Die hohe Kunst der Dachdecker - Dachbaumagazin

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Technik im Detail ▴▴Sicherer Schutz beim Einbau von Lichtbändern: Edelstahldrähte sorgen als Keder in der Verglasung für eine besonders hohe Durchsturzsicherheit Arbeitssicherheit Gut verdrahtet Eine neue Technik verbessert die Durchsturzsicherheit bei Lichtbändern. Die Randsicherung mit Edelstahldrähten als Keder sorgt für eine hohe Tragfähigkeit und eine dauerhafte Lagesicherung der Verglasung. Text: Bert Barkhausen | Fotos: Jet-Gruppe 46 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de Aktuelle Statistiken der Berufsgenossenschaften weisen auf die weiterhin zu hohe Zahl schwerer und tödlicher Unfälle bei Dacharbeiten hin. Hier sind vor allem Dachdecker immer wieder der Gefahr ausgesetzt, zu stürzen und sich schwer zu verletzen. Insbesondere ungesicherte Lichtbänder stellen dabei ein hohes Risiko dar. Deshalb ist die Planung gezielter Sicherungsmaßnahmen von großer Bedeutung – dies gilt sowohl in der Bau- als auch in der späteren Nutzungsphase eines Gebäudes, beispielsweise bei Reparaturen, Wartung und Instandhaltung. Bei der Auswahl geeigneter Tageslicht- Elemente muss der Dachdecker auf das Prüfzertifikat achten: Sie bieten ergänzende Angaben zum jeweiligen Produkt und erleichtern damit die Planung und Zusammenstellung eines individuellen und bedarfsgerechten Sicherungskonzeptes. Das Keder-Prinzip Bei Arbeiten auf Dachflächen gilt es, ein möglichst hohes Maß an Sicherheit zu erreichen. Hierzu nutzt die Jet-Gruppe einen grundsätzlich neuen technischen Ansatz zur Durchsturzsicherheit beim Einbau von Lichtbändern. Das zum Gebrauchsmuster angemeldete mechanische Sicherungsverfahren ist optional erhältlich und verbessert den bisher angewandten Ansatz zur Lagesicherung der Verglasung mit doppelseitigen Klebebändern: Eine Randsicherung nach dem „Keder-Prinzip“ sorgt nun für eine höhere Platten-Tragfähigkeit durch die Rückverankerung von Edelstahldrähten als Keder in die tragende Konstruktion. Diese Verfahrensweise ermöglicht den Einsatz weniger massiver Polycarbonat-Platten ab einem Flächengewicht von 1750 g/m² bis zu einer Lichtband-Nennbreite von 6 m – bei gleichbleibender Durchsturzsicherheit. in den Tragbügel gesichert, wodurch eine sehr gute Lagesicherung der einzelnen Polycarbonatplatten des Lichtbandes entsteht. Der Vorteil dieses neuen Sicherungsansatzes liegt auf der Hand: Es gewährleistet einen schnelleren Einbau von Lichtbändern auf der Baustelle, da die Montage des doppelseitigen Klebebands entfällt. Damit bietet es in der Bauphase die Möglichkeit, früher auszunetzen und beispielsweise schneller mit dem Innenausbau zu beginnen – besonders auf Großbaustellenstellen mit vielen Gewerken und enger Termintaktung ein mitunter entscheidender Vorteil. Gleichzeitig ist die Verwendung des Klebebands, die beispielsweise temperaturabhängigen Einschränkungen unterworfen sein können, nicht mehr nötig. Auf diese Weise kann das Schutzziel „Durchsturzsicher beim Einbau“ sicher erfüllt werden. Prüfzertifikate Die Durchsturzsicherheit einer Lichtöffnung in Flachdächern wird beispielsweise nach den Prüfgrundsätzen der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG-Bau) zertifiziert. Von besonderer Bedeutung ist dabei der Prüfungsgrundsatz GS-BAU-18 (Durchsturzfeste oder nicht planmäßig begehbare Glas- und Bauteile): Ein Prüfkörper simuliert den Sturz einer Person aus einer zuvor definierten Höhe auf das Bauteil. Bei bestandener Tauglichkeitsuntersuchung – unter Verwendung von Kunststoffmaterialien – wird das Zertifikat GS-BAU-18 „Durchsturzsicher beim Einbau“ verliehen. Dieses bescheinigt den geprüften Produkten für den Zeitpunkt des Einbaus sowie der »Ein verschraubter Edelstahldraht sorgt für optimale Lagesicherung.« Baumaßnahme selbst – unter der Voraussetzung der Neuwertigkeit des Bauteils – die zertifizierten Eigenschaften. Um die Funktionstüchtigkeit der zertifizierten Produkte zu gewährleisten, sind umfangreiche theoretische und praktische Versuche unumgänglich. Deshalb arbeitet die Jet-Gruppe mit der BG-Bau zusammen und profitiert von deren Fachkompetenz. In zahlreichen Tests und praktischen Versuchen können die Produkte so fortwährend geprüft und verbessert werden. Zudem wird bei der Ausgestaltung der Prüfzertifikate darauf geachtet, dass auch ergänzende Angaben – beispielsweise Plattendicke und Flächengewicht – vorhanden sind. So können Handwerker und Planer schnell das passende Lichtband auswählen. ■ Lagesicherung für Lichtbandverglasungen mit Kedern Obergurt Verschraubung mit Metallplatte Verschraubter Edelstahldraht Und so funktioniert es: Beim „Keder-Prinzip“ für Lichtbandverglasungen ist ein Edelstahldraht ab Werk in die äußeren Kammern der jeweiligen Polycarbonat-Platten eingeschoben (siehe Zeichnung rechts). Dieser wird im Anschluss daran durch die Platten hindurch mit einer Verschraubung Edelstahldraht als Keder Tragbügel Polycarbonatplatte dachbau magazin 10 | 2012 47
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