Die hohe Kunst der Dachdecker - Dachbaumagazin
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Die hohe Kunst der Dachdecker - Dachbaumagazin
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ISSN 1618-9612 | 12,80 €<br />
10 | 2012<br />
Oktober<br />
Kulturbauten<br />
<strong>Die</strong> <strong>hohe</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />
Steildach<br />
Gut beraten<br />
Glasdach<br />
Hell erleuchtet<br />
Metalldach<br />
Lang gestreckt
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Helden des Alltags müssen bei je<strong>der</strong> Fahrt sicher und sparsam ans Ziel kommen. Deshalb ist <strong>der</strong> Caddy ®<br />
EcoProfi mit TSI-Benzin- und TDI-<strong>Die</strong>selmotoren ausgestattet, die nicht nur leistungsstark sind, son<strong>der</strong>n<br />
auch wirtschaftlich. Für Fahrkomfort sorgen unter an<strong>der</strong>em elektrische Fensterheber und die elektrische<br />
Spiegelverstellung. Darüber hinaus bietet er als Caddy Maxi mit optionalem Flexsitz-Plus-Paket mit 3.070 mm<br />
die größte Ladelänge sowie mit 4,7 m 3 das größte La<strong>der</strong>aumvolumen seiner Klasse. Profitieren Sie von <strong>der</strong><br />
Qualität, <strong>der</strong> Sicherheit und <strong>der</strong> Zuverlässigkeit aus 30 Jahren Erfahrung – und sparen Sie nicht nur beim<br />
Kauf bares Geld, son<strong>der</strong>n bei je<strong>der</strong> Fahrt. <br />
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<br />
1<br />
Caddy und Caddy Maxi, Kraftstoffverbrauch in l/100 km (m³/100 km bei Erdgas) für Benzin und <strong>Die</strong>sel: kombiniert<br />
von 8,2 bis 4,9. Für Autogas (BiFuel): kombiniert von 10,5 bis 10,3. Für Erdgas (EcoFuel): kombiniert von 8,8 bis 8,7.<br />
CO 2 -Emissionen in g/km für Benzin und <strong>Die</strong>sel: kombiniert von 191 bis 129. Für Autogas (BiFuel): kombiniert von 171<br />
bis 167. Für Erdgas (EcoFuel): kombiniert von 157 bis 156. 2 Zzgl. MwSt. sowie etwaige Überführungs- und Zulassungskosten<br />
beim Kauf eines Caddy Kastenwagen, 1,2-l-Motor mit 63 kW, Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts von 8,2<br />
bis 8,0, außerorts von 6,1 bis 5,9, kombiniert von 6,9 bis 6,7. CO 2 -Emissionen in g/km: kombiniert von 160 bis 156.<br />
Der Produktname Caddy ® ist eine eingetragene Marke von Caddie S. A. und wird von Volkswagen Nutzfahrzeuge mit<br />
freundlicher Genehmigung von Caddie S. A. benutzt.
Editorial<br />
Kultur bewahren<br />
In Berlin ist Anfang September das weltberühmte <strong>Kunst</strong>haus Tacheles geräumt<br />
worden. Nach <strong>der</strong> Wende lange ein Ort links-kreativer Anarchie, war die <strong>Kunst</strong>ruine<br />
in den letzten Jahren zunehmend auch zur Touristenattraktion geworden.<br />
Collin Klostermeier,<br />
Redakteur dachbaumagazin<br />
Nach jahrelangem Streit zwischen Künstlern und <strong>der</strong> Stadt soll das Gebäude –<br />
»Das <strong>Dachdecker</strong>handwerk hilft,<br />
wertvolle Gebäude zu erhalten.«<br />
ein ausgebombtes Kaufhaus<br />
in <strong>der</strong> Oranienburger Straße<br />
– nun zwangsversteigert<br />
werden. Der neue Besitzer<br />
wird das Denkmal aus den 1920er-Jahren mit <strong>hohe</strong>r Wahrscheinlichkeit abreißen<br />
wollen, um das Grundstück im angesagten Bezirk Mitte optimal vermarkten<br />
zu können. »Es gab keinen politischen Willen, das <strong>Kunst</strong>haus als selbstbestimmten<br />
<strong>Kunst</strong>ort zu erhalten«, sagt Tacheles-Sprecher Martin Reiter. So<br />
verschwindet eine kulturelle Institution von <strong>der</strong> Bildfläche.<br />
Dass es auch an<strong>der</strong>s geht, zeigen wir Ihnen in diesem Heft mit dem Thema des<br />
Monats: Hier geht es um das Bewahren, also die Sanierung o<strong>der</strong> behutsame<br />
Erweiterung bedeuten<strong>der</strong> Kulturbauten. So präsentieren<br />
wir Ihnen ab Seite 12 neben dem unterirdischen Ergänzungsbau des<br />
Städel Museums in Frankfurt / Main auch die Sanierung des Deutschen<br />
Museums in München und <strong>der</strong> Neuen Galerie in Kassel. <strong>Die</strong><br />
Gemeinsamkeit dieser Projekte liegt darin, dass sie nur mit außerordentlichen<br />
Leistungen <strong>der</strong> beteiligten <strong>Dachdecker</strong>betriebe realisiert<br />
werden konnten. So hilft das <strong>Dachdecker</strong>handwerk mit seiner<br />
Arbeit, wertvolle Kulturbauten zu erhalten.<br />
Passend zum Thema des Monats beschäftigt sich auch das Interview<br />
auf Seite 6 mit einem kreativen Thema: Hier erklärt Anne Hol<strong>der</strong>ied<br />
vom Kompetenzzentrum »Gestalter im Handwerk« in Halle / Saale, warum es<br />
auch für <strong>Dachdecker</strong> wichtig ist, über gestalterische Grundkenntnisse zu verfügen.<br />
Lassen Sie sich überzeugen!<br />
▴▴Frisch geräumt: Das weltberühmte<br />
<strong>Kunst</strong>haus Tacheles in Berlin-Mitte gibt es<br />
nicht mehr<br />
Nikada, iStockphoto.com<br />
Ihr<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
3
In diesem Heft<br />
Inhalt 10 | 2012<br />
Thema des Monats:<br />
Kulturbauten<br />
12 Flachdach<br />
Städel Museum in Frankfurt / Main<br />
12<br />
18 Belichtung<br />
Neue Galerie in Kassel<br />
22 Kupferdach<br />
Deutsches Museum in München<br />
26 Bleidach<br />
Hauptgebäude <strong>der</strong> Universität Bonn<br />
30 Solardach<br />
Schifffahrtsmuseum in Mainz<br />
▸▸Der unterirdische<br />
Erweiterungsbau<br />
des Städel Museums<br />
wird durch 195<br />
runde Lichtkuppeln<br />
mit reichlich<br />
Tageslicht versorgt<br />
Management<br />
32 Beratung<br />
Dachziegel o<strong>der</strong> Dachsteine?<br />
36 Recht<br />
<strong>Die</strong> Unternehmergesellschaft<br />
Technik im Detail<br />
4 2 S t e i l d a c h<br />
Planung und Montage von<br />
Zubehörziegeln<br />
46 Arbeitssicherheit<br />
Einbau von Lichtbän<strong>der</strong>n<br />
Dachwelten<br />
50 Metalldach<br />
Business-Center »The Squaire«<br />
in Frankfurt / Main<br />
▴▴Für die Neudeckung<br />
des Deutschen Museums in<br />
München brauchten<br />
die Handwerker rund 80 t<br />
Kupferblech<br />
22<br />
Deutsches Museum<br />
26<br />
Titelthemen sind farblich hinterlegt<br />
▸▸Der Westturm<br />
<strong>der</strong> Uni Bonn erhielt<br />
vor Kurzem eine<br />
neue Bekleidung aus<br />
Walzblei<br />
Universität Bonn<br />
4 dachbau magazin 10 | 2012
Städel Museum<br />
32<br />
▴▴Dachziegel o<strong>der</strong> Dachstein? Wer als <strong>Dachdecker</strong> seinen<br />
Kunden kompetent beraten kann, ist stets im Vorteil<br />
Braas<br />
50<br />
IVG Immobilien<br />
Bestens vormontiert.<br />
Von meiner Nummer 1<br />
▴▴Gigantisch: Das neue Business-Center »The Squaire« in Frankfurt / Main<br />
ist 660 m lang und bietet eine Nutzfläche von über 140 000 m²<br />
in jedem Heft<br />
3 Editorial<br />
6 Dach aktuell<br />
38 Dachmarkt<br />
48 Branche<br />
54 Vorschau/Impressum<br />
Ein Magazin <strong>der</strong><br />
WEKA Media GmbH & Co. KG<br />
Titelbild: Städel Museum,<br />
Braas, Lamilux / Bernd<br />
Hartung, IVG Immobilien<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
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von 8 Arbeitstagen, und haben alles Wesentliche<br />
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und Folienanschluss. Der Einbau in Rekordzeit<br />
ist damit garantiert. Mo<strong>der</strong>nes Renovieren nach Maß –<br />
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5
Dach aktuell<br />
Gestalter im Handwerk: Kompetenzzentrum Halle bietet 23 Module<br />
»Ziel ist es, über den eigenen Tellerrand zu blicken.«<br />
<strong>Die</strong> Zentren für »Gestaltung im Handwerk« wollen Fertigkeiten aus<br />
dem Kreativbereich ins Handwerk übertragen. Vor 25 Jahren gegründet,<br />
gibt es in Deutschland mittlerweile 13 Gestaltungszentren.<br />
Das jüngste ging im September 2010 in Halle / Saale an den Start.<br />
Das dachbaumagazin hat sich mit Projektleiterin Anne Hol<strong>der</strong>ied<br />
über den Nutzen des Angebots für das Handwerk unterhalten.<br />
Mit diesem Projektansatz soll <strong>der</strong><br />
Wissenstransfer aus dem Kreativbereich<br />
in das Handwerk unterstützt<br />
werden. <strong>Die</strong>s ist umso<br />
wichtiger, weil die kreativen Bestandteile<br />
aus <strong>der</strong> Ausbildung in<br />
den letzten Jahrzehnten weitgehend<br />
verschwunden sind. Ziel<br />
ist es, den Kursteilnehmern die<br />
Möglichkeit zu bieten, Alleinstellungsmerkmale<br />
zu erwerben und<br />
über den eigenen Tellerrand zu<br />
blicken.<br />
»Wir wollen den Wissenstransfer aus dem<br />
Kreativbereich ins Handwerk för<strong>der</strong>n.«<br />
dachbaumagazin: Frau Hol<strong>der</strong>ied,<br />
was hat das Kompetenzzentrum<br />
»Gestalter im Handwerk«<br />
den Betrieben zu bieten?<br />
Anne Hol<strong>der</strong>ied: Wir bieten dem<br />
Handwerker die Möglichkeit, sich<br />
in Gestaltungsfragen weiterzubilden.<br />
Dabei wollen wir Kenntnisse<br />
in allen wesentlichen Bereichen<br />
<strong>der</strong> Gestaltung wie Naturstudium,<br />
Gestaltungslehre, Typografie,<br />
komplexes und experimentelles<br />
Gestalten, Layout, CAD und Fotografie<br />
vermitteln. Gearbeitet wird<br />
sowohl mit <strong>der</strong> Hand als auch<br />
am Computer. Das Experimentieren<br />
mit Formen und Materialien<br />
ebenso wie gewerkeübergreifende<br />
Einblicke sind feste Bestandteile<br />
<strong>der</strong> Fortbildung. Ziel ist es,<br />
die Kreativität <strong>der</strong> Kursteilnehmer<br />
produktorientiert anzuregen,<br />
zu schulen und zu för<strong>der</strong>n.<br />
Welche Grundidee verbindet<br />
die 13 Gestaltungszentren in<br />
Deutschland?<br />
Auf welche Weise unterstützen<br />
die Kursinhalte den Bauhandwerker<br />
bei seiner Arbeit?<br />
Wir bieten <strong>der</strong>zeit 23 verschiedene<br />
Module an, von denen die<br />
meisten auch für das Bauhandwerk<br />
interessant sind. <strong>Die</strong> Inhalte<br />
des Moduls »Freihandzeichnen«<br />
lassen sich beispielsweise<br />
im Beratungsgespräch mit dem<br />
Bauherrn o<strong>der</strong> bei Präsentationen<br />
nutzen, während die Module<br />
»Digitalfotografie« und »Digitale<br />
Bildbearbeitung« <strong>der</strong> Dokumentation<br />
<strong>der</strong> eigenen Arbeit mit<br />
einfachen Mitteln dienen. Für die<br />
gezielte Öffentlichkeitsarbeit und<br />
die positive Darstellung des Betriebs<br />
sind hingegen vor allem<br />
die Module »Gestaltung einer Geschäftsausstattung«,<br />
»Gestaltung<br />
von Werbemitteln« und »Gestaltung<br />
einer Internetseite« sinnvoll.<br />
Dabei muss <strong>der</strong> Betriebsinhaber<br />
die Gestaltung gar nicht in<br />
Eigenregie machen wollen; auf<br />
jeden Fall ist er aber nach dem<br />
Kurs in <strong>der</strong> Lage, die Entwürfe<br />
seines <strong>Die</strong>nstleisters kompetent<br />
einzuschätzen.<br />
Wie ist die Resonanz <strong>der</strong> teilnehmenden<br />
Bauhandwerker?<br />
Am Anfang sind viele Teilnehmer<br />
skeptisch, lassen sich aber meist<br />
schnell überzeugen. Das liegt<br />
sicher auch daran, dass unsere<br />
Dozenten allesamt in ihren Berufen<br />
arbeiten und deshalb Theorie<br />
und Praxis sehr authentisch vermitteln<br />
können. Viele Teilnehmer<br />
wissen anfangs beispielsweise<br />
beim »Freihandzeichnen«<br />
gar nicht so recht, was ihnen das<br />
bringen soll. Spätestens jedoch,<br />
wenn <strong>der</strong> erste Kunde beim gekonnten<br />
Skizzieren des neuen<br />
Dachs leuchtende Augen bekommt,<br />
ist auch <strong>der</strong> letzte Zweifler<br />
überzeugt.<br />
Sie haben eben von Modulen gesprochen:<br />
Welche Fortbildungsangebote<br />
bietet das Kompetenzzentrum<br />
Halle den Handwerkern<br />
momentan an?<br />
▴▴<strong>Kunst</strong>pädagogin Anne Hol<strong>der</strong>ied<br />
ist Projektleiterin des<br />
Kompetenzzentrums »Gestalter im<br />
Handwerk« in Halle / Saale<br />
Wir bieten zum einen die Fortbildung<br />
zum »Gestalter im Handwerk«<br />
an, die fast alle 23 Module<br />
und etwa 1000 Stunden umfasst.<br />
<strong>Die</strong>ses Komplettpaket ist ideal<br />
für alle, die sich selbstständig<br />
machen wollen. Je<strong>der</strong> Teilnehmer<br />
erhält hier nach bestandener<br />
Abschlussprüfung ein Zeugnis.<br />
Wer sich gezielt weiterbilden<br />
will, kann aber auch die einzelnen<br />
Module buchen.<br />
Wer kann teilnehmen und wie<br />
hoch sind die Kosten?<br />
<strong>Die</strong> Fortbildung können alle<br />
Handwerksmeister sowie Gesellen<br />
mit Berufserfahrung belegen.<br />
Sie kostet dank EU-För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong>zeit nur 1700 Euro. <strong>Die</strong> Module<br />
können frei gebucht werden<br />
und kosten 30 Euro pro Tag.<br />
Frau Hol<strong>der</strong>ied, wir bedanken uns<br />
für das Gespräch.<br />
jsnover, iStockphoto.com<br />
ZVDH<br />
<strong>Dachdecker</strong> fahren nach Texas<br />
Der Zentralverband des Deutschen <strong>Dachdecker</strong>handwerks<br />
(ZVDH) bietet in Zusammenarbeit mit dem Amerikanischen<br />
Bedachungsverband (NRCA) über einen Reiseveranstalter eine<br />
USA-Reise nach San Antonio/Texas an. Dort findet im kommenden<br />
Jahr die Messe International Roofing Expo 2013 statt.<br />
<strong>Die</strong> einwöchige Reise wird vom 2. bis 9. Februar 2013 stattfinden.<br />
Neben dem ausgiebigen Besuch <strong>der</strong> Stadt San Antonio<br />
bieten ZVDH und NRCA weitere Highlights an: Natürlich vor<br />
allem den Besuch <strong>der</strong> Messe, aber auch die Besichtigung einer<br />
typisch amerikanischen Dach-Baustelle.<br />
www.dachdecker.de<br />
6 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
Landesinnung Berlin<br />
Berufsberater besuchen<br />
<strong>Dachdecker</strong><br />
FÜR WEITERE INFORMATIONEN:<br />
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Handy einscannen. Sie werden direkt<br />
zu unserem Produktfi lm weitergeleitet.<br />
bluedesign – Fotolia.com<br />
▴▴In Berlin arbeiten <strong>Dachdecker</strong> eng mit <strong>der</strong> Agentur für Arbeit zusammen<br />
Bereits zum dritten Mal in<br />
diesem Jahr erhielt die Landesinnung<br />
Berlin Besuch von<br />
Berufsberatern <strong>der</strong> Berliner<br />
JobCenter: Ende August hatten<br />
sich 20 Berufsberater im<br />
<strong>Dachdecker</strong>bildungszentrum<br />
eingefunden, um sich über das<br />
Berufsbild des <strong>Dachdecker</strong>s<br />
zu informieren. Nachdem Geschäftsführer<br />
Ruediger Thaler<br />
über den großen Arbeitskräftebedarf<br />
und die guten Zukunftsaussichten<br />
in den <strong>Dachdecker</strong>betrieben<br />
<strong>der</strong> Hauptstadt<br />
berichtet hatte, übernahmen die<br />
Altmeister Eberhard Schnei<strong>der</strong><br />
und Erhard Triestram die<br />
Führung <strong>der</strong> Gruppe durch die<br />
Werkstätten. Zum Schluss <strong>der</strong><br />
zweistündigen Veranstaltung<br />
zeigten sich die Berufsberater<br />
beeindruckt von dem mo<strong>der</strong>nen<br />
Bildungszentrum und <strong>der</strong><br />
Vielfältigkeit des <strong>Dachdecker</strong>berufs.<br />
Der Besuch ist Teil einer<br />
Informationskampagne <strong>der</strong><br />
Landesinnung bei den JobCentern<br />
und Agenturen für Arbeit,<br />
um das Berufsbild des <strong>Dachdecker</strong>s<br />
bekannter und populärer<br />
zu machen.<br />
www.berliner-dachdecker.de<br />
AUFMUFFEN<br />
WAR GESTERN<br />
DER KONISCHE GRÖMO ROHRBOGEN<br />
MIT EINZUG<br />
Frage des Monats<br />
Das Kompetenzzentrum »Gestalter im Handwerk« will<br />
mit einem umfangreichen Seminarangebot die Kreativität<br />
in den Handwerksberufen steigern (siehe Interview auf<br />
Seite 6). Sehen Sie hier für Ihren Betrieb Bedarf?<br />
A) Definitiv. Der Aspekt <strong>der</strong> Kreativität kommt meiner<br />
Meinung nach in <strong>der</strong> ansonsten ja sehr guten<br />
handwerklichen Ausbildung zu kurz. Ich finde diesen<br />
Ansatz für meinen Betrieb sehr interessant.<br />
B) Ich weiß nicht recht. Eigentlich überlasse ich<br />
gestalterische Aufgaben lieber den Architekten o<strong>der</strong><br />
einem <strong>Die</strong>nstleister, würde aber zur Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse schon gerne über ein paar kreative<br />
Grundlagen verfügen.<br />
C) Nein. Mein Geschäft findet auf <strong>der</strong> Baustelle statt, und<br />
da ist Anpacken gefragt.<br />
Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de<br />
Dort finden Sie auch alle Ergebnisse <strong>der</strong> vorherigen<br />
Umfragen.<br />
Der konische Grömo Rohrbogen mit Einzug macht<br />
es Ihnen wirklich leicht. Der passt immer. Einfach<br />
Winkel auswählen, aufstecken, fertig. Aufwendiges<br />
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dachbau magazin 10 | 2012<br />
7
Dach aktuell<br />
▴▴Gewinner (von links): Prof. Hegger, Tim Bialucha und das<br />
vierköpfige Team <strong>der</strong> TU Darmstadt sicherten sich beim Wettbewerb<br />
Dachwelten 12 den ersten Preis<br />
Dachwelten 12<br />
TU Darmstadt gewinnt<br />
Beim Abschlussworkshop des Studentenwettbewerbs Dachwelten<br />
12 sicherten sich die Studierenden von Prof. Hegger<br />
und Tim Bialucha von <strong>der</strong> TU Darmstadt souverän den ersten<br />
Preis. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die FH Aachen<br />
(Prof. Wollenweber) und die HS Augsburg (Prof. Sahner).<br />
Für die Auszeichnung <strong>der</strong> Muthesius <strong>Kunst</strong>hochschule<br />
aus Kiel (Prof. Schork) stockte <strong>der</strong> Vorstand des Deutschen<br />
Dach-Zentrums (DDZ) sogar das Preisgeld auf 5500 Euro<br />
auf. Ein Dach für die Unternehmen des DDZ – so lautete die<br />
Aufgabe des Stegreifs, <strong>der</strong> sich wie<strong>der</strong> acht Teams stellten.<br />
„Hier entwerfen die 32 Besten, die sich aus über 400 Studierenden<br />
durch ihre Ausarbeitung qualifizieren konnten“, erläutert<br />
Frank Rummel, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> des DDZ, die<br />
Beson<strong>der</strong>heit des zweistufigen Verfahrens. „<strong>Die</strong> Briefings und<br />
die Präsentation bei den Unternehmen haben viel gebracht“,<br />
ergänzt Prof. Hegger vom siegreichen Team. Danach lag es<br />
an den Studenten, in fünf Stunden ein neues Dach für die<br />
Inselhalle in Lindau zu entwickeln. Dabei dienten die Unternehmen<br />
des DDZ als Auftraggeber für den fiktiven Umbau<br />
<strong>der</strong> Halle zum repräsentativen Veranstaltungszentrum.<br />
www.dach-zentrum.de<br />
▴▴Aus dem Stegreif: Der prämierte Entwurf für die Inselhalle in<br />
Lindau von <strong>der</strong> TU Darmstadt<br />
DUD<br />
Feuerschutz<br />
<strong>Die</strong> deutsche Wirtschaft verlor<br />
2010 zwei Milliarden Euro durch<br />
Brände – das meldet <strong>der</strong> Gesamtverband<br />
<strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
(GDV). Fast<br />
40 Prozent aller Brandschadensfälle<br />
werden dabei durch Tätigkeiten<br />
im Baugewerbe verursacht.<br />
Dacharbeiten und hier insbeson<strong>der</strong>e<br />
Sanierungsarbeiten sind die<br />
häufigsten Auslöser. <strong>Die</strong>se Zahlen<br />
haben den Industrieverband DUD veranlasst, Informationen<br />
zur Problematik zusammenzustellen. Handwerker<br />
und Planer, aber auch Sachverständige und Gutachter<br />
erhalten mit <strong>der</strong> DUD-Fachinformation „Vorbeugen<strong>der</strong><br />
baulicher Brandschutz auf Flachdächern“ einen professionellen<br />
Überblick zum Thema.<br />
www.die-kunststoffdachbahn.de<br />
▴▴<strong>Die</strong> neue DUD-Fachinformation<br />
zum Thema Brandschutz<br />
Vorsteuerabzug<br />
Unsignierte digitale Rechnung<br />
kann ausreichen<br />
Rechnungen werden häufig nur noch per E-Mail versendet.<br />
<strong>Die</strong> Rechnung, die je<strong>der</strong> Unternehmer für den Vorsteuerabzug<br />
benötigt, liegt dann nur noch als elektronisches<br />
Dokument vor. Da diese Tatsache umsatzsteuerlich Probleme<br />
bereitet, hat das Bundesfinanzministerium<br />
(BMF)<br />
kürzlich Anwendungsregeln<br />
für den Vorsteuerabzug aus<br />
elektronischen Rechnungen<br />
festgelegt. Bereits mit Wirkung<br />
zum 1. Juli 2011 hat<br />
sich die Rechtslage durch<br />
das Steuervereinfachungsgesetz<br />
2011 vereinfacht: Zuvor<br />
konnte aus einer elektronischen<br />
Rechnung nur dann<br />
ein Vorsteuerabzug geltend<br />
gemacht werden, wenn diese digital signiert war. Das BMF<br />
hat nunmehr klargestellt, dass für den Vorsteuerabzug ein<br />
unsigniertes digitales Dokument ausreicht. Allerdings müssen<br />
die Echtheit <strong>der</strong> Herkunft, die Unversehrtheit des Inhalts<br />
und die Lesbarkeit <strong>der</strong> Rechnung gewährleistet sein.<br />
Um diese Voraussetzungen zu erfüllen, muss allerdings ein<br />
innerbetriebliches Kontrollverfahren eingerichtet werden.<br />
www.deubner-verlag.de<br />
▴▴Digitale Rechnungen werden akzeptiert<br />
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8 dachbau magazin 10 | 2012
Dach aktuell<br />
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Fax 072 51-347717<br />
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und <strong>der</strong> Industrie<br />
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10<br />
ZVDH<br />
Coole Aufkleber<br />
Beim Wettbewerb um Auszubildende setzen<br />
ZVDH und die Aktion Dach crossmediale Instrumente<br />
ein: Was zunächst wie ein Aufkleber<br />
aussieht, entpuppt sich bald als <strong>der</strong> gedruckte Teil<br />
eines Informationssystems für junge Leute mit<br />
QR-Code. <strong>Die</strong> Aufkleber scheinen zunächst gar<br />
nichts mit dem <strong>Dachdecker</strong>handwerk zu tun zu<br />
haben. Stattdessen gibt es freche Sprüche: „Oberliga<br />
– Top Player only“. <strong>Die</strong> Sprüche werden im<br />
Internet aufgelöst und die Verbindung zum <strong>Dachdecker</strong><br />
hergestellt. Sie eignen sich hervorragend als Streuartikel zum<br />
Verschenken und stehen Innungsbetrieben kostenlos zur Verfügung.<br />
www.dachdecker.de<br />
EnEV 2012<br />
Verschiebung auf 2013 befürchtet<br />
Mit einer Neufassung <strong>der</strong> Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) wird für 2012 nicht<br />
mehr gerechnet. Sie wird voraussichtlich<br />
auf das Jahr 2013 verschoben. Das wurde<br />
in Gesprächen am Rande <strong>der</strong> Dena-Effizienztage<br />
in Berlin deutlich. Experten merken<br />
an, dass das Wirtschaftlichkeitsgebot<br />
eine verschärfte EnEV unmöglich mache.<br />
Druck zu einer Reform kam insbeson<strong>der</strong>e<br />
durch Regelungen auf EU-Ebene, die<br />
Kalle Kolodziej – Fotolia.com<br />
Mit <strong>der</strong> neuen Holzschutznorm DIN 68800<br />
ist ein großer Schritt für umweltgerechtes<br />
Bauen mit Holz erreicht worden.<br />
So beinhaltet sie zum Beispiel, dass:<br />
■■ Dach- und Konterlatten <strong>der</strong> GK0 zugeordnet<br />
werden. <strong>Die</strong>s bedeutet, dass sie<br />
nur noch in begründeten Ausnahme-<br />
2012 umgesetzt werden müssen. <strong>Die</strong><br />
sollen nun über das Effizienzgesetz und<br />
nicht über eine Reform <strong>der</strong> EnEV abgedeckt<br />
werden. Um für mehr Transparenz<br />
zu sorgen, hat das Bundesamt für Bau-,<br />
Stadt- und Raumordnung ein EnEV-Informationsportal<br />
gestartet (www.bbsrenergieeinsparung.de).<br />
www.enbausa.de<br />
DIN 68800<br />
Neue Norm für den Holzschutz<br />
fällen mit Holzschutzmitteln eingebaut<br />
werden dürfen<br />
■■ Holz nur noch mit einer Holzfeuchte unter<br />
20 Prozent eingebaut werden darf<br />
■■ bauliche Holzschutzmaßnahmen gegenüber<br />
jenen mit Holzschutzmitteln<br />
bevorzugt werden sollten<br />
Wenn im Leistungsverzeichnis nicht ausdrücklich<br />
die alte DIN 68800 verlangt wird,<br />
so ist die neue DIN 68800 als vereinbart anzusehen.<br />
Der Kommentar zur DIN 68800,<br />
Teile 1 – 4, erscheint voraussichtlich Ende<br />
2012 im Beuth-Verlag und enthält neben<br />
dem Normentext auch Hinweise, wie die<br />
Norm inhaltlich zu verstehen ist und wie<br />
sie in <strong>der</strong> Praxis umgesetzt werden soll.<br />
www.holzbau-deutschland.de
Text: Katja Rheude | Foto: Heike Geigl, iStockphoto.com<br />
▴ Für Nachfragespitzen: Leiharbeiter stehen dem Betrieb für einen befristeten Zeitraum zur Verfügung<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Management<br />
ZEITARBEIT<br />
Nur geliehen<br />
Richtigstellung<br />
Zu Ihrem Beitrag »Zeitarbeit – Nur geliehen« in dachbaumagazin<br />
9.2012 auf Seite 32/33 möchte ich Folgendes<br />
klarstellen: In Betrieben des <strong>Dachdecker</strong>handwerks<br />
ist Zeitarbeit grundsätzlich unzulässig. Hier gilt<br />
seit dem 1. Januar 1982 für Arbeiten, die üblicherweise<br />
von Arbeitern verrichtet werden, das Verbot<br />
<strong>der</strong> Arbeitnehmerüberlassung im Baugewerbe nach<br />
§ 1b Satz 1 Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG).<br />
Viele Unternehmen nutzen das Modell Zeitarbeit: Allein 2011<br />
waren bei Zeitarbeitsfirmen rund 900000 Arbeitnehmer<br />
beschäftigt. Der Beitrag zeigt, worauf bei <strong>der</strong> Anstellung von<br />
Arbeitern auf Zeit aus rechtlicher Sicht zu achten ist.<br />
Egal ob Zeitarbeit, Leiharbeit<br />
o<strong>der</strong> Personal-Leasing: All diese Begriffe<br />
beschreiben das Geschäftsmodell von Unternehmen,<br />
die ihre Arbeitskräfte gegen Bezahlung<br />
an<strong>der</strong>en Unternehmen überlassen.<br />
„Rechtlich gesehen spricht man hierbei von<br />
‚Gewerblicher Arbeitnehmerüberlassung‘“,<br />
erklärt Anne Kronzucker, Juristin <strong>der</strong><br />
D.A.S. Rechtsschutzversicherung. Grundlage<br />
für die Tätigkeit <strong>der</strong> Zeitarbeitsbranche<br />
ist in Deutschland das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz<br />
(AÜG).<br />
Gerade bei Nachfragespitzen ist das Modell<br />
<strong>der</strong> Zeitarbeit wirtschaftlich interessant:<br />
Kurzfristig stehen Arbeitskräfte für einen<br />
befristeten Zeitraum zur Verfügung, ohne<br />
dass längere Arbeitsverträge abgeschlossen<br />
werden müssen, die in wirtschaftlich<br />
schlechten Zeiten das Unternehmen belasten<br />
könnten. Auch für Ausfälle, etwa wegen<br />
Krankheit, ist gesorgt: In <strong>der</strong> Regel schickt Mitarbeiter. Deshalb verstärkt <strong>der</strong> Gesetzgeber<br />
die Gleichberechtigung <strong>der</strong> Zeitarbeiter. <strong>der</strong> Personaldienstleister (BAP). Seit Janu-<br />
Verbände <strong>der</strong> Bundesarbeitgeberverband<br />
die Zeitarbeitsfirma eine Vertretung; es kann<br />
jedoch auch vereinbart werden, dass für die „So ist eine Leiharbeitsfirma beispielsweise<br />
verpflichtet, den Zeitarbeiter nach dem untergrenzen (7,01 Euro brutto/Stunde in<br />
ar 2012 gibt es allgemein verbindliche Lohn-<br />
Dauer einer Erkrankung keine Entleihgebühr<br />
bezahlt wird. Mit Ende des Zeitvertrages<br />
o<strong>der</strong> bei sinken<strong>der</strong> Nachfrage kann mit dem gleichen Lohn zu vergüten, den Westdeutschland).<br />
Prinzip ‚Equal Payment‘ (§ 9 Nr. 2 AÜG) Ostdeutschland und 7,89 Euro/Stunde in<br />
die Entleihung wie<strong>der</strong> beendet werden. Der ein vergleichbarer Angestellter des jeweiligen<br />
Betriebs erhalten würde“, präzisiert die Zuständigkeiten<br />
Vorteil für die Unternehmen: Es ist we<strong>der</strong><br />
eine Kündigung erfor<strong>der</strong>lich, noch müssen D.A.S.-Juristin. Tarifvertraglich sind jedoch im Arbeits-Dreiecksverhältnis<br />
gesetzliche Kündigungsfristen eingehalten in gewissem Rahmen abweichende Regelungen<br />
möglich. Seit 2003 gibt es einen Mantel-<br />
Leiharbeiters? <strong>Die</strong> Leiharbeitsfirma o<strong>der</strong><br />
Doch wer ist jetzt eigentlich <strong>der</strong> Chef des<br />
o<strong>der</strong> Abfindungen gezahlt werden.<br />
tarifvertrag Zeitarbeit, <strong>der</strong> durch zahlreiche <strong>der</strong> vorübergehende Arbeitgeber, also <strong>der</strong><br />
Gleichberechtigung<br />
Än<strong>der</strong>ungstarifverträge mehrfach angepasst Entleiher des Zeitarbeiters? „Ein Arbeitsvertrag<br />
besteht nur zwischen dem Arbeit-<br />
Allerdings sind Leiharbeiter schon aufgrund<br />
ihrer kurzen Verweildauer im Ein-<br />
Entgelte kam. Im Frühjahr 2011 entstand nehmer und dem Verleiher, also <strong>der</strong> Leih-<br />
wurde, wobei es auch zu Erhöhungen <strong>der</strong><br />
satzbetrieb nicht so verankert wie reguläre durch den Zusammenschluss mehrerer arbeitsfirma“, erklärt Anne Kronzucker<br />
32 dachbau magazin 9 | 2012<br />
Als Hauptgründe für das vor über 30 Jahren vom Gesetzgeber auf den Weg gebrachte<br />
vollständige Verbot <strong>der</strong> Zeitarbeit in Betrieben des Baugewerbes wurden die Gefährdung<br />
<strong>der</strong> sozialen Sicherheit und die Bekämpfung <strong>der</strong> Schwarzarbeit in diesem Wirtschaftszweig<br />
ins Feld geführt. Dass auch das <strong>Dachdecker</strong>- und Zimmererhandwerk vom Verbot<br />
betroffen sind, hängt damit zusammen, dass unter den Begriff des Baugewerbes alle<br />
Betriebe gefasst werden, die nach § 1 Abs. 2 Baubetriebeverordnung dem Bauhauptgewerbe<br />
zugerechnet werden. Entsprechend <strong>der</strong> Differenzierung des Dritten Buchs Sozialgesetzbuch<br />
(SGB III) sind somit die Betriebe <strong>der</strong>jenigen Baubereiche betroffen, in denen<br />
auch Leistungen <strong>der</strong> Winterbauför<strong>der</strong>ung erbracht werden.<br />
Das Verbot, Zeitarbeitnehmer einzusetzen, trifft übrigens nicht nur Betriebe, die allein<br />
dem Bauhauptgewerbe zugerechnet werden, son<strong>der</strong>n auch Mischbetriebe, die überwiegend<br />
Bauleistungen erbringen. Das ist dann <strong>der</strong> Fall, wenn von den dort beschäftigten<br />
Arbeitnehmern mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Arbeitszeit Bauleistungen erbracht werden, wobei<br />
zu Bauleistungen auch Neben- und Hilfstätigkeiten zählen, die zu einer sachgerechten<br />
Ausführung <strong>der</strong> Bauleistung notwendig sind.<br />
Ausnahmen von dem Verbot <strong>der</strong> Arbeitnehmerüberlassung im Baugewerbe gelten zwischen<br />
Betrieben des Baugewerbes / <strong>Dachdecker</strong>handwerks und an<strong>der</strong>en Betrieben, wenn<br />
es sich um die sogenannte »Kollegenhilfe« handelt und somit die Überlassung zwischen<br />
den Betrieben untereinan<strong>der</strong> stattfindet.<br />
Kontrolliert werden Formen <strong>der</strong> illegalen Arbeitnehmerüberlassung durch die Behörden<br />
<strong>der</strong> Zollverwaltung. Sie kann als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße von bis zu<br />
30 000 Euro geahndet werden (§ 16 Abs. 1 Nr. 1b i.V.m. § 16 Abs. 2 AÜG). Der durch die<br />
unerlaubte Handlung erzielte wirtschaftliche Vorteil kann abgeschöpft werden, was dazu<br />
führen kann, dass <strong>der</strong> Bußgeldrahmen überschritten wird. Hinweis: Jede rechtskräftige<br />
Geldbuße über 200 Euro wird in das Gewerbezentralregister eingetragen.<br />
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Nutzen Sie als Unternehmer einen Firmenwagen auch in <strong>der</strong> Freizeit o<strong>der</strong> zwischen<br />
Wohnung und Betrieb, müssen Sie dies versteuern. Den geldwerten Vorteil können Sie<br />
nach <strong>der</strong> Listenpreismethode ermitteln: Seine Höhe bestimmt sich danach, für welche<br />
Fahrten Sie das Fahrzeug nutzen: Bei Privatfahrten ist <strong>der</strong> geldwerte Vorteil mit 1 Prozent<br />
des inländischen Listenpreises des Wagens (zuzüglich Son<strong>der</strong>ausstattung) anzusetzen,<br />
bei Fahrten zwischen Wohnung und Betrieb pro Kilometer (nur eine Strecke) mit<br />
0,03 Prozent des Listenpreises. Alternativ<br />
können Sie ein Fahrtenbuch führen,<br />
wo die Fahrten vollständig und in<br />
fortlaufendem Zusammenhang erfasst<br />
werden. <strong>Die</strong> Frage, wann zwischen den<br />
Methoden gewechselt werden darf, ist<br />
gesetzlich nicht beantwortet. Nach<br />
Auffassung <strong>der</strong> Finanzverwaltung darf<br />
bei einem Fahrzeug während des Kalen<strong>der</strong>jahres<br />
nicht gewechselt werden.<br />
▴▴Ein Fahrtenbuch muss zeitnah und in geschlossener<br />
Form geführt werden<br />
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dachbau magazin 10 | 2012<br />
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11
Thema des Monats<br />
Kulturbauten<br />
Flachdach<br />
Unterirdische Gegenwartskunst<br />
Anfang des Jahres wurde <strong>der</strong> unterirdische Erweiterungsbau<br />
des Städel Museums in Frankfurt eröffnet. <strong>Die</strong> Belichtung<br />
<strong>der</strong> 3000 m² großen Ausstellungsfläche erfolgt über 195 runde<br />
Oberlichter in <strong>der</strong> begrünten Flachdachfläche.<br />
Text: Elvira Döscher | Fotos: Wolfgang Hauck Fotodesign / Kemper System und Städel Museum<br />
12 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
Ein <strong>Kunst</strong>werk:<br />
<strong>Die</strong> 195 Lichtkuppeln<br />
in <strong>der</strong> gewölbten<br />
Decke lassen nachts<br />
das Licht des<br />
Ausstellungsraums<br />
durchscheinen<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
13
Thema des Monats<br />
Kulturbauten<br />
<strong>Die</strong> Grundidee war von Anfang<br />
an bestechend: <strong>Die</strong> Architekten schnei<strong>der</strong><br />
+ schumacher, 2008 die Gewinner eines<br />
international ausgeschriebenen Wettbewerbs,<br />
gingen mit dem Erweiterungsbau<br />
des Frankfurter Städel Museums unter den<br />
Garten des Bestandsgebäudes, statt dem<br />
Gebäudeensemble einen weiteren oberirdischen<br />
Flügel „aufzuzwingen“. <strong>Die</strong> Eröffnung<br />
<strong>der</strong> rund 3000 m² großen neuen Ausstellungsfläche,<br />
wo das Museum nun seine<br />
Werke <strong>der</strong> Gegenwartskunst präsentiert,<br />
fand Ende Februar 2012 statt. Der spektakuläre<br />
Neubau – eine unterirdische <strong>Kunst</strong>halle<br />
im Garten, nach außen sichtbar durch<br />
eine kuppelförmige Wölbung mit 195 kreisrunden<br />
Oberlichtern – beschert dem Städel<br />
Museum seitdem eine enorme öffentliche<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Architektur inszeniert <strong>Kunst</strong><br />
Das Städel, prominent am Museumsufer<br />
in Frankfurt gelegen, ist eine feste Größe<br />
in <strong>der</strong> deutschen Museumslandschaft und<br />
macht immer wie<strong>der</strong> durch große <strong>Kunst</strong>,<br />
große Ausstellungen und große Namen<br />
auf sich aufmerksam. 1815 legte Johann<br />
Friedrich Städel, Bankier, Gewürzhändler<br />
und <strong>Kunst</strong>mäzen, den Grundstock für das<br />
heutige Museum, als er seine <strong>Kunst</strong>sammlung<br />
und sein Vermögen den Bürgern <strong>der</strong><br />
Stadt Frankfurt vermachte. Das historisch<br />
gewachsene bürgerliche Engagement für<br />
<strong>Kunst</strong> und Kultur trägt das Haus bis in die<br />
heutige Zeit: Der 34 Millionen Euro teure<br />
Neubau, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> öffentlichen Wahrnehmung<br />
fast uneingeschränkten Zuspruch<br />
findet, finanzierte sich immerhin zur Hälfte<br />
aus Privatspenden.<br />
▴▴<strong>Die</strong> kreisrunden Oberlichter im Rasen markieren die neue Ausstellungsfläche: Unter <strong>der</strong> Erde<br />
befindet sich <strong>der</strong> spektakuläre Erweiterungsbau des Frankfurter Städel Museums<br />
Markante Bullaugendecke<br />
Im Inneren des Museums dominiert die frei<br />
geformte Deckenschale die weißen Ausstellungsräume.<br />
<strong>Die</strong> Spannbetonkonstruktion,<br />
die auf zwölf Innenstützen und den umlaufenden<br />
Außenwänden ruht, wölbt sich in<br />
<strong>der</strong> Saalmitte auf 8,2 m kuppelförmig nach<br />
oben. <strong>Die</strong> Belichtung erfolgt über die runden<br />
Lichtkuppeln, die flächendeckend über<br />
die gesamte Deckenkonstruktion verteilt<br />
sind. <strong>Die</strong> Oberlichter mit einem Durchmesser<br />
von 1,5 bis 2,5 m leiten das Tageslicht<br />
ins Innere und lassen nachts einen Lichtteppich<br />
nach außen strahlen. Dort präsentiert<br />
sich <strong>der</strong> unterirdische Raum primär durch<br />
die gewölbte Dachfläche mit ihren speziell<br />
für das Städel entwickelten „Augen für die<br />
<strong>Kunst</strong>“. <strong>Die</strong> Bullaugendecke erscheint dabei<br />
selbst wie ein <strong>Kunst</strong>werk.<br />
Das gewölbte Gründach ist zugleich auch<br />
ein begehbarer Garten. <strong>Die</strong> Geometrie <strong>der</strong><br />
195 kreisrunden Oberlichter, die die Dachfläche<br />
durchbrechen, war jedoch schwierig<br />
abzudichten. Deshalb planten die Architekten<br />
mit einer lösemittelfreien Flüssigabdichtung.<br />
Zur Ausführung kam Kemperol 2K-<br />
PUR, das auch während <strong>der</strong> Verarbeitung<br />
keine Geruchsemissionen verursacht.<br />
▴▴<strong>Die</strong> Abdichtungsarbeiten im Detail: Nach dem Auftrag einer Grundierung brachten die <strong>Dachdecker</strong> eine zweikomponentige Flüssigabdichtung auf …<br />
14 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Warm angezogen: Um die Flüssigabdichtung auch bei niedrigen Temperaturen verarbeiten zu können, behalfen sich die <strong>Dachdecker</strong> kurzerhand mit einem<br />
beheizten Zelt. So wurden die 195 Oberlichter im Winter 2010/2011 nach und nach abgedichtet<br />
Abdichtung bei Minusgraden<br />
Mit <strong>der</strong> Firma PB Flachdachbau übernahm<br />
ein langjähriger und erfahrener Kemperol-<br />
Partner die Abdichtungsarbeiten, die von<br />
September 2010 bis September 2011 dauerten.<br />
Unternehmensinhaber Jürgen Bartmuß<br />
ließ sich dabei auch durch unvorhergesehene<br />
Ereignisse nicht beirren: Aufgrund<br />
zeitlicher Verzögerungen begann die Abdichtung<br />
<strong>der</strong> runden Lichtkuppeln erst ab<br />
Mitte Dezember. <strong>Die</strong>s betrachtete Bartmuß<br />
als logistische Herausfor<strong>der</strong>ung und erinnerte<br />
sich an das Motto aller Outdoor-Fans:<br />
Es gibt kein schlechtes Wetter, son<strong>der</strong>n nur<br />
schlechte Kleidung. Und so ließ er die Städel-Baustelle<br />
kurzerhand witterungsgerecht<br />
„einkleiden“ und baute dafür beheizte Zelte<br />
auf: Während draußen winterliche Temperaturen<br />
mit strengem Frost bis –15 °C<br />
herrschten, arbeiteten sich die Handwerker<br />
im warmen Zelt abschnittsweise voran.<br />
Im ersten Arbeitsschritt wurden die Flächen<br />
zwischen den quadratischen Lichtkuppelkränzen<br />
je nach Beschaffenheit geschliffen<br />
o<strong>der</strong> gestrahlt. Anschließend trugen die<br />
<strong>Dachdecker</strong> auf dem Betonuntergrund flächendeckend<br />
die lösemittelfreie Kempertec<br />
EP5-Grundierung auf. Das Produkt auf Basis<br />
von Epoxidharz kann bei Umgebungstemperaturen<br />
von bis zu 5 °C verarbeitet<br />
werden. Wie für alle Kempertec-Grundierungen<br />
gilt, dass die Restfeuchte im Betonuntergrund<br />
maximal 5 Prozent in den oberen<br />
2 cm betragen darf. Um zu vermeiden,<br />
dass sich auf <strong>der</strong> Oberfläche ein trennen<strong>der</strong><br />
Film bildet, mussten die Handwerker<br />
zudem darauf achten, den Taupunkt nicht<br />
zu unterschreiten.<br />
<strong>Die</strong> nachfolgende Kemperol 2K-PUR-<br />
Abdichtung ist eine geruchsneutrale und<br />
lösemittelfreie Flüssigabdichtung, die auf<br />
Reaktionsharzen basiert und für beson<strong>der</strong>s<br />
▴▴… und dichteten so die gesamte Flachdachfläche – inklusive <strong>der</strong> kleinteiligen Unterkonstruktionen für die Lichtkuppeln – sicher ab<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
15
Thema des Monats<br />
Kulturbauten<br />
▴▴<strong>Die</strong> neuen Ausstellungsräume unter <strong>der</strong> Erde wirken durch die zahlreichen runden Oberlichter selbst wie ein <strong>Kunst</strong>werk<br />
schwierige Abdichtungsaufgaben entwickelt<br />
wurde. Das Produkt kann selbst in sensiblen<br />
Einsatzfel<strong>der</strong>n mit Publikumsverkehr problemlos<br />
verarbeitet werden, da keine chemischen<br />
Geruchsemissionen entstehen. <strong>Die</strong><br />
Abdichtung ist nach ETAG 005 geprüft, besitzt<br />
die W3-Klassifizierung mit einer Nutzungsdauer<br />
von 25 Jahren und ist nach FLL-<br />
Richtlinien durchwurzelungsfest. Das kalt<br />
zu verarbeitende Material wird vor Ort flüssig<br />
auf die Dachfläche aufgebracht und mit<br />
einem Vlies armiert. <strong>Die</strong> Flüssigabdichtung<br />
härtet nach dem Abbinden zu einer dauerelastischen,<br />
fugenlosen Abdichtung aus, die<br />
sich wie maßgeschnei<strong>der</strong>t allen baulichen<br />
Gegebenheiten anpasst. Selbst schwierige<br />
Details und komplizierte Untergrundgeometrien<br />
können so mühelos abgedichtet<br />
werden. Da die Abdichtungsschicht Bauwerksbewegungen<br />
aufnehmen kann, lassen<br />
sich unterschiedliche Materialien und<br />
Untergründe problemlos in die Abdichtung<br />
einbinden. Der Flüssigkunststoff verbindet<br />
sich während <strong>der</strong> Aushärtungsphase vollflächig<br />
mit dem Untergrund.<br />
Sanierung des Altbaus<br />
Parallel zur Errichtung des Neubaus wurden<br />
umfangreiche Sanierungsarbeiten am<br />
Altbau vorgenommen. Um hier die Sicherheit<br />
im Detail zu gewährleisten, erfolgte die<br />
Abdichtung aller Anschlüsse und Details<br />
mit <strong>der</strong> gleichen Flüssigabdichtung. ■<br />
Steckbrief<br />
Bauherr:<br />
Städel Museum<br />
D-60596 Frankfurt/Main<br />
Architekten:<br />
schnei<strong>der</strong> + schumacher<br />
D-60329 Frankfurt/Main<br />
Abdichtungsarbeiten:<br />
PB Flachdachbau GmbH<br />
D-33178 Borchen<br />
Produkte:<br />
Kempertec EP5-Grundierung<br />
Kemperol 2K-PUR-Abdichtung<br />
▴▴Über diese Treppe gelangen die Besucher in die »Unterwelt« des Städel Museums<br />
Hersteller:<br />
Kemper System | D-34246 Vellmar<br />
www.kemperol.de<br />
16 dachbau magazin 10 | 2012
Mehr als Dübel !<br />
Wo dauerhaft befestigt werden soll, braucht man die richtige Lösung.<br />
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Thema des Monats<br />
Kulturbauten<br />
Belichtung<br />
Auf Maß gefertigt<br />
Um die Obergeschossräume <strong>der</strong> »Neuen Galerie« in<br />
Kassel für den Museumsbetrieb zu erschließen,<br />
erhielt das Gebäude ein großes Glasoberlicht. Dafür<br />
war eine Son<strong>der</strong>konstruktion erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Text: Michael Ertel | Fotos: Lamilux /Bernd Hartung<br />
18 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
◂◂Das prägende<br />
Merkmal des Umbaus<br />
ist ein 75 × 10 m<br />
großes Lichtband aus<br />
Funktionsglas<br />
▸▸Das Oberlicht ist<br />
eine aufwendige<br />
Son<strong>der</strong>konstruktion,<br />
die zahlreiche<br />
Aufgaben erfüllen<br />
muss<br />
◂◂Das Land Hessen<br />
investierte<br />
25 Millionen Euro in<br />
die Sanierung<br />
<strong>der</strong> »Neuen Galerie«<br />
in Kassel<br />
<strong>Die</strong> hessische Stadt Kassel wird<br />
alle fünf Jahre zum Schauplatz <strong>der</strong> bedeutendsten<br />
<strong>Kunst</strong>schau <strong>der</strong> Welt. Als etablierte<br />
Plattform <strong>der</strong> internationalen Künstlerszene<br />
zeigt die „documenta“ dort an 100 Tagen<br />
zeitgenössische Malerei, Installationen<br />
und Objekte. 1955 vom <strong>Kunst</strong>professor und<br />
Designer Adolf Bode erstmals initiiert, läuft<br />
sie <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> 13. Auflage. <strong>Die</strong> „Neue<br />
Galerie“ Kassel gehörte von Beginn an zu<br />
den auserwählten Ausstellungsorten. Um<br />
<strong>der</strong>en Status als temporäre Herberge <strong>der</strong><br />
„documenta“-Exponate zu erhalten, ist sie<br />
vor Kurzem aufwendig saniert worden. Der<br />
Berliner Architekt Volker Staab realisierte<br />
dabei ein „Tageslichtmuseum“ mit einem<br />
großzügigen natürlichen Lichteinfall. Zu<br />
den prägenden Merkmalen zählt ein 75 m<br />
langes und 10 m breites Glasdach mit darunter<br />
liegenden Zwischendecken aus Glas.<br />
Gründliche Sanierung<br />
Der 1877 eröffnete, an die neoklassizistische<br />
Architektur <strong>der</strong> Münchner „Alten<br />
Pinakothek“ angelehnte Museumsbau bot<br />
nur noch bedingt zeitgemäße Ausstellungsbedingungen.<br />
Bereits 2006 wurde deshalb<br />
für die „Neue Galerie“ ein Sanierungskonzept<br />
erstellt, um das jahrzehntelange „Übertünchen“<br />
<strong>der</strong> baulichen und strukturellen<br />
Mängel zu beenden. Dafür nahm das Land<br />
Hessen 25 Millionen Euro in die Hand und<br />
beauftragte den Berliner Architekten Volker<br />
Staab – kein Unbekannter in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />
Museums- und Ausstellungsarchitektur,<br />
hatte er doch unter an<strong>der</strong>em den Neubau<br />
des Neuen Museums Nürnberg entworfen.<br />
Gespür für die <strong>Kunst</strong><br />
„Unser Ziel war von Anfang an, die Eigenarten<br />
<strong>der</strong> verschiedenen Räume zu stärken“,<br />
erläutert Staab seinen planerischen Ansatz.<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
19
Thema des Monats<br />
Kulturbauten<br />
▴▴In die Scheibenzwischenräume ist ein<br />
Prismensystem integriert, das den Wärmeeintrag<br />
begrenzt und Sonnenblendung vermeidet<br />
▴▴<strong>Die</strong> Zwischendecken verfügen über eine<br />
Klimaverglasung, sodass darüber ein thermisch<br />
entkoppelter Pufferraum entsteht<br />
▴▴Eine weitere Deckenebene bilden in<br />
den Oberlichtsälen sichtbare Scheiben aus<br />
satiniertem <strong>Kunst</strong>stoff<br />
So habe man die Unterschiede, die dieses<br />
Gebäude von seiner Struktur her biete, wie<strong>der</strong><br />
„herausgeschält“. Und dies mit dem notwendigen<br />
Gespür, welche Bedingungen die<br />
<strong>Kunst</strong> braucht, um angemessen präsentiert<br />
zu werden. Abgesehen von <strong>der</strong> „documenta“<br />
sind dies in <strong>der</strong> Neuen Galerie Werke<br />
des Neoimpressionismus, <strong>der</strong> klassischen<br />
»In die 320 Scheiben des Glasdachs<br />
ist ein Prismensystem integriert.«<br />
Mo<strong>der</strong>ne, des Informel und <strong>der</strong> Pop-Art.<br />
Herzstücke <strong>der</strong> Dauerausstellungen sind<br />
darüber hinaus Arbeiten von Joseph Beuys<br />
und Ulrike Grossarth, die in separaten Räumen<br />
gezeigt werden.<br />
Der Architekt stand vor <strong>der</strong> Aufgabe, mit<br />
<strong>der</strong> Sanierung zum einen die Qualitäten des<br />
Bestandes erlebbar zu machen und zum an<strong>der</strong>en<br />
eine technische Mo<strong>der</strong>nisierung vorzunehmen<br />
und ein neues Raumgefühl zu<br />
schaffen. Dabei blieb die Außenhülle des<br />
Gebäudes weitgehend unverän<strong>der</strong>t, während<br />
im Inneren unter an<strong>der</strong>em die Anzahl<br />
<strong>der</strong> Oberlichtsäle im ersten Obergeschoss<br />
vergrößert wurde. In diese Räume fällt nun<br />
durch eine große Glasdachkonstruktion mit<br />
darunter angeordneten Tageslichtdecken<br />
viel natürliches Licht.<br />
Prismensystem im Glas<br />
Ebenso wie eine helle Raumatmosphäre galt<br />
es jedoch auch, ein angenehmes Raumklima<br />
und optimale Lichtverhältnisse zu schaffen.<br />
<strong>Die</strong>s bedeutete, durch technische Vorkeh-<br />
rungen in dem Oberlichtsystem einerseits<br />
den solaren Wärmeeintrag zu begrenzen,<br />
an<strong>der</strong>erseits Blendeinwirkungen zu vermeiden.<br />
So sind in die Zwischenräume<br />
<strong>der</strong> 320 Wärmeschutzscheiben sogenannte<br />
Prismensysteme integriert. Obwohl sie das<br />
direkte Sonnenlicht reflektieren, lassen sie<br />
zugleich diffuses Licht einfallen und entwickeln<br />
so eine wirkungsvolle<br />
Lichtlenkung. <strong>Die</strong><br />
Sonnenschutzwirkung<br />
des Siteco-Systems beruht<br />
auf dem strahlungsrichtungsabhängigen<br />
Reflexions- und Transmissionsverhalten,<br />
das einen eindeutig definierten Sperr- und<br />
Durchlassbereich aufweist. Es wurde bei <strong>der</strong><br />
Fertigung optimal an den baulichen Gegebenheiten<br />
und <strong>der</strong> geografischen Lage des<br />
Gebäudes ausgerichtet.<br />
Thermisch ausgereift<br />
Dass <strong>der</strong> Tageslichteinfall im Rauminneren<br />
homogen gestreut wird, dafür sorgen zudem<br />
fünf jeweils über den einzelnen Oberlichtsälen<br />
auf einer Gesamtfläche von 450 m²<br />
eingezogene horizontale Glaszwischendecken<br />
und darunter als weitere Deckenebene<br />
aufgehängte, in den Räumen sichtbare<br />
Scheiben aus satiniertem <strong>Kunst</strong>stoff. Durch<br />
die Klimaverglasung <strong>der</strong> Glaszwischendecken<br />
ist zudem <strong>der</strong> Dachraum unter <strong>der</strong><br />
Oberlichtkonstruktion wärmetechnisch<br />
entkoppelt und dient als Pufferraum.<br />
Hohe Ansprüche stellte das Sanierungskonzept<br />
auch an die energetischen<br />
Qualitäten <strong>der</strong> 750 m² großen Glasdachkonstruktion,<br />
um die Energieeffizienz des<br />
Gesamtgebäudes zu verbessern. So besteht<br />
das Pfosten-Riegel-System <strong>der</strong> Konstruktion<br />
von Lamilux aus thermisch getrennten<br />
Profilen. Der Wärmedurchgangskoeffizient<br />
(Rahmen-U-Wert) beträgt daher nur<br />
1,8 W/(m²K). Zudem liegt <strong>der</strong> U g<br />
-Wert <strong>der</strong><br />
eingesetzten Son<strong>der</strong>verglasungen bei unter<br />
1,2 W/(m²K).<br />
Darüber hinaus muss die Glasdachkonstruktion<br />
aber auch sicherheitsrelevante<br />
Funktionen im Rahmen des baulichen<br />
Brandschutzes erfüllen. Hierfür integrierte<br />
<strong>der</strong> Hersteller sechs großflächige RWA-Flügel<br />
und drei aus beweglichen Glaslamellen<br />
bestehende Zu- und Abluftanlagen in die<br />
Walmbereiche des Tageslichtsystems. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Neue Galerie<br />
D-34117 Kassel<br />
Architekt:<br />
Staab Architekten GmbH<br />
Volker Staab<br />
D-10997 Berlin<br />
Produkt:<br />
Glasdach mit Tageslichtdecke<br />
Hersteller:<br />
Lamilux<br />
Heinrich Strunz GmbH<br />
D-95105 Rehau<br />
www.lamilux.de<br />
20 dachbau magazin 10 | 2012
Der Einkaufsführer fürs Dach<br />
<strong>Die</strong>se Hersteller<br />
sind schon<br />
»drin«!<br />
www.dachbaumagazin-einkaufsfuehrer.de
Thema des Monats<br />
Kulturbauten<br />
Kupferdach<br />
Mammutprojekt<br />
Im Zuge <strong>der</strong> Generalsanierung des Deutschen Museums<br />
in München mussten 4000 m² Kupferdachfläche neu<br />
gedeckt werden. Wegen <strong>der</strong> langen Bauzeit wählte <strong>der</strong><br />
Dach decker eine robuste Unterdeckbahn.<br />
Text: Dagmar Riefer | Fotos: Dörken und Deutsches Museum<br />
22 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
Das Dach des<br />
Deutschen Museums<br />
vor <strong>der</strong> Sanierung:<br />
<strong>Die</strong> Erneuerung des<br />
4000 m² großen<br />
Kupferdachs dauerte<br />
bis Herbst 2012<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
23
Thema des Monats<br />
Kulturbauten<br />
▴▴Als Vordeckung und Trennlage zwischen Dämmung und Kupferdeckung<br />
haben die Klempner eine robuste Unterdeckbahn verlegt<br />
▴▴<strong>Die</strong> Arbeitsschritte von <strong>der</strong> Dampfsperre rechts über die gedämmte<br />
Fläche in <strong>der</strong> Mitte bis zur fertigen Kupferdeckung ganz links<br />
Das Deutsche Museum in<br />
München ist eines <strong>der</strong> bekanntesten Museen<br />
Deutschlands und beherbergt die bedeutendste<br />
Techniksammlung <strong>der</strong> Welt.<br />
Was jedoch die Bausubstanz anbelangt, ist<br />
das Gebäude schon längst nicht mehr auf<br />
dem Stand <strong>der</strong> Technik: Das denkmalgeschützte<br />
Ensemble auf <strong>der</strong> Münchner Museumsinsel<br />
wurde seit seiner Eröffnung im<br />
Jahre 1925 noch nie von Grund auf saniert.<br />
Mitte 2010 jedoch begann nun die Generalsanierung<br />
– mit einem Investitionsvolumen<br />
von rund 400 Millionen Euro. <strong>Die</strong><br />
Finanzierung sichert die „Zukunftsinitiative<br />
Deutsches Museum“, in <strong>der</strong> nicht nur<br />
»Auf <strong>der</strong> 4000 m² großen Dachfläche<br />
wurden 80 t Kupferblech ersetzt.«<br />
die Sanierung <strong>der</strong> Bausubstanz vereinbart<br />
ist, son<strong>der</strong>n auch eine Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong><br />
Ausstellungen und <strong>der</strong> Depots. <strong>Die</strong> gewaltige<br />
Kraftanstrengung nach einem eigens<br />
dafür erstellten Masterplan soll das Deutsche<br />
Museum zu einer <strong>der</strong> weltweit führenden<br />
Einrichtungen für die Geschichte <strong>der</strong><br />
Naturwissenschaften und <strong>der</strong> Technik machen.<br />
Zum 100. Jubiläum im Jahre 2025 sollen<br />
sämtliche Arbeiten abgeschlossen sein.<br />
Neuer Dachaufbau<br />
Als eine <strong>der</strong> ersten Sanierungsarbeiten<br />
wurde das rund 4000 m² große Dach neu<br />
gedeckt und energetisch auf den neuesten<br />
Stand gebracht. Um den Museumsbetrieb<br />
dabei so wenig wie möglich zu beeinträchtigen,<br />
wurden die Arbeiten in einzelne Bauabschnitte<br />
aufgeteilt, die durch die Gebäudeglie<strong>der</strong>ung<br />
vorgegeben waren.<br />
<strong>Die</strong> alte, in vielen Bereichen schadhaft<br />
gewordene Kupferdeckung wurde daher<br />
vollständig demontiert, vorhandene Einbauten<br />
entfernt und ein ebener Untergrund<br />
geschaffen. <strong>Die</strong> Anschlusskonstruktionen<br />
für Dachoberlichter und an<strong>der</strong>e Durchdringungen<br />
haben die Handwerker<br />
danach wie<strong>der</strong><br />
neu aufgebaut. Über die<br />
gesamte Fläche wurde anschließend<br />
eine Luft- und<br />
Dampfsperre verlegt. Als<br />
Wärmedämmung kamen nicht brennbare<br />
Steinwolleplatten zum Einsatz, die speziell<br />
für den Einsatz unter Metalldächern entwickelt<br />
wurden. <strong>Die</strong> 160 mm dicken Platten<br />
wurden einlagig verlegt.<br />
Als Vordeckung und Trennlage zwischen<br />
Dämmung und Kupferdeckung war eine Unterdeckbahn<br />
mit <strong>hohe</strong>n Sicherheitsreserven<br />
gefragt – es war nämlich zu erwarten, dass<br />
sich die Deckungsarbeiten über eine längere<br />
Zeit hinziehen würden. Um notfalls auch als<br />
temporärer Wetterschutz zu dienen, musste<br />
die Bahn deshalb eine längere Freibewitterung<br />
schadlos überstehen können. Zudem<br />
war die Bahn auch <strong>hohe</strong>n mechanischen<br />
Belastungen durch intensives Begehen und<br />
die Arbeiten auf <strong>der</strong> Dachfläche ausgesetzt<br />
sein. <strong>Die</strong> mit den Dacharbeiten beauftragte<br />
Schlosserei und Spenglerei Strassl setzte<br />
deshalb die Vordeck- und Schalungsbahn<br />
Delta-Foxx Plus von Dörken ein.<br />
Hoch belastbar<br />
Trotz ihrer <strong>hohe</strong>n mechanischen Belastbarkeit<br />
zeichnet sich diese Bahn durch ein<br />
geringes Flächengewicht von 270 g/m² aus.<br />
Das thermisch verfestigte Spezialvlies mit<br />
einer Reißkraft von 300 N/5 cm gemäß<br />
DIN EN 12311 ist mechanisch hoch belastbar<br />
und nimmt auch eine raue Behandlung<br />
nicht übel. Das Material lässt sich leicht ausrichten,<br />
kommt aber auch auf relativ glattem<br />
Untergrund nicht ins Rutschen und bietet<br />
mit seiner strukturierten Deckbeschichtung<br />
dem Handwerker einen trittsicheren Stand.<br />
<strong>Die</strong> geringe Dicke und die <strong>hohe</strong> Flexibilität<br />
erleichtern zudem die Detailausbildung.<br />
Als beson<strong>der</strong>s vorteilhaft für diesen Einsatzfall<br />
erwies sich die Tatsache, dass die<br />
Bahn an beiden Rän<strong>der</strong>n mit einer doppelten<br />
Klebezone ausgerüstet ist. <strong>Die</strong> Verbin-<br />
24 dachbau magazin 10 | 2012
BAUTECHNIK<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴<strong>Die</strong> Luft- und Raumfahrtausstellung ist das Herzstück des Museums. Sie allein hat 1,5 Millionen Besucher pro Jahr<br />
dung erfolgt also Klebemasse in Klebemasse<br />
und haftet damit sofort, wobei sich die<br />
Klebeverbindung im Laufe <strong>der</strong> Zeit noch<br />
weiter aufbaut. Durch eine streifenartig<br />
ausgeführte Klebezone am oberen Bahnenrand<br />
entsteht zudem eine Barriere gegen<br />
hineindrückendes Wasser. <strong>Die</strong> Bahn ist damit<br />
beson<strong>der</strong>s für die Einsatzfälle geeignet,<br />
wo eine erhöhte Sicherheit in den Überlappungsbereichen<br />
gefor<strong>der</strong>t wird o<strong>der</strong> wo es<br />
auf die wasserdichte Ausführung <strong>der</strong> Fläche<br />
mit allen Naht- und Stoßverbindungen ankommt.<br />
80 Tonnen Kupferblech<br />
<strong>Die</strong> Neudeckung erfolgte mit 600 mm breiten<br />
Kupferscharen in Stehfalzdeckung, die<br />
in durchgehenden Längen ohne Querstöße<br />
von den Traufen bis zu den Firsten reichen.<br />
<strong>Die</strong> Schare wurden mit Einzelhaften durch<br />
die Trennlage hindurch in den in <strong>der</strong> Dämmung<br />
eingelegten Leisten befestigt. In <strong>der</strong><br />
gleichen Weise sind auch die Kuppeln des<br />
Hauptturms und <strong>der</strong> Sternwarte gedeckt<br />
worden. Insgesamt wurden bis zur Fertigstellung<br />
im Herbst 2012 rund 80 Tonnen<br />
Kupferblech auf dem Dach verlegt. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Deutsches Museum | D-80538 München<br />
Klempnerarbeiten:<br />
Konrad Strassl GmbH | D-94424 Arnstorf<br />
Produkt:<br />
Schalungsbahn Delta-Foxx Plus<br />
Hersteller:<br />
Dörken GmbH & Co. KG<br />
58313 Herdecke | www.doerken.de<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
25
Thema des Monats<br />
Kulturbauten<br />
Der Westturm des<br />
Schlosses präsentiert<br />
sich nach dem<br />
Abschluss <strong>der</strong> Dachsanierung<br />
wie<strong>der</strong><br />
in seiner vollen Pracht<br />
26 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
Bleidach<br />
Dreidimensional arbeiten<br />
Bei <strong>der</strong> Restaurierung des Westturms <strong>der</strong> Universität<br />
Bonn kleideten die Klempner nicht nur das Dach,<br />
son<strong>der</strong>n auch die Sockeldecke, die Plattform und die<br />
Gesimse mit einer neuen Bleideckung ein.<br />
Text: Thomas Koch | Fotos: Universität Bonn, Ingenieurbüro Koopmann und Prange Dächer<br />
»Am Westturm mussten 150 m²<br />
Walzbleischare verlegt werden.«<br />
Monatelang mussten sich<br />
die Bonner Studenten an Gerüsten vorbeizwängen,<br />
um in die Hörsäle zu gelangen:<br />
Fast ein Jahr lang war <strong>der</strong> Westturm <strong>der</strong><br />
Bonner Universität komplett eingerüstet.<br />
Während unter den Dächern <strong>der</strong> Studienbetrieb<br />
weiterging, wurde darüber gehämmert,<br />
genagelt und gebohrt.<br />
Das einstige Residenzschloss <strong>der</strong> Kurfürsten<br />
mit seinen vier turmähnlichen Eckbauten<br />
ist heute das Hauptgebäude <strong>der</strong> Universität<br />
Bonn. <strong>Die</strong> Anfang des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />
erbaute barocke Schlossanlage zählt zu den<br />
prachtvollsten Bauwerken Bonns und ist<br />
weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.<br />
Das in ockergelb und grau gehaltene Gebäude<br />
wurde im Zweiten Weltkrieg zwar<br />
weitgehend zerstört, war aber schon 1951<br />
wie<strong>der</strong> aufgebaut. Seither wird das Hauptgebäude<br />
von verschiedenen Einrichtungen<br />
<strong>der</strong> Universität genutzt.<br />
In den letzten Jahren zeigten sich jedoch<br />
Schäden an den vier Ecktürmen: Auf den<br />
Dachflächen und an den Anschlüssen hatten<br />
sich Löcher und undichte Stellen gebildet.<br />
Dadurch konnte nicht nur Regen in<br />
die Dachkonstruktion eindringen, son<strong>der</strong>n<br />
auch ganze Taubenkolonien, die mit ihren<br />
Ausscheidungen die Dachkonstruktion<br />
massiv beschädigten.<br />
▴▴Imposant: <strong>Die</strong> barocke Schlossanlage ist heute das Hauptgebäude <strong>der</strong> Universität Bonn<br />
Zuerst <strong>der</strong> Westturm<br />
Im Frühjahr 2011 kamen die Verantwortlichen<br />
nach wie<strong>der</strong>holten Bauwerksprüfungen<br />
zu dem Schluss, dass eine Sanierung <strong>der</strong><br />
Türme unumgänglich war. Sie entschieden<br />
sich, zuerst den Westturm zu sanieren, da<br />
hier das Schadensbild beson<strong>der</strong>s ausgeprägt<br />
war. Aus Gründen <strong>der</strong><br />
Denkmalpflege, aber auch aus<br />
funktional-ästhetischen Gesichtspunkten<br />
war Walzblei<br />
einer <strong>der</strong> vorherrschenden<br />
Werkstoffe bei <strong>der</strong> Sanierung.<br />
Neben Turmhaube, Sockeldecke und Plattform<br />
<strong>der</strong> Laterne wurden auch zahlreiche<br />
Gesimse mit Walzblei bekleidet. Nachdem<br />
die Arbeiten am Dach des Westturms nun<br />
beendet sind, soll 2013 nach dem gleichen<br />
Muster auch <strong>der</strong> Südturm saniert werden.<br />
Schnellkurs zum Walzblei-Profi<br />
Großflächige Bleibekleidungen zählen nicht<br />
zum Standardrepertoire aller Planer. Auch<br />
für das beauftragte Ingenieurbüro Koopmann<br />
stellte die Turmsanierung eine neue<br />
Dimension in <strong>der</strong> Anwendung von Walzblei<br />
dar. Insgesamt musste hier eine Fläche von<br />
rund 150 m² mit zahlreichen unterschiedlichen<br />
Anschlüssen eingekleidet werden.<br />
„Ich habe mein Wissen über den Werkstoff<br />
Walzblei deshalb gezielt ergänzt“, berichtet<br />
Thomas Weiler vom Ingenieurbüro Koopmann.<br />
Gemeinsam mit dem Bauherrn, dem<br />
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, war<br />
das Ingenieurbüro für Planung und Bauleitung<br />
verantwortlich. Vor Baubeginn stimmte<br />
das Ingenieurbüro alle Detailpläne noch<br />
einmal mit dem ausführenden <strong>Dachdecker</strong>betrieb<br />
Prange Dächer aus Brilon ab. »»<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
27
Thema des Monats<br />
Kulturbauten<br />
▴▴Kompliziert: Falzarbeiten an <strong>der</strong> Turmhaube<br />
▴▴Im Detail: die Grate an <strong>der</strong> Turmhaube<br />
▴▴Gelötet: Einfassung <strong>der</strong> Runddachfenster<br />
Statik und Logistik<br />
<strong>Die</strong> beengten Platzverhältnisse in <strong>der</strong> Bonner<br />
Innenstadt in Kombination mit einer<br />
Sanierung bei laufendem Uni-Betrieb stellten<br />
eine große logistische Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
dar. Der Westturm grenzt zudem unmittelbar<br />
an den Bonner City-Ring – zwischen<br />
Turm und Fahrbahn sind lediglich 50 cm<br />
Abstand. Der Westturm ist nur von <strong>der</strong><br />
Straßenseite zugänglich, da die übrigen Sei-<br />
<strong>Die</strong> Laterne des Westturms<br />
ten des Turms durch weitere Gebäudeflügel<br />
mit geringeren Firsthöhen in das Schlosskarree<br />
integriert sind. In einem angrenzenden<br />
Innenhof konnten die Gerüstbauer<br />
jedoch einen Treppenturm und einen Bauaufzug<br />
platzieren, die beide mit frei spannenden<br />
Verbindungsstegen an das Baugerüst<br />
angeschlossen wurden. Somit war die<br />
Hofzufahrt frei und auch <strong>der</strong> Rettungsweg<br />
für Hörsäle und Büros gewährleistet.<br />
Aus statischen Gründen durften auf den<br />
Dachflächen <strong>der</strong> angrenzenden Gebäude<br />
keine Lasten abgesetzt werden. Deshalb<br />
musste das Gerüst frei tragen und durfte<br />
nur am Turmgebäude befestigt werden. <strong>Die</strong><br />
Gerüststatik machte zusätzliche lastverteilende<br />
Konstruktionen und Verankerungen<br />
an <strong>der</strong> Stahlbetonplattform <strong>der</strong> Turmlaterne<br />
erfor<strong>der</strong>lich. Dadurch war es nötig, den<br />
Bauablauf zwischen den einzelnen Gewerken<br />
neu abzustimmen. <strong>Die</strong> Arbeiten an <strong>der</strong><br />
Turmlaterne und dem Turmdach erfolgten<br />
dabei in verschiedenen Etappen.<br />
Holzbauarbeiten<br />
Zunächst erledigten die Handwerker die<br />
umfangreichen Abbrucharbeiten: An<br />
Turmdach und -laterne wurden die alten<br />
Schiefer- und Bleideckungen samt Schalung<br />
komplett entfernt. Zudem mussten<br />
die <strong>Dachdecker</strong> auch Teile des Dachstuhls,<br />
die morsche Sichtschalung und die Holzgesimse<br />
<strong>der</strong> Turmlaterne ersetzen. Gelän<strong>der</strong><br />
und Bekrönung <strong>der</strong> Turmlaterne wurden<br />
ebenfalls demontiert und in <strong>der</strong> Werkstatt<br />
saniert.<br />
Bleiarbeiten in luftiger Höhe<br />
<strong>Die</strong> Bleiarbeiten erledigten die Handwerker<br />
in mehreren Etappen, wobei sie zunächst<br />
die Turmhaube neu bekleideten: <strong>Die</strong> Haube<br />
hat einen achteckigen Grundriss und ihre<br />
Dachfläche ist dreidimensional gekrümmt.<br />
Entsprechend anspruchsvoll war die handwerkliche<br />
Ausführung: <strong>Die</strong> in <strong>der</strong> Werkstatt<br />
vorgekanteten Bleischare mussten zunächst<br />
an den Schalungsrücken angepasst werden,<br />
bevor sie mit Kupferhaften befestigt werden<br />
konnten. <strong>Die</strong> Verbindungen <strong>der</strong> Schare haben<br />
die Klempner wie in <strong>der</strong> ursprünglichen<br />
Deckung als Hohlwulste ausgeführt.<br />
<strong>Die</strong> Materialdicken richteten sich nach<br />
den Verarbeitungsregeln: Aufgrund des<br />
<strong>hohe</strong>n Windsogs in 50 m Höhe wurde an<br />
den Rän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Turmhaube 3 bis 3,5 mm<br />
dickes Blei eingesetzt. In <strong>der</strong> Flächenmitte<br />
kam – wie an allen an<strong>der</strong>en Flächen des<br />
Turms – 2,5 mm dickes Blei zum Einsatz.<br />
<strong>Die</strong> Ausführung <strong>der</strong> Grate mit 3 mm dickem<br />
Blei war für die Handwerker beson<strong>der</strong>s<br />
knifflig: „Wir mussten mehr Kraft als<br />
sonst aufbringen, um das dickere Material<br />
zu bearbeiten“, erklärt Vorarbeiter Udo<br />
Schmidt. Mit <strong>der</strong> richtigen Schlag- und Falztechnik<br />
gelang es den Klempnern aber, die<br />
bis zu drei ineinan<strong>der</strong>laufenden Hohlwulste<br />
formschön zu verfalzen. Bauleiter Weiler<br />
ist vom Ergebnis begeistert: „<strong>Die</strong> Falze<br />
laufen gleichmäßig und mit dem typischen<br />
handwerklichen Schlag an <strong>der</strong> Turmlaterne<br />
herunter.“ Am Traufabschluss wurden<br />
die Bleischare in ein gekantetes verzinntes<br />
Edelstahlprofil mit Tropfkante eingehängt.<br />
28 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Unter <strong>der</strong> Bleibekleidung <strong>der</strong> Sockeldecke verlegten die <strong>Dachdecker</strong> ein regensicheres Unterdach als zweite Entwässerungsebene<br />
Rundfenster und Gesimse<br />
Beson<strong>der</strong>s sorgfältig mussten die Handwerker<br />
bei <strong>der</strong> Einfassung und Abdichtung<br />
<strong>der</strong> vier runden Holzfenster vorgehen: Da<br />
das Gerüst nach Abschluss <strong>der</strong> Arbeiten an<br />
Turmhaube und Sockeldecke zurückgebaut<br />
werden sollte, können die Fenster anschließend<br />
nicht mehr von außen überprüft und<br />
gewartet werden. <strong>Die</strong> Fenster zählen zu den<br />
wenigen Stellen an <strong>der</strong> Turmhaube, an denen<br />
das Blei gelötet wurde. Es erfor<strong>der</strong>te<br />
viel Fingerspitzengefühl, die Schare in die<br />
runden Falze einzupassen: Zunächst frästen<br />
die Handwerker in den Fensterrahmen eine<br />
Nut ein. Dann trieben sie das Blei gerade<br />
in die Rundung, sodass es circa 1 cm über<br />
die Nut hinausstand. Anschließend trieben<br />
die Klempner das Blei mit einem Holzkeil in<br />
die Nut. Zum Abschluss wurde das Blei mit<br />
einem 1K-Polyurethan-Dichtstoff verfugt.<br />
Parallel zur Bleideckung <strong>der</strong> Turmhaube<br />
sanierten die Handwerker auch die mehrteiligen,<br />
rundgebogenen Gesimse unterhalb<br />
<strong>der</strong> Haube. Um die Gesimse künftig besser<br />
vor Verwitterung zu schützen, wurden sie<br />
in Abstimmung mit <strong>der</strong> Denkmalbehörde<br />
ebenfalls mit Blei abgedeckt.<br />
Absolut regensicher<br />
In einem weiteren Bauabschnitt deckten<br />
die Handwerker die Decke des Turmsockels<br />
mit einer Bleibekleidung. <strong>Die</strong> zeltdachförmige<br />
Sockeldecke war zuvor mit<br />
Bitumenschweißbahnen abgedichtet. Mit<br />
sieben Prozent unterschreitet die Neigung<br />
<strong>der</strong> Fläche allerdings die Regeldachneigung<br />
für Metalldeckungen. Deshalb verlegten die<br />
Handwerker unter <strong>der</strong> Bleideckung ein wasserdichtes<br />
Unterdach als zweite Entwässerungsebene.<br />
<strong>Die</strong> einzelnen Schare wurden<br />
– wie bei <strong>der</strong> Turmhaube – ebenfalls<br />
mit Hohlwulsten verbunden. Weiterhin<br />
integrierten die Handwerker in die Bleidecke<br />
eine Luke, die den Zugang zum Turm,<br />
etwa zu Wartungszwecken, ermöglicht. Aus<br />
Gewichtsgründen wurde die Luke nicht mit<br />
Blei, son<strong>der</strong>n mit verzinntem Edelstahl gedeckt.<br />
Im Anschluss konnte das Gerüst um<br />
die Turmlaterne abgebaut werden.<br />
Im letzten Arbeitsschritt versahen die<br />
Handwerker auch die Plattform <strong>der</strong> Turmlaterne<br />
mit einer Walzbleideckung. Auch<br />
hier waren zuvor Bitumenschweißbahnen<br />
eingesetzt worden. Wie bei <strong>der</strong> Sockeldecke<br />
wurde aufgrund <strong>der</strong> geringen Neigung<br />
zunächst eine zusätzliche Entwässerungsebene<br />
verlegt und die Bleischare anschließend<br />
mit Hohlwülsten verbunden.<br />
Beson<strong>der</strong>s aufwendig war hier allerdings die<br />
Ummantelung <strong>der</strong> 36 Gelän<strong>der</strong>stützen: <strong>Die</strong><br />
Klempner schnitten die Verkleidungsbleche<br />
rundherum circa 1,5 cm größer aus, damit<br />
sich das Blei <strong>der</strong> Länge und Breite nach ausdehnen<br />
kann. Mit einem 10 cm <strong>hohe</strong>n und<br />
8 cm breiten Flansch wurden die Bleche<br />
dann auf die Deckfläche aufgelötet.<br />
Gleichmäßige Patina<br />
Alle Bleiflächen wurden nach Abschluss<br />
<strong>der</strong> Deckarbeiten mit Patinieröl behandelt.<br />
So kann sich eine gleichmäßige Patina<br />
ausbilden, sodass Ablaufspuren vermieden<br />
werden. Insgesamt setzten die Klempner<br />
am Westturm rund 10 t Walzblei ein. „<strong>Die</strong><br />
Sanierung des Westturms dient als Muster<br />
für die an<strong>der</strong>en drei Ecktürme“, so Bauleiter<br />
Weiler – als nächste Etappe steht bereits<br />
2013 die Sanierung des Südturms an. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Rheinische Friedrich-Wilhelms-<br />
Universität Bonn | D-53113 Bonn<br />
Bauherr:<br />
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW,<br />
Nie<strong>der</strong>lassung Köln | D-50668 Köln<br />
Planung:<br />
Ingenieurbüro Koopmann<br />
D-50969 Köln<br />
Holzbau- und Klempnerarbeiten:<br />
Prange GmbH | D-59929 Brilon<br />
www.prangedaecher.de<br />
Produkte:<br />
Saturnblei in 2,5, 3 und 3,5 mm Dicke,<br />
Patinieröl<br />
Hersteller:<br />
Gütegemeinschaft Saturnblei e.V.<br />
D-47747 Krefeld | www.saturnblei.de<br />
Unter www.dachbaumagazin.de finden<br />
Sie im E-Paper an dieser Stelle einen<br />
Link zum Interview mit dem Bauleiter<br />
Thomas Weiler.<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
29
Thema des Monats<br />
Kulturbauten<br />
Solardach<br />
Grünes Museum<br />
Im Rahmen einer Mo<strong>der</strong>nisierung erhielten die Oberlichter<br />
des Museums für Antike Schifffahrt in Mainz 1100 m²<br />
semitransparente Solarmodule. So wird das Museum mit<br />
Strom versorgt und gleichzeitig optimal belichtet.<br />
Text: Günter Unterholzner | Fotos: Schott<br />
Römerschiffe ahoi: Nach<br />
eineinhalbjähriger Mo<strong>der</strong>nisierung ist das<br />
Museum für Antike Schifffahrt wie<strong>der</strong> für<br />
Besucher geöffnet. Bei <strong>der</strong> umfangreichen<br />
Mo<strong>der</strong>nisierung des zum Römisch-Germanischen<br />
Zentralmuseum (RGZM) gehörenden<br />
Domizils mit seinen römischen Militärschiffen<br />
aus dem 3. und 4. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
wurde mit PV-Modulen von Schott neben<br />
solaren Energiegewinnen auch eine optimale<br />
Belichtung <strong>der</strong> Innenräume erreicht.<br />
Licht und Strom<br />
Ein bedeuten<strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> umfangreichen<br />
Arbeiten des in Deutschland einzigartigen<br />
Museums für antike Schifffahrt war die Ausstattung<br />
des Gebäudes mit mo<strong>der</strong>ner Solartechnik.<br />
<strong>Die</strong>se ersetzte das alte Dach aus<br />
Sonnenschutzglas, das bei Sonnenschein<br />
nicht nur die Besucher blendete, son<strong>der</strong>n<br />
die Halle auch übermäßig aufheizte und zudem<br />
das organische Material <strong>der</strong> Exponate<br />
gefährdete. <strong>Die</strong> Lösung fanden die Planer<br />
mit dem Einbau spezieller Solarmodule von<br />
Schott: Als Generalunternehmer lieferte <strong>der</strong><br />
Technologiekonzern rund 1100 m² semitransparente<br />
Dünnschichtmodule mit zehnprozentiger<br />
Transparenz. Insgesamt wurden<br />
740 Module, davon 630 mit aktiver Fläche,<br />
als Oberlichtverglasung in die vorhandene<br />
Stahlkonstruktion eingebaut.<br />
▴▴Auf dem Dach des Museums verlegten die Handwerker 740 PV-Module. <strong>Die</strong> Anlage leistet 35 kWp<br />
Spannende Möglichkeiten<br />
<strong>Die</strong> halbdurchsichtigen Module erfüllen<br />
gleich mehrere Funktionen – sowohl in<br />
technischer als auch ästhetischer Hinsicht:<br />
30 dachbau magazin 10 | 2012
Brandschutz<br />
für Dachabläufe<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
◂◂<strong>Die</strong> lichtdurchlässigen<br />
PV-Module<br />
sorgen in den<br />
Innenräumen für eine<br />
gute Belichtung<br />
Sie filtern 90 Prozent des Sonnenlichts und<br />
damit einen Großteil <strong>der</strong> entstehenden<br />
Wärme. Das schützt die Exponate, macht<br />
die Ausstellung attraktiver für Besucher<br />
und schafft angenehme Arbeitsbedingungen<br />
für die Mitarbeiter. Da sich <strong>der</strong> Innenraum<br />
heute kaum noch aufheizt, kann auf<br />
eine zusätzliche Klimatisierung verzichtet<br />
werden. <strong>Die</strong> Verschattung schützt nun die<br />
Exponate und erlaubt auch attraktive Inszenierungen<br />
mit künstlichem Licht. Weiterer<br />
Vorteil: Der <strong>hohe</strong> Dämmwert <strong>der</strong> Scheiben<br />
und die Erzeugung von Solarstrom machen<br />
das Dach energetisch doppelt effizient.<br />
Strom zur Selbstversorgung<br />
<strong>Die</strong> Photovoltaikanlage hat eine Gesamtleistung<br />
von rund 35 kWp und finanziert sich<br />
durch Einspeisung des Stroms quasi selbst.<br />
Zugleich erzeugt sie jährlich so viel Energie,<br />
wie das Museumsgebäude verbraucht. „<strong>Die</strong><br />
Errichtung dieses hochmo<strong>der</strong>nen, gebäudeintegrierten<br />
Solardachs ist damit ein wichtiger<br />
Schritt in Richtung „grünes“ Museum“,<br />
erklärte Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Vorsitzen<strong>der</strong><br />
des Vorstandes <strong>der</strong> Schott AG, anlässlich<br />
<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>eröffnung des Museums.<br />
„Damit leistet das Römisch-Germanische<br />
Zentralmuseum einen substanziellen Beitrag<br />
zum Klimaschutz.“<br />
Guter Durchblick<br />
Um den verän<strong>der</strong>ten Ansprüchen <strong>der</strong> Besucher<br />
hinsichtlich Ausstellungsästhetik und<br />
-didaktik auf <strong>hohe</strong>m Niveau gerecht zu werden,<br />
wurde zudem <strong>der</strong> Präsentationsbereich<br />
neu gestaltet. Dabei galt es, die historischen<br />
Highlights in den Vitrinen bestmöglich zu<br />
inszenieren. <strong>Die</strong>s gelang mit speziell entspiegeltem<br />
Glas von Schott, das aufgrund<br />
seiner geringen Restreflexion von nur einem<br />
Prozent selbst bei extremen Helligkeitsunterschieden<br />
vor und hinter <strong>der</strong> Scheibe eine<br />
klare Durchsicht ermöglicht.<br />
Eine weitere Herausfor<strong>der</strong>ung bedeutete<br />
die Ausleuchtung <strong>der</strong> Schaukästen <strong>der</strong> Objekte:<br />
Für fast jedes <strong>der</strong> Objekte kreierten die<br />
Licht-Spezialisten des Unternehmens individuelle<br />
Beleuchtungslösungen und nutzten<br />
für die aufmerksamkeitsstarke Inszenierung<br />
energieeffiziente LEDs in Kombination mit<br />
langlebigen faseroptischen Bauteilen. Insgesamt<br />
setzte man über 1200 Lichtpunkte,<br />
verlegte 400 m Faseroptik-Kabel und installierte<br />
13 Lichtquellen. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Museum für Antike Schifffahrt<br />
D-55116 Mainz<br />
Produkte:<br />
740 Asi Thru PV-Module,<br />
entspiegeltes Amiran-Glas,<br />
Beleuchtungstechnik<br />
Hersteller:<br />
Schott AG<br />
D-55122 Mainz<br />
www.schott.com<br />
NEU!<br />
Brandschutz-Systeme<br />
für Dachabläufe im<br />
Stahltrapezdach<br />
Neu für Dachflächen über 2500 m 2 : Geprüfte<br />
Brandschutz-Systeme für Dachabläufe in Stahltrapezdächern.<br />
Wichtig für Ihre Planung: Unsere Brandschutzelemente<br />
sind sowohl für die Dachabläufe in<br />
Freispiegelentwässerungen, die Druckstromentwässerung<br />
SuperDrain ® und die Notentwässerungssysteme<br />
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Dachablauf 62 PVC +<br />
Brandschutzelement 8<br />
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dachbau magazin 10 | 2012<br />
Damit’s gut abläuft!<br />
31
Management<br />
Materialkunde<br />
Gut beraten<br />
Nur die wenigsten Bauherren kennen die spezifischen<br />
Unterschiede von Dachziegeln und Dachsteinen.<br />
Hier kann sich <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong> mit einer fundierten<br />
Beratung als kompetenter Partner profilieren.<br />
Text: Horst Pavel | Fotos: Braas<br />
32 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
Das Dach ist durch seine exponierte<br />
Lage eines <strong>der</strong> am stärksten beanspruchten<br />
Bauteile eines Hauses und soll seine<br />
schützende Funktion natürlich möglichst<br />
lange behalten. Dabei muss <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />
seinen Bauherren zur Funktionssicherheit<br />
beraten; aber auch Themen wie historische<br />
Bezüge, optische Gestaltungsmöglichkeiten<br />
sowie Informationen zu Umweltaspekten<br />
und <strong>der</strong> Nachhaltigkeit gehören zu den Beratungsleistungen<br />
des Fachmanns. Für das<br />
Beratungsgespräch braucht <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />
deshalb nicht nur Informationen über die<br />
Wünsche seiner Kunden, son<strong>der</strong>n vor allem<br />
auch fundierte Materialkenntnisse.<br />
▴▴<strong>Die</strong> Software FotoPlus ist beson<strong>der</strong>s für das Beratungsgespräch im Vorfeld <strong>der</strong> Deckarbeiten sinnvoll<br />
Visualisierung als Beratung<br />
Um Bauherren schon vorab einen Blick auf<br />
das neue Dach bei <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung o<strong>der</strong><br />
einem Neubau zu geben, ist mo<strong>der</strong>ne Software<br />
hilfreich. So lassen sich beispielsweise<br />
mit <strong>der</strong> Software „FotoPlus“ die Dächer fotografierter<br />
Objekte schnell und einfach neu<br />
gestalten. Für den <strong>Dachdecker</strong> bietet dieses<br />
Instrument eine wirksame Hilfestellung: er<br />
kann Kompetenz zeigen und zusammen mit<br />
dem Angebot verschiedene Varianten des<br />
zukünftigen Daches fotorealistisch präsentieren.<br />
Mit einem Vergleich realitätsnaher<br />
Abbildungen für das Dachpfannen-Modell<br />
und die Farbe kann er dabei auch die Materialunterschiede<br />
anschaulich erläutern.<br />
Zweimal lange Lebensdauer<br />
Für beide Produktlinien aus heutiger Produktion<br />
gilt, dass sie eine <strong>hohe</strong> Nutzungsdauer<br />
haben und somit auch eine <strong>hohe</strong><br />
Funktionssicherheit nachweisen können. So<br />
kann als Zeithorizont eine Nutzungsdauer<br />
für Dachsteine und Dachziegel von etwa 80<br />
bis 120 Jahren angenommen werden. Aber<br />
es gibt natürlich auch Unterschiede.<br />
Der Dachziegel<br />
Wer sich für Dachziegel entscheidet, hat<br />
einen Baustoff mit langer Tradition vor<br />
Augen. Aus Ton geformt, wird <strong>der</strong> Dach-<br />
PERFEKT GESCHÜTZT<br />
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dachbau magazin 10 | 2012<br />
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▴▴Der Dachstein Tegalit Titan vereint eine klare Formensprache mit einem geometrischen Deckbild<br />
»Der Dachstein ist die ideale Wahl für<br />
alle, die Wert auf Sicherheit legen.«<br />
ziegel bei rund 1000 °C im Ofen gebrannt.<br />
<strong>Die</strong> natürliche Anmutung des Dachziegels<br />
wird aber auch durch hochwertige Oberflächen<br />
und schöne Farben erzielt. Eine große<br />
Auswahl von individuellen Formen und<br />
Formaten sorgt dafür, dass sich für nahezu<br />
jeden persönlichen Geschmack das richtige<br />
Modell findet.<br />
So liegt es nahe, dass Dachziegel in ihren<br />
unterschiedlichen Ausführungen –<br />
zum Beispiel als Biberschwanzziegel mit<br />
unterschiedlichen Oberflächenstrukturen,<br />
Schnittkanten und Farben – auch häufig für<br />
die Neudeckung denkmalgeschützter Häuser<br />
verwendet werden. Mit individuellen<br />
Fertigungstechniken können stranggezogene<br />
Biberschwanzziegel ein Relief in <strong>der</strong><br />
Handstrichoptik erhalten – mit aufgerauter<br />
o<strong>der</strong> mit glatter Oberfläche. Durch diese Eigenschaften<br />
sind solche Bibervarianten sehr<br />
gut für die Deckung denkmalgeschützter<br />
Gebäude, insbeson<strong>der</strong>e historischer Sakralbauten,<br />
geeignet.<br />
Für große Dachflächen gibt es entsprechende<br />
Flachdachziegel. Sie verbinden eine<br />
<strong>hohe</strong> Regensicherheit mit geringer Regeldachneigung<br />
und großer Wirtschaftlichkeit.<br />
<strong>Die</strong>se Dachziegel eignen sich aufgrund ihrer<br />
Größe vor allem für große Dachflächen<br />
von Mehrfamilienhäusern o<strong>der</strong> Büro- und<br />
Verwaltungsgebäuden.<br />
Der Dachstein<br />
Dachsteine sind seit über 170 Jahren bei uns<br />
verbreitet. Zuerst von Hand gefertigt, haben<br />
sich die beson<strong>der</strong>en Materialqualitäten wie<br />
Frostbeständigkeit, Härte, Lagesicherheit,<br />
Maßhaltigkeit und <strong>hohe</strong> Bruchfestigkeit<br />
vor allem in <strong>der</strong> maschinellen Produktion<br />
herausgestellt. Untersuchungen an alten<br />
Dachsteinen zeigen außerdem, dass die<br />
Bruchfestigkeit mit zunehmendem Alter<br />
immer höher wird. Dachsteine sind deshalb<br />
die ideale Wahl für Bauherren, die beson<strong>der</strong>en<br />
Wert auf Sicherheit legen. Nicht<br />
ohne Grund kann <strong>der</strong> Bauherr von einer<br />
Materialgarantie von 30 Jahren sowie einer<br />
entsprechend langen Zusatzgarantie<br />
auf Frostbeständigkeit<br />
profitieren.<br />
So war die Frankfurter<br />
Pfanne <strong>der</strong> erste Markenbaustoff<br />
nach dem<br />
Krieg, <strong>der</strong> diese lange Garantie auch unter<br />
extremsten Witterungsbedingungen mit<br />
Schnee, Hagel, Regen und Eis unter Beweis<br />
stellen konnte.<br />
Nachgewiesen wurde aber auch <strong>der</strong> bessere<br />
Schallschutz von Dachsteinen: Umfangreiche<br />
Prüfungen am renommierten ift<br />
Schallschutzinstitut ergaben hier deutliche<br />
Vorteile von Dachsteinen gegenüber Dachziegeln<br />
von rund 3 Dezibel und in den Spitzen<br />
sogar bis zu 7 Dezibel, was einer Halbierung<br />
des Schalldrucks entspricht.<br />
Als Baustoff mit beson<strong>der</strong>er Nachhaltigkeit<br />
haben Dachsteine zudem eine gute<br />
Ökobilanz. Ihre Härte erhalten sie nämlich<br />
nicht durch einen energieintensiven<br />
Brennvorgang, son<strong>der</strong>n durch Trocknung<br />
bei rund 60 °C. So hat das Öko-Institut<br />
Freiburg in einem ökobilanziellen Vergleich<br />
festgestellt, dass Dachsteine aus Beton<br />
gegenüber Dachziegeln aus Ton bei fast<br />
allen Wirkungskategorien deutlich besser<br />
abschneiden. Dachsteine gelten als sehr robust,<br />
stabil und durch ihre Wirtschaftlichkeit<br />
als zuverlässige, langlebige Lösung, die<br />
die Kosten für ein Dach im Rahmen hält.<br />
Eine Vielzahl von Profilierungen und<br />
Farben ermöglichen gelungene Dachlösungen<br />
für das einfache Einfamilienhaus, die<br />
mo<strong>der</strong>ne Villa o<strong>der</strong> die designorientierte<br />
mo<strong>der</strong>ne Architektur.<br />
Oberflächen mit Potenzial<br />
Bei <strong>der</strong> Erfindung des Dachsteins vor über<br />
170 Jahren war sein Potenzial noch nicht<br />
abzusehen. Dachsteine gelten nicht nur als<br />
äußerst beständiger Baustoff, son<strong>der</strong>n können,<br />
mit unterschiedlichen Oberflächen<br />
ausgestattet, auch umweltaktive Leistungen<br />
erbringen. <strong>Die</strong>se beson<strong>der</strong>en Qualitäten<br />
sind nur mit <strong>der</strong> Dachstein-Technologie<br />
möglich. So weist beispielsweise die<br />
Protegon-Technologie eine deutlich glatte-<br />
34 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
▾▾Das Öko-Institut Freiburg hat festgestellt, dass Dachsteine gegenüber<br />
Dachziegeln bei fast allen Wirkungskategorien besser abschneiden (im Bild<br />
die Treibhausgasemissionen)<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
Distribution<br />
Verpackung<br />
Produktion<br />
Rohstoffbereitstellung<br />
2000<br />
1500<br />
▴▴Für den Einsatz in <strong>der</strong> Denkmalpflege können alte Dachziegelformen in<br />
<strong>der</strong> Braas Manufaktur nachgefertigt werden<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
Dachziegel<br />
Dachsteine<br />
re Oberfläche auf. In die Oberfläche können<br />
auch Infrarotlicht-reflektierende Pigmente<br />
eingearbeitet werden und so bis zu<br />
300 Prozent mehr Wärmereflexion leisten.<br />
Abhängig vom Dachaufbau kann somit das<br />
Aufheizen des Dachraums ebenso reduziert<br />
werden wie die Belastung des Mikroklimas.<br />
Weiterhin kann die Oberfläche auch mit<br />
photokatalytischem Titandioxid ausgestattet<br />
werden. So werden schädliche Stickoxide<br />
in ungefährliche Nitrate umgewandelt. Neben<br />
dieser luftreinigenden Wirkung sorgt<br />
diese Oberfläche mit ihrer selbstreinigenden<br />
Wirkung auch für saubere Dächer: In<br />
Verbindung mit <strong>der</strong> UV-resistenten und<br />
sehr schnell trocknenden, mineralischen<br />
Oberfläche haben Algen, Flechten und<br />
Moose kaum noch Wachstumsgrundlagen.<br />
Gezielt beraten<br />
Bei <strong>der</strong> Beratung muss <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong> die<br />
Bedürfnisse und Wünsche des Bauherren<br />
kennen. Jedes Material hat seine Beson<strong>der</strong>heiten,<br />
die bei einer neutralen Beratung<br />
erläutert werden sollten. So kann <strong>der</strong> Fachmann<br />
stets kompetent auftreten und seinen<br />
Kunden zielgerichtet und souverän zufriedenstellen.<br />
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St. Martin Kirche einfach spitze. Schließlich wurde es von<br />
ihm und seinen Mitarbeitern fachmännisch installiert. Wir<br />
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Erfahrung und bestem vorbewittertem Titanzink unterstützt.<br />
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unterseitiger Korrosionsschutz macht es zur einzigartigen<br />
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dachbau magazin 10 | 2012<br />
35
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Sallenbuscher – Fotolia.com<br />
▴▴Günstiges Angebot: Existenzgrün<strong>der</strong> müssen bei <strong>der</strong> Rechtsform <strong>der</strong> »Unternehmergesellschaft« lediglich 1 Euro Stammkapital einzahlen<br />
Recht<br />
Für den schmalen<br />
Geldbeutel<br />
Existenzgrün<strong>der</strong> können für ihren Betrieb die<br />
Rechtsform »Unternehmergesellschaft«<br />
wählen. <strong>Die</strong>s ist eine Son<strong>der</strong>form <strong>der</strong> GmbH<br />
und erfor<strong>der</strong>t nur 1 Euro Stammkapital.<br />
Text: Katja Rheude<br />
Seit 2008 können Existenzgrün<strong>der</strong><br />
als Rechtsform die „Unternehmergesellschaft“<br />
o<strong>der</strong> kurz UG wählen.<br />
<strong>Die</strong> UG muss zwingend den Zusatz „haftungsbeschränkt“<br />
im Namen und Schriftverkehr<br />
führen. Als „kleine Schwester“ <strong>der</strong><br />
herkömmlichen GmbH kann sie mit einem<br />
Stammkapital von nur einem Euro gegründet<br />
werden. Sie stellt damit eine Alternative<br />
zur Limited nach englischem Recht dar. <strong>Die</strong><br />
UG ist eine juristische Person. Sie muss Körperschafts-<br />
und Gewerbesteuer bezahlen<br />
und ihre Jahresabschlüsse veröffentlichen.<br />
Alljährlich muss sie 25 Prozent ihres Jahresüberschusses<br />
in eine Rücklage einstellen –<br />
und zwar solange, bis zusammen mit dem<br />
Stammkapital <strong>der</strong> Betrag von 25 000 Euro<br />
36 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
erreicht ist. Dann können die Gesellschafter<br />
eine Kapitalerhöhung beschließen und<br />
die UG kann zu einer „normalen“ GmbH<br />
werden. <strong>Die</strong> UG ist eine Son<strong>der</strong>form <strong>der</strong><br />
GmbH. Sie kann in einem vereinfachten<br />
Verfahren gegründet werden. Dabei muss<br />
ein vom Gesetzgeber vorgegebenes Musterprotokoll<br />
für die Gründung verwendet<br />
werden, das auch als vereinfachter und<br />
standardisierter Gesellschaftsvertrag dient.<br />
Eine Gründung nach dem Musterprotokoll<br />
erlaubt jedoch höchstens drei Gesellschafter<br />
und einen Geschäftsführer. <strong>Die</strong> D.A.S.<br />
Rechtsschutzversicherung stellt im Folgenden<br />
drei aktuelle Urteile zum Thema „Unternehmergesellschaft“<br />
vor.<br />
Fall 1: Aussagekraft des<br />
Firmennamens<br />
Eine Grün<strong>der</strong>in hatte durch einen Notar ihre<br />
Unternehmergesellschaft zur Eintragung ins<br />
Handelsregister anmelden lassen. Das Registergericht<br />
gab ihr jedoch den Antrag zurück<br />
– mit <strong>der</strong> „Hausaufgabe“, diverse Mängel<br />
zu beseitigen. Einer davon war, dass die<br />
von ihr gewählte Firma des Unternehmens,<br />
also die Bezeichnung, unter <strong>der</strong> dieses im<br />
Geschäftsverkehr auftritt, keine Unterscheidung<br />
von an<strong>der</strong>en Unternehmen gestatte.<br />
Auch nach Än<strong>der</strong>ung des Firmennamens<br />
verweigerte das Gericht die Eintragung. Das<br />
Kammergericht Berlin führte dazu aus, dass<br />
ein unterscheidungskräftiger Firmenname<br />
nicht nur aus Gattungsbezeichnungen für<br />
Waren- o<strong>der</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen bestehen<br />
dürfe, da diese Bezeichnung dann auf jedes<br />
Unternehmen <strong>der</strong> Branche zutreffen könne.<br />
Hier seien nur allgemeine Bezeichnungen<br />
für Tätigkeiten benutzt worden, die viele<br />
Firmen ausübten. Außerdem könne die<br />
Firma vor <strong>der</strong> Eintragung ins Handelsregister<br />
nur durch Än<strong>der</strong>ung des notariellen Gesellschaftsvertrages<br />
neu formuliert werden.<br />
Zusätzlich sei auch <strong>der</strong> im Gesellschaftsvertrag<br />
genannte Geschäftsgegenstand unklar:<br />
Unter einem „Handel mit Architektur“<br />
könne sich niemand etwas vorstellen (Kammergericht<br />
Berlin, Urteil vom 28.02.2012,<br />
Az. 25 W 88/11).<br />
Fall 2: Sacheinlageverbot<br />
mit Ausnahmen<br />
Nach dem GmbH-Gesetz ist bei <strong>der</strong> Gründung<br />
einer UG die Verwendung von Sacheinlagen<br />
zur Aufbringung des Stammkapitals<br />
nicht zulässig. <strong>Die</strong>s gilt jedoch nicht<br />
für alle Fälle einer Kapitalaufstockung.<br />
Der Bundesgerichtshof hatte einen Fall<br />
zu entscheiden, in dem eine UG im Handelsregister<br />
mit einem Stammkapital von<br />
500 Euro eingetragen war. Der Alleingesellschafter<br />
wollte das Stammkapital nun um<br />
24 500 Euro erhöhen. <strong>Die</strong>s sollte durch eine<br />
Sacheinlage geschehen. Als solche wollte er<br />
seinen Anteil an einer an<strong>der</strong>en Gesellschaft<br />
verwenden. Das Registergericht<br />
lehnte die<br />
Eintragung <strong>der</strong> Kapitalerhöhung<br />
ab – eine<br />
Sacheinlage könne erst<br />
dann eingebracht werden,<br />
wenn das Stammkapital bereits zuvor<br />
die Höhe des Mindeststammkapitals einer<br />
GmbH (25 000 Euro) erreicht habe. Der<br />
Bundesgerichtshof (BGH) war an<strong>der</strong>er Ansicht:<br />
Auch eine Kapitalerhöhung, mit <strong>der</strong>en<br />
Hilfe das Stammkapital auf 25 000 Euro<br />
angehoben werde, könne über eine Sacheinlage<br />
erfolgen. Für geringere Kapitalerhöhungen<br />
gelte dies allerdings nicht. <strong>Die</strong><br />
Begründung des BGH ist einleuchtend: Der<br />
Übergang einer UG in eine GmbH dürfe<br />
nicht schwieriger sein als die Neugründung<br />
einer GmbH, bei <strong>der</strong> Sacheinlagen möglich<br />
seien (Bundesgerichtshof, Beschluss vom<br />
19.04.2011, Az. II ZB 25/10).<br />
»<strong>Die</strong> UG muss 25 Prozent des Überschusses<br />
in eine Rücklage einstellen.«<br />
Fall 3: Vertretungsregel<br />
im Musterprotokoll<br />
Ein Existenzgrün<strong>der</strong> wollte eine Unternehmergesellschaft<br />
im vereinfachten Verfahren<br />
gründen. Dazu wollte er das im GmbH-Gesetz<br />
vorgesehene Musterprotokoll verwenden.<br />
Er än<strong>der</strong>te dieses jedoch ab – ihm gefiel<br />
die Regelung zur Geschäftsführungs- und<br />
Vertretungsbefugnis nicht. Das Registergericht<br />
verweigerte auch hier die Eintragung.<br />
Das Oberlandesgericht Düsseldorf bestätigte,<br />
dass das Musterprotokoll im vereinfachten<br />
Gründungsverfahren zwingend<br />
angewendet werden muss. Jegliche Än<strong>der</strong>ung<br />
o<strong>der</strong> Ergänzung des Musterprotokolls<br />
bedeute, dass das vereinfachte Verfahren<br />
nicht mehr angewendet werden könne. Es<br />
seien daher die Formalien einer ganz normalen<br />
GmbH-Gründung einzuhalten, die<br />
die Gesellschaft hier jedoch gerade nicht beachten<br />
wolle. Das Gericht betonte, dass das<br />
vereinfachte Verfahren für UG und GmbH<br />
zur Anwendung kommen könne – obwohl<br />
es in <strong>der</strong> Praxis meist für die Gründung<br />
einer UG genutzt werde (Oberlandesgericht<br />
Düsseldorf, Urteil vom 12.07.2011,<br />
Az. I-3 Wx 75/11). ■<br />
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schaffen Luftentfeuchter schnell Abhilfe. Hier sind<br />
Leistungsstärke und Robustheit gefragt, denn Wind, Wetter<br />
und ein eng gestrickter Terminplan können eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
sein. Da ist es von Vorteil, dank eines mobilen Luftentfeuchters<br />
schnell und flexibel handeln zu können. Klima- und<br />
Wärmespezialist Remko bietet fünf solcher Geräte <strong>der</strong> Serie<br />
ETF an: <strong>Die</strong> Steuerung erfolgt vollautomatisch, da die Modelle<br />
über ein eingebautes Hygrostat verfügen. <strong>Die</strong> maximalen<br />
Entfeuchtungsleistungen liegen zwischen 30 und 55 l pro Tag.<br />
<strong>Die</strong> Modelle ETF 400 und 450 eignen sich aufgrund ihres pulverbeschichteten<br />
Gehäuses aus Stahlblech sowie <strong>der</strong> großen<br />
Laufrollen beson<strong>der</strong>s gut für den Einsatz auf <strong>der</strong> Baustelle.<br />
Remko GmbH & Co. KG | D-32791 Lage<br />
Telefon 0 52 32/6 06-0 | www.remko.de<br />
40 dachbau magazin 10 | 2012
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Schönes Solardach<br />
mit TÜV-Siegel<br />
PRODUKT<br />
DES MONATS<br />
Das Photovoltaik-Indach-System Premium<br />
bietet Wirtschaftlichkeit und Sicherheit.<br />
Braas hat sein Solarangebot um ein intelligentes<br />
Photovoltaik-System erweitert:<br />
Das PV-Indach-System Premium wurde<br />
speziell für die Dachsteinmodelle Frankfurter<br />
Pfanne und Tegalit entwickelt. Seine<br />
Module werden anstelle <strong>der</strong> Dachpfannen<br />
in die Deckung integriert und fügen sich<br />
nahtlos ins Dach ein.<br />
Einfach montiert, sicher befestigt<br />
<strong>Die</strong> einzelnen Module des Indach-Systems<br />
entsprechen einer Deckbreite von je sechs<br />
Pfannen. Sie werden im Gegensatz zu Aufdach-Anlagen<br />
nicht auf dem Dach montiert,<br />
son<strong>der</strong>n ersetzen die Deckung. <strong>Die</strong>se Integration<br />
bringt ein Plus an Sicherheit: <strong>Die</strong> Module<br />
halten selbst schweren Stürmen problemlos<br />
stand, da sie kaum Angriffsfläche<br />
für Windbelastungen bieten. Eine spezielle<br />
Unterkonstruktion sorgt bei <strong>der</strong> Montage<br />
<strong>der</strong> Module zudem für eine <strong>hohe</strong> Regensicherheit.<br />
<strong>Die</strong> Regen- und Windsicherheit ist<br />
durch zahlreiche Tests im unternehmenseigenen<br />
Windkanal von Braas belegt. Spezielle<br />
Lüftungsschlitze an den Unterseiten <strong>der</strong><br />
Module stellen außerdem eine gute Hinterlüftung<br />
sicher und garantieren <strong>hohe</strong> Stromerträge<br />
– so wird ein Leistungsverlust <strong>der</strong><br />
Photovoltaikanlage durch zu starke Erwärmung<br />
<strong>der</strong> Module verhin<strong>der</strong>t.<br />
TÜV-zertifiziert<br />
<strong>Die</strong> Module des PV-Indach-Systems Premium<br />
sind nicht nur ästhetisch, son<strong>der</strong>n auch<br />
wirtschaftlich und sicher. Braas hat für das<br />
PV-System daher kürzlich das deutschlandweit<br />
erste offizielle TÜV-Zertifikat „Building<br />
Integrated Photovoltaik“ (BIPV) erhalten.<br />
Im Marktsegment <strong>der</strong> gebäudeintegrierten<br />
PV-Systeme ist das TÜV-Siegel eine wertvolle<br />
Entscheidungshilfe. Im Detail wurden<br />
<strong>der</strong> mechanische Wi<strong>der</strong>stand, die Modul-<br />
Stabilität sowie die Feuersicherheit und die<br />
Sicherheit bei <strong>der</strong> Verarbeitung des Moduls<br />
getestet. Grundlage des TÜV-Prüfkriterienkatalogs<br />
waren unter an<strong>der</strong>em die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> EU-Verordnung 305/2001, die<br />
im Juli 2013 in Kraft treten wird. ■<br />
Produktprofil<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
■■<br />
ästhetisches Photovoltaik-System<br />
geprüfte Regensicherheit<br />
gute Hinterlüftung für <strong>hohe</strong> Erträge<br />
geringe Angriffsfläche für den Wind<br />
TÜV-zertifiziert<br />
Hersteller<br />
Monier Braas GmbH<br />
D-61440 Oberursel<br />
www.braas.de<br />
zur Abstimmung<br />
Alle Kandidaten finden Sie unter<br />
www.dachbaumagazin.de<br />
Heft<br />
11 | 2012<br />
Unsere Leser entscheiden: 8 Top-Produkte auf<br />
dem Weg zum »Produkt des Jahres 2012«<br />
In je<strong>der</strong> Ausgabe präsentiert dachbaumagazin<br />
zusammen mit namhaften Herstellern das<br />
»Produkt des Monats«. Ob Innovation, Detailverbesserung<br />
o<strong>der</strong> bewährte Zuverlässigkeit – jedes<br />
Produkt des Monats kandidiert bei <strong>der</strong> Wahl zum<br />
»Produkt des Jahres«. Ab November 2012 können<br />
Sie auf unserer Internetseite für Ihren Favoriten<br />
stimmen und attraktive Preise gewinnen.<br />
Alle Produkte des Monats finden Sie im Überblick<br />
bei www.dachbaumagazin.de<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
41
Technik im Detail<br />
▴▴Gelungenes Detail: Vollkeramische Lösung am Ortgang für eine schöne und sichere Verbindung zwischen Flächen- und Ortgangziegeln<br />
Steildach<br />
Bis ins letzte Detail<br />
Früher nur Witterungsschutz, ist das Dach inzwischen ein<br />
kompliziertes Gesamtsystem, das neben <strong>der</strong> Fläche<br />
aus vielen Details besteht, die sauber ausgeführt werden<br />
müssen – vom Durchgangsziegel bis zum Dachfenster.<br />
Text: Rainer Balkenhol | Fotos: Creaton<br />
42 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Firstabschlussziegel: Das vollkeramische Firstsystem verbindet in diesem<br />
Detail Schönheit und Qualität<br />
▴▴Sichere Lösung bei Dachdurchdringungen: keramische Durchgangsziegel<br />
in Verbindung mit einer passenden EPDM-Manschette<br />
<strong>Die</strong> ursprüngliche Aufgabe eines<br />
Daches ist es, das Gebäude vor Witterungseinflüssen<br />
zu schützen. Doch Dächer<br />
von heute erfüllen viel mehr als das: sie<br />
sind nicht nur regensicher, son<strong>der</strong>n lassen<br />
auch die Entlüftung und Belichtung über<br />
Dachflächenfenster zu, tragen Blitzableiter,<br />
Schneefanggitter und Antennen, dienen als<br />
Basis für die Stromerzeugung und setzen<br />
dem Gebäude nicht zuletzt auch optisch die<br />
„Krone“ auf. Mit diesen zusätzlichen Aufgaben<br />
des Daches wuchsen in den vergangenen<br />
Jahren natürlich auch die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an den <strong>Dachdecker</strong> – vor allem bei<br />
<strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong> ständig zunehmenden<br />
Zahl an Dachdetails. Denn die fachgerechte<br />
Detailausbildung entscheidet letztendlich<br />
über die Funktionsfähigkeit des komplexen<br />
Gesamtsystems Dach.<br />
Vollkeramischer Dachabschluss<br />
Firstziegel passen in Farbe und Form ohnehin<br />
zur Dachfläche. Keramische Lösungen<br />
für Anfang und Ende eines Firstes sowie<br />
die Übergänge von einem Grat zum<br />
nächsten sind jedoch schon mehr als nur<br />
Standard: Funktionsanfang- und -endscheiben<br />
sorgen hier für einen schönen vollkeramischen<br />
Firstabschluss. Walmkappen<br />
für die Zusammenführung von First- und<br />
Walmgraten unterschiedlicher Neigung<br />
sichern ebenfalls eine materialhomogene<br />
keramische Systemlösung ohne umständliche<br />
Blecharbeiten. Dem gleichen Ziel dienen<br />
Ortgangziegel mit linken o<strong>der</strong> rechten<br />
Ortganglappen. Eine Son<strong>der</strong>form des Abschlussziegels<br />
sind hingegen die Pultziegel.<br />
Sie alle bieten im Sinne <strong>der</strong> Regeneintragssicherheit<br />
die sauberste Lösung und ersparen<br />
zudem konstruktiv aufwendigere Ausführungen<br />
mit Dachrandkonstruktionen<br />
aus Holz o<strong>der</strong> Blech.<br />
Speziell bei <strong>der</strong> Dachsanierung, wo oft<br />
kein Rastermaß passt und <strong>der</strong> Verschiebebereich<br />
bei Standard-Flächenziegeln<br />
beschränkt ist, bieten<br />
Doppelwulstziegel o<strong>der</strong><br />
Längshalbe die Möglichkeit<br />
zu sauberen Abschlüssen<br />
und Übergängen. Und<br />
zwar ohne Ziegelbruch,<br />
Schmutz o<strong>der</strong> unsaubere Kanten, wie sie<br />
beim individuellen Zuschnitt auf <strong>der</strong> Baustelle<br />
mit <strong>der</strong> Flex o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ziegelzange unvermeidlich<br />
sind.<br />
Auch bei an<strong>der</strong>en handwerklich anspruchsvollen<br />
Aufgaben wie Kegeldächern<br />
o<strong>der</strong> Gauben bietet Dachziegelhersteller<br />
Creaton mit Son<strong>der</strong>anfertigungen vollkeramische<br />
Lösungen. So gibt es beispielsweise<br />
bei Biberschwanzziegeln Son<strong>der</strong>formen wie<br />
beson<strong>der</strong>s schmale Turmbiber o<strong>der</strong> solche,<br />
die auch in <strong>der</strong> Längs- o<strong>der</strong> Querachse konkave<br />
und konvexe Wölbungen aufweisen.<br />
Luftdichte Hülle mit Lüftung<br />
Auch sogenannte Funktionsziegel für verschiedene<br />
Aufgaben in <strong>der</strong> Fläche sind Teil<br />
eines funktionierenden Dachs. Zum Beispiel<br />
Lüfterziegel und Firstanschluss-Lüfterziegel,<br />
die gemäß ZVDH-Regelwerk für die<br />
bauphysikalisch sinnvolle Hinterlüftung <strong>der</strong><br />
obersten Witterungsschutzebene sorgen.<br />
Durch den keramischen Spoiler am Kopf<br />
des Firstanschluss-Lüfterziegels entstehen<br />
Verwirbelungen, die die Luft auf beiden Seiten<br />
des Firstes aus dem Unterdach herausziehen<br />
(siehe Zeichnung auf Seite 44). Der<br />
»<strong>Die</strong> Details entscheiden über die<br />
Funktion des Gesamtsystems Dach.«<br />
Firstziegel sitzt durch den so entstehenden<br />
Unterdruck gleichzeitig fest auf dem oberen<br />
Dachabschluss. Da Tondachziegel Feuchtigkeit<br />
aufnehmen können, wird über die Hinterlüftung<br />
zudem <strong>der</strong> ständige Abtransport<br />
dieser Feuchtigkeit gesichert.<br />
<strong>Die</strong> Hinterlüftung wird bei Firstanschluss-Lüfterziegeln<br />
durch Zu- und Abluftöffnungen<br />
erreicht, <strong>der</strong>en Lüftungsquerschnitte<br />
sich an <strong>der</strong> DIN 4108 orientieren.<br />
In <strong>der</strong> Dachfläche wird die Hinterlüftung<br />
hingegen durch die Konterlattung gewährleistet.<br />
Dabei sind Sparrenlängen bis zu<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
43
Technik im Detail<br />
23 m kein Problem. Der positive Nebeneffekt:<br />
Auch die Lebensdauer <strong>der</strong> Unterdachkonstruktion<br />
wird auf diese Weise erhöht.<br />
»Jede Durchdringung unterbricht die<br />
Deckung und den Unterdachaufbau.«<br />
Ohne Schwachstellen<br />
Zu den Funktionsziegeln gehören weiterhin<br />
die Durchgangsziegel für die verschiedenen<br />
Dachdurchdringungen wie<br />
Dunstabzugsrohre, Antennendurchführungen,<br />
Solaranlagenanschlüsse o<strong>der</strong> auch<br />
Thermen-Abgasrohrdurchführungen. Jede<br />
Dachdurchdringung unterbricht allerdings<br />
den keramischen Regenschutz und die Unterdachkonstruktion<br />
– sowohl die Regeneintragssicherheit<br />
als auch die Luftdichtigkeit<br />
sind hier stets gefährdet. Neben einer<br />
präzisen handwerklichen Ausführung bedarf<br />
es deshalb mo<strong>der</strong>ner Problemlöser in<br />
Form von passenden Systemen, wie die beiden<br />
folgenden Beispiele von Durchgangsziegel-<br />
und Adapter-Sets zeigen:<br />
Durchgangsziegel-Set<br />
Neben Durchgangsziegeln in den passenden<br />
Farben und Oberflächen hat Creaton auch<br />
die dazu passende EPDM-Unterdachmanschette<br />
in zwei Ausführungen im Sortiment.<br />
Für Antennen- und Solar-Durchgangsziegel<br />
▾▾Verwirbelungen<br />
am Spoiler des<br />
Lüfterziegels erzeugen<br />
Unterdruck,<br />
<strong>der</strong> die Unterseite<br />
<strong>der</strong> Deckung<br />
zuverlässig entlüftet<br />
eignet sich die kleine Unterdachmanschette.<br />
<strong>Die</strong> große Unterdachmanschette ist für<br />
Gasthermenabgasrohre mit einem Durchmesser<br />
von 110 und 125 mm konzipiert.<br />
Beide Manschetten werden mit einem integrierten<br />
Butyl-Klebeband direkt auf die Unterdeckbahn<br />
rautenförmig aufgeklebt. <strong>Die</strong><br />
Klebestelle muss dabei trocken, sauber, entstaubt,<br />
entölt und frei von Tensiden sein. Da<br />
die Manschette nicht für eine mechanisch<br />
belastete Verbindung verwendet werden<br />
sollte, muss <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong> sie so verkleben,<br />
dass sich keine Zugkraft in <strong>der</strong> Manschette<br />
bildet. Nach dem<br />
Aufkleben wird die Manschette<br />
fest angedrückt<br />
und sitzt dann ohne<br />
kompliziertes Nachdichten<br />
sofort optimal.<br />
<strong>Die</strong>ses Durchgangsziegel-Set erlaubt eine<br />
schöne optische Integration in die Dachfläche<br />
und bietet weiterhin einen sicheren Anschluss<br />
entsprechend den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
des ZVDH-Regelwerks.<br />
Adapter-Set<br />
Das ZVDH-Regelwerk hat auch die erhöhten<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> EnEV 2009 aufgenommen,<br />
die im Interesse ökonomischer<br />
und ökologischer Nachhaltigkeit eine luftdichte<br />
Gebäudehülle for<strong>der</strong>t. Gerade flache<br />
Dachneigungen erfor<strong>der</strong>n einen wasserdichten<br />
Anschluss etwa von Unterdeck- und<br />
Unterdachbahnen an das durchdringende<br />
Zubehörteil. Ebenso wie an <strong>der</strong> Außenseite<br />
müssen Durchdringungen auch von innen<br />
luftdicht an die Dampfsperre angeschlossenen<br />
werden, um Wärmebrücken in <strong>der</strong><br />
Dämmschicht zu vermeiden.<br />
Das ist jedoch leichter gesagt als getan:<br />
Jede Durchdringung des Dachschichtenpakets<br />
stellt für den <strong>Dachdecker</strong> neben <strong>der</strong><br />
zeitintensiven Abdichtungsarbeit auch ein<br />
erhöhtes Leckagerisiko dar. Ein spezielles<br />
Adapter-Set hilft bei <strong>der</strong> Lösung dieses<br />
Problems: Das praxisgerechte Zubehörsystem<br />
erspart dem Handwerker viel Zeit und<br />
bietet trotz weniger Montagehandgriffe ein<br />
<strong>hohe</strong>s Maß an Ausführungssicherheit (siehe<br />
Bil<strong>der</strong> auf Seite 45). Der Anschluss an<br />
das Unterdach erfolgt über einen festen Anschlussflansch.<br />
Je nach Dämmschichtdicke<br />
deckt <strong>der</strong> Adapter Dachaufbauhöhen zwischen<br />
9 und 33 cm ab – ein verschiebbarer<br />
Anschlussflansch mit einer PE-Folie zum<br />
Anschluss an die Dampfsperrbahn ermöglicht<br />
diese Flexibilität. An<strong>der</strong>s als früher<br />
muss <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong> hier nun nicht mehr<br />
in mühsamer Kleinarbeit ein rundes Rohr<br />
abkleben. Stattdessen lassen sich die Folienanschlüsse<br />
durch gerade Klebestreifen<br />
wie den Nahtklebestreifen NKS herstellen,<br />
was wesentlich einfacher, sicherer und vor<br />
allem schneller ist. Unterhalb <strong>der</strong> Dampfsperre<br />
lässt sich <strong>der</strong> Adapter problemlos<br />
an handelsübliche HT-Rohre o<strong>der</strong> flexible<br />
Schläuche anschließen.<br />
Sicher auf Schritt und Tritt<br />
Der <strong>Dachdecker</strong> ist <strong>der</strong> Letzte, <strong>der</strong> auf dem<br />
Dach Gerüstgelän<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Fangnetze benötigt<br />
– er installiert für alle Nachfolgegewerke<br />
die nötigen Sicherheitssysteme. Hier<br />
allerdings stößt die Keramik an ihre Grenzen<br />
– dafür kommt ein an<strong>der</strong>er hochwertiger<br />
Werkstoff zum Einsatz: Aluminium.<br />
Während früher von <strong>der</strong> Dachausstiegsluke<br />
aus einzelne Ziegel abgedeckt werden<br />
mussten, um an <strong>der</strong> Lattung Sicherheitshaken<br />
für die Leitern zu montieren, ist diese<br />
umständliche und zeitaufwendige Arbeit<br />
heute überflüssig. Für die Begehung des<br />
Dachs zu Wartungszwecken gibt es sogenannte<br />
Steigtrittsysteme (Einzeltritt, Kurzo<strong>der</strong><br />
Langrost sowie Dachleitern), die sich<br />
durch sichere, rutschfeste Standflächen auszeichnen<br />
und sich in <strong>der</strong> jeweiligen Ziegelfarbe<br />
optisch dem Dach anpassen.<br />
Basis für den sicheren Stand sind Aluminium-Grundelemente<br />
im jeweiligen<br />
Ziegelformat. Das Grundelement im Pfannenformat<br />
wird anstelle eines Flächen-<br />
44 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
◂◂Eine konventionelle<br />
Abdichtung mit<br />
Klebeband ist meist<br />
we<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />
funktionell noch beson<strong>der</strong>s<br />
dicht<br />
▸▸Eine fachgerecht<br />
ausgeführte<br />
Abdichtung mit einem<br />
Adapter, die<br />
Zeit und Geld spart<br />
ziegels eingesetzt und mit <strong>der</strong> Dachlatte<br />
verschraubt. Bei Biberschwanzziegeln<br />
(Doppeldeckung) werden die Elemente auf<br />
<strong>der</strong> Traglatte und über eine Verbindungslasche<br />
an <strong>der</strong> darüber liegenden Dachlatte angeschraubt.<br />
<strong>Die</strong> Lackierung aller Elemente<br />
ermöglicht ein ästhetisches Gesamtbild des<br />
Dachs bei voller Funktionalität.<br />
Für Schnee und Sonne<br />
Das Gleiche gilt für die Grundelemente, die<br />
insbeson<strong>der</strong>e in schneereichen Regionen<br />
die unerlässlichen Schneefangsysteme wie<br />
Schneefanggitter, Rundholzhalter o<strong>der</strong> auch<br />
massive Gebirgsschneefangstützen tragen.<br />
Sie schützen zuverlässig vor unerwünschten<br />
und gefährlichen Dachlawinen.<br />
In sonnenreichen Regionen sind hingegen<br />
viele Dächer mit Photovoltaikanlagen<br />
ausgerüstet. Ein System-Solarhalter-Set,<br />
bestehend aus einem Flächenlüfterziegel<br />
und einem Edelstahl-Solarhalter, schützt<br />
die keramische Dachfläche dabei sicher vor<br />
Beschädigungen und die teuren Module vor<br />
zu <strong>hohe</strong>n Windsogkräften. ■<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
45
Technik im Detail<br />
▴▴Sicherer Schutz beim Einbau von Lichtbän<strong>der</strong>n: Edelstahldrähte sorgen als Ke<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Verglasung für eine beson<strong>der</strong>s <strong>hohe</strong> Durchsturzsicherheit<br />
Arbeitssicherheit<br />
Gut verdrahtet<br />
Eine neue Technik verbessert die Durchsturzsicherheit<br />
bei Lichtbän<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong> Randsicherung mit Edelstahldrähten<br />
als Ke<strong>der</strong> sorgt für eine <strong>hohe</strong> Tragfähigkeit und<br />
eine dauerhafte Lagesicherung <strong>der</strong> Verglasung.<br />
Text: Bert Barkhausen | Fotos: Jet-Gruppe<br />
46 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
Aktuelle Statistiken <strong>der</strong><br />
Berufsgenossenschaften weisen auf die<br />
weiterhin zu <strong>hohe</strong> Zahl schwerer und tödlicher<br />
Unfälle bei Dacharbeiten hin. Hier<br />
sind vor allem <strong>Dachdecker</strong> immer wie<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Gefahr ausgesetzt, zu stürzen und sich<br />
schwer zu verletzen. Insbeson<strong>der</strong>e ungesicherte<br />
Lichtbän<strong>der</strong> stellen dabei ein <strong>hohe</strong>s<br />
Risiko dar. Deshalb ist die Planung gezielter<br />
Sicherungsmaßnahmen von großer Bedeutung<br />
– dies gilt sowohl in <strong>der</strong> Bau- als<br />
auch in <strong>der</strong> späteren Nutzungsphase eines<br />
Gebäudes, beispielsweise bei Reparaturen,<br />
Wartung und Instandhaltung.<br />
Bei <strong>der</strong> Auswahl geeigneter Tageslicht-<br />
Elemente muss <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong> auf das<br />
Prüfzertifikat achten: Sie bieten ergänzende<br />
Angaben zum jeweiligen Produkt und<br />
erleichtern damit die Planung und Zusammenstellung<br />
eines individuellen und bedarfsgerechten<br />
Sicherungskonzeptes.<br />
Das Ke<strong>der</strong>-Prinzip<br />
Bei Arbeiten auf Dachflächen gilt es, ein<br />
möglichst <strong>hohe</strong>s Maß an Sicherheit zu erreichen.<br />
Hierzu nutzt die Jet-Gruppe einen<br />
grundsätzlich neuen technischen Ansatz<br />
zur Durchsturzsicherheit beim Einbau von<br />
Lichtbän<strong>der</strong>n. Das zum Gebrauchsmuster<br />
angemeldete mechanische Sicherungsverfahren<br />
ist optional erhältlich und verbessert<br />
den bisher angewandten Ansatz zur Lagesicherung<br />
<strong>der</strong> Verglasung mit doppelseitigen<br />
Klebebän<strong>der</strong>n: Eine Randsicherung<br />
nach dem „Ke<strong>der</strong>-Prinzip“ sorgt nun für<br />
eine höhere Platten-Tragfähigkeit durch die<br />
Rückverankerung von Edelstahldrähten als<br />
Ke<strong>der</strong> in die tragende Konstruktion. <strong>Die</strong>se<br />
Verfahrensweise ermöglicht den Einsatz<br />
weniger massiver Polycarbonat-Platten ab<br />
einem Flächengewicht von 1750 g/m² bis zu<br />
einer Lichtband-Nennbreite von 6 m – bei<br />
gleichbleiben<strong>der</strong> Durchsturzsicherheit.<br />
in den Tragbügel gesichert, wodurch eine<br />
sehr gute Lagesicherung <strong>der</strong> einzelnen Polycarbonatplatten<br />
des Lichtbandes entsteht.<br />
Der Vorteil dieses neuen Sicherungsansatzes<br />
liegt auf <strong>der</strong> Hand: Es gewährleistet<br />
einen schnelleren Einbau von Lichtbän<strong>der</strong>n<br />
auf <strong>der</strong> Baustelle, da die Montage des doppelseitigen<br />
Klebebands entfällt. Damit bietet<br />
es in <strong>der</strong> Bauphase die Möglichkeit,<br />
früher auszunetzen<br />
und beispielsweise schneller<br />
mit dem Innenausbau zu<br />
beginnen – beson<strong>der</strong>s auf<br />
Großbaustellenstellen mit<br />
vielen Gewerken und enger Termintaktung<br />
ein mitunter entscheiden<strong>der</strong> Vorteil.<br />
Gleichzeitig ist die Verwendung des Klebebands,<br />
die beispielsweise temperaturabhängigen<br />
Einschränkungen unterworfen sein<br />
können, nicht mehr nötig. Auf diese Weise<br />
kann das Schutzziel „Durchsturzsicher<br />
beim Einbau“ sicher erfüllt werden.<br />
Prüfzertifikate<br />
<strong>Die</strong> Durchsturzsicherheit einer Lichtöffnung<br />
in Flachdächern wird beispielsweise<br />
nach den Prüfgrundsätzen <strong>der</strong> Berufsgenossenschaft<br />
<strong>der</strong> Bauwirtschaft (BG-Bau)<br />
zertifiziert. Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung ist<br />
dabei <strong>der</strong> Prüfungsgrundsatz GS-BAU-18<br />
(Durchsturzfeste o<strong>der</strong> nicht planmäßig begehbare<br />
Glas- und Bauteile): Ein Prüfkörper<br />
simuliert den Sturz einer Person aus einer<br />
zuvor definierten Höhe auf das Bauteil. Bei<br />
bestandener Tauglichkeitsuntersuchung –<br />
unter Verwendung von <strong>Kunst</strong>stoffmaterialien<br />
– wird das Zertifikat GS-BAU-18<br />
„Durchsturzsicher beim Einbau“ verliehen.<br />
<strong>Die</strong>ses bescheinigt den geprüften Produkten<br />
für den Zeitpunkt des Einbaus sowie <strong>der</strong><br />
»Ein verschraubter Edelstahldraht<br />
sorgt für optimale Lagesicherung.«<br />
Baumaßnahme selbst – unter <strong>der</strong> Voraussetzung<br />
<strong>der</strong> Neuwertigkeit des Bauteils – die<br />
zertifizierten Eigenschaften.<br />
Um die Funktionstüchtigkeit <strong>der</strong> zertifizierten<br />
Produkte zu gewährleisten, sind<br />
umfangreiche theoretische und praktische<br />
Versuche unumgänglich. Deshalb arbeitet<br />
die Jet-Gruppe mit <strong>der</strong> BG-Bau zusammen<br />
und profitiert von <strong>der</strong>en Fachkompetenz.<br />
In zahlreichen Tests und praktischen Versuchen<br />
können die Produkte so fortwährend<br />
geprüft und verbessert werden. Zudem<br />
wird bei <strong>der</strong> Ausgestaltung <strong>der</strong> Prüfzertifikate<br />
darauf geachtet, dass auch ergänzende<br />
Angaben – beispielsweise Plattendicke<br />
und Flächengewicht – vorhanden sind. So<br />
können Handwerker und Planer schnell das<br />
passende Lichtband auswählen. ■<br />
Lagesicherung für Lichtbandverglasungen mit Ke<strong>der</strong>n<br />
Obergurt<br />
Verschraubung mit Metallplatte<br />
Verschraubter Edelstahldraht<br />
Und so funktioniert es: Beim „Ke<strong>der</strong>-Prinzip“<br />
für Lichtbandverglasungen ist ein Edelstahldraht<br />
ab Werk in die äußeren Kammern<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Polycarbonat-Platten<br />
eingeschoben (siehe Zeichnung rechts).<br />
<strong>Die</strong>ser wird im Anschluss daran durch die<br />
Platten hindurch mit einer Verschraubung<br />
Edelstahldraht als<br />
Ke<strong>der</strong><br />
Tragbügel<br />
Polycarbonatplatte<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
47
Branche<br />
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Telefon +49 (0)7561 9855-0<br />
Telefax +49 (0)7561 9855-30<br />
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EDV<br />
Betriebsmittel<br />
<strong>Die</strong>nstleistung<br />
Von AAngebotskalkulation<br />
Von CCAD-Aufmaßzeichnungen<br />
FFinanzen verwalten<br />
ZZeit- und Terminplanung<br />
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Monier<br />
PV-System übernommen<br />
<strong>Die</strong> Monier-Gruppe, zu <strong>der</strong> auch die Marke Braas gehört,<br />
stärkt ihre Position bei <strong>der</strong> Integration von PV-Anlagen in das<br />
geneigte Dach und erwirbt von Schott Solar die InDaX-Technologie<br />
zur Herstellung von Indach-Systemen. Der Vertrag<br />
beinhaltet neben <strong>der</strong> Technologie zur Rahmung auch die Markenrechte<br />
zur Nutzung des Namens InDaX. „Der Erwerb <strong>der</strong><br />
InDaX-Technologie ist eine strategisch sinnvolle Ergänzung<br />
unserer bestehenden Solar- und Dachaktivitäten“, sagt Pepyn<br />
Dinandt, CEO <strong>der</strong> Monier-Gruppe. Das Unternehmen wird<br />
allerdings nicht die PV-Laminatproduktion übernehmen,<br />
son<strong>der</strong>n stattdessen wie bei seinen an<strong>der</strong>en PV-Systemen auf<br />
Partnerschaften mit etablierten Herstellern vertrauen. Schott<br />
Solar hatte im Juni dieses Jahres angekündigt, die kristalline<br />
Photovoltaikproduktion stillzulegen.<br />
Monier Group | L-2180 Luxemburg | www.monier.com<br />
Prefa<br />
An die Hörner – fertig – los!<br />
Am 28. August startete auf <strong>der</strong> Facebook-Seite von Prefa die App<br />
„Stierhorndrücken“: Gemäß dem Markenversprechen „Das Dach,<br />
stark wie ein Stier“ geht es bei dem Spiel um eine Kraftprobe, wo<br />
<strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong> durch das Zusammendrücken von Stierhörnern<br />
Punkte sammeln kann. Und so geht’s: Eine Kugel bewegt sich<br />
in einem Feld mit zwei grauen Markierungen hin und her. Ziel<br />
des Spiels ist es, rechtzeitig zu klicken, wenn die Kugel eine <strong>der</strong><br />
Markierungen durchläuft. Je genauer <strong>der</strong> Spieler ist, desto mehr<br />
Punkte erhält er. Und je mehr Punkte erreicht werden, desto fester<br />
werden die Stierhörner gedrückt. Am Ende jedes Spiels hat <strong>der</strong><br />
User die Möglichkeit, Freunde einzuladen. So kann er wie<strong>der</strong> in<br />
sein Spiel einsteigen und hat die Chance, sein Ergebnis weiter zu<br />
verbessern. <strong>Die</strong> Gewinner des Spiels erwarten attraktive Preise:<br />
eine Grillfeier, ein Webergrill und Grillsets. Unter www.facebook.<br />
com/PREFADach/app_463858143638095 können Sie mitspielen<br />
und gewinnen.<br />
Prefa GmbH | D-98634 Wasungen | www.prefa.com<br />
48 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
Firestone<br />
Sehen bedeutet verstehen<br />
Auf <strong>der</strong> Internetseite www.firestonebpe.com sind seit Anfang September<br />
sieben neue Verarbeitungsvideos für EPDM-Detailausbildungen<br />
abrufbar. Firestone Building Products legt großen Wert<br />
auf die Ausbildung seiner Partner im Handwerk. Deshalb hat das<br />
Unternehmen eines <strong>der</strong> größten Trainingszentren <strong>der</strong> Dachbranche<br />
und bietet eine Vielzahl von Schulungen in ganz Deutschland<br />
an. Zukünftig werden diese Schulungen durch eine Reihe von Verarbeitungsvideos<br />
unterstützt.<br />
Firestone Building Products<br />
B-1930 Zaventem<br />
www.firestonebpe.com<br />
Solon Energy<br />
Führungswechsel<br />
Anjan Turlapati wird als neuer<br />
CEO in die Geschäftsführung<br />
des Solarherstellers Solon<br />
Energy GmbH eintreten. Er löst<br />
Stefan Säuberlich ab, <strong>der</strong> sich<br />
an<strong>der</strong>en Aufgaben widmen<br />
möchte, dem Berliner Solarunternehmen<br />
aber zunächst mit<br />
seiner Expertise beratend erhalten<br />
bleibt. Hintergrund des<br />
Managementwechsels ist die<br />
nun erfolgreich abgeschlossene<br />
Neuausrichtung des Unternehmens,<br />
bei <strong>der</strong> es gemeinsam mit dem neuen Eigentümer<br />
Microsol gelungen ist, sich in einem schwierigen<br />
Marktumfeld zu behaupten. Nach <strong>der</strong> Restrukturierung<br />
des operativen Geschäfts soll Solon nun weiter in die<br />
Microsol-Gruppe integriert werden.<br />
Solon Energy GmbH<br />
D-12489 Berlin<br />
www.solon.com<br />
Rathscheck<br />
Schiefer-Tools für unterwegs<br />
Mit „Schiefer-Tools“ präsentiert Rathscheck Schiefer eine App für Schieferdecker<br />
und Architekten. <strong>Die</strong> Anwendung für iPhone und iPad ist ein<br />
Vor-Ort-Werkzeug, das bei <strong>der</strong> Bemessung und Datenermittlung, aber<br />
auch bei <strong>der</strong> Beratung und im Service die Arbeitsabläufe erleichtern soll.<br />
Der in diese App installierte Neigungsmesser erlaubt die Ermittlung <strong>der</strong><br />
Neigung von Dach und Kehlen. Nach <strong>der</strong> Messung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> manuellen<br />
Eingabe <strong>der</strong> Dachneigung ermittelt die App automatisch die möglichen<br />
Deckarten für Fläche und Kehle sowie die passenden Steingrößen und<br />
Gebindesteigungen. <strong>Dachdecker</strong> können die neue App kostenlos über den<br />
App Store von Apple herunterladen.<br />
Rathscheck Schiefer | D-56727 Mayen | www.rathscheck.de<br />
▴▴Schiefer-Tool: <strong>Die</strong> Rathscheck-App vereinfacht<br />
viele Arbeitsschritte rund um das Schieferdach<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
49
Dachwelten<br />
Metalldach<br />
<strong>Die</strong> Masse macht’s<br />
Mit dem Business-Center »The Squaire« ist neben<br />
dem Frankfurter Flughafen ein gigantischer<br />
Neubau entstanden. Das Dach besteht aus einer<br />
Stahltragschale mit Aluminiumbekleidung.<br />
Text: Susanne Ruhrlän<strong>der</strong> | Fotos: IVG Immobilien und Maas Profile<br />
50 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
as neue Business-Center „The Squaire“<br />
am Flughafen Frankfurt / Main ist ein<br />
transparenter, schlanker Bau, <strong>der</strong> auf<br />
filigranen Stützpfeilern ruht – ein imposanter<br />
Blickfang parallel zur Autobahn<br />
A 3. Zusammengesetzt aus den englischen<br />
Wörtern „square“ (<strong>der</strong> öffentliche Platz)<br />
und „air“ (Luft) beschreibt <strong>der</strong> Name den<br />
beson<strong>der</strong>en Charakter dieses Bauwerks, das<br />
mit einer Länge von 660 m, einer Breite von<br />
65 m und einer Höhe von 45 m schon mit<br />
seinen Abmessungen jeden üblichen Rahmen<br />
sprengt. Auf neun Geschossen und<br />
einer Gesamtfläche von 140 000 m² befinden<br />
sich Hotels, Handels- und Büroflächen.<br />
<strong>Die</strong> ICE-Bahntrasse führt in Längsrichtung<br />
durch den futuristischen Baukörper. Von<br />
dort aus besteht eine direkte Verbindung<br />
zum Terminal 1 des Flughafens.<br />
<strong>Die</strong> Handwerker haben hier über 20 000 t<br />
Stahl, 60 000 m³ Beton und 2500 km Kabel<br />
verbaut. In Stoßzeiten arbeiteten bis<br />
zu 4000 Menschen auf <strong>der</strong> Riesenbaustel-<br />
le, was selbst in so einem großen Gebäude<br />
immer wie<strong>der</strong> für Platzmangel sorgte. Das<br />
Dach besteht aus drei Teilen: zwei Flachdächer,<br />
die aus einer Tragstruktur aus Stahl<br />
mit Aluminiumbekleidung bestehen, sowie<br />
einem mittig angeordneten Glasdach über<br />
dem Fernbahnhof.<br />
Systemdach aus Metall<br />
Für die Flachdächer wählten die Architekten<br />
einen Dachaufbau von Bemo Systems.<br />
Das Unternehmen produziert und vertreibt<br />
Metallprofile für<br />
Dach, Fassade und<br />
Decke. Aufgrund<br />
des aggressiven Luftgemisches<br />
aus Kerosin,<br />
CO 2<br />
und Bremsabrieb<br />
<strong>der</strong> Flugzeuge mussten alle Außenbauteile<br />
beschichtet und sämtliche Befestigungsmaterialien<br />
aus Edelstahl sein. <strong>Die</strong><br />
Unterkonstruktion des System-Dachaufbaus<br />
wurde projektbezogen entwickelt und<br />
im Vorfeld <strong>der</strong> Bauarbeiten getestet. Gefor<strong>der</strong>t<br />
war eine dreidimensional gekrümmte<br />
Konstruktion, die einen entsprechend <strong>der</strong><br />
Flughafennähe gefor<strong>der</strong>ten Schallschutz<br />
von 45 dB garantieren kann und zudem<br />
auch für <strong>hohe</strong> Windlasten geeignet ist.<br />
Während <strong>der</strong> 28 Monate dauernden Bauzeit<br />
lieferte Bemo Systems für die Herstellung<br />
des kompletten Dachschichtenpakets<br />
17 000 m² Stehfalzprofile, 3000 m Laufstege,<br />
1600 m Aluminiumblenden, 1400 m Folienrinnen,<br />
1000 m innen liegende Rinnen,<br />
»Das Dach des neuen Business-Centers<br />
unterglie<strong>der</strong>t sich in drei Teilbereiche.«<br />
2500 m Rinnenheizung und über 100 speziell<br />
angefertigte Regenabschei<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> Unterkonstruktion<br />
des Dachs nimmt 3400 m³<br />
Dämmung auf, die mit rund 30 000 Haltern<br />
montiert wurde. »»<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
51
Dachwelten<br />
▴▴»The Squaire« wirkt selbst aus <strong>der</strong> Luft noch riesengroß – bei einer Länge von 660 m ist das allerdings auch nicht weiter verwun<strong>der</strong>lich<br />
▾▾Das zentrale Glaskuppeldach überspannt den Fernbahnhof<br />
▾▾Das neue Business-Center hat eine Nutzfläche von mehr als 140 000 m²<br />
52 dachbau magazin 10 | 2012
www.dachbaumagazin.de<br />
▴▴Das Dach erhielt eine Deckung aus teilbombierten Alu-Stehfalzprofilen<br />
▴▴<strong>Die</strong> umlaufende Rinne wurde mit einer <strong>Kunst</strong>stoffbahn abgedichtet<br />
Konstruktion <strong>der</strong> Dächer<br />
<strong>Die</strong> Dachfläche des Business-Centers glie<strong>der</strong>t<br />
sich in zwei gegenüberliegende Flachdächer<br />
– die sogenannten Dunkeldächer –<br />
mit einer umlaufenden Rinnenkonstruktion<br />
und einem mittig angeordneten, tiefer liegenden<br />
Glaskuppeldach, das den Fernbahnhof<br />
überspannt. Der Dachaufbau <strong>der</strong><br />
Flachdächer besteht aus einer Tragschale<br />
aus Stahl, einem dreilagigen Beschwerungsblech,<br />
18 cm trittfester Wärmedämmung,<br />
einer 12 mm dicken Beschwerungsplatte<br />
und einer 3 cm dicken Lage Mineralwolledämmung.<br />
Den Abschluss bildet ein teilbombiertes<br />
Aluminium-Stehfalzprofil mit<br />
einem Radius von 7 m und einer maximalen<br />
Bahnlänge von 60 m.<br />
Dachrinnen<br />
<strong>Die</strong> Rinne wurde mit einer Flachdachbahn<br />
aus <strong>Kunst</strong>stoff abgedichtet, die von<br />
den <strong>Dachdecker</strong>n teils gerade, teils gerundet<br />
ausgebildet wurde. Ihr Aufbau besteht<br />
im geraden Bereich aus einer bituminösen<br />
Dampfsperre, einer trittfesten Wärmedämmung<br />
mit Gefälle, <strong>der</strong> <strong>Kunst</strong>stoffabdichtung<br />
und einem Gitterrost. Im runden Bereich<br />
liegt auf <strong>der</strong> bituminösen Dampfsperre eine<br />
Lage Foamglas mit Gefälle; den Abschluss<br />
bildet hier eine Bitumenabdichtung und<br />
wie<strong>der</strong>um ein Gitterrost.<br />
<strong>Die</strong> Entwässerung des Glasdachs lösten<br />
die Projektentwickler mit einem Rinnensystem,<br />
bestehend aus insgesamt 128<br />
vorgefertigten, jeweils 7,50 m langen Rinnen<br />
einschließlich HDE-Entwässerungsstutzen,<br />
wobei nur noch die Stöße vor Ort<br />
verschweißt werden mussten. Da die Architekten<br />
auf die Auslässe für die Haustechnikanschlüsse<br />
oberhalb <strong>der</strong> Dachebene<br />
verzichten wollten, entschied man sich, die<br />
insgesamt 108 Regenabschei<strong>der</strong> in verschiedenen<br />
Größen mit Gitterrostabdeckung zu<br />
verlegen. 20 Regenabschei<strong>der</strong> konnten erst<br />
bei <strong>der</strong> baubegleitenden Planung in <strong>der</strong> bestehenden<br />
Dachhaut berücksichtigt werden.<br />
Sechs Rinnenheizungen garantieren auch<br />
im Winter eine sichere Entwässerung.<br />
Herausfor<strong>der</strong>ung Logistik<br />
Während <strong>der</strong> gesamten Bauzeit mussten<br />
große logistische Herausfor<strong>der</strong>ungen gemeistert<br />
werden. <strong>Die</strong> Anlieferung <strong>der</strong> Dachmaterialien<br />
erfolgte in mehr als 300 Lkw-<br />
Ladungen. Insgesamt 16 Turmdrehkräne<br />
beför<strong>der</strong>ten das Material an das jeweilige<br />
Baufeld. Ein 500-Tonnen-Kran, <strong>der</strong> die<br />
großen Profilmengen auf das Dach beför<strong>der</strong>te,<br />
blockierte oft die anliegenden Hauptverkehrsstraßen.<br />
Kleinmengen gelangten<br />
nicht selten per Hand kilometerweit durch<br />
die Treppenhäuser an ihren Einbauort. ■<br />
Steckbrief<br />
Objekt/Standort:<br />
Business-Center »The Squaire«<br />
D-60549 Frankfurt/Main<br />
Architekten:<br />
JSK international<br />
D-60599 Frankfurt/Main<br />
Metallbauarbeiten:<br />
Radabau GmbH<br />
D-64390 Erzhausen | www.radabau.de<br />
Produkte:<br />
Stahldachtragwerk<br />
mit Aluminiumbekleidung<br />
Hersteller:<br />
Bemo Systems GmbH<br />
D-74532 Ilshofen | www.bemo.com<br />
Gewinnen Sie Zeit – arbeiten Sie vor Ort<br />
Mit <strong>der</strong> fahrbaren Werkstatt können Sie direkt an <strong>der</strong> Baustelle Ihren kompletten<br />
Auftrag erledigen: <strong>Die</strong> mobile Spenglerei.<br />
K.N.O.L.L Metall- und Spenglertechnik · Tel +49 (0)7305 932873 · D–89185 Hüttisheim · www.knoll-spenglertechnik.de<br />
dachbau magazin 10 | 2012<br />
53
Im nächsten Heft<br />
Thema des Monats<br />
Industriebauten<br />
Im nächsten Heft liegt des Fokus auf<br />
den Dächern <strong>der</strong> großen Industriehallen,<br />
womit vor allem das Flachdach im Mittelpunkt<br />
steht: Wir präsentieren Ihnen<br />
hier das Dach eines Holzlagers in Lindlar<br />
sowie einer Bäckerei in Aachen. Neben<br />
den Flachdächern haben wir aber auch<br />
noch einen Exoten für Sie: Ein 100 Jahre<br />
altes Gasometer in Berlin, das zum TV-<br />
Studio umgebaut wurde und von einem<br />
Membrandach überspannt wird.<br />
Dachwelten<br />
Ausgezeichnete Arbeit<br />
Das Hotel Beau Rivage Palace in Lausanne<br />
/ Schweiz ist ein Vertreter des für<br />
die Region typischen Riviera-Stils. Das<br />
über 100 Jahre alte Gebäude verfügt<br />
über ein kunstvoll gestaltetes Kuppeldach,<br />
das vor Kurzem aufwendig restauriert<br />
wurde. Das Ergebnis wurde aufgrund<br />
<strong>der</strong> erstklassigen handwerklichen<br />
Ausführung in <strong>der</strong> Schweiz als »Goldene<br />
Spenglerarbeit« prämiert.<br />
SFS Intec<br />
Technik im Detail<br />
Solaranlagen auf<br />
Flachdächern<br />
<strong>Die</strong> nachträgliche Montage von Solaranlagen<br />
auf Flachdächern ist immer noch<br />
ein heikles Thema: Neben statischen<br />
Aspekten und Windlastproblemen gilt es<br />
vor allem, die Dachabdichtung bei <strong>der</strong><br />
Montage nicht zu beschädigen. Wir zeigen<br />
am Beispiel einer Produktionshalle,<br />
wie diese schwierige Aufgabe optimal<br />
gelöst werden kann.<br />
UND AUSSERDEM<br />
Bauteilanschlüsse bei Bodentreppen<br />
Eternit Flachdach<br />
Rheinzink<br />
Impressum<br />
dachbaumagazin –<br />
Unternehmermagazin für <strong>Dachdecker</strong>betriebe<br />
Verlag<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4, 86438 Kissing<br />
Telefon +49 82 33.23-0<br />
www.weka.de, www.dachbaumagazin.de<br />
<strong>Die</strong>se Anschrift gilt auch für folgende Personen<br />
und Gesellschaften, sofern nicht an<strong>der</strong>slautend:<br />
Herausgeber<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer<br />
Stephan Behrens, Michael Bruns, Werner Pehland<br />
Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk<br />
Christoph Maria Dauner (verantw.)<br />
Chefredakteur<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Maria Dauner<br />
Chef vom <strong>Die</strong>nst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky<br />
Redakteur<br />
Collin Klostermeier<br />
Telefon +49 251.9 24 55 46<br />
collin.klostermeier@weka.de<br />
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ISSN<br />
1618-9612<br />
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<strong>Die</strong> nächste Ausgabe erscheint am 5. November 2012<br />
54 dachbau magazin 10 | 2012
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Mineralwolle-Dämmstoffe mit ECOSE ® Technology.<br />
„Etwas an<strong>der</strong>es kommt<br />
mir nicht unters Dach!“<br />
Thomas Hoffrogge, Geschäftsführer, Hoff rogge Innenausbau GmbH in Schapen<br />
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„Etwas an<strong>der</strong>es kommt mir nicht unters Dach“, meint Thomas Hoffrogge aus Schapen.<br />
Der Geschäftsführer ist einer unserer zehn Wohlfühler des Jahres, die von den Eigenschaften<br />
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