität<br />
Wahrgenommene<br />
Reziprozität /<br />
Komplementarität<br />
A[B], B[A] +.34 +.09 +.14<br />
A[A->B], B[A->B] +.41 +.40 +.42<br />
A[B[A]], A[B] +.79 +.20 +.29<br />
* kursiv: Korrelationen zwischen Variablen, von denen min. eine Var./ < 10%<br />
45