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Die hohe Kunst der Dachdecker - Dachbaumagazin

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Thema des Monats<br />

Kulturbauten<br />

<strong>Die</strong> Grundidee war von Anfang<br />

an bestechend: <strong>Die</strong> Architekten schnei<strong>der</strong><br />

+ schumacher, 2008 die Gewinner eines<br />

international ausgeschriebenen Wettbewerbs,<br />

gingen mit dem Erweiterungsbau<br />

des Frankfurter Städel Museums unter den<br />

Garten des Bestandsgebäudes, statt dem<br />

Gebäudeensemble einen weiteren oberirdischen<br />

Flügel „aufzuzwingen“. <strong>Die</strong> Eröffnung<br />

<strong>der</strong> rund 3000 m² großen neuen Ausstellungsfläche,<br />

wo das Museum nun seine<br />

Werke <strong>der</strong> Gegenwartskunst präsentiert,<br />

fand Ende Februar 2012 statt. Der spektakuläre<br />

Neubau – eine unterirdische <strong>Kunst</strong>halle<br />

im Garten, nach außen sichtbar durch<br />

eine kuppelförmige Wölbung mit 195 kreisrunden<br />

Oberlichtern – beschert dem Städel<br />

Museum seitdem eine enorme öffentliche<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Architektur inszeniert <strong>Kunst</strong><br />

Das Städel, prominent am Museumsufer<br />

in Frankfurt gelegen, ist eine feste Größe<br />

in <strong>der</strong> deutschen Museumslandschaft und<br />

macht immer wie<strong>der</strong> durch große <strong>Kunst</strong>,<br />

große Ausstellungen und große Namen<br />

auf sich aufmerksam. 1815 legte Johann<br />

Friedrich Städel, Bankier, Gewürzhändler<br />

und <strong>Kunst</strong>mäzen, den Grundstock für das<br />

heutige Museum, als er seine <strong>Kunst</strong>sammlung<br />

und sein Vermögen den Bürgern <strong>der</strong><br />

Stadt Frankfurt vermachte. Das historisch<br />

gewachsene bürgerliche Engagement für<br />

<strong>Kunst</strong> und Kultur trägt das Haus bis in die<br />

heutige Zeit: Der 34 Millionen Euro teure<br />

Neubau, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> öffentlichen Wahrnehmung<br />

fast uneingeschränkten Zuspruch<br />

findet, finanzierte sich immerhin zur Hälfte<br />

aus Privatspenden.<br />

▴▴<strong>Die</strong> kreisrunden Oberlichter im Rasen markieren die neue Ausstellungsfläche: Unter <strong>der</strong> Erde<br />

befindet sich <strong>der</strong> spektakuläre Erweiterungsbau des Frankfurter Städel Museums<br />

Markante Bullaugendecke<br />

Im Inneren des Museums dominiert die frei<br />

geformte Deckenschale die weißen Ausstellungsräume.<br />

<strong>Die</strong> Spannbetonkonstruktion,<br />

die auf zwölf Innenstützen und den umlaufenden<br />

Außenwänden ruht, wölbt sich in<br />

<strong>der</strong> Saalmitte auf 8,2 m kuppelförmig nach<br />

oben. <strong>Die</strong> Belichtung erfolgt über die runden<br />

Lichtkuppeln, die flächendeckend über<br />

die gesamte Deckenkonstruktion verteilt<br />

sind. <strong>Die</strong> Oberlichter mit einem Durchmesser<br />

von 1,5 bis 2,5 m leiten das Tageslicht<br />

ins Innere und lassen nachts einen Lichtteppich<br />

nach außen strahlen. Dort präsentiert<br />

sich <strong>der</strong> unterirdische Raum primär durch<br />

die gewölbte Dachfläche mit ihren speziell<br />

für das Städel entwickelten „Augen für die<br />

<strong>Kunst</strong>“. <strong>Die</strong> Bullaugendecke erscheint dabei<br />

selbst wie ein <strong>Kunst</strong>werk.<br />

Das gewölbte Gründach ist zugleich auch<br />

ein begehbarer Garten. <strong>Die</strong> Geometrie <strong>der</strong><br />

195 kreisrunden Oberlichter, die die Dachfläche<br />

durchbrechen, war jedoch schwierig<br />

abzudichten. Deshalb planten die Architekten<br />

mit einer lösemittelfreien Flüssigabdichtung.<br />

Zur Ausführung kam Kemperol 2K-<br />

PUR, das auch während <strong>der</strong> Verarbeitung<br />

keine Geruchsemissionen verursacht.<br />

▴▴<strong>Die</strong> Abdichtungsarbeiten im Detail: Nach dem Auftrag einer Grundierung brachten die <strong>Dachdecker</strong> eine zweikomponentige Flüssigabdichtung auf …<br />

14 dachbau magazin 10 | 2012

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