22.11.2013 Aufrufe

Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />

korrigierte Fassung: 10/2011<br />

Routinemäßige mikrobielle Abstriche bei jedem Akne-Patienten sind nicht erfor<strong>der</strong>lich. Diese<br />

sind jedoch indiziert:<br />

1. zur Differentialdiagnose bei akneiformen klinischen Bil<strong>der</strong>n<br />

2. in speziellen Situationen im Verlauf einer Aknebehandlung<br />

Mikrobiologische Diagnostik im Verlauf einer begonnenen Aknebehandlung<br />

Bakterielle Follikulitiden / Krusten<br />

Indikation ist auch die scheinbare Verschlechterung einer Akne unter einer<br />

Isotretinointherapie, da hier vermehrte Besiedlungen mit Staph. aureus auftreten [115].<br />

Gramnegative Follikulitis<br />

Folgende Faktoren sollten an die Möglichkeit einer Superinfektion mit gramnegativen<br />

Erregern denken lassen: Patient mit lange bestehen<strong>der</strong> Akne, Behandlung mit oralen (meist<br />

Tetracyclinen) und topischen Antibiotika führte wie<strong>der</strong>holt zu rascher Besserung, allerdings<br />

zu Rezidiven bei Absetzen <strong>der</strong> Mittel. Bei erneuter Gabe wirken die Mittel, allerdings heilen<br />

die Pusteln nicht mehr völlig ab. Alternativantibiotika helfen zunächst, dann aber nicht mehr.<br />

Die Remissionszeiten werden immer kürzer. Ansonsten entspricht das Bild dem unter 1.)<br />

geschil<strong>der</strong>ten Zustand. Eine Untersuchung auf ein Erregerreservoir im Naseneingang und<br />

Rachen sollte durchgeführt werden.<br />

Verdacht auf resistente P. acnes<br />

Spricht ein Patient gar nicht o<strong>der</strong> unzureichend auf eine systemische antibiotische Therapie<br />

an o<strong>der</strong> kommt es zum raschen Rezidiv nach erfolgreicher Behandlung, muss, neben an<strong>der</strong>en<br />

Ursachen (u.a. adrenogenitales Syndrom, Syndrom <strong>der</strong> polyzystischen Ovarien, schlechte<br />

Compliance), auch an das Vorliegen resistenter P. acnes gedacht werden. Dies gilt<br />

insbeson<strong>der</strong>e dann, wenn in <strong>der</strong> Anamnese wie<strong>der</strong>holt topische u. / o. systemische<br />

antibiotische Therapien erfolgten, die Compliance des Patienten schlecht war u. / o.<br />

wie<strong>der</strong>holt über längere Zeiträume <strong>der</strong>matologische Ambulanzen (Kontakt zu<br />

Resistenzträgern) besucht wurden.<br />

Zum Nachweis wird ein steriler Abstrichtupfer mit folgen<strong>der</strong> Lösung befeuchtet: 0,075 mol /<br />

l Natriumphosphatpuffer, pH 7,9, <strong>der</strong> 1% Triton-X 100 enthält. Es wird das befallene Areal<br />

komplett abgestrichen (meist das gesamte Gesicht) und <strong>der</strong> Tupfer in selektivem und nicht<br />

selektivem Medium inokuliert. Dabei wird die gesamte TYG Agarplatte (20g / l Trypton, 10<br />

g / l Hefeextrakt, 5g / l Glukose mit 1% Agar), die noch 2µg / ml Furazolidon zur<br />

Verhin<strong>der</strong>ung des Staphylokokkenwachstums enthält, bestrichen. Zur Feststellung <strong>der</strong><br />

Resistenzlage werden 0,5 µg / ml Erythromycin, 0, 5 µg / ml Clindamycin o<strong>der</strong> 5 µg / ml<br />

Tetracyclin hinzugegeben. Die Platten werden nach 7-tägiger anaerober Inkubation bei 37° C<br />

abgelesen [116].<br />

Seite 25 von 136

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!