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Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />

korrigierte Fassung: 10/2011<br />

förmige Narben): Durchmesser < 2 mm,<br />

trichterförmig, wie mit dem Eispickel<br />

ausgeschlagen, tief, steilwandig, bis in das<br />

untere Korium o<strong>der</strong> die Subkutis reichend<br />

Varioliforme Narben (Boxcar scars, U-förmige<br />

Narben): Durchmesser 1,5 - 4 mm, flach (0,1 -<br />

0,5 mm) o<strong>der</strong> tief (≥ 0,5 mm), rund o<strong>der</strong> oval,<br />

steilwandig, an Windpockennarben erinnernd<br />

Keloide<br />

Wellenartige Narben (Rolling scars, M-<br />

förmige Narben): Durchmesser > 4 - 5 mm,<br />

flach, Korium durch Bindegewebsstränge mit<br />

<strong>der</strong> Subkutis verbunden, <strong>der</strong> Hautoberfläche<br />

ein wellenartiges Aussehen verleihend<br />

11.5 Behandlung postinflammatorischer Hyperpigmentierungen<br />

Eva-Maria Meigel, Claudia Borelli, Klaus Degitz<br />

Ein konsequenter Lichtschutz wird zur Behandlung postinflammatorischer<br />

Hyperpigmentierungen durch Akne empfohlen.<br />

Zur topischen Behandlung postinflammatorischer Hyperpigmentierung kann eine Therapie<br />

mit Azelainsäure und Retinoiden erwogen werden. Die Behandlung mit Kojic acid und<br />

pflanzlichen Stoffen kann noch nicht abschließend beurteilt werden.<br />

Eine Therapie mittels nichtablativer fraktionierter Photothermolyse kann erwogen werden.<br />

Eine Therapie mit Pigmentlasern (Rubin, Alexandrit, Neodym:YAG) o<strong>der</strong> Blitzlampen kann<br />

noch nicht abschließend beurteilt werden.<br />

Postinflammatorische Hyperpigmentierungen (PIH) entstehen durch Pigmentablagerungen im<br />

Rahmen von entzündlichen Hauterkrankungen, unter an<strong>der</strong>em auch bei Post-Akne-<br />

Zuständen. PIH findet sich bei beiden Geschlechtern gleichermaßen. Dunkelhäutige<br />

Menschen sind in <strong>der</strong> Regel stärker betroffen. Zur Behandlung <strong>der</strong> PIH gehören vor allem das<br />

Meiden von UV-Exposition und ein konsequenter Lichtschutz unter Verwendung eines<br />

Breitspektrum- Lichtschutzpräparates.<br />

Topische Therapien können die Pigmentbildung durch unterschiedliche Angriffspunkte an<br />

Pigmentzellen, Pigmentstoffwechsel und Pigmenttransport beeinflussen. Zu den<br />

melanozytentoxischen Substanzen zählen phenolische Stoffe wie Hydrochinon, dessen<br />

Gebrauch in Deutschland nicht erlaubt ist, und die Azelainsäure. Azelainsäure hat einen<br />

zytotoxischen und antiproliferativen Effekt auf Melanozyten und hemmt reversibel das<br />

Enzym Tyrosinase. In einer doppelblinden randomisierten Studie hatte Azelainsäure die<br />

gleiche Wirkstärke wie Hydrochinon 4% [440]. In hochprozentiger Darreichung kann<br />

Azelainsäure hautreizend wirken und die PIH verstärken.<br />

Effektiv in den Pigmentierungsprozess greifen Tyrosinasehemmer ein. Retinoide wirken<br />

hemmend auf die Tyrosinase [441]. Sie können aber hautreizend wirken und erneut PIH<br />

auslösen. Aus diesem Grund ist die Verwendung weniger hautreizen<strong>der</strong> Retinoide wie<br />

Adapalen zu erwägen [442].<br />

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