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Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />

korrigierte Fassung: 10/2011<br />

Kleidung, dunkle Haare und Bettwäsche gebleicht werden können. Hohe BPO<br />

Konzentrationen weisen einen deutlichen irritativen Effekt auf, beson<strong>der</strong>s wenn es sich um<br />

Gele mit einem relativ hohen Alkoholgehalt handelt. Bei hohen Konzentrationen handelt es<br />

sich um eine obligate Nebenwirkung, die weitgehend durch die Wahl einer relativ niedrigeren<br />

BPO Konzentration (2,5 – 5%) verhin<strong>der</strong>t werden kann.<br />

Bei beson<strong>der</strong>s kalten äußeren Witterungsbedingungen kann sich <strong>der</strong> irritative Effekt<br />

verstärken und insofern sollten eine niedrigere Anwendungsfrequenz sowie eine abendliche<br />

Anwendung empfohlen werden.<br />

7.1.2.6 Sicherheit und Verträglichkeit<br />

Rötung, Schuppung und Brennen <strong>der</strong> behandelten Haut sind die dosisabhängigen<br />

Nebenwirkungen unter <strong>der</strong> Therapie. Die häufigste Nebenwirkung von BPO ist die<br />

Hautirritation, die stark konzentrations- und grundlagenabhängig ist. Bei Gebrauch von 2,5%<br />

BPO Gel werden Rötung, Schuppung und Brennen seltener auftreten als mit 10% BPO<br />

Präparaten, aber ähnlich den Nebenwirkungen des 5% Gels sein [159, 160].<br />

In seltenen Fällen sensibilisieren sich Akne-Patienten gegen BPO und es kommt zu einem<br />

allergischen Kontaktekzem. Die Inzidenz wird mit etwa 1:500 angenommen [161]. Seit dem<br />

BPO nur noch selten bei <strong>der</strong> antibakteriellen Behandlung des Ulcus cruris eingesetzt wird,<br />

sind diese Zahlen jedoch deutlich rückläufig. Eine Phototoxizität gegenüber UVB trat bei 8<br />

von 24 getesteten Freiwilligen auf [162]. Die Patienten sollten bei intensiver<br />

Sonnenexposition auf eine mögliche Phototoxizität hingewiesen werden.<br />

7.1.2.7 Sonstiges: Kombinationstherapie<br />

Für die Beschreibung <strong>der</strong> Wirksamkeit topischer Antibiotika in Kombination mit BPO siehe<br />

Kapitel 6.1.1 topische Antibiotika, für topische Retinoide in Kombination mit BPO siehe<br />

Kapitel 6.2.1.<br />

Die Wirksamkeit <strong>der</strong> Kombination von Benzoylperoxid sowie Miconazol wurde in den 80er<br />

Jahren in mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen belegt und es wurde ein zusätzlicher<br />

Effekt gegenüber einer BPO-Monotherapie gefunden [163, 164]. Als Mechanismus wurde<br />

eine deutlich erhöhte bakteriostatische Aktivität auf P. acnes durch das Miconazol<br />

angenommen. Es ist jedoch eher anzunehmen, dass durch Miconazol einer zusätzlichen<br />

Besiedlung mit M. furfur begegnet wurde und es dadurch zu einer Rückbildung <strong>der</strong><br />

Entzündungsreaktion kam. In <strong>der</strong> heutigen Aknetherapie ist diese Wirkstoffkombination im<br />

Pathogeneseverständnis und durch die Entwicklung an<strong>der</strong>er, effizienterer Präparate<br />

unbedeutend.<br />

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