Umgedacht! Tag der Wohnungsnot - Bundesarbeitsgemeinschaft ...
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Pressekonferenz 21.03.2013<br />
Thema:<br />
<strong>Umgedacht</strong>! <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong><br />
• <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong> („UmgeDACHt“)<br />
• Wohnungslosenerhebung 2012<br />
• Regierungsprogramm Wohnen<br />
TeilnehmerInnen:<br />
Robert Buggler<br />
Salzburger Armutskonferenz<br />
Petra Geschwendtner<br />
Soziale Arbeit GmbH, Allgemeine Integrative Sozialberatung<br />
Hannes Rothbucher<br />
Caritasverband Salzburg, Bahnhofsozialdienst, Wohnintegration
Presse-Information – <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong> – PK 21.03.2013<br />
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Das Forum Wohnungslosenhilfe, die Salzburger Armutskonferenz, <strong>der</strong> Runde<br />
Tisch Menschenrechte und die ÖH Salzburg veranstalten aus aktuellem Anlass<br />
erstmals einen<br />
„<strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong>“.<br />
Ein konstant hohes Mietniveau und eine ebenso konstant hohe Anzahl von Personen,<br />
die wohnungs- und obdachlos sind, sind Grund genug, die real existierende<br />
<strong>Wohnungsnot</strong> in Stadt und Land Salzburg wie<strong>der</strong> einmal auf die politische <strong>Tag</strong>esordnung<br />
zu setzen.<br />
An diesem heutigen <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong> finden drei Aktionsteile statt:<br />
1. Eine Pressekonferenz (10.00 Uhr)<br />
2. Aktionen im öffentlichen Raum (09.00 – 12.00)<br />
3. Ein Run<strong>der</strong> Tisch mit VertreterInnen aus Politik, Verwaltung und Interessensvertretungen<br />
(14.00 – 17.00)<br />
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Presse-Information – <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong> – PK 21.03.2013<br />
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Die Wohnungslosenerhebung<br />
Ein nachhaltiges Projekt des Forums Wohnungslosenhilfe stellt die jährlich durchgeführte<br />
Wohnungslosenerhebung dar, die dazu dient, einen aktuellen Überblick<br />
über die Trends und Entwicklungen <strong>der</strong> Wohnungslosigkeit in <strong>der</strong> Stadt Salzburg<br />
zu bieten. Das betrifft sowohl die Anzahl <strong>der</strong> von Wohnungslosigkeit betroffenen<br />
Menschen als auch die Verteilung dieser Personen auf die unterschiedlichsten<br />
Formen <strong>der</strong> Wohn(not)versorgung.<br />
Erfasst werden Menschen, die akut wohnungslos und obdachlos sind, sowie jene,<br />
die von bevorstehen<strong>der</strong> Wohnungslosigkeit bedroht sind. Dazu zählen:<br />
• Obdachlose<br />
• Wohnnotversorgte in Klöstern, Asylen, Herbergen, Pensionszimmern und<br />
Notschlafstellen<br />
• Menschen ohne eigenen Wohnraum, die bei Bekannten und Freunden untergekommen<br />
sind<br />
• Menschen in betreuten Unterkünften<br />
• Menschen ohne Wohnung, die zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Erhebung in Krankenhäusern,<br />
Kur und Therapieanstalten aufgenommen sind<br />
• Wohnungslose Menschen in Gefangenenhäusern<br />
• Menschen in unzumutbaren Wohnverhältnissen (baulich, hygienisch, starke<br />
soziale Spannungen)<br />
• Menschen, die in sehr beengten Wohnmietverhältnissen leben müssen<br />
(Überbelag)<br />
Methode <strong>der</strong> Erhebung:<br />
• Es werden insgesamt 90 Institutionen befragt, an die sich Menschen mit<br />
Wohnproblemen wenden.<br />
• Der Erhebungszeitraum ist jährlich <strong>der</strong> Monat Oktober, es handelt sich<br />
also um eine Stichprobenerhebung.<br />
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Presse-Information – <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong> – PK 21.03.2013<br />
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• Erfasst werden die soziodemografischen Merkmale wie Geschlecht, Geburtsdatum,<br />
Familienstand, Anfangsbuchstabe des Familiennamens (zur<br />
Bereinigung von Doppelnennungen) und Wohnungslosenkategorie.<br />
• Doppelnennungen werden gefiltert.<br />
Seit 1994 wurden laufend Anpassungen in <strong>der</strong> Erhebung vorgenommen (Schwerpunkt<br />
Frauen und Jugendliche), zuletzt z. B. wurde auch versucht Personen zu erfassen,<br />
die starken sozialen Spannungen in Trennungs- und Gewaltsituationen<br />
ausgesetzt sind, sowie begleitete Min<strong>der</strong>jährige.<br />
Der Salzburger Wohnungslosenerhebung kommt in dieser Form in Österreich einer<br />
Vorreiterrolle gleich, in Graz und Innsbruck wurde das Konzept bereits übernommen<br />
und umgesetzt.<br />
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Presse-Information – <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong> – PK 21.03.2013<br />
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Mag. DSA Hannes Rothbucher<br />
Caritasverband Salzburg – Bahnhofsozialdienst, Wohnintegration<br />
Gesamtübersicht<br />
945 Personen wurden im Oktober 2012 von sozialen Einrichtungen in <strong>der</strong> Stadt<br />
Salzburg als wohnungslos registriert. Davon<br />
593 wohnungslose ÖsterreicherInnen<br />
122 wohnungslose Drittstaatsangehörige<br />
70 Personen mit Konventionsstatus<br />
87 wohnungslose EU-BürgerInnen<br />
43 wohnungslose AsylwerberInnen<br />
30 wohnungslose unbegleitete Jugendliche<br />
145 begleitete min<strong>der</strong>jährige Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
Tabelle 1:<br />
Verän<strong>der</strong>ungen von 2011 auf 2012:<br />
Kategorie 2012 2011 2010 2011 - 2012 2011 - 2012<br />
absolut<br />
relativ<br />
Erwachsene ÖsterreicherInnen 593 612 531 -19 -3%<br />
Erwachsene Drittstaatsangehörige* 192 206 187 -14 -7%<br />
Erwachsene EU-BürgerInnen 87 58 45 29 50%<br />
Erwachsene AsylwerberInnen 43 37 29 6 16%<br />
Gesamt Erwachsene 915 913 792 2 0%<br />
Jugendliche 30 34 43 -4 -12%<br />
Gesamt Erwachsene u. Jug. 945 947 835 -2 0%<br />
begleitete Min<strong>der</strong>jährige 145 157 97 -12 -8%<br />
Gesamt Erw., Jug. begl. u. unbegl. 1.090 1.104 932 -14 -1%<br />
* umfasst Drittstaatsangehörige sowie Konventionsflüchtlinge<br />
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Presse-Information – <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong> – PK 21.03.2013<br />
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Wohnungslosenerhebung 2012 – zentrale Ergebnisse<br />
• Die Gesamtzahl <strong>der</strong> in Obdach- o<strong>der</strong> Wohnungslosigkeit lebenden Personen<br />
ist im Vergleich zum Vorjahr beinahe unverän<strong>der</strong>t.<br />
• Innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Kategorien lässt sich weiterhin ein Trend <strong>der</strong><br />
„Internationalisierung“ erkennen.<br />
• Vor allem bei Personen aus dem EU-Raum lässt sich ein Anstieg auch in<br />
den Auswertungen für 2012 feststellen. Und zwar von 58 auf 87 Personen.<br />
Dies ist ein Anstieg um 29 Personen o<strong>der</strong> + 50 %.<br />
Tabelle 2 und 3:<br />
Vergleich Entwicklung Erwachsene 2003 – 2012:<br />
EU Drittstaatsangehörige<br />
Asylwerber ÖsterreicherInnen<br />
Bürger<br />
2003 35 38 24 467<br />
2004 26 50 12 481<br />
2005 24 48 17 549<br />
2006 35 80 33 531<br />
2007 54 99 30 534<br />
2008 82 102 41 545<br />
2009 41 132 29 557<br />
2010 45 187 29 531<br />
2011 58 206 37 612<br />
2012 87 192 43 593<br />
2003 - 2012 249% 505% 179% 127%<br />
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Presse-Information – <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong> – PK 21.03.2013<br />
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700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
EU Bürger<br />
Drittstaatsangehörige<br />
Asylwerber<br />
ÖsterreicherInnen<br />
100<br />
0<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
• Weiters ist auch ein Anstieg bei jenen Personen identifizierbar, welche<br />
„bei Bekannten“ untergeschlupft sind (von 326 im Jahr 2011 auf 348 im<br />
Jahr 2012 – Erwachsene insgesamt, dies entpricht einem Anstieg von + 22<br />
Personen o<strong>der</strong> + 7 %.<br />
• Ein Anstieg wurde auch bei obdachlosen Personen verzeichnet, und<br />
zwar von 54 auf 64 Personen (+ 10 Personen o<strong>der</strong> + 19 %).<br />
• Rückgänge bei <strong>der</strong> Anzahl Wohnungsloser wurden vorrangig verzeichnet<br />
bei:<br />
a. Jugendlichen: von 34 (2011) auf 30 (2012) (- 4 Personen o<strong>der</strong> – 12<br />
%) und bei<br />
b. Drittstaatsangehöringen: von 206 (2011) auf 192 (2012). Dies entspricht<br />
einem Rückgang von 14 Personen o<strong>der</strong> – 7 %.<br />
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Presse-Information – <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong> – PK 21.03.2013<br />
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Mag. a (FH) Petra Geschwendtner<br />
Soziale Arbeit GmbH – Allgemeine Integrative Sozialberatung<br />
Jährlich stelle ich Überlegungen an, wie sich die Situation in <strong>der</strong> Praxis im Hinblick<br />
auf Wohnungslosigkeit wohl schil<strong>der</strong>n lässt und jährlich muss ich immer wie<strong>der</strong> feststellen,<br />
dass sich diese lei<strong>der</strong> nicht verbessert, son<strong>der</strong>n vielmehr zugespitzt hat. Der<br />
Druck und die Verzweiflung von Wohnungssuchenden steigt, ebenso aber jener <strong>der</strong><br />
sozialen Einrichtungen, die dem integrativen Auftrag aufgrund des fehlenden Wohnungsangebotes<br />
nicht mehr gerecht werden können.<br />
So vielfältig die Gründe für einen Wohnungsverlust auch sind (Ablauf von Mietverträgen,<br />
Delogierungen, Scheidungen/Trennungen, Missbrauch, Einkommensarmut,<br />
physische o<strong>der</strong> psychische Beeinträchtigungen etc.), allen ist eines gemeinsam – mit<br />
dem Verlust des Existenziellsten aller Grundbedürfnisse beginnen die Schwierigkeiten,<br />
eine Unterkunft zu finden.<br />
Der freie Wohnungsmarkt präsentiert sich in einem Ungleichgewicht von Angebot<br />
und Nachfrage, <strong>der</strong> die Begrifflichkeit von leistbarem Wohnraum in immer weitere<br />
Ferne rücken lässt. Die unter Umständen erfor<strong>der</strong>liche Inanspruchnahme von Unterstützungsleistungen<br />
aus <strong>der</strong> Bedarfsorientierten Mindestsicherung geht ins Leere, da<br />
sich <strong>der</strong> höchstzulässige Wohnaufwand (per Verordnung festgelegt) weitab von<br />
den realen Mietpreisen befindet.<br />
Vergleich private Mietpreise pro m2-<br />
Unterstützung SH / BMS alleinst. Person in <strong>der</strong> Stadt Salzburg<br />
€ 14,00<br />
€ 13,00<br />
€ 13,49<br />
€ 12,00<br />
€ 11,48<br />
€ 11,00<br />
€ 11,19<br />
€ 10,00<br />
€ 9,00<br />
€ 8,00<br />
€ 10,17<br />
€ 9,67<br />
€ 9,16<br />
€ 9,50<br />
Max. BMS-Leistung pro Person / Stadt Salzburg<br />
private Mietpreise lt. AK<br />
Quelle: AK Salzburg (Mietpreisentwicklung), RIS (HWA – für Einzelperson in <strong>der</strong> Stadt Salzburg)<br />
Zusammenstellung / Grafik: Salzburger Armutskonferenz. Anmerkung: Mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Mindestsicherung<br />
sind die m2-Preise weggefallen, um eine Vergleichbarkeit herzustellen, werden diese weiterhin (auf Basis <strong>der</strong><br />
nicht mehr gültigen 40m2-Regelung) verwendet.<br />
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Presse-Information – <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong> – PK 21.03.2013<br />
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Die Situation am städtischen Wohnungsamt mit einer beinahe gleichbleibenden Anzahl<br />
von AntragstellerInnnen (rund 4.000) hat sich in den letzten Jahren ebenfalls<br />
nicht verän<strong>der</strong>t, auch bei den Gemeinnützigen Wohnbauträgern betragen die Wartezeiten<br />
mittlerweile Jahre.<br />
Notschlafstellen sind überfüllt, Pensionszimmer sind ausgelastet. Bei den betreuten<br />
Angeboten fehlt es an Kapazitäten, nach ausgelaufener Betreuung mangelt es oftmals<br />
an Nachfolgewohnraum.<br />
Für wohnungslose Frauen gibt es nach wie vor kein geschlechtsspezifisches Hilfsangebot.<br />
Für Frauen mit Kin<strong>der</strong>n wurden zwar die Übergangswohnungen geschaffen, in<br />
<strong>der</strong> Praxis sind uns aufgrund <strong>der</strong> Zugangsbeschränkungen (3 Jahre Meldeadresse in<br />
<strong>der</strong> Stadt) keine Vermittlungen gelungen. Wohnungslose Familien mit Kin<strong>der</strong>n finden<br />
überhaupt kein Hilfsangebot vor.<br />
Es spießt sich an allen Ecken und Enden!<br />
Wir können durch das Ausstellen von Melde- und Postadressen zwar Zugänge zu<br />
finanziellen Grundlagen (z.B. Leistungen vom AMS) schaffen, unsere Beratungsleistungen<br />
sowie Unterstützungen im Hinblick auf Wohnungssuche gehen allerdings zu<br />
oft ins Leere.<br />
Wohnungslose Menschen werden verwaltet!<br />
Wohnungslosigkeit als extremster Ausdruck von Armut und als Existenz bedrohende<br />
Lebenslage reduziert die Gestaltungs- und Möglichkeitsspielräume, bedeutet den<br />
Verlust von gesellschaftlicher Integration, verursacht Stress und beeinträchtigt die<br />
Gesundheit. Durch eine lange Verweildauer in <strong>der</strong> Wohnungslosigkeit kommt es zu<br />
einer Kumulation von Problemlagen und letztendlich zu einer Verfestigung selbiger.<br />
<strong>Wohnungsnot</strong> ist kein Randgruppenproblem mehr!<br />
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Presse-Information – <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong> – PK 21.03.2013<br />
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Fallbeispiel:<br />
Rund 50jähriger Familienvater, langjähriger Mitarbeiter eines Unternehmens, Alkoholerkrankung.<br />
Aufgrund eines Betretungsverbotes mit nachfolgen<strong>der</strong> einstweiliger Verfügung<br />
beginnt die Inanspruchnahme von Notschlafstellen, gestaltet sich jedoch aufgrund<br />
<strong>der</strong> Schichtarbeit äußerst schwierig. Ein soziales Netzwerk, welches das gelegentliche<br />
Unterkommen oftmals in solch Situationen gewährleisten kann, ist nicht vorhanden.<br />
Verzweiflung und Druck des Klienten erhöhen sich zunehmends. Die Pensionszimmer<br />
sind alle belegt, eine leistbare Wohnung lässt sich in <strong>der</strong> Kürze nicht finden<br />
bzw. wird auch nicht als sinnvoll erachtet, da mit <strong>der</strong> Rückkehr in die eheliche<br />
Gemeinschaft gerechnet wird. Kontaktaufnahme mit dem psychosozialen Dienst, Entzug<br />
und Therapie werden daraufhin vereinbart. Während des Therapieaufenthaltes<br />
kristallisiert sich immer mehr heraus, dass an <strong>der</strong> Ehe nicht mehr festgehalten werden<br />
kann, so beginnt neben <strong>der</strong> persönlichen psychischen Krise <strong>der</strong> Spießrutenlauf – die<br />
Suche nach leistbaren Wohnmöglichkeiten, lei<strong>der</strong> vergeblich. We<strong>der</strong> <strong>der</strong> kommunale<br />
Wohnungsmarkt ist in <strong>der</strong> Lage, auf die prekäre Wohnnotsituation reagieren zu können,<br />
und am privaten Wohnungsmarkt sind Wohnungen trotz Erwerbstätigkeit nicht<br />
finanzierbar, zumal in diesem Fall noch Unterhaltsleistungen das Einkommen schmälern.<br />
Mit einem Rückfallrisiko bei Suchterkrankungen ist im Allgemeinen häufig zu rechnen,<br />
wie es jedoch im Speziellen bei Nichtvorhandensein von Wohnraum, von eigenen 4<br />
Wänden, einfach nur einem Dach über dem Kopf aussieht, kann sich je<strong>der</strong> von uns<br />
ausrechnen. Die zuvor hohe Motivation des Patienten, gesund zu werden, sowie die<br />
dafür erfor<strong>der</strong>lichen Ausgaben im Gesundheitsbereich werden von <strong>der</strong> Realität<br />
schnell überrollt und zunichte gemacht, führen letztendlich ins Leere, da ihn die dynamische<br />
Spirale <strong>der</strong> Ausweglosigkeit unaufhörlich mit sich reißt.<br />
Das ist nur ein Fall, <strong>der</strong> stellvertretend für zahlreiche an<strong>der</strong>e steht und Ausdruck ist für<br />
den zunehmenden Druck und die Verzweiflung sowohl <strong>der</strong> von Wohnungslosigkeit<br />
betroffenen KlientInnen als auch <strong>der</strong> kontaktierten sozialen Einrichtungen und<br />
Gesundheitseinrichtungen, die keinen Ausweg im Hinblick auf Wohnen aufzeigen<br />
können.<br />
Resultat: Verfestigung von Problemlagen und Wohnungslosigkeit!<br />
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Presse-Information – <strong>Tag</strong> <strong>der</strong> <strong>Wohnungsnot</strong> – PK 21.03.2013<br />
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Das Forum Wohnungslosenhilfe<br />
Das Forum Wohnungslosenhilfe ist ein Netzwerk von Trägern <strong>der</strong><br />
Wohnungslosenhilfe sowie von Einrichtungen <strong>der</strong> psychosozialen Versorgung im<br />
Bundesland Salzburg.<br />
Netzwerk- bzw. KooperationspartnerInnen:<br />
• Caritas Salzburg<br />
• Soziale Arbeit GmbH<br />
• Verein Frauentreffpunkt<br />
• Laube<br />
• NEUSTART Salzburg<br />
• Pro Mente Salzburg<br />
• VertretungsNetz Sachwalterschaft<br />
• Salzburger Armutskonferenz<br />
• BAWO (<strong>Bundesarbeitsgemeinschaft</strong> Wohnungslosenhilfe)<br />
• Kin<strong>der</strong>- und Jugendanwaltschaft Salzburg<br />
• helix - Forschung & Entwicklung<br />
Das Forum Wohnungslosenhilfe ist vertreten in <strong>der</strong> <strong>Bundesarbeitsgemeinschaft</strong><br />
Wohnungslosenhilfe (www.bawo.at).<br />
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