Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF
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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />
korrigierte Fassung: 10/2011<br />
Von allen Norethisteronacetat-haltigen Präparaten ist weltweit kein Präparat zur Behandlung<br />
<strong>der</strong> Akne zugelassen.<br />
8.3.3 Unerwünschte Arzneimittelwirkungen / Sicherheit<br />
Die Reduktion <strong>der</strong> initial hohen Östrogendosis (50 µg) in Kontrazeptiva auf 35 µg bis hin zu<br />
sogar 20 µg in manchen Präparaten hat zu einer erheblichen Abnahme des kardiovaskulären<br />
Risikos geführt [48]. Obwohl weiterhin existierend, insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Cyproteronacetat /<br />
Ethinylestradiol-Kombination [333, 334], ist das Risiko des ischämischen Schlaganfalls<br />
deutlich reduziert unter niedrig dosierten Kontrazeptiva und das Herzinfarktrisiko ist nur bei<br />
starken Raucherinnen erhöht [335]. Weitere Nebenwirkungen sind Hypertonie, metabolische<br />
Erkrankungen und Herzklappendefekte.<br />
Allerdings ist bei <strong>der</strong> Verordnung von Cyproteronacetat-haltigen Präparaten das im Vergleich<br />
zu an<strong>der</strong>en Gestagenen erhöhte Risiko von venösen Thromboembolien zu beachten [336,<br />
337]. Das Risiko für venöse Thromboembolie unter <strong>der</strong> Behandlung mit Chlormadinonacetat<br />
(2 mg)/Ethinylestradiol (30 µg) entspricht dem des so-genannten Goldstandards<br />
Levonogestrel und ist insofern mit 2,39 (0,88-5,21) geringer als das von Cyproteronacetat (2<br />
mg)/Ethinylestradiol (35 µg) [338].<br />
Das Risiko venöser Thromboembolien unter Behandlung mit Drospirenon-haltigen<br />
Antiandrogenpräparaten entspricht in <strong>der</strong> EURAS Studie dem Risiko von an<strong>der</strong>en auf dem<br />
Markt befindlichen oralen Kontrazeptiva [339, 340]. In den beiden aktuellen Studien ist es<br />
allerdings erhöht: RR 6.3 (2.9 - 13.7) [337], RR 1.64 (1.27 - 2.10) [336]. Das niedrige<br />
Thromboembolie-Risiko von Levonorgestrel (Gestagen <strong>der</strong> 2. Generation) im Vergleich zu<br />
den Gestagenen <strong>der</strong> 3. Generation (Desogestrel und Gestoden), wie man in Studien in <strong>der</strong><br />
Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre feststellte, hat Levonogestrel zum Goldstandard dazu gemacht. Die<br />
kumulative Thromboembolie-Inzidenz von Levonorgestrel-haltigen Präparaten ist 6-10<br />
venenthrombotische Episoden pro 10.000 Frauen-Jahre bei <strong>der</strong> Altersgruppe 15-49 Jahre. Für<br />
Norgestimat-Präparate existieren keine veröffentlichten Daten über das Thromboembolie-<br />
Risiko. Die Desogestrel-haltigen Präparate zeigen ein 2-fach höheres Thromboembolie-<br />
Risiko als die Levonorgestrel-haltigen Präparate. In <strong>der</strong> Altersgruppe 15-49 die<br />
Thromboembolie-Inzidenz ist 6-7 Fälle pro 10.000 Frauen-Jahre. Die Gestoden-haltigen<br />
Präparate zeigen ein 2-fach höheres Thromboembolie-Risiko als die Levonorgestrel-haltigen<br />
Präparate. In <strong>der</strong> Altersgruppe 15-49 die kumulative Thromboembolie-Inzidenz (bei<br />
Präparaten mit Gestoden und Ethinylestradiol