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Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />

korrigierte Fassung: 10/2011<br />

6 Empfehlungen zum Patientenmanagement zur Verbesserung<br />

von Compliance / Adherence<br />

Uwe Gieler, Siegfried Möller<br />

Eine routinemäßige Erfassung des subjektiven Krankheitskonzeptes, <strong>der</strong> Lebensqualität und<br />

von psychosomatischen Komorbiditäten (Depression, soziale Ängste, körperdysmorphe<br />

Störung, Zwangsstörung) bei Akne wird empfohlen. Bei Acne excoriée, Depression, sozialen<br />

Ängsten, Zwangsstörungen und körperdysmorpher Störung können psychotherapeutische<br />

Verfahren empfohlen werden.<br />

Akne führt häufig zu einer hohen psychischen Beeinträchtigung [117-121]. Die<br />

Einschränkung <strong>der</strong> Lebensqualität und <strong>der</strong> wahrgenommene Stress sind vergleichbar mit dem<br />

bei an<strong>der</strong>en chronisch-entzündlichen Dermatosen wie Psoriasis und Neuro<strong>der</strong>mitis [7]. Vor<br />

allem im jugendlichen Alter und beginnenden Erwachsenenalter sind die Einschränkungen<br />

<strong>der</strong> Lebensqualität in Studien klar gezeigt worden und sollten in <strong>der</strong> Behandlung<br />

berücksichtigt werden [117, 119, 120]. Eine strenge Korrelation zwischen <strong>der</strong><br />

Beeinträchtigung <strong>der</strong> Lebensqualität und <strong>der</strong> Schwere <strong>der</strong> Akne liegt nicht vor [122-126]. Die<br />

Verbesserungen <strong>der</strong> Lebensqualität mit Akne unter Therapie korrelieren nicht streng mit <strong>der</strong><br />

Besserung des Schweregrades [126, 127]. Deshalb sollte die Lebensqualität neben dem<br />

Schweregrad immer auch ein Kriterium für den Therapieerfolg sein [128].<br />

Eine alleinige Dermatotherapie erreicht häufig nicht ihr Ziel und kann zu einer schlechten<br />

Patienten-Compliance führen. Nach den gegenwärtigen Studien zur Compliance bei Akne<br />

sind zwischen 19 – 79% <strong>der</strong> Akne-Patienten nicht compliant [129] und die Compliance sinkt<br />

bei topischer Therapie über die Behandlungszeit deutlich. Da die subjektive Lebensqualität<br />

die Compliance deutlich beeinflusst [130], sollte die Lebensqualität hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Verbesserung <strong>der</strong> Compliance immer mit berücksichtigt werden.<br />

Adherence ist ein wichtiger Aspekt im Therapie-Management und sollte nicht unbeachtet<br />

bleiben [131, 132]. Auch wenn Aspekte <strong>der</strong> Lebensqualität von Dermatologen oft<br />

berücksichtigt werden und dadurch für die Zufriedenheit mit <strong>der</strong> Behandlung sorgen [133],<br />

stellt sie einen wichtigen Bestandteil jedes Akne-Managements dar. Jüngere Akne-Patienten,<br />

männliche Patienten und Patienten ohne Arbeit haben die höchste Rate an non-adherence.<br />

Diese korreliert mit dem Schweregrad und <strong>der</strong> Lebensqualität. Jüngere Frauen mit niedriger<br />

Lebensqualität haben ebenfalls eine niedrigere Adherence [134]. Adherence <strong>der</strong> Akne-<br />

Patienten kann durch einen einfachen Tool [135] evaluiert werden. Zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Adherence hat sich in einer Studie [136] folgendes Vorgehen bewährt:<br />

Subjektives Krankheitskonzept berücksichtigen<br />

(„Was glauben Sie, wodurch wird Ihre Erkrankung verschlimmert?“)<br />

Subjektives Therapiekonzept berücksichtigen<br />

(„Welche Therapien kennen Sie schon? Gibt es Medikamente,<br />

die Sie auf keinen Fall anwenden möchten? Warum?“)<br />

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