22.11.2013 Aufrufe

Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

Leitlinie „Behandlung der Akne“ - AWMF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

013/017 - Behandlung <strong>der</strong> Akne aktueller Stand: 02/2010<br />

korrigierte Fassung: 10/2011<br />

2 Einführung Akne <strong>Leitlinie</strong><br />

2.1 Versorgungslage von Akne Patienten in Deutschland /<br />

Bedarfsanalyse<br />

Alexan<strong>der</strong> Nast, Berthold Rzany<br />

Medikamentöse Versorgung von Aknepatienten in Deutschland<br />

In einer Studie an 504 Kunden in 48 Apotheken deutschlandweit wurden die zur Behandlung<br />

<strong>der</strong> Akne erworbenen Präparate erfasst. Hierbei erfolgte bei 66,5% <strong>der</strong> Patienten eine<br />

Verordnung durch einen Dermatologen, bei 22,8% <strong>der</strong> Patienten erfolgte eine Empfehlung<br />

durch den Apotheker. Allgemeinmediziner waren nur zu 4,5% sowie Kin<strong>der</strong>ärzte nur zu 0,4%<br />

die behandelnden Ärzte. Am häufigsten erfolgte die Behandlung durch Benzoylperoxid<br />

(17,3%), gefolgt von topischem Erythromycin (14,5%) sowie systemischem Isotretinoin<br />

(9,3%). Azelainsäure wurde für 8,7% <strong>der</strong> Patienten verordnet, Adapalen für 5,0%, die fixe<br />

Kombination Clindaymcin / BPO für 6,4%, systemisches Minocyclin für 6,6% sowie<br />

systemisches Erythromycin für 3,4% <strong>der</strong> Patienten. Lediglich bei 2,4% wurde topisches<br />

Isotretinoin verordnet (26,4% sonstige Therapien) [2].<br />

Die Akne stellt eine sehr häufige Erkrankung dar, die oftmals über das Adoleszentenalter<br />

hinaus persistiert<br />

Schaefer et al. fanden in einer Querschnittsstudie in Deutschland bei 48.665 Angestellten eine<br />

Prävalenz <strong>der</strong> Akne von 4,2%, in <strong>der</strong> Subanalyse in <strong>der</strong> Altersgruppe von 16-20 Jahren sogar<br />

eine Prävalenz von 24,8% [3]. An<strong>der</strong>e Studien zeigen eine Prävalenz bei Adoleszenten von<br />

bis zu 82% bzw. bis zu 95% [4]. Bei bis zu 20% <strong>der</strong> Patienten kommt es zu einer Persistenz<br />

<strong>der</strong> Erkrankung bis über das zwanzigste Lebensjahr hinaus [5].<br />

Die erkrankten Patienten leiden an einer deutlichen Einschränkung <strong>der</strong> Lebensqualität durch<br />

ihre Erkrankung an Akne<br />

Untersuchungen zu den psycho-sozialen Folgen <strong>der</strong> Akne haben ergeben, dass die<br />

Erkrankung in Abhängigkeit vom Schweregrad zur Reduktion <strong>der</strong> Lebensqualität sowie zur<br />

Ausbildung von Angst, Depression und sozialer Stigmatisierung führen kann [6].<br />

In Patientenbefragungen wurde eine Beeinträchtigung <strong>der</strong> Lebensqualität festgestellt, die u.a.<br />

vergleichbar ist mit <strong>der</strong> durch Asthma bronchiale, Epilepsie, Typ 2 Diabetes o<strong>der</strong> einer<br />

Arthritis [7]. Die aktuelle Versorgung <strong>der</strong> Patienten führt zu einer geringen Zufriedenheit <strong>der</strong><br />

Patienten mit ihren Therapien, zudem besteht eine schlechte Compliance.<br />

Aus Patientenbefragungen ist bekannt, dass weniger als ein Viertel <strong>der</strong> Patienten eine hohe<br />

Zufriedenheit mit ihrem Therapieerfolg angeben, wohingegen knapp ein Drittel wenig o<strong>der</strong><br />

gar nicht zufrieden ist mit <strong>der</strong> bisherigen Behandlung [2].<br />

Zudem besteht eine hohe Rate an Nonadherence bzgl. <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> Medikamente von<br />

35 bis zu 45%. Gründe dafür sind u. a. schlechte Verträglichkeit, mangelnde Praktikabilität,<br />

hoher Zeitaufwand, Angst vor unerwünschten Arzneimittelwirkungen sowie mangelnde<br />

Information des Patienten über unerwünschte Arzneimittelwirkungen, schlechte Wirksamkeit<br />

und teilweise zunächst Befundverschlechterung nach Therapieeinleitung [8].<br />

Die Gesamtkosten durch die Erkrankung stellen eine hohe volkswirtschaftliche Belastung dar<br />

Aktuelle Daten zu den Krankheitskosten durch Akne liegen in Deutschland aktuell nicht vor.<br />

Im Jahr 2001 wurden 2,1 Milliarden Euro für Antiakne-Medikamente weltweit ausgegeben,<br />

Seite 12 von 136

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!