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Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

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013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />

korrigierte Fassung: 10/2011<br />

3 Einführung Akne<br />

3.1 Epidemiologe<br />

Uwe Gieler, Christos Zouboulis<br />

Die Akne manifestiert sich mit verschiedenen klinischen Bil<strong>der</strong>n und in verschiedenen<br />

Lebensabschnitten. Sie ist weltweit die häufigste <strong>der</strong>matologische Erkrankung [9]. Rund 70<br />

bis 95% aller Jugendlichen weisen Akne-Läsionen auf [4], betroffen sind insbeson<strong>der</strong>e<br />

Gesichts- und oberer Stammbereich. Die Inzidenz <strong>der</strong> Erkrankung weist ein Maximum im<br />

Alter von 15 bis 18 Jahren auf. Bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Patienten erfolgt nach <strong>der</strong> Pubertät eine<br />

spontane Rückbildung, davon bei 2 bis 7% mit erheblicher Narbenbildung. In 10% <strong>der</strong> Fälle<br />

persistiert die Erkrankung über das 25. Lebensjahr hinaus.<br />

Abhängig von <strong>der</strong> methodischen Erhebung <strong>der</strong> Akne (Komedonen, Papeln und Pusteln) und<br />

dem Alter beträgt die Prävalenz im jugendlichen Alter zwischen 60% bis zu 80%. Wenn nur<br />

eine Akne-Läsion gewertet wird, beträgt <strong>der</strong> Anteil bis zu 95% [10]. Der Anteil noninflammatorischer<br />

und inflammatorischer Akne ist etwa gleich [11]. Meist wird ein höherer<br />

Schweregrad bei männlichen Jugendlichen und Adoleszenten beschrieben, die auch etwas<br />

häufiger betroffen sind [11-18]. In <strong>der</strong> überwiegenden Anzahl <strong>der</strong> Fälle klingt die Akne in<br />

einigen Jahren ab. Nach dem 20. Lebensjahr kommt es jedoch – hier überwiegend bei Frauen<br />

– zu einer Persistenz <strong>der</strong> Akne [19, 20].<br />

Nicht weniger als 15-30% <strong>der</strong> Aknepatienten benötigen wegen des Schweregrades o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Dauer <strong>der</strong> Erkrankung eine medizinische Therapie. Mit 22-32% ist Akne die häufigste<br />

<strong>der</strong>matologische Diagnose und einer <strong>der</strong> häufigsten Gründe ärztlicher Konsultation (1,1%)<br />

[9].<br />

Akne ist nach einer amerikanischen Versorgungsstudie im Jahr 1995 die führende<br />

<strong>der</strong>matologische Diagnose mit 10,2 Millionen Diagnosen (25,4% <strong>der</strong> <strong>der</strong>matologischen<br />

Diagnosen aller Ärzte) [21]. In den Jahren 1996 bis 1998 wurden nie<strong>der</strong>gelassene Ärzte in<br />

den USA mehr als 6 Millionen Mal jährlich aufgrund einer Akne konsultiert. Die Patienten<br />

erhielten 6,5 Millionen neue Rezepte mit einer systemischen Antiaknetherapie (Antibiotika<br />

o<strong>der</strong> Isotretinoin) pro Jahr im Wert von über einer Milliarde US-Dollar.<br />

3.2 Pathophysiologie<br />

Christos Zouboulis, Klaus Degitz, Harald Gollnick<br />

3.2.1 Entstehung <strong>der</strong> Akne<br />

Um angesichts variieren<strong>der</strong> klinischer Bil<strong>der</strong> und unterschiedlicher Manifestationsalter<br />

geeignete Therapieschemata ansetzen zu können, sind gute Kenntnisse über die Pathogenese<br />

<strong>der</strong> Erkrankung sowie Möglichkeiten zur gezielten symptomatischen o<strong>der</strong> sogar ätiologischen<br />

Therapie unabdingbare Voraussetzungen [9, 22]. Traditionell wird behauptet, dass zur<br />

Akneentstehung verschiedene Faktoren beitragen, unter an<strong>der</strong>em eine erhöhte<br />

Talgdrüsenaktivität mit Seborrhoe, gestörte follikuläre Differenzierung und verstärkte<br />

Verhornung, weiterhin mikrobielle Hyperkolonisation sowie Entzündungsreaktionen mit den<br />

entsprechenden immunologischen Abläufen [21].<br />

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