Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF
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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />
korrigierte Fassung: 10/2011<br />
Applikation nur in einem äußerst geringen Umfang (< 200 mg / d) in die Muttermilch<br />
übergeht, ist für den Säugling keine Gefahr zu erwarten.<br />
Lokale Irritationsphänomene (Rötung, Brennen insb. innerhalb <strong>der</strong> ersten 30 min nach<br />
Applikation, Schuppung, Juckreiz) sind beschrieben. Bei <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Patienten kommt<br />
es innerhalb von 4 Wochen zur Adaptation <strong>der</strong> Haut mit Rückgang <strong>der</strong> Irritationssymptome<br />
[221].<br />
7.4 Sonstige topische Therapie<br />
Thomas Dirschka, Christiane Bayerl<br />
7.4.1 Sonstige topische antimikrobielle Therapie<br />
7.4.1.1 Phenol, Resorcin<br />
• Phenol und Resorcin dürfen zur Behandlung <strong>der</strong> Akne nicht angewendet werden.<br />
Resorcin besitzt ein hohes toxisches Potential; es ist mittlerweile negativ monographiert und<br />
sollte in Zubereitungen zur Behandlung <strong>der</strong> Akne nicht mehr eingesetzt werden.<br />
Phenol zeigt eine ausgeprägte Toxizität (Nephro-, Hepato- und Kardiotoxizität) und darf vom<br />
Apotheker nicht mehr abgeben werden.<br />
7.4.1.2 Chlorhexidin, Hexachlorphenon, Polividon Jod, Schwefel, Triclosan, Zinkacetat<br />
• Chlorhexidin, Hexachlorphenon, Polividon Jod, Schwefel, Triclosan sowie<br />
Zinkacetat werden zur Therapie <strong>der</strong> Akne nicht empfohlen.<br />
Chlorhexidin wird vor allem in <strong>der</strong> Zahnmedizin als antiseptische Mundspüllösung<br />
verwendet. Es findet aber auch als Desinfektionsmittel, z.B. auf Pflastern und in<br />
antiseptischen Salben Anwendung. Stoughton und Leyden dokumentierten die Wirksamkeit<br />
einer 4%igen chlorhexidinhaltigen topischen Aknelösung anhand <strong>der</strong> statistisch signifikanten<br />
Reduktion von Papeln und Pusteln. Insgesamt kann aber auf Grund <strong>der</strong> insgesamt<br />
unzureichenden Datenlage die topische Anwendung chlorhexidinhaltiger Arzneimittel bei<br />
Akne nicht empfohlen werden.<br />
Hexachlorophen wird als Desinfektionsmittel eingesetzt und ist in höheren Konzentrationen<br />
haut- und schleimhautreizend, neurotoxisch und embryotoxisch. Bei <strong>der</strong> Aknebehandlung<br />
wird es in Wasch- und Reinigungslösungen eingesetzt. In früheren Studien konnte eine gering<br />
komedogene Wirkung von Hexachlorophen nachgewiesen werden. Mo<strong>der</strong>ne Studien, die eine<br />
Wirksamkeit bei Akne belegen, fehlen.<br />
Povidon-Jod (PVP) ist ein wasserlöslicher Komplex von Jod mit Polyvinylpyrrolidon. Es<br />
wird als Desinfektionsmittel und Antiseptikum benutzt. Auf Grund fehlen<strong>der</strong> Studien zur<br />
Wirksamkeit bei Akne und <strong>der</strong> bekannten akneför<strong>der</strong>nden Wirkung von Halogenen kann es<br />
zur Therapie <strong>der</strong> Akne nicht empfohlen werden.<br />
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