22.11.2013 Aufrufe

Die hohe Kunst der Dachdecker - Dachbaumagazin

Die hohe Kunst der Dachdecker - Dachbaumagazin

Die hohe Kunst der Dachdecker - Dachbaumagazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ISSN 1618-9612 | 12,80 €<br />

10 | 2012<br />

Oktober<br />

Kulturbauten<br />

<strong>Die</strong> <strong>hohe</strong> <strong>Kunst</strong> <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />

Steildach<br />

Gut beraten<br />

Glasdach<br />

Hell erleuchtet<br />

Metalldach<br />

Lang gestreckt


www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Helden des Alltags müssen bei je<strong>der</strong> Fahrt sicher und sparsam ans Ziel kommen. Deshalb ist <strong>der</strong> Caddy ®<br />

EcoProfi mit TSI-Benzin- und TDI-<strong>Die</strong>selmotoren ausgestattet, die nicht nur leistungsstark sind, son<strong>der</strong>n<br />

auch wirtschaftlich. Für Fahrkomfort sorgen unter an<strong>der</strong>em elektrische Fensterheber und die elektrische<br />

Spiegelverstellung. Darüber hinaus bietet er als Caddy Maxi mit optionalem Flexsitz-Plus-Paket mit 3.070 mm<br />

die größte Ladelänge sowie mit 4,7 m 3 das größte La<strong>der</strong>aumvolumen seiner Klasse. Profitieren Sie von <strong>der</strong><br />

Qualität, <strong>der</strong> Sicherheit und <strong>der</strong> Zuverlässigkeit aus 30 Jahren Erfahrung – und sparen Sie nicht nur beim<br />

Kauf bares Geld, son<strong>der</strong>n bei je<strong>der</strong> Fahrt. <br />

<br />

<br />

1<br />

Caddy und Caddy Maxi, Kraftstoffverbrauch in l/100 km (m³/100 km bei Erdgas) für Benzin und <strong>Die</strong>sel: kombiniert<br />

von 8,2 bis 4,9. Für Autogas (BiFuel): kombiniert von 10,5 bis 10,3. Für Erdgas (EcoFuel): kombiniert von 8,8 bis 8,7.<br />

CO 2 -Emissionen in g/km für Benzin und <strong>Die</strong>sel: kombiniert von 191 bis 129. Für Autogas (BiFuel): kombiniert von 171<br />

bis 167. Für Erdgas (EcoFuel): kombiniert von 157 bis 156. 2 Zzgl. MwSt. sowie etwaige Überführungs- und Zulassungskosten<br />

beim Kauf eines Caddy Kastenwagen, 1,2-l-Motor mit 63 kW, Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts von 8,2<br />

bis 8,0, außerorts von 6,1 bis 5,9, kombiniert von 6,9 bis 6,7. CO 2 -Emissionen in g/km: kombiniert von 160 bis 156.<br />

Der Produktname Caddy ® ist eine eingetragene Marke von Caddie S. A. und wird von Volkswagen Nutzfahrzeuge mit<br />

freundlicher Genehmigung von Caddie S. A. benutzt.


Editorial<br />

Kultur bewahren<br />

In Berlin ist Anfang September das weltberühmte <strong>Kunst</strong>haus Tacheles geräumt<br />

worden. Nach <strong>der</strong> Wende lange ein Ort links-kreativer Anarchie, war die <strong>Kunst</strong>ruine<br />

in den letzten Jahren zunehmend auch zur Touristenattraktion geworden.<br />

Collin Klostermeier,<br />

Redakteur dachbaumagazin<br />

Nach jahrelangem Streit zwischen Künstlern und <strong>der</strong> Stadt soll das Gebäude –<br />

»Das <strong>Dachdecker</strong>handwerk hilft,<br />

wertvolle Gebäude zu erhalten.«<br />

ein ausgebombtes Kaufhaus<br />

in <strong>der</strong> Oranienburger Straße<br />

– nun zwangsversteigert<br />

werden. Der neue Besitzer<br />

wird das Denkmal aus den 1920er-Jahren mit <strong>hohe</strong>r Wahrscheinlichkeit abreißen<br />

wollen, um das Grundstück im angesagten Bezirk Mitte optimal vermarkten<br />

zu können. »Es gab keinen politischen Willen, das <strong>Kunst</strong>haus als selbstbestimmten<br />

<strong>Kunst</strong>ort zu erhalten«, sagt Tacheles-Sprecher Martin Reiter. So<br />

verschwindet eine kulturelle Institution von <strong>der</strong> Bildfläche.<br />

Dass es auch an<strong>der</strong>s geht, zeigen wir Ihnen in diesem Heft mit dem Thema des<br />

Monats: Hier geht es um das Bewahren, also die Sanierung o<strong>der</strong> behutsame<br />

Erweiterung bedeuten<strong>der</strong> Kulturbauten. So präsentieren<br />

wir Ihnen ab Seite 12 neben dem unterirdischen Ergänzungsbau des<br />

Städel Museums in Frankfurt / Main auch die Sanierung des Deutschen<br />

Museums in München und <strong>der</strong> Neuen Galerie in Kassel. <strong>Die</strong><br />

Gemeinsamkeit dieser Projekte liegt darin, dass sie nur mit außerordentlichen<br />

Leistungen <strong>der</strong> beteiligten <strong>Dachdecker</strong>betriebe realisiert<br />

werden konnten. So hilft das <strong>Dachdecker</strong>handwerk mit seiner<br />

Arbeit, wertvolle Kulturbauten zu erhalten.<br />

Passend zum Thema des Monats beschäftigt sich auch das Interview<br />

auf Seite 6 mit einem kreativen Thema: Hier erklärt Anne Hol<strong>der</strong>ied<br />

vom Kompetenzzentrum »Gestalter im Handwerk« in Halle / Saale, warum es<br />

auch für <strong>Dachdecker</strong> wichtig ist, über gestalterische Grundkenntnisse zu verfügen.<br />

Lassen Sie sich überzeugen!<br />

▴▴Frisch geräumt: Das weltberühmte<br />

<strong>Kunst</strong>haus Tacheles in Berlin-Mitte gibt es<br />

nicht mehr<br />

Nikada, iStockphoto.com<br />

Ihr<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

3


In diesem Heft<br />

Inhalt 10 | 2012<br />

Thema des Monats:<br />

Kulturbauten<br />

12 Flachdach<br />

Städel Museum in Frankfurt / Main<br />

12<br />

18 Belichtung<br />

Neue Galerie in Kassel<br />

22 Kupferdach<br />

Deutsches Museum in München<br />

26 Bleidach<br />

Hauptgebäude <strong>der</strong> Universität Bonn<br />

30 Solardach<br />

Schifffahrtsmuseum in Mainz<br />

▸▸Der unterirdische<br />

Erweiterungsbau<br />

des Städel Museums<br />

wird durch 195<br />

runde Lichtkuppeln<br />

mit reichlich<br />

Tageslicht versorgt<br />

Management<br />

32 Beratung<br />

Dachziegel o<strong>der</strong> Dachsteine?<br />

36 Recht<br />

<strong>Die</strong> Unternehmergesellschaft<br />

Technik im Detail<br />

4 2 S t e i l d a c h<br />

Planung und Montage von<br />

Zubehörziegeln<br />

46 Arbeitssicherheit<br />

Einbau von Lichtbän<strong>der</strong>n<br />

Dachwelten<br />

50 Metalldach<br />

Business-Center »The Squaire«<br />

in Frankfurt / Main<br />

▴▴Für die Neudeckung<br />

des Deutschen Museums in<br />

München brauchten<br />

die Handwerker rund 80 t<br />

Kupferblech<br />

22<br />

Deutsches Museum<br />

26<br />

Titelthemen sind farblich hinterlegt<br />

▸▸Der Westturm<br />

<strong>der</strong> Uni Bonn erhielt<br />

vor Kurzem eine<br />

neue Bekleidung aus<br />

Walzblei<br />

Universität Bonn<br />

4 dachbau magazin 10 | 2012


Städel Museum<br />

32<br />

▴▴Dachziegel o<strong>der</strong> Dachstein? Wer als <strong>Dachdecker</strong> seinen<br />

Kunden kompetent beraten kann, ist stets im Vorteil<br />

Braas<br />

50<br />

IVG Immobilien<br />

Bestens vormontiert.<br />

Von meiner Nummer 1<br />

▴▴Gigantisch: Das neue Business-Center »The Squaire« in Frankfurt / Main<br />

ist 660 m lang und bietet eine Nutzfläche von über 140 000 m²<br />

in jedem Heft<br />

3 Editorial<br />

6 Dach aktuell<br />

38 Dachmarkt<br />

48 Branche<br />

54 Vorschau/Impressum<br />

Ein Magazin <strong>der</strong><br />

WEKA Media GmbH & Co. KG<br />

Titelbild: Städel Museum,<br />

Braas, Lamilux / Bernd<br />

Hartung, IVG Immobilien<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

Roto ist meine Nummer 1 für Renovierungs-Wohndachfenster<br />

auf Maß. Warum ist schnell erzählt: Roto<br />

Renovierungsfenster sind schnell geliefert, innerhalb<br />

von 8 Arbeitstagen, und haben alles Wesentliche<br />

schon vormontiert: Montagewinkel, Wärmedämmblock<br />

und Folienanschluss. Der Einbau in Rekordzeit<br />

ist damit garantiert. Mo<strong>der</strong>nes Renovieren nach Maß –<br />

professionell, schnell und sauber.<br />

Roto macht es einfach:<br />

www.roto-frank.com<br />

5


Dach aktuell<br />

Gestalter im Handwerk: Kompetenzzentrum Halle bietet 23 Module<br />

»Ziel ist es, über den eigenen Tellerrand zu blicken.«<br />

<strong>Die</strong> Zentren für »Gestaltung im Handwerk« wollen Fertigkeiten aus<br />

dem Kreativbereich ins Handwerk übertragen. Vor 25 Jahren gegründet,<br />

gibt es in Deutschland mittlerweile 13 Gestaltungszentren.<br />

Das jüngste ging im September 2010 in Halle / Saale an den Start.<br />

Das dachbaumagazin hat sich mit Projektleiterin Anne Hol<strong>der</strong>ied<br />

über den Nutzen des Angebots für das Handwerk unterhalten.<br />

Mit diesem Projektansatz soll <strong>der</strong><br />

Wissenstransfer aus dem Kreativbereich<br />

in das Handwerk unterstützt<br />

werden. <strong>Die</strong>s ist umso<br />

wichtiger, weil die kreativen Bestandteile<br />

aus <strong>der</strong> Ausbildung in<br />

den letzten Jahrzehnten weitgehend<br />

verschwunden sind. Ziel<br />

ist es, den Kursteilnehmern die<br />

Möglichkeit zu bieten, Alleinstellungsmerkmale<br />

zu erwerben und<br />

über den eigenen Tellerrand zu<br />

blicken.<br />

»Wir wollen den Wissenstransfer aus dem<br />

Kreativbereich ins Handwerk för<strong>der</strong>n.«<br />

dachbaumagazin: Frau Hol<strong>der</strong>ied,<br />

was hat das Kompetenzzentrum<br />

»Gestalter im Handwerk«<br />

den Betrieben zu bieten?<br />

Anne Hol<strong>der</strong>ied: Wir bieten dem<br />

Handwerker die Möglichkeit, sich<br />

in Gestaltungsfragen weiterzubilden.<br />

Dabei wollen wir Kenntnisse<br />

in allen wesentlichen Bereichen<br />

<strong>der</strong> Gestaltung wie Naturstudium,<br />

Gestaltungslehre, Typografie,<br />

komplexes und experimentelles<br />

Gestalten, Layout, CAD und Fotografie<br />

vermitteln. Gearbeitet wird<br />

sowohl mit <strong>der</strong> Hand als auch<br />

am Computer. Das Experimentieren<br />

mit Formen und Materialien<br />

ebenso wie gewerkeübergreifende<br />

Einblicke sind feste Bestandteile<br />

<strong>der</strong> Fortbildung. Ziel ist es,<br />

die Kreativität <strong>der</strong> Kursteilnehmer<br />

produktorientiert anzuregen,<br />

zu schulen und zu för<strong>der</strong>n.<br />

Welche Grundidee verbindet<br />

die 13 Gestaltungszentren in<br />

Deutschland?<br />

Auf welche Weise unterstützen<br />

die Kursinhalte den Bauhandwerker<br />

bei seiner Arbeit?<br />

Wir bieten <strong>der</strong>zeit 23 verschiedene<br />

Module an, von denen die<br />

meisten auch für das Bauhandwerk<br />

interessant sind. <strong>Die</strong> Inhalte<br />

des Moduls »Freihandzeichnen«<br />

lassen sich beispielsweise<br />

im Beratungsgespräch mit dem<br />

Bauherrn o<strong>der</strong> bei Präsentationen<br />

nutzen, während die Module<br />

»Digitalfotografie« und »Digitale<br />

Bildbearbeitung« <strong>der</strong> Dokumentation<br />

<strong>der</strong> eigenen Arbeit mit<br />

einfachen Mitteln dienen. Für die<br />

gezielte Öffentlichkeitsarbeit und<br />

die positive Darstellung des Betriebs<br />

sind hingegen vor allem<br />

die Module »Gestaltung einer Geschäftsausstattung«,<br />

»Gestaltung<br />

von Werbemitteln« und »Gestaltung<br />

einer Internetseite« sinnvoll.<br />

Dabei muss <strong>der</strong> Betriebsinhaber<br />

die Gestaltung gar nicht in<br />

Eigenregie machen wollen; auf<br />

jeden Fall ist er aber nach dem<br />

Kurs in <strong>der</strong> Lage, die Entwürfe<br />

seines <strong>Die</strong>nstleisters kompetent<br />

einzuschätzen.<br />

Wie ist die Resonanz <strong>der</strong> teilnehmenden<br />

Bauhandwerker?<br />

Am Anfang sind viele Teilnehmer<br />

skeptisch, lassen sich aber meist<br />

schnell überzeugen. Das liegt<br />

sicher auch daran, dass unsere<br />

Dozenten allesamt in ihren Berufen<br />

arbeiten und deshalb Theorie<br />

und Praxis sehr authentisch vermitteln<br />

können. Viele Teilnehmer<br />

wissen anfangs beispielsweise<br />

beim »Freihandzeichnen«<br />

gar nicht so recht, was ihnen das<br />

bringen soll. Spätestens jedoch,<br />

wenn <strong>der</strong> erste Kunde beim gekonnten<br />

Skizzieren des neuen<br />

Dachs leuchtende Augen bekommt,<br />

ist auch <strong>der</strong> letzte Zweifler<br />

überzeugt.<br />

Sie haben eben von Modulen gesprochen:<br />

Welche Fortbildungsangebote<br />

bietet das Kompetenzzentrum<br />

Halle den Handwerkern<br />

momentan an?<br />

▴▴<strong>Kunst</strong>pädagogin Anne Hol<strong>der</strong>ied<br />

ist Projektleiterin des<br />

Kompetenzzentrums »Gestalter im<br />

Handwerk« in Halle / Saale<br />

Wir bieten zum einen die Fortbildung<br />

zum »Gestalter im Handwerk«<br />

an, die fast alle 23 Module<br />

und etwa 1000 Stunden umfasst.<br />

<strong>Die</strong>ses Komplettpaket ist ideal<br />

für alle, die sich selbstständig<br />

machen wollen. Je<strong>der</strong> Teilnehmer<br />

erhält hier nach bestandener<br />

Abschlussprüfung ein Zeugnis.<br />

Wer sich gezielt weiterbilden<br />

will, kann aber auch die einzelnen<br />

Module buchen.<br />

Wer kann teilnehmen und wie<br />

hoch sind die Kosten?<br />

<strong>Die</strong> Fortbildung können alle<br />

Handwerksmeister sowie Gesellen<br />

mit Berufserfahrung belegen.<br />

Sie kostet dank EU-För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong>zeit nur 1700 Euro. <strong>Die</strong> Module<br />

können frei gebucht werden<br />

und kosten 30 Euro pro Tag.<br />

Frau Hol<strong>der</strong>ied, wir bedanken uns<br />

für das Gespräch.<br />

jsnover, iStockphoto.com<br />

ZVDH<br />

<strong>Dachdecker</strong> fahren nach Texas<br />

Der Zentralverband des Deutschen <strong>Dachdecker</strong>handwerks<br />

(ZVDH) bietet in Zusammenarbeit mit dem Amerikanischen<br />

Bedachungsverband (NRCA) über einen Reiseveranstalter eine<br />

USA-Reise nach San Antonio/Texas an. Dort findet im kommenden<br />

Jahr die Messe International Roofing Expo 2013 statt.<br />

<strong>Die</strong> einwöchige Reise wird vom 2. bis 9. Februar 2013 stattfinden.<br />

Neben dem ausgiebigen Besuch <strong>der</strong> Stadt San Antonio<br />

bieten ZVDH und NRCA weitere Highlights an: Natürlich vor<br />

allem den Besuch <strong>der</strong> Messe, aber auch die Besichtigung einer<br />

typisch amerikanischen Dach-Baustelle.<br />

www.dachdecker.de<br />

6 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

Landesinnung Berlin<br />

Berufsberater besuchen<br />

<strong>Dachdecker</strong><br />

FÜR WEITERE INFORMATIONEN:<br />

Einfach diesen Code mit Ihrem QR-fähigen<br />

Handy einscannen. Sie werden direkt<br />

zu unserem Produktfi lm weitergeleitet.<br />

bluedesign – Fotolia.com<br />

▴▴In Berlin arbeiten <strong>Dachdecker</strong> eng mit <strong>der</strong> Agentur für Arbeit zusammen<br />

Bereits zum dritten Mal in<br />

diesem Jahr erhielt die Landesinnung<br />

Berlin Besuch von<br />

Berufsberatern <strong>der</strong> Berliner<br />

JobCenter: Ende August hatten<br />

sich 20 Berufsberater im<br />

<strong>Dachdecker</strong>bildungszentrum<br />

eingefunden, um sich über das<br />

Berufsbild des <strong>Dachdecker</strong>s<br />

zu informieren. Nachdem Geschäftsführer<br />

Ruediger Thaler<br />

über den großen Arbeitskräftebedarf<br />

und die guten Zukunftsaussichten<br />

in den <strong>Dachdecker</strong>betrieben<br />

<strong>der</strong> Hauptstadt<br />

berichtet hatte, übernahmen die<br />

Altmeister Eberhard Schnei<strong>der</strong><br />

und Erhard Triestram die<br />

Führung <strong>der</strong> Gruppe durch die<br />

Werkstätten. Zum Schluss <strong>der</strong><br />

zweistündigen Veranstaltung<br />

zeigten sich die Berufsberater<br />

beeindruckt von dem mo<strong>der</strong>nen<br />

Bildungszentrum und <strong>der</strong><br />

Vielfältigkeit des <strong>Dachdecker</strong>berufs.<br />

Der Besuch ist Teil einer<br />

Informationskampagne <strong>der</strong><br />

Landesinnung bei den JobCentern<br />

und Agenturen für Arbeit,<br />

um das Berufsbild des <strong>Dachdecker</strong>s<br />

bekannter und populärer<br />

zu machen.<br />

www.berliner-dachdecker.de<br />

AUFMUFFEN<br />

WAR GESTERN<br />

DER KONISCHE GRÖMO ROHRBOGEN<br />

MIT EINZUG<br />

Frage des Monats<br />

Das Kompetenzzentrum »Gestalter im Handwerk« will<br />

mit einem umfangreichen Seminarangebot die Kreativität<br />

in den Handwerksberufen steigern (siehe Interview auf<br />

Seite 6). Sehen Sie hier für Ihren Betrieb Bedarf?<br />

A) Definitiv. Der Aspekt <strong>der</strong> Kreativität kommt meiner<br />

Meinung nach in <strong>der</strong> ansonsten ja sehr guten<br />

handwerklichen Ausbildung zu kurz. Ich finde diesen<br />

Ansatz für meinen Betrieb sehr interessant.<br />

B) Ich weiß nicht recht. Eigentlich überlasse ich<br />

gestalterische Aufgaben lieber den Architekten o<strong>der</strong><br />

einem <strong>Die</strong>nstleister, würde aber zur Beurteilung<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse schon gerne über ein paar kreative<br />

Grundlagen verfügen.<br />

C) Nein. Mein Geschäft findet auf <strong>der</strong> Baustelle statt, und<br />

da ist Anpacken gefragt.<br />

Stimmen Sie ab unter www.dachbaumagazin.de<br />

Dort finden Sie auch alle Ergebnisse <strong>der</strong> vorherigen<br />

Umfragen.<br />

Der konische Grömo Rohrbogen mit Einzug macht<br />

es Ihnen wirklich leicht. Der passt immer. Einfach<br />

Winkel auswählen, aufstecken, fertig. Aufwendiges<br />

Aufweiten von Fallrohren – ohne Muffe –<br />

können Sie sich sparen. Teures Werkzeug auch.<br />

Denn ab sofort haben fast alle gängigen Grömo<br />

Bogen den Einzug, <strong>der</strong> es Ihnen einfach macht.<br />

www.groemo.de<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

7


Dach aktuell<br />

▴▴Gewinner (von links): Prof. Hegger, Tim Bialucha und das<br />

vierköpfige Team <strong>der</strong> TU Darmstadt sicherten sich beim Wettbewerb<br />

Dachwelten 12 den ersten Preis<br />

Dachwelten 12<br />

TU Darmstadt gewinnt<br />

Beim Abschlussworkshop des Studentenwettbewerbs Dachwelten<br />

12 sicherten sich die Studierenden von Prof. Hegger<br />

und Tim Bialucha von <strong>der</strong> TU Darmstadt souverän den ersten<br />

Preis. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die FH Aachen<br />

(Prof. Wollenweber) und die HS Augsburg (Prof. Sahner).<br />

Für die Auszeichnung <strong>der</strong> Muthesius <strong>Kunst</strong>hochschule<br />

aus Kiel (Prof. Schork) stockte <strong>der</strong> Vorstand des Deutschen<br />

Dach-Zentrums (DDZ) sogar das Preisgeld auf 5500 Euro<br />

auf. Ein Dach für die Unternehmen des DDZ – so lautete die<br />

Aufgabe des Stegreifs, <strong>der</strong> sich wie<strong>der</strong> acht Teams stellten.<br />

„Hier entwerfen die 32 Besten, die sich aus über 400 Studierenden<br />

durch ihre Ausarbeitung qualifizieren konnten“, erläutert<br />

Frank Rummel, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> des DDZ, die<br />

Beson<strong>der</strong>heit des zweistufigen Verfahrens. „<strong>Die</strong> Briefings und<br />

die Präsentation bei den Unternehmen haben viel gebracht“,<br />

ergänzt Prof. Hegger vom siegreichen Team. Danach lag es<br />

an den Studenten, in fünf Stunden ein neues Dach für die<br />

Inselhalle in Lindau zu entwickeln. Dabei dienten die Unternehmen<br />

des DDZ als Auftraggeber für den fiktiven Umbau<br />

<strong>der</strong> Halle zum repräsentativen Veranstaltungszentrum.<br />

www.dach-zentrum.de<br />

▴▴Aus dem Stegreif: Der prämierte Entwurf für die Inselhalle in<br />

Lindau von <strong>der</strong> TU Darmstadt<br />

DUD<br />

Feuerschutz<br />

<strong>Die</strong> deutsche Wirtschaft verlor<br />

2010 zwei Milliarden Euro durch<br />

Brände – das meldet <strong>der</strong> Gesamtverband<br />

<strong>der</strong> Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

(GDV). Fast<br />

40 Prozent aller Brandschadensfälle<br />

werden dabei durch Tätigkeiten<br />

im Baugewerbe verursacht.<br />

Dacharbeiten und hier insbeson<strong>der</strong>e<br />

Sanierungsarbeiten sind die<br />

häufigsten Auslöser. <strong>Die</strong>se Zahlen<br />

haben den Industrieverband DUD veranlasst, Informationen<br />

zur Problematik zusammenzustellen. Handwerker<br />

und Planer, aber auch Sachverständige und Gutachter<br />

erhalten mit <strong>der</strong> DUD-Fachinformation „Vorbeugen<strong>der</strong><br />

baulicher Brandschutz auf Flachdächern“ einen professionellen<br />

Überblick zum Thema.<br />

www.die-kunststoffdachbahn.de<br />

▴▴<strong>Die</strong> neue DUD-Fachinformation<br />

zum Thema Brandschutz<br />

Vorsteuerabzug<br />

Unsignierte digitale Rechnung<br />

kann ausreichen<br />

Rechnungen werden häufig nur noch per E-Mail versendet.<br />

<strong>Die</strong> Rechnung, die je<strong>der</strong> Unternehmer für den Vorsteuerabzug<br />

benötigt, liegt dann nur noch als elektronisches<br />

Dokument vor. Da diese Tatsache umsatzsteuerlich Probleme<br />

bereitet, hat das Bundesfinanzministerium<br />

(BMF)<br />

kürzlich Anwendungsregeln<br />

für den Vorsteuerabzug aus<br />

elektronischen Rechnungen<br />

festgelegt. Bereits mit Wirkung<br />

zum 1. Juli 2011 hat<br />

sich die Rechtslage durch<br />

das Steuervereinfachungsgesetz<br />

2011 vereinfacht: Zuvor<br />

konnte aus einer elektronischen<br />

Rechnung nur dann<br />

ein Vorsteuerabzug geltend<br />

gemacht werden, wenn diese digital signiert war. Das BMF<br />

hat nunmehr klargestellt, dass für den Vorsteuerabzug ein<br />

unsigniertes digitales Dokument ausreicht. Allerdings müssen<br />

die Echtheit <strong>der</strong> Herkunft, die Unversehrtheit des Inhalts<br />

und die Lesbarkeit <strong>der</strong> Rechnung gewährleistet sein.<br />

Um diese Voraussetzungen zu erfüllen, muss allerdings ein<br />

innerbetriebliches Kontrollverfahren eingerichtet werden.<br />

www.deubner-verlag.de<br />

▴▴Digitale Rechnungen werden akzeptiert<br />

DOC RABE Media – Fotolia.com<br />

8 dachbau magazin 10 | 2012


Dach aktuell<br />

Dach aktuell<br />

Metalle <strong>der</strong><br />

neuen Generation<br />

<br />

Werner-von-Siemens-Str. 21<br />

76694 Forst<br />

Tel. 07251-34 77 0<br />

Fax 072 51-347717<br />

info@haeuselmann.de<br />

Vielfältige<br />

Anwendungsbereiche<br />

in <strong>der</strong> Architektur<br />

und <strong>der</strong> Industrie<br />

NORDIC KUPFER<br />

Oberflächen/ Formen / Systeme<br />

Verwirklichen Sie<br />

Ihre Ideen mit Kupfer<br />

<br />

Aluminiumverbundplatten<br />

<br />

Pulverlackierte Bleche,<br />

Bän<strong>der</strong><br />

<br />

Nasslackierte Bleche,<br />

Bän<strong>der</strong><br />

<br />

Doppelstehfalzqualität<br />

<br />

Trapez / Welle,<br />

Lochbleche<br />

<br />

Edelstahlqualität<br />

für Spengler<br />

<br />

<br />

<br />

10<br />

ZVDH<br />

Coole Aufkleber<br />

Beim Wettbewerb um Auszubildende setzen<br />

ZVDH und die Aktion Dach crossmediale Instrumente<br />

ein: Was zunächst wie ein Aufkleber<br />

aussieht, entpuppt sich bald als <strong>der</strong> gedruckte Teil<br />

eines Informationssystems für junge Leute mit<br />

QR-Code. <strong>Die</strong> Aufkleber scheinen zunächst gar<br />

nichts mit dem <strong>Dachdecker</strong>handwerk zu tun zu<br />

haben. Stattdessen gibt es freche Sprüche: „Oberliga<br />

– Top Player only“. <strong>Die</strong> Sprüche werden im<br />

Internet aufgelöst und die Verbindung zum <strong>Dachdecker</strong><br />

hergestellt. Sie eignen sich hervorragend als Streuartikel zum<br />

Verschenken und stehen Innungsbetrieben kostenlos zur Verfügung.<br />

www.dachdecker.de<br />

EnEV 2012<br />

Verschiebung auf 2013 befürchtet<br />

Mit einer Neufassung <strong>der</strong> Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) wird für 2012 nicht<br />

mehr gerechnet. Sie wird voraussichtlich<br />

auf das Jahr 2013 verschoben. Das wurde<br />

in Gesprächen am Rande <strong>der</strong> Dena-Effizienztage<br />

in Berlin deutlich. Experten merken<br />

an, dass das Wirtschaftlichkeitsgebot<br />

eine verschärfte EnEV unmöglich mache.<br />

Druck zu einer Reform kam insbeson<strong>der</strong>e<br />

durch Regelungen auf EU-Ebene, die<br />

Kalle Kolodziej – Fotolia.com<br />

Mit <strong>der</strong> neuen Holzschutznorm DIN 68800<br />

ist ein großer Schritt für umweltgerechtes<br />

Bauen mit Holz erreicht worden.<br />

So beinhaltet sie zum Beispiel, dass:<br />

■■ Dach- und Konterlatten <strong>der</strong> GK0 zugeordnet<br />

werden. <strong>Die</strong>s bedeutet, dass sie<br />

nur noch in begründeten Ausnahme-<br />

2012 umgesetzt werden müssen. <strong>Die</strong><br />

sollen nun über das Effizienzgesetz und<br />

nicht über eine Reform <strong>der</strong> EnEV abgedeckt<br />

werden. Um für mehr Transparenz<br />

zu sorgen, hat das Bundesamt für Bau-,<br />

Stadt- und Raumordnung ein EnEV-Informationsportal<br />

gestartet (www.bbsrenergieeinsparung.de).<br />

www.enbausa.de<br />

DIN 68800<br />

Neue Norm für den Holzschutz<br />

fällen mit Holzschutzmitteln eingebaut<br />

werden dürfen<br />

■■ Holz nur noch mit einer Holzfeuchte unter<br />

20 Prozent eingebaut werden darf<br />

■■ bauliche Holzschutzmaßnahmen gegenüber<br />

jenen mit Holzschutzmitteln<br />

bevorzugt werden sollten<br />

Wenn im Leistungsverzeichnis nicht ausdrücklich<br />

die alte DIN 68800 verlangt wird,<br />

so ist die neue DIN 68800 als vereinbart anzusehen.<br />

Der Kommentar zur DIN 68800,<br />

Teile 1 – 4, erscheint voraussichtlich Ende<br />

2012 im Beuth-Verlag und enthält neben<br />

dem Normentext auch Hinweise, wie die<br />

Norm inhaltlich zu verstehen ist und wie<br />

sie in <strong>der</strong> Praxis umgesetzt werden soll.<br />

www.holzbau-deutschland.de


Text: Katja Rheude | Foto: Heike Geigl, iStockphoto.com<br />

▴ Für Nachfragespitzen: Leiharbeiter stehen dem Betrieb für einen befristeten Zeitraum zur Verfügung<br />

www.dachbaumagazin.de<br />

Management<br />

ZEITARBEIT<br />

Nur geliehen<br />

Richtigstellung<br />

Zu Ihrem Beitrag »Zeitarbeit – Nur geliehen« in dachbaumagazin<br />

9.2012 auf Seite 32/33 möchte ich Folgendes<br />

klarstellen: In Betrieben des <strong>Dachdecker</strong>handwerks<br />

ist Zeitarbeit grundsätzlich unzulässig. Hier gilt<br />

seit dem 1. Januar 1982 für Arbeiten, die üblicherweise<br />

von Arbeitern verrichtet werden, das Verbot<br />

<strong>der</strong> Arbeitnehmerüberlassung im Baugewerbe nach<br />

§ 1b Satz 1 Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG).<br />

Viele Unternehmen nutzen das Modell Zeitarbeit: Allein 2011<br />

waren bei Zeitarbeitsfirmen rund 900000 Arbeitnehmer<br />

beschäftigt. Der Beitrag zeigt, worauf bei <strong>der</strong> Anstellung von<br />

Arbeitern auf Zeit aus rechtlicher Sicht zu achten ist.<br />

Egal ob Zeitarbeit, Leiharbeit<br />

o<strong>der</strong> Personal-Leasing: All diese Begriffe<br />

beschreiben das Geschäftsmodell von Unternehmen,<br />

die ihre Arbeitskräfte gegen Bezahlung<br />

an<strong>der</strong>en Unternehmen überlassen.<br />

„Rechtlich gesehen spricht man hierbei von<br />

‚Gewerblicher Arbeitnehmerüberlassung‘“,<br />

erklärt Anne Kronzucker, Juristin <strong>der</strong><br />

D.A.S. Rechtsschutzversicherung. Grundlage<br />

für die Tätigkeit <strong>der</strong> Zeitarbeitsbranche<br />

ist in Deutschland das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz<br />

(AÜG).<br />

Gerade bei Nachfragespitzen ist das Modell<br />

<strong>der</strong> Zeitarbeit wirtschaftlich interessant:<br />

Kurzfristig stehen Arbeitskräfte für einen<br />

befristeten Zeitraum zur Verfügung, ohne<br />

dass längere Arbeitsverträge abgeschlossen<br />

werden müssen, die in wirtschaftlich<br />

schlechten Zeiten das Unternehmen belasten<br />

könnten. Auch für Ausfälle, etwa wegen<br />

Krankheit, ist gesorgt: In <strong>der</strong> Regel schickt Mitarbeiter. Deshalb verstärkt <strong>der</strong> Gesetzgeber<br />

die Gleichberechtigung <strong>der</strong> Zeitarbeiter. <strong>der</strong> Personaldienstleister (BAP). Seit Janu-<br />

Verbände <strong>der</strong> Bundesarbeitgeberverband<br />

die Zeitarbeitsfirma eine Vertretung; es kann<br />

jedoch auch vereinbart werden, dass für die „So ist eine Leiharbeitsfirma beispielsweise<br />

verpflichtet, den Zeitarbeiter nach dem untergrenzen (7,01 Euro brutto/Stunde in<br />

ar 2012 gibt es allgemein verbindliche Lohn-<br />

Dauer einer Erkrankung keine Entleihgebühr<br />

bezahlt wird. Mit Ende des Zeitvertrages<br />

o<strong>der</strong> bei sinken<strong>der</strong> Nachfrage kann mit dem gleichen Lohn zu vergüten, den Westdeutschland).<br />

Prinzip ‚Equal Payment‘ (§ 9 Nr. 2 AÜG) Ostdeutschland und 7,89 Euro/Stunde in<br />

die Entleihung wie<strong>der</strong> beendet werden. Der ein vergleichbarer Angestellter des jeweiligen<br />

Betriebs erhalten würde“, präzisiert die Zuständigkeiten<br />

Vorteil für die Unternehmen: Es ist we<strong>der</strong><br />

eine Kündigung erfor<strong>der</strong>lich, noch müssen D.A.S.-Juristin. Tarifvertraglich sind jedoch im Arbeits-Dreiecksverhältnis<br />

gesetzliche Kündigungsfristen eingehalten in gewissem Rahmen abweichende Regelungen<br />

möglich. Seit 2003 gibt es einen Mantel-<br />

Leiharbeiters? <strong>Die</strong> Leiharbeitsfirma o<strong>der</strong><br />

Doch wer ist jetzt eigentlich <strong>der</strong> Chef des<br />

o<strong>der</strong> Abfindungen gezahlt werden.<br />

tarifvertrag Zeitarbeit, <strong>der</strong> durch zahlreiche <strong>der</strong> vorübergehende Arbeitgeber, also <strong>der</strong><br />

Gleichberechtigung<br />

Än<strong>der</strong>ungstarifverträge mehrfach angepasst Entleiher des Zeitarbeiters? „Ein Arbeitsvertrag<br />

besteht nur zwischen dem Arbeit-<br />

Allerdings sind Leiharbeiter schon aufgrund<br />

ihrer kurzen Verweildauer im Ein-<br />

Entgelte kam. Im Frühjahr 2011 entstand nehmer und dem Verleiher, also <strong>der</strong> Leih-<br />

wurde, wobei es auch zu Erhöhungen <strong>der</strong><br />

satzbetrieb nicht so verankert wie reguläre durch den Zusammenschluss mehrerer arbeitsfirma“, erklärt Anne Kronzucker<br />

32 dachbau magazin 9 | 2012<br />

Als Hauptgründe für das vor über 30 Jahren vom Gesetzgeber auf den Weg gebrachte<br />

vollständige Verbot <strong>der</strong> Zeitarbeit in Betrieben des Baugewerbes wurden die Gefährdung<br />

<strong>der</strong> sozialen Sicherheit und die Bekämpfung <strong>der</strong> Schwarzarbeit in diesem Wirtschaftszweig<br />

ins Feld geführt. Dass auch das <strong>Dachdecker</strong>- und Zimmererhandwerk vom Verbot<br />

betroffen sind, hängt damit zusammen, dass unter den Begriff des Baugewerbes alle<br />

Betriebe gefasst werden, die nach § 1 Abs. 2 Baubetriebeverordnung dem Bauhauptgewerbe<br />

zugerechnet werden. Entsprechend <strong>der</strong> Differenzierung des Dritten Buchs Sozialgesetzbuch<br />

(SGB III) sind somit die Betriebe <strong>der</strong>jenigen Baubereiche betroffen, in denen<br />

auch Leistungen <strong>der</strong> Winterbauför<strong>der</strong>ung erbracht werden.<br />

Das Verbot, Zeitarbeitnehmer einzusetzen, trifft übrigens nicht nur Betriebe, die allein<br />

dem Bauhauptgewerbe zugerechnet werden, son<strong>der</strong>n auch Mischbetriebe, die überwiegend<br />

Bauleistungen erbringen. Das ist dann <strong>der</strong> Fall, wenn von den dort beschäftigten<br />

Arbeitnehmern mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Arbeitszeit Bauleistungen erbracht werden, wobei<br />

zu Bauleistungen auch Neben- und Hilfstätigkeiten zählen, die zu einer sachgerechten<br />

Ausführung <strong>der</strong> Bauleistung notwendig sind.<br />

Ausnahmen von dem Verbot <strong>der</strong> Arbeitnehmerüberlassung im Baugewerbe gelten zwischen<br />

Betrieben des Baugewerbes / <strong>Dachdecker</strong>handwerks und an<strong>der</strong>en Betrieben, wenn<br />

es sich um die sogenannte »Kollegenhilfe« handelt und somit die Überlassung zwischen<br />

den Betrieben untereinan<strong>der</strong> stattfindet.<br />

Kontrolliert werden Formen <strong>der</strong> illegalen Arbeitnehmerüberlassung durch die Behörden<br />

<strong>der</strong> Zollverwaltung. Sie kann als Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße von bis zu<br />

30 000 Euro geahndet werden (§ 16 Abs. 1 Nr. 1b i.V.m. § 16 Abs. 2 AÜG). Der durch die<br />

unerlaubte Handlung erzielte wirtschaftliche Vorteil kann abgeschöpft werden, was dazu<br />

führen kann, dass <strong>der</strong> Bußgeldrahmen überschritten wird. Hinweis: Jede rechtskräftige<br />

Geldbuße über 200 Euro wird in das Gewerbezentralregister eingetragen.<br />

Entwässerungslösungen<br />

für Dach und Fassade!<br />

Individuell nach Ihren<br />

Wünschen gefertigt.<br />

Dipl.-Ökonom Felix Fink<br />

Leiter des Geschäftsbereichs Wirtschaft und Unternehmensführung beim ZVDH<br />

Angelika Möthrath – Fotolia.com<br />

Firmenwagen<br />

Fahrtenbuch ganzjährig führen<br />

Nutzen Sie als Unternehmer einen Firmenwagen auch in <strong>der</strong> Freizeit o<strong>der</strong> zwischen<br />

Wohnung und Betrieb, müssen Sie dies versteuern. Den geldwerten Vorteil können Sie<br />

nach <strong>der</strong> Listenpreismethode ermitteln: Seine Höhe bestimmt sich danach, für welche<br />

Fahrten Sie das Fahrzeug nutzen: Bei Privatfahrten ist <strong>der</strong> geldwerte Vorteil mit 1 Prozent<br />

des inländischen Listenpreises des Wagens (zuzüglich Son<strong>der</strong>ausstattung) anzusetzen,<br />

bei Fahrten zwischen Wohnung und Betrieb pro Kilometer (nur eine Strecke) mit<br />

0,03 Prozent des Listenpreises. Alternativ<br />

können Sie ein Fahrtenbuch führen,<br />

wo die Fahrten vollständig und in<br />

fortlaufendem Zusammenhang erfasst<br />

werden. <strong>Die</strong> Frage, wann zwischen den<br />

Methoden gewechselt werden darf, ist<br />

gesetzlich nicht beantwortet. Nach<br />

Auffassung <strong>der</strong> Finanzverwaltung darf<br />

bei einem Fahrzeug während des Kalen<strong>der</strong>jahres<br />

nicht gewechselt werden.<br />

▴▴Ein Fahrtenbuch muss zeitnah und in geschlossener<br />

Form geführt werden<br />

www.deubner-verlag.de<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

Maßgeschnei<strong>der</strong>te Entwässerungs- und<br />

Dränagesysteme sind unsere Stärke.<br />

Wir verbinden ausgezeichnetes<br />

Design mit Funktionalität:<br />

•hochqualitativ<br />

•individuell<br />

•ästhetisch<br />

•formvollendet<br />

Weitere Produkte und Infos finden Sie im<br />

Internet: www.richard-brink.de<br />

Richard Brink GmbH & Co. KG<br />

Görlitzer Straße 1<br />

33758 Schloß Holte-Stukenbrock<br />

Tel: 0049 (0)52 07 95 04-0<br />

Fax: 0049 (0)52 07 95 04-20<br />

11


Thema des Monats<br />

Kulturbauten<br />

Flachdach<br />

Unterirdische Gegenwartskunst<br />

Anfang des Jahres wurde <strong>der</strong> unterirdische Erweiterungsbau<br />

des Städel Museums in Frankfurt eröffnet. <strong>Die</strong> Belichtung<br />

<strong>der</strong> 3000 m² großen Ausstellungsfläche erfolgt über 195 runde<br />

Oberlichter in <strong>der</strong> begrünten Flachdachfläche.<br />

Text: Elvira Döscher | Fotos: Wolfgang Hauck Fotodesign / Kemper System und Städel Museum<br />

12 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

Ein <strong>Kunst</strong>werk:<br />

<strong>Die</strong> 195 Lichtkuppeln<br />

in <strong>der</strong> gewölbten<br />

Decke lassen nachts<br />

das Licht des<br />

Ausstellungsraums<br />

durchscheinen<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

13


Thema des Monats<br />

Kulturbauten<br />

<strong>Die</strong> Grundidee war von Anfang<br />

an bestechend: <strong>Die</strong> Architekten schnei<strong>der</strong><br />

+ schumacher, 2008 die Gewinner eines<br />

international ausgeschriebenen Wettbewerbs,<br />

gingen mit dem Erweiterungsbau<br />

des Frankfurter Städel Museums unter den<br />

Garten des Bestandsgebäudes, statt dem<br />

Gebäudeensemble einen weiteren oberirdischen<br />

Flügel „aufzuzwingen“. <strong>Die</strong> Eröffnung<br />

<strong>der</strong> rund 3000 m² großen neuen Ausstellungsfläche,<br />

wo das Museum nun seine<br />

Werke <strong>der</strong> Gegenwartskunst präsentiert,<br />

fand Ende Februar 2012 statt. Der spektakuläre<br />

Neubau – eine unterirdische <strong>Kunst</strong>halle<br />

im Garten, nach außen sichtbar durch<br />

eine kuppelförmige Wölbung mit 195 kreisrunden<br />

Oberlichtern – beschert dem Städel<br />

Museum seitdem eine enorme öffentliche<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Architektur inszeniert <strong>Kunst</strong><br />

Das Städel, prominent am Museumsufer<br />

in Frankfurt gelegen, ist eine feste Größe<br />

in <strong>der</strong> deutschen Museumslandschaft und<br />

macht immer wie<strong>der</strong> durch große <strong>Kunst</strong>,<br />

große Ausstellungen und große Namen<br />

auf sich aufmerksam. 1815 legte Johann<br />

Friedrich Städel, Bankier, Gewürzhändler<br />

und <strong>Kunst</strong>mäzen, den Grundstock für das<br />

heutige Museum, als er seine <strong>Kunst</strong>sammlung<br />

und sein Vermögen den Bürgern <strong>der</strong><br />

Stadt Frankfurt vermachte. Das historisch<br />

gewachsene bürgerliche Engagement für<br />

<strong>Kunst</strong> und Kultur trägt das Haus bis in die<br />

heutige Zeit: Der 34 Millionen Euro teure<br />

Neubau, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> öffentlichen Wahrnehmung<br />

fast uneingeschränkten Zuspruch<br />

findet, finanzierte sich immerhin zur Hälfte<br />

aus Privatspenden.<br />

▴▴<strong>Die</strong> kreisrunden Oberlichter im Rasen markieren die neue Ausstellungsfläche: Unter <strong>der</strong> Erde<br />

befindet sich <strong>der</strong> spektakuläre Erweiterungsbau des Frankfurter Städel Museums<br />

Markante Bullaugendecke<br />

Im Inneren des Museums dominiert die frei<br />

geformte Deckenschale die weißen Ausstellungsräume.<br />

<strong>Die</strong> Spannbetonkonstruktion,<br />

die auf zwölf Innenstützen und den umlaufenden<br />

Außenwänden ruht, wölbt sich in<br />

<strong>der</strong> Saalmitte auf 8,2 m kuppelförmig nach<br />

oben. <strong>Die</strong> Belichtung erfolgt über die runden<br />

Lichtkuppeln, die flächendeckend über<br />

die gesamte Deckenkonstruktion verteilt<br />

sind. <strong>Die</strong> Oberlichter mit einem Durchmesser<br />

von 1,5 bis 2,5 m leiten das Tageslicht<br />

ins Innere und lassen nachts einen Lichtteppich<br />

nach außen strahlen. Dort präsentiert<br />

sich <strong>der</strong> unterirdische Raum primär durch<br />

die gewölbte Dachfläche mit ihren speziell<br />

für das Städel entwickelten „Augen für die<br />

<strong>Kunst</strong>“. <strong>Die</strong> Bullaugendecke erscheint dabei<br />

selbst wie ein <strong>Kunst</strong>werk.<br />

Das gewölbte Gründach ist zugleich auch<br />

ein begehbarer Garten. <strong>Die</strong> Geometrie <strong>der</strong><br />

195 kreisrunden Oberlichter, die die Dachfläche<br />

durchbrechen, war jedoch schwierig<br />

abzudichten. Deshalb planten die Architekten<br />

mit einer lösemittelfreien Flüssigabdichtung.<br />

Zur Ausführung kam Kemperol 2K-<br />

PUR, das auch während <strong>der</strong> Verarbeitung<br />

keine Geruchsemissionen verursacht.<br />

▴▴<strong>Die</strong> Abdichtungsarbeiten im Detail: Nach dem Auftrag einer Grundierung brachten die <strong>Dachdecker</strong> eine zweikomponentige Flüssigabdichtung auf …<br />

14 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Warm angezogen: Um die Flüssigabdichtung auch bei niedrigen Temperaturen verarbeiten zu können, behalfen sich die <strong>Dachdecker</strong> kurzerhand mit einem<br />

beheizten Zelt. So wurden die 195 Oberlichter im Winter 2010/2011 nach und nach abgedichtet<br />

Abdichtung bei Minusgraden<br />

Mit <strong>der</strong> Firma PB Flachdachbau übernahm<br />

ein langjähriger und erfahrener Kemperol-<br />

Partner die Abdichtungsarbeiten, die von<br />

September 2010 bis September 2011 dauerten.<br />

Unternehmensinhaber Jürgen Bartmuß<br />

ließ sich dabei auch durch unvorhergesehene<br />

Ereignisse nicht beirren: Aufgrund<br />

zeitlicher Verzögerungen begann die Abdichtung<br />

<strong>der</strong> runden Lichtkuppeln erst ab<br />

Mitte Dezember. <strong>Die</strong>s betrachtete Bartmuß<br />

als logistische Herausfor<strong>der</strong>ung und erinnerte<br />

sich an das Motto aller Outdoor-Fans:<br />

Es gibt kein schlechtes Wetter, son<strong>der</strong>n nur<br />

schlechte Kleidung. Und so ließ er die Städel-Baustelle<br />

kurzerhand witterungsgerecht<br />

„einkleiden“ und baute dafür beheizte Zelte<br />

auf: Während draußen winterliche Temperaturen<br />

mit strengem Frost bis –15 °C<br />

herrschten, arbeiteten sich die Handwerker<br />

im warmen Zelt abschnittsweise voran.<br />

Im ersten Arbeitsschritt wurden die Flächen<br />

zwischen den quadratischen Lichtkuppelkränzen<br />

je nach Beschaffenheit geschliffen<br />

o<strong>der</strong> gestrahlt. Anschließend trugen die<br />

<strong>Dachdecker</strong> auf dem Betonuntergrund flächendeckend<br />

die lösemittelfreie Kempertec<br />

EP5-Grundierung auf. Das Produkt auf Basis<br />

von Epoxidharz kann bei Umgebungstemperaturen<br />

von bis zu 5 °C verarbeitet<br />

werden. Wie für alle Kempertec-Grundierungen<br />

gilt, dass die Restfeuchte im Betonuntergrund<br />

maximal 5 Prozent in den oberen<br />

2 cm betragen darf. Um zu vermeiden,<br />

dass sich auf <strong>der</strong> Oberfläche ein trennen<strong>der</strong><br />

Film bildet, mussten die Handwerker<br />

zudem darauf achten, den Taupunkt nicht<br />

zu unterschreiten.<br />

<strong>Die</strong> nachfolgende Kemperol 2K-PUR-<br />

Abdichtung ist eine geruchsneutrale und<br />

lösemittelfreie Flüssigabdichtung, die auf<br />

Reaktionsharzen basiert und für beson<strong>der</strong>s<br />

▴▴… und dichteten so die gesamte Flachdachfläche – inklusive <strong>der</strong> kleinteiligen Unterkonstruktionen für die Lichtkuppeln – sicher ab<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

15


Thema des Monats<br />

Kulturbauten<br />

▴▴<strong>Die</strong> neuen Ausstellungsräume unter <strong>der</strong> Erde wirken durch die zahlreichen runden Oberlichter selbst wie ein <strong>Kunst</strong>werk<br />

schwierige Abdichtungsaufgaben entwickelt<br />

wurde. Das Produkt kann selbst in sensiblen<br />

Einsatzfel<strong>der</strong>n mit Publikumsverkehr problemlos<br />

verarbeitet werden, da keine chemischen<br />

Geruchsemissionen entstehen. <strong>Die</strong><br />

Abdichtung ist nach ETAG 005 geprüft, besitzt<br />

die W3-Klassifizierung mit einer Nutzungsdauer<br />

von 25 Jahren und ist nach FLL-<br />

Richtlinien durchwurzelungsfest. Das kalt<br />

zu verarbeitende Material wird vor Ort flüssig<br />

auf die Dachfläche aufgebracht und mit<br />

einem Vlies armiert. <strong>Die</strong> Flüssigabdichtung<br />

härtet nach dem Abbinden zu einer dauerelastischen,<br />

fugenlosen Abdichtung aus, die<br />

sich wie maßgeschnei<strong>der</strong>t allen baulichen<br />

Gegebenheiten anpasst. Selbst schwierige<br />

Details und komplizierte Untergrundgeometrien<br />

können so mühelos abgedichtet<br />

werden. Da die Abdichtungsschicht Bauwerksbewegungen<br />

aufnehmen kann, lassen<br />

sich unterschiedliche Materialien und<br />

Untergründe problemlos in die Abdichtung<br />

einbinden. Der Flüssigkunststoff verbindet<br />

sich während <strong>der</strong> Aushärtungsphase vollflächig<br />

mit dem Untergrund.<br />

Sanierung des Altbaus<br />

Parallel zur Errichtung des Neubaus wurden<br />

umfangreiche Sanierungsarbeiten am<br />

Altbau vorgenommen. Um hier die Sicherheit<br />

im Detail zu gewährleisten, erfolgte die<br />

Abdichtung aller Anschlüsse und Details<br />

mit <strong>der</strong> gleichen Flüssigabdichtung. ■<br />

Steckbrief<br />

Bauherr:<br />

Städel Museum<br />

D-60596 Frankfurt/Main<br />

Architekten:<br />

schnei<strong>der</strong> + schumacher<br />

D-60329 Frankfurt/Main<br />

Abdichtungsarbeiten:<br />

PB Flachdachbau GmbH<br />

D-33178 Borchen<br />

Produkte:<br />

Kempertec EP5-Grundierung<br />

Kemperol 2K-PUR-Abdichtung<br />

▴▴Über diese Treppe gelangen die Besucher in die »Unterwelt« des Städel Museums<br />

Hersteller:<br />

Kemper System | D-34246 Vellmar<br />

www.kemperol.de<br />

16 dachbau magazin 10 | 2012


Mehr als Dübel !<br />

Wo dauerhaft befestigt werden soll, braucht man die richtige Lösung.<br />

Und einen Partner, <strong>der</strong> hilft, sie zu finden.<br />

Deshalb haben wir nicht nur die passenden<br />

Produkte, son<strong>der</strong>n beraten Sie auch zu<br />

je<strong>der</strong> einzelnen Befestigungsaufgabe:<br />

persönlich, per Telefon, durch Weiterbildung<br />

o<strong>der</strong> mit flexibler Planungs-Software.<br />

Alle Infos unter www.fischer.de


Thema des Monats<br />

Kulturbauten<br />

Belichtung<br />

Auf Maß gefertigt<br />

Um die Obergeschossräume <strong>der</strong> »Neuen Galerie« in<br />

Kassel für den Museumsbetrieb zu erschließen,<br />

erhielt das Gebäude ein großes Glasoberlicht. Dafür<br />

war eine Son<strong>der</strong>konstruktion erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Text: Michael Ertel | Fotos: Lamilux /Bernd Hartung<br />

18 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

◂◂Das prägende<br />

Merkmal des Umbaus<br />

ist ein 75 × 10 m<br />

großes Lichtband aus<br />

Funktionsglas<br />

▸▸Das Oberlicht ist<br />

eine aufwendige<br />

Son<strong>der</strong>konstruktion,<br />

die zahlreiche<br />

Aufgaben erfüllen<br />

muss<br />

◂◂Das Land Hessen<br />

investierte<br />

25 Millionen Euro in<br />

die Sanierung<br />

<strong>der</strong> »Neuen Galerie«<br />

in Kassel<br />

<strong>Die</strong> hessische Stadt Kassel wird<br />

alle fünf Jahre zum Schauplatz <strong>der</strong> bedeutendsten<br />

<strong>Kunst</strong>schau <strong>der</strong> Welt. Als etablierte<br />

Plattform <strong>der</strong> internationalen Künstlerszene<br />

zeigt die „documenta“ dort an 100 Tagen<br />

zeitgenössische Malerei, Installationen<br />

und Objekte. 1955 vom <strong>Kunst</strong>professor und<br />

Designer Adolf Bode erstmals initiiert, läuft<br />

sie <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> 13. Auflage. <strong>Die</strong> „Neue<br />

Galerie“ Kassel gehörte von Beginn an zu<br />

den auserwählten Ausstellungsorten. Um<br />

<strong>der</strong>en Status als temporäre Herberge <strong>der</strong><br />

„documenta“-Exponate zu erhalten, ist sie<br />

vor Kurzem aufwendig saniert worden. Der<br />

Berliner Architekt Volker Staab realisierte<br />

dabei ein „Tageslichtmuseum“ mit einem<br />

großzügigen natürlichen Lichteinfall. Zu<br />

den prägenden Merkmalen zählt ein 75 m<br />

langes und 10 m breites Glasdach mit darunter<br />

liegenden Zwischendecken aus Glas.<br />

Gründliche Sanierung<br />

Der 1877 eröffnete, an die neoklassizistische<br />

Architektur <strong>der</strong> Münchner „Alten<br />

Pinakothek“ angelehnte Museumsbau bot<br />

nur noch bedingt zeitgemäße Ausstellungsbedingungen.<br />

Bereits 2006 wurde deshalb<br />

für die „Neue Galerie“ ein Sanierungskonzept<br />

erstellt, um das jahrzehntelange „Übertünchen“<br />

<strong>der</strong> baulichen und strukturellen<br />

Mängel zu beenden. Dafür nahm das Land<br />

Hessen 25 Millionen Euro in die Hand und<br />

beauftragte den Berliner Architekten Volker<br />

Staab – kein Unbekannter in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Museums- und Ausstellungsarchitektur,<br />

hatte er doch unter an<strong>der</strong>em den Neubau<br />

des Neuen Museums Nürnberg entworfen.<br />

Gespür für die <strong>Kunst</strong><br />

„Unser Ziel war von Anfang an, die Eigenarten<br />

<strong>der</strong> verschiedenen Räume zu stärken“,<br />

erläutert Staab seinen planerischen Ansatz.<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

19


Thema des Monats<br />

Kulturbauten<br />

▴▴In die Scheibenzwischenräume ist ein<br />

Prismensystem integriert, das den Wärmeeintrag<br />

begrenzt und Sonnenblendung vermeidet<br />

▴▴<strong>Die</strong> Zwischendecken verfügen über eine<br />

Klimaverglasung, sodass darüber ein thermisch<br />

entkoppelter Pufferraum entsteht<br />

▴▴Eine weitere Deckenebene bilden in<br />

den Oberlichtsälen sichtbare Scheiben aus<br />

satiniertem <strong>Kunst</strong>stoff<br />

So habe man die Unterschiede, die dieses<br />

Gebäude von seiner Struktur her biete, wie<strong>der</strong><br />

„herausgeschält“. Und dies mit dem notwendigen<br />

Gespür, welche Bedingungen die<br />

<strong>Kunst</strong> braucht, um angemessen präsentiert<br />

zu werden. Abgesehen von <strong>der</strong> „documenta“<br />

sind dies in <strong>der</strong> Neuen Galerie Werke<br />

des Neoimpressionismus, <strong>der</strong> klassischen<br />

»In die 320 Scheiben des Glasdachs<br />

ist ein Prismensystem integriert.«<br />

Mo<strong>der</strong>ne, des Informel und <strong>der</strong> Pop-Art.<br />

Herzstücke <strong>der</strong> Dauerausstellungen sind<br />

darüber hinaus Arbeiten von Joseph Beuys<br />

und Ulrike Grossarth, die in separaten Räumen<br />

gezeigt werden.<br />

Der Architekt stand vor <strong>der</strong> Aufgabe, mit<br />

<strong>der</strong> Sanierung zum einen die Qualitäten des<br />

Bestandes erlebbar zu machen und zum an<strong>der</strong>en<br />

eine technische Mo<strong>der</strong>nisierung vorzunehmen<br />

und ein neues Raumgefühl zu<br />

schaffen. Dabei blieb die Außenhülle des<br />

Gebäudes weitgehend unverän<strong>der</strong>t, während<br />

im Inneren unter an<strong>der</strong>em die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Oberlichtsäle im ersten Obergeschoss<br />

vergrößert wurde. In diese Räume fällt nun<br />

durch eine große Glasdachkonstruktion mit<br />

darunter angeordneten Tageslichtdecken<br />

viel natürliches Licht.<br />

Prismensystem im Glas<br />

Ebenso wie eine helle Raumatmosphäre galt<br />

es jedoch auch, ein angenehmes Raumklima<br />

und optimale Lichtverhältnisse zu schaffen.<br />

<strong>Die</strong>s bedeutete, durch technische Vorkeh-<br />

rungen in dem Oberlichtsystem einerseits<br />

den solaren Wärmeeintrag zu begrenzen,<br />

an<strong>der</strong>erseits Blendeinwirkungen zu vermeiden.<br />

So sind in die Zwischenräume<br />

<strong>der</strong> 320 Wärmeschutzscheiben sogenannte<br />

Prismensysteme integriert. Obwohl sie das<br />

direkte Sonnenlicht reflektieren, lassen sie<br />

zugleich diffuses Licht einfallen und entwickeln<br />

so eine wirkungsvolle<br />

Lichtlenkung. <strong>Die</strong><br />

Sonnenschutzwirkung<br />

des Siteco-Systems beruht<br />

auf dem strahlungsrichtungsabhängigen<br />

Reflexions- und Transmissionsverhalten,<br />

das einen eindeutig definierten Sperr- und<br />

Durchlassbereich aufweist. Es wurde bei <strong>der</strong><br />

Fertigung optimal an den baulichen Gegebenheiten<br />

und <strong>der</strong> geografischen Lage des<br />

Gebäudes ausgerichtet.<br />

Thermisch ausgereift<br />

Dass <strong>der</strong> Tageslichteinfall im Rauminneren<br />

homogen gestreut wird, dafür sorgen zudem<br />

fünf jeweils über den einzelnen Oberlichtsälen<br />

auf einer Gesamtfläche von 450 m²<br />

eingezogene horizontale Glaszwischendecken<br />

und darunter als weitere Deckenebene<br />

aufgehängte, in den Räumen sichtbare<br />

Scheiben aus satiniertem <strong>Kunst</strong>stoff. Durch<br />

die Klimaverglasung <strong>der</strong> Glaszwischendecken<br />

ist zudem <strong>der</strong> Dachraum unter <strong>der</strong><br />

Oberlichtkonstruktion wärmetechnisch<br />

entkoppelt und dient als Pufferraum.<br />

Hohe Ansprüche stellte das Sanierungskonzept<br />

auch an die energetischen<br />

Qualitäten <strong>der</strong> 750 m² großen Glasdachkonstruktion,<br />

um die Energieeffizienz des<br />

Gesamtgebäudes zu verbessern. So besteht<br />

das Pfosten-Riegel-System <strong>der</strong> Konstruktion<br />

von Lamilux aus thermisch getrennten<br />

Profilen. Der Wärmedurchgangskoeffizient<br />

(Rahmen-U-Wert) beträgt daher nur<br />

1,8 W/(m²K). Zudem liegt <strong>der</strong> U g<br />

-Wert <strong>der</strong><br />

eingesetzten Son<strong>der</strong>verglasungen bei unter<br />

1,2 W/(m²K).<br />

Darüber hinaus muss die Glasdachkonstruktion<br />

aber auch sicherheitsrelevante<br />

Funktionen im Rahmen des baulichen<br />

Brandschutzes erfüllen. Hierfür integrierte<br />

<strong>der</strong> Hersteller sechs großflächige RWA-Flügel<br />

und drei aus beweglichen Glaslamellen<br />

bestehende Zu- und Abluftanlagen in die<br />

Walmbereiche des Tageslichtsystems. ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Neue Galerie<br />

D-34117 Kassel<br />

Architekt:<br />

Staab Architekten GmbH<br />

Volker Staab<br />

D-10997 Berlin<br />

Produkt:<br />

Glasdach mit Tageslichtdecke<br />

Hersteller:<br />

Lamilux<br />

Heinrich Strunz GmbH<br />

D-95105 Rehau<br />

www.lamilux.de<br />

20 dachbau magazin 10 | 2012


Der Einkaufsführer fürs Dach<br />

<strong>Die</strong>se Hersteller<br />

sind schon<br />

»drin«!<br />

www.dachbaumagazin-einkaufsfuehrer.de


Thema des Monats<br />

Kulturbauten<br />

Kupferdach<br />

Mammutprojekt<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Generalsanierung des Deutschen Museums<br />

in München mussten 4000 m² Kupferdachfläche neu<br />

gedeckt werden. Wegen <strong>der</strong> langen Bauzeit wählte <strong>der</strong><br />

Dach decker eine robuste Unterdeckbahn.<br />

Text: Dagmar Riefer | Fotos: Dörken und Deutsches Museum<br />

22 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

Das Dach des<br />

Deutschen Museums<br />

vor <strong>der</strong> Sanierung:<br />

<strong>Die</strong> Erneuerung des<br />

4000 m² großen<br />

Kupferdachs dauerte<br />

bis Herbst 2012<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

23


Thema des Monats<br />

Kulturbauten<br />

▴▴Als Vordeckung und Trennlage zwischen Dämmung und Kupferdeckung<br />

haben die Klempner eine robuste Unterdeckbahn verlegt<br />

▴▴<strong>Die</strong> Arbeitsschritte von <strong>der</strong> Dampfsperre rechts über die gedämmte<br />

Fläche in <strong>der</strong> Mitte bis zur fertigen Kupferdeckung ganz links<br />

Das Deutsche Museum in<br />

München ist eines <strong>der</strong> bekanntesten Museen<br />

Deutschlands und beherbergt die bedeutendste<br />

Techniksammlung <strong>der</strong> Welt.<br />

Was jedoch die Bausubstanz anbelangt, ist<br />

das Gebäude schon längst nicht mehr auf<br />

dem Stand <strong>der</strong> Technik: Das denkmalgeschützte<br />

Ensemble auf <strong>der</strong> Münchner Museumsinsel<br />

wurde seit seiner Eröffnung im<br />

Jahre 1925 noch nie von Grund auf saniert.<br />

Mitte 2010 jedoch begann nun die Generalsanierung<br />

– mit einem Investitionsvolumen<br />

von rund 400 Millionen Euro. <strong>Die</strong><br />

Finanzierung sichert die „Zukunftsinitiative<br />

Deutsches Museum“, in <strong>der</strong> nicht nur<br />

»Auf <strong>der</strong> 4000 m² großen Dachfläche<br />

wurden 80 t Kupferblech ersetzt.«<br />

die Sanierung <strong>der</strong> Bausubstanz vereinbart<br />

ist, son<strong>der</strong>n auch eine Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong><br />

Ausstellungen und <strong>der</strong> Depots. <strong>Die</strong> gewaltige<br />

Kraftanstrengung nach einem eigens<br />

dafür erstellten Masterplan soll das Deutsche<br />

Museum zu einer <strong>der</strong> weltweit führenden<br />

Einrichtungen für die Geschichte <strong>der</strong><br />

Naturwissenschaften und <strong>der</strong> Technik machen.<br />

Zum 100. Jubiläum im Jahre 2025 sollen<br />

sämtliche Arbeiten abgeschlossen sein.<br />

Neuer Dachaufbau<br />

Als eine <strong>der</strong> ersten Sanierungsarbeiten<br />

wurde das rund 4000 m² große Dach neu<br />

gedeckt und energetisch auf den neuesten<br />

Stand gebracht. Um den Museumsbetrieb<br />

dabei so wenig wie möglich zu beeinträchtigen,<br />

wurden die Arbeiten in einzelne Bauabschnitte<br />

aufgeteilt, die durch die Gebäudeglie<strong>der</strong>ung<br />

vorgegeben waren.<br />

<strong>Die</strong> alte, in vielen Bereichen schadhaft<br />

gewordene Kupferdeckung wurde daher<br />

vollständig demontiert, vorhandene Einbauten<br />

entfernt und ein ebener Untergrund<br />

geschaffen. <strong>Die</strong> Anschlusskonstruktionen<br />

für Dachoberlichter und an<strong>der</strong>e Durchdringungen<br />

haben die Handwerker<br />

danach wie<strong>der</strong><br />

neu aufgebaut. Über die<br />

gesamte Fläche wurde anschließend<br />

eine Luft- und<br />

Dampfsperre verlegt. Als<br />

Wärmedämmung kamen nicht brennbare<br />

Steinwolleplatten zum Einsatz, die speziell<br />

für den Einsatz unter Metalldächern entwickelt<br />

wurden. <strong>Die</strong> 160 mm dicken Platten<br />

wurden einlagig verlegt.<br />

Als Vordeckung und Trennlage zwischen<br />

Dämmung und Kupferdeckung war eine Unterdeckbahn<br />

mit <strong>hohe</strong>n Sicherheitsreserven<br />

gefragt – es war nämlich zu erwarten, dass<br />

sich die Deckungsarbeiten über eine längere<br />

Zeit hinziehen würden. Um notfalls auch als<br />

temporärer Wetterschutz zu dienen, musste<br />

die Bahn deshalb eine längere Freibewitterung<br />

schadlos überstehen können. Zudem<br />

war die Bahn auch <strong>hohe</strong>n mechanischen<br />

Belastungen durch intensives Begehen und<br />

die Arbeiten auf <strong>der</strong> Dachfläche ausgesetzt<br />

sein. <strong>Die</strong> mit den Dacharbeiten beauftragte<br />

Schlosserei und Spenglerei Strassl setzte<br />

deshalb die Vordeck- und Schalungsbahn<br />

Delta-Foxx Plus von Dörken ein.<br />

Hoch belastbar<br />

Trotz ihrer <strong>hohe</strong>n mechanischen Belastbarkeit<br />

zeichnet sich diese Bahn durch ein<br />

geringes Flächengewicht von 270 g/m² aus.<br />

Das thermisch verfestigte Spezialvlies mit<br />

einer Reißkraft von 300 N/5 cm gemäß<br />

DIN EN 12311 ist mechanisch hoch belastbar<br />

und nimmt auch eine raue Behandlung<br />

nicht übel. Das Material lässt sich leicht ausrichten,<br />

kommt aber auch auf relativ glattem<br />

Untergrund nicht ins Rutschen und bietet<br />

mit seiner strukturierten Deckbeschichtung<br />

dem Handwerker einen trittsicheren Stand.<br />

<strong>Die</strong> geringe Dicke und die <strong>hohe</strong> Flexibilität<br />

erleichtern zudem die Detailausbildung.<br />

Als beson<strong>der</strong>s vorteilhaft für diesen Einsatzfall<br />

erwies sich die Tatsache, dass die<br />

Bahn an beiden Rän<strong>der</strong>n mit einer doppelten<br />

Klebezone ausgerüstet ist. <strong>Die</strong> Verbin-<br />

24 dachbau magazin 10 | 2012


BAUTECHNIK<br />

www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴<strong>Die</strong> Luft- und Raumfahrtausstellung ist das Herzstück des Museums. Sie allein hat 1,5 Millionen Besucher pro Jahr<br />

dung erfolgt also Klebemasse in Klebemasse<br />

und haftet damit sofort, wobei sich die<br />

Klebeverbindung im Laufe <strong>der</strong> Zeit noch<br />

weiter aufbaut. Durch eine streifenartig<br />

ausgeführte Klebezone am oberen Bahnenrand<br />

entsteht zudem eine Barriere gegen<br />

hineindrückendes Wasser. <strong>Die</strong> Bahn ist damit<br />

beson<strong>der</strong>s für die Einsatzfälle geeignet,<br />

wo eine erhöhte Sicherheit in den Überlappungsbereichen<br />

gefor<strong>der</strong>t wird o<strong>der</strong> wo es<br />

auf die wasserdichte Ausführung <strong>der</strong> Fläche<br />

mit allen Naht- und Stoßverbindungen ankommt.<br />

80 Tonnen Kupferblech<br />

<strong>Die</strong> Neudeckung erfolgte mit 600 mm breiten<br />

Kupferscharen in Stehfalzdeckung, die<br />

in durchgehenden Längen ohne Querstöße<br />

von den Traufen bis zu den Firsten reichen.<br />

<strong>Die</strong> Schare wurden mit Einzelhaften durch<br />

die Trennlage hindurch in den in <strong>der</strong> Dämmung<br />

eingelegten Leisten befestigt. In <strong>der</strong><br />

gleichen Weise sind auch die Kuppeln des<br />

Hauptturms und <strong>der</strong> Sternwarte gedeckt<br />

worden. Insgesamt wurden bis zur Fertigstellung<br />

im Herbst 2012 rund 80 Tonnen<br />

Kupferblech auf dem Dach verlegt. ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Deutsches Museum | D-80538 München<br />

Klempnerarbeiten:<br />

Konrad Strassl GmbH | D-94424 Arnstorf<br />

Produkt:<br />

Schalungsbahn Delta-Foxx Plus<br />

Hersteller:<br />

Dörken GmbH & Co. KG<br />

58313 Herdecke | www.doerken.de<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

25


Thema des Monats<br />

Kulturbauten<br />

Der Westturm des<br />

Schlosses präsentiert<br />

sich nach dem<br />

Abschluss <strong>der</strong> Dachsanierung<br />

wie<strong>der</strong><br />

in seiner vollen Pracht<br />

26 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

Bleidach<br />

Dreidimensional arbeiten<br />

Bei <strong>der</strong> Restaurierung des Westturms <strong>der</strong> Universität<br />

Bonn kleideten die Klempner nicht nur das Dach,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Sockeldecke, die Plattform und die<br />

Gesimse mit einer neuen Bleideckung ein.<br />

Text: Thomas Koch | Fotos: Universität Bonn, Ingenieurbüro Koopmann und Prange Dächer<br />

»Am Westturm mussten 150 m²<br />

Walzbleischare verlegt werden.«<br />

Monatelang mussten sich<br />

die Bonner Studenten an Gerüsten vorbeizwängen,<br />

um in die Hörsäle zu gelangen:<br />

Fast ein Jahr lang war <strong>der</strong> Westturm <strong>der</strong><br />

Bonner Universität komplett eingerüstet.<br />

Während unter den Dächern <strong>der</strong> Studienbetrieb<br />

weiterging, wurde darüber gehämmert,<br />

genagelt und gebohrt.<br />

Das einstige Residenzschloss <strong>der</strong> Kurfürsten<br />

mit seinen vier turmähnlichen Eckbauten<br />

ist heute das Hauptgebäude <strong>der</strong> Universität<br />

Bonn. <strong>Die</strong> Anfang des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

erbaute barocke Schlossanlage zählt zu den<br />

prachtvollsten Bauwerken Bonns und ist<br />

weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.<br />

Das in ockergelb und grau gehaltene Gebäude<br />

wurde im Zweiten Weltkrieg zwar<br />

weitgehend zerstört, war aber schon 1951<br />

wie<strong>der</strong> aufgebaut. Seither wird das Hauptgebäude<br />

von verschiedenen Einrichtungen<br />

<strong>der</strong> Universität genutzt.<br />

In den letzten Jahren zeigten sich jedoch<br />

Schäden an den vier Ecktürmen: Auf den<br />

Dachflächen und an den Anschlüssen hatten<br />

sich Löcher und undichte Stellen gebildet.<br />

Dadurch konnte nicht nur Regen in<br />

die Dachkonstruktion eindringen, son<strong>der</strong>n<br />

auch ganze Taubenkolonien, die mit ihren<br />

Ausscheidungen die Dachkonstruktion<br />

massiv beschädigten.<br />

▴▴Imposant: <strong>Die</strong> barocke Schlossanlage ist heute das Hauptgebäude <strong>der</strong> Universität Bonn<br />

Zuerst <strong>der</strong> Westturm<br />

Im Frühjahr 2011 kamen die Verantwortlichen<br />

nach wie<strong>der</strong>holten Bauwerksprüfungen<br />

zu dem Schluss, dass eine Sanierung <strong>der</strong><br />

Türme unumgänglich war. Sie entschieden<br />

sich, zuerst den Westturm zu sanieren, da<br />

hier das Schadensbild beson<strong>der</strong>s ausgeprägt<br />

war. Aus Gründen <strong>der</strong><br />

Denkmalpflege, aber auch aus<br />

funktional-ästhetischen Gesichtspunkten<br />

war Walzblei<br />

einer <strong>der</strong> vorherrschenden<br />

Werkstoffe bei <strong>der</strong> Sanierung.<br />

Neben Turmhaube, Sockeldecke und Plattform<br />

<strong>der</strong> Laterne wurden auch zahlreiche<br />

Gesimse mit Walzblei bekleidet. Nachdem<br />

die Arbeiten am Dach des Westturms nun<br />

beendet sind, soll 2013 nach dem gleichen<br />

Muster auch <strong>der</strong> Südturm saniert werden.<br />

Schnellkurs zum Walzblei-Profi<br />

Großflächige Bleibekleidungen zählen nicht<br />

zum Standardrepertoire aller Planer. Auch<br />

für das beauftragte Ingenieurbüro Koopmann<br />

stellte die Turmsanierung eine neue<br />

Dimension in <strong>der</strong> Anwendung von Walzblei<br />

dar. Insgesamt musste hier eine Fläche von<br />

rund 150 m² mit zahlreichen unterschiedlichen<br />

Anschlüssen eingekleidet werden.<br />

„Ich habe mein Wissen über den Werkstoff<br />

Walzblei deshalb gezielt ergänzt“, berichtet<br />

Thomas Weiler vom Ingenieurbüro Koopmann.<br />

Gemeinsam mit dem Bauherrn, dem<br />

Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, war<br />

das Ingenieurbüro für Planung und Bauleitung<br />

verantwortlich. Vor Baubeginn stimmte<br />

das Ingenieurbüro alle Detailpläne noch<br />

einmal mit dem ausführenden <strong>Dachdecker</strong>betrieb<br />

Prange Dächer aus Brilon ab. »»<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

27


Thema des Monats<br />

Kulturbauten<br />

▴▴Kompliziert: Falzarbeiten an <strong>der</strong> Turmhaube<br />

▴▴Im Detail: die Grate an <strong>der</strong> Turmhaube<br />

▴▴Gelötet: Einfassung <strong>der</strong> Runddachfenster<br />

Statik und Logistik<br />

<strong>Die</strong> beengten Platzverhältnisse in <strong>der</strong> Bonner<br />

Innenstadt in Kombination mit einer<br />

Sanierung bei laufendem Uni-Betrieb stellten<br />

eine große logistische Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

dar. Der Westturm grenzt zudem unmittelbar<br />

an den Bonner City-Ring – zwischen<br />

Turm und Fahrbahn sind lediglich 50 cm<br />

Abstand. Der Westturm ist nur von <strong>der</strong><br />

Straßenseite zugänglich, da die übrigen Sei-<br />

<strong>Die</strong> Laterne des Westturms<br />

ten des Turms durch weitere Gebäudeflügel<br />

mit geringeren Firsthöhen in das Schlosskarree<br />

integriert sind. In einem angrenzenden<br />

Innenhof konnten die Gerüstbauer<br />

jedoch einen Treppenturm und einen Bauaufzug<br />

platzieren, die beide mit frei spannenden<br />

Verbindungsstegen an das Baugerüst<br />

angeschlossen wurden. Somit war die<br />

Hofzufahrt frei und auch <strong>der</strong> Rettungsweg<br />

für Hörsäle und Büros gewährleistet.<br />

Aus statischen Gründen durften auf den<br />

Dachflächen <strong>der</strong> angrenzenden Gebäude<br />

keine Lasten abgesetzt werden. Deshalb<br />

musste das Gerüst frei tragen und durfte<br />

nur am Turmgebäude befestigt werden. <strong>Die</strong><br />

Gerüststatik machte zusätzliche lastverteilende<br />

Konstruktionen und Verankerungen<br />

an <strong>der</strong> Stahlbetonplattform <strong>der</strong> Turmlaterne<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Dadurch war es nötig, den<br />

Bauablauf zwischen den einzelnen Gewerken<br />

neu abzustimmen. <strong>Die</strong> Arbeiten an <strong>der</strong><br />

Turmlaterne und dem Turmdach erfolgten<br />

dabei in verschiedenen Etappen.<br />

Holzbauarbeiten<br />

Zunächst erledigten die Handwerker die<br />

umfangreichen Abbrucharbeiten: An<br />

Turmdach und -laterne wurden die alten<br />

Schiefer- und Bleideckungen samt Schalung<br />

komplett entfernt. Zudem mussten<br />

die <strong>Dachdecker</strong> auch Teile des Dachstuhls,<br />

die morsche Sichtschalung und die Holzgesimse<br />

<strong>der</strong> Turmlaterne ersetzen. Gelän<strong>der</strong><br />

und Bekrönung <strong>der</strong> Turmlaterne wurden<br />

ebenfalls demontiert und in <strong>der</strong> Werkstatt<br />

saniert.<br />

Bleiarbeiten in luftiger Höhe<br />

<strong>Die</strong> Bleiarbeiten erledigten die Handwerker<br />

in mehreren Etappen, wobei sie zunächst<br />

die Turmhaube neu bekleideten: <strong>Die</strong> Haube<br />

hat einen achteckigen Grundriss und ihre<br />

Dachfläche ist dreidimensional gekrümmt.<br />

Entsprechend anspruchsvoll war die handwerkliche<br />

Ausführung: <strong>Die</strong> in <strong>der</strong> Werkstatt<br />

vorgekanteten Bleischare mussten zunächst<br />

an den Schalungsrücken angepasst werden,<br />

bevor sie mit Kupferhaften befestigt werden<br />

konnten. <strong>Die</strong> Verbindungen <strong>der</strong> Schare haben<br />

die Klempner wie in <strong>der</strong> ursprünglichen<br />

Deckung als Hohlwulste ausgeführt.<br />

<strong>Die</strong> Materialdicken richteten sich nach<br />

den Verarbeitungsregeln: Aufgrund des<br />

<strong>hohe</strong>n Windsogs in 50 m Höhe wurde an<br />

den Rän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Turmhaube 3 bis 3,5 mm<br />

dickes Blei eingesetzt. In <strong>der</strong> Flächenmitte<br />

kam – wie an allen an<strong>der</strong>en Flächen des<br />

Turms – 2,5 mm dickes Blei zum Einsatz.<br />

<strong>Die</strong> Ausführung <strong>der</strong> Grate mit 3 mm dickem<br />

Blei war für die Handwerker beson<strong>der</strong>s<br />

knifflig: „Wir mussten mehr Kraft als<br />

sonst aufbringen, um das dickere Material<br />

zu bearbeiten“, erklärt Vorarbeiter Udo<br />

Schmidt. Mit <strong>der</strong> richtigen Schlag- und Falztechnik<br />

gelang es den Klempnern aber, die<br />

bis zu drei ineinan<strong>der</strong>laufenden Hohlwulste<br />

formschön zu verfalzen. Bauleiter Weiler<br />

ist vom Ergebnis begeistert: „<strong>Die</strong> Falze<br />

laufen gleichmäßig und mit dem typischen<br />

handwerklichen Schlag an <strong>der</strong> Turmlaterne<br />

herunter.“ Am Traufabschluss wurden<br />

die Bleischare in ein gekantetes verzinntes<br />

Edelstahlprofil mit Tropfkante eingehängt.<br />

28 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Unter <strong>der</strong> Bleibekleidung <strong>der</strong> Sockeldecke verlegten die <strong>Dachdecker</strong> ein regensicheres Unterdach als zweite Entwässerungsebene<br />

Rundfenster und Gesimse<br />

Beson<strong>der</strong>s sorgfältig mussten die Handwerker<br />

bei <strong>der</strong> Einfassung und Abdichtung<br />

<strong>der</strong> vier runden Holzfenster vorgehen: Da<br />

das Gerüst nach Abschluss <strong>der</strong> Arbeiten an<br />

Turmhaube und Sockeldecke zurückgebaut<br />

werden sollte, können die Fenster anschließend<br />

nicht mehr von außen überprüft und<br />

gewartet werden. <strong>Die</strong> Fenster zählen zu den<br />

wenigen Stellen an <strong>der</strong> Turmhaube, an denen<br />

das Blei gelötet wurde. Es erfor<strong>der</strong>te<br />

viel Fingerspitzengefühl, die Schare in die<br />

runden Falze einzupassen: Zunächst frästen<br />

die Handwerker in den Fensterrahmen eine<br />

Nut ein. Dann trieben sie das Blei gerade<br />

in die Rundung, sodass es circa 1 cm über<br />

die Nut hinausstand. Anschließend trieben<br />

die Klempner das Blei mit einem Holzkeil in<br />

die Nut. Zum Abschluss wurde das Blei mit<br />

einem 1K-Polyurethan-Dichtstoff verfugt.<br />

Parallel zur Bleideckung <strong>der</strong> Turmhaube<br />

sanierten die Handwerker auch die mehrteiligen,<br />

rundgebogenen Gesimse unterhalb<br />

<strong>der</strong> Haube. Um die Gesimse künftig besser<br />

vor Verwitterung zu schützen, wurden sie<br />

in Abstimmung mit <strong>der</strong> Denkmalbehörde<br />

ebenfalls mit Blei abgedeckt.<br />

Absolut regensicher<br />

In einem weiteren Bauabschnitt deckten<br />

die Handwerker die Decke des Turmsockels<br />

mit einer Bleibekleidung. <strong>Die</strong> zeltdachförmige<br />

Sockeldecke war zuvor mit<br />

Bitumenschweißbahnen abgedichtet. Mit<br />

sieben Prozent unterschreitet die Neigung<br />

<strong>der</strong> Fläche allerdings die Regeldachneigung<br />

für Metalldeckungen. Deshalb verlegten die<br />

Handwerker unter <strong>der</strong> Bleideckung ein wasserdichtes<br />

Unterdach als zweite Entwässerungsebene.<br />

<strong>Die</strong> einzelnen Schare wurden<br />

– wie bei <strong>der</strong> Turmhaube – ebenfalls<br />

mit Hohlwulsten verbunden. Weiterhin<br />

integrierten die Handwerker in die Bleidecke<br />

eine Luke, die den Zugang zum Turm,<br />

etwa zu Wartungszwecken, ermöglicht. Aus<br />

Gewichtsgründen wurde die Luke nicht mit<br />

Blei, son<strong>der</strong>n mit verzinntem Edelstahl gedeckt.<br />

Im Anschluss konnte das Gerüst um<br />

die Turmlaterne abgebaut werden.<br />

Im letzten Arbeitsschritt versahen die<br />

Handwerker auch die Plattform <strong>der</strong> Turmlaterne<br />

mit einer Walzbleideckung. Auch<br />

hier waren zuvor Bitumenschweißbahnen<br />

eingesetzt worden. Wie bei <strong>der</strong> Sockeldecke<br />

wurde aufgrund <strong>der</strong> geringen Neigung<br />

zunächst eine zusätzliche Entwässerungsebene<br />

verlegt und die Bleischare anschließend<br />

mit Hohlwülsten verbunden.<br />

Beson<strong>der</strong>s aufwendig war hier allerdings die<br />

Ummantelung <strong>der</strong> 36 Gelän<strong>der</strong>stützen: <strong>Die</strong><br />

Klempner schnitten die Verkleidungsbleche<br />

rundherum circa 1,5 cm größer aus, damit<br />

sich das Blei <strong>der</strong> Länge und Breite nach ausdehnen<br />

kann. Mit einem 10 cm <strong>hohe</strong>n und<br />

8 cm breiten Flansch wurden die Bleche<br />

dann auf die Deckfläche aufgelötet.<br />

Gleichmäßige Patina<br />

Alle Bleiflächen wurden nach Abschluss<br />

<strong>der</strong> Deckarbeiten mit Patinieröl behandelt.<br />

So kann sich eine gleichmäßige Patina<br />

ausbilden, sodass Ablaufspuren vermieden<br />

werden. Insgesamt setzten die Klempner<br />

am Westturm rund 10 t Walzblei ein. „<strong>Die</strong><br />

Sanierung des Westturms dient als Muster<br />

für die an<strong>der</strong>en drei Ecktürme“, so Bauleiter<br />

Weiler – als nächste Etappe steht bereits<br />

2013 die Sanierung des Südturms an. ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Rheinische Friedrich-Wilhelms-<br />

Universität Bonn | D-53113 Bonn<br />

Bauherr:<br />

Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW,<br />

Nie<strong>der</strong>lassung Köln | D-50668 Köln<br />

Planung:<br />

Ingenieurbüro Koopmann<br />

D-50969 Köln<br />

Holzbau- und Klempnerarbeiten:<br />

Prange GmbH | D-59929 Brilon<br />

www.prangedaecher.de<br />

Produkte:<br />

Saturnblei in 2,5, 3 und 3,5 mm Dicke,<br />

Patinieröl<br />

Hersteller:<br />

Gütegemeinschaft Saturnblei e.V.<br />

D-47747 Krefeld | www.saturnblei.de<br />

Unter www.dachbaumagazin.de finden<br />

Sie im E-Paper an dieser Stelle einen<br />

Link zum Interview mit dem Bauleiter<br />

Thomas Weiler.<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

29


Thema des Monats<br />

Kulturbauten<br />

Solardach<br />

Grünes Museum<br />

Im Rahmen einer Mo<strong>der</strong>nisierung erhielten die Oberlichter<br />

des Museums für Antike Schifffahrt in Mainz 1100 m²<br />

semitransparente Solarmodule. So wird das Museum mit<br />

Strom versorgt und gleichzeitig optimal belichtet.<br />

Text: Günter Unterholzner | Fotos: Schott<br />

Römerschiffe ahoi: Nach<br />

eineinhalbjähriger Mo<strong>der</strong>nisierung ist das<br />

Museum für Antike Schifffahrt wie<strong>der</strong> für<br />

Besucher geöffnet. Bei <strong>der</strong> umfangreichen<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung des zum Römisch-Germanischen<br />

Zentralmuseum (RGZM) gehörenden<br />

Domizils mit seinen römischen Militärschiffen<br />

aus dem 3. und 4. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

wurde mit PV-Modulen von Schott neben<br />

solaren Energiegewinnen auch eine optimale<br />

Belichtung <strong>der</strong> Innenräume erreicht.<br />

Licht und Strom<br />

Ein bedeuten<strong>der</strong> Teil <strong>der</strong> umfangreichen<br />

Arbeiten des in Deutschland einzigartigen<br />

Museums für antike Schifffahrt war die Ausstattung<br />

des Gebäudes mit mo<strong>der</strong>ner Solartechnik.<br />

<strong>Die</strong>se ersetzte das alte Dach aus<br />

Sonnenschutzglas, das bei Sonnenschein<br />

nicht nur die Besucher blendete, son<strong>der</strong>n<br />

die Halle auch übermäßig aufheizte und zudem<br />

das organische Material <strong>der</strong> Exponate<br />

gefährdete. <strong>Die</strong> Lösung fanden die Planer<br />

mit dem Einbau spezieller Solarmodule von<br />

Schott: Als Generalunternehmer lieferte <strong>der</strong><br />

Technologiekonzern rund 1100 m² semitransparente<br />

Dünnschichtmodule mit zehnprozentiger<br />

Transparenz. Insgesamt wurden<br />

740 Module, davon 630 mit aktiver Fläche,<br />

als Oberlichtverglasung in die vorhandene<br />

Stahlkonstruktion eingebaut.<br />

▴▴Auf dem Dach des Museums verlegten die Handwerker 740 PV-Module. <strong>Die</strong> Anlage leistet 35 kWp<br />

Spannende Möglichkeiten<br />

<strong>Die</strong> halbdurchsichtigen Module erfüllen<br />

gleich mehrere Funktionen – sowohl in<br />

technischer als auch ästhetischer Hinsicht:<br />

30 dachbau magazin 10 | 2012


Brandschutz<br />

für Dachabläufe<br />

www.dachbaumagazin.de<br />

◂◂<strong>Die</strong> lichtdurchlässigen<br />

PV-Module<br />

sorgen in den<br />

Innenräumen für eine<br />

gute Belichtung<br />

Sie filtern 90 Prozent des Sonnenlichts und<br />

damit einen Großteil <strong>der</strong> entstehenden<br />

Wärme. Das schützt die Exponate, macht<br />

die Ausstellung attraktiver für Besucher<br />

und schafft angenehme Arbeitsbedingungen<br />

für die Mitarbeiter. Da sich <strong>der</strong> Innenraum<br />

heute kaum noch aufheizt, kann auf<br />

eine zusätzliche Klimatisierung verzichtet<br />

werden. <strong>Die</strong> Verschattung schützt nun die<br />

Exponate und erlaubt auch attraktive Inszenierungen<br />

mit künstlichem Licht. Weiterer<br />

Vorteil: Der <strong>hohe</strong> Dämmwert <strong>der</strong> Scheiben<br />

und die Erzeugung von Solarstrom machen<br />

das Dach energetisch doppelt effizient.<br />

Strom zur Selbstversorgung<br />

<strong>Die</strong> Photovoltaikanlage hat eine Gesamtleistung<br />

von rund 35 kWp und finanziert sich<br />

durch Einspeisung des Stroms quasi selbst.<br />

Zugleich erzeugt sie jährlich so viel Energie,<br />

wie das Museumsgebäude verbraucht. „<strong>Die</strong><br />

Errichtung dieses hochmo<strong>der</strong>nen, gebäudeintegrierten<br />

Solardachs ist damit ein wichtiger<br />

Schritt in Richtung „grünes“ Museum“,<br />

erklärte Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Vorstandes <strong>der</strong> Schott AG, anlässlich<br />

<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>eröffnung des Museums.<br />

„Damit leistet das Römisch-Germanische<br />

Zentralmuseum einen substanziellen Beitrag<br />

zum Klimaschutz.“<br />

Guter Durchblick<br />

Um den verän<strong>der</strong>ten Ansprüchen <strong>der</strong> Besucher<br />

hinsichtlich Ausstellungsästhetik und<br />

-didaktik auf <strong>hohe</strong>m Niveau gerecht zu werden,<br />

wurde zudem <strong>der</strong> Präsentationsbereich<br />

neu gestaltet. Dabei galt es, die historischen<br />

Highlights in den Vitrinen bestmöglich zu<br />

inszenieren. <strong>Die</strong>s gelang mit speziell entspiegeltem<br />

Glas von Schott, das aufgrund<br />

seiner geringen Restreflexion von nur einem<br />

Prozent selbst bei extremen Helligkeitsunterschieden<br />

vor und hinter <strong>der</strong> Scheibe eine<br />

klare Durchsicht ermöglicht.<br />

Eine weitere Herausfor<strong>der</strong>ung bedeutete<br />

die Ausleuchtung <strong>der</strong> Schaukästen <strong>der</strong> Objekte:<br />

Für fast jedes <strong>der</strong> Objekte kreierten die<br />

Licht-Spezialisten des Unternehmens individuelle<br />

Beleuchtungslösungen und nutzten<br />

für die aufmerksamkeitsstarke Inszenierung<br />

energieeffiziente LEDs in Kombination mit<br />

langlebigen faseroptischen Bauteilen. Insgesamt<br />

setzte man über 1200 Lichtpunkte,<br />

verlegte 400 m Faseroptik-Kabel und installierte<br />

13 Lichtquellen. ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Museum für Antike Schifffahrt<br />

D-55116 Mainz<br />

Produkte:<br />

740 Asi Thru PV-Module,<br />

entspiegeltes Amiran-Glas,<br />

Beleuchtungstechnik<br />

Hersteller:<br />

Schott AG<br />

D-55122 Mainz<br />

www.schott.com<br />

NEU!<br />

Brandschutz-Systeme<br />

für Dachabläufe im<br />

Stahltrapezdach<br />

Neu für Dachflächen über 2500 m 2 : Geprüfte<br />

Brandschutz-Systeme für Dachabläufe in Stahltrapezdächern.<br />

Wichtig für Ihre Planung: Unsere Brandschutzelemente<br />

sind sowohl für die Dachabläufe in<br />

Freispiegelentwässerungen, die Druckstromentwässerung<br />

SuperDrain ® und die Notentwässerungssysteme<br />

geeignet. Damit’s gut abläuft!<br />

Dachablauf 62 PVC +<br />

Brandschutzelement 8<br />

Notablauf SuperDrain ® +<br />

Brandschutzelement 8<br />

Mehr über unsere Brandschutz-Systeme für<br />

Dachabläufe erfahren Sie unter 0800-DALLMER<br />

(3255637) o<strong>der</strong> auf www.dallmer.de<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

Damit’s gut abläuft!<br />

31


Management<br />

Materialkunde<br />

Gut beraten<br />

Nur die wenigsten Bauherren kennen die spezifischen<br />

Unterschiede von Dachziegeln und Dachsteinen.<br />

Hier kann sich <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong> mit einer fundierten<br />

Beratung als kompetenter Partner profilieren.<br />

Text: Horst Pavel | Fotos: Braas<br />

32 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

Das Dach ist durch seine exponierte<br />

Lage eines <strong>der</strong> am stärksten beanspruchten<br />

Bauteile eines Hauses und soll seine<br />

schützende Funktion natürlich möglichst<br />

lange behalten. Dabei muss <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />

seinen Bauherren zur Funktionssicherheit<br />

beraten; aber auch Themen wie historische<br />

Bezüge, optische Gestaltungsmöglichkeiten<br />

sowie Informationen zu Umweltaspekten<br />

und <strong>der</strong> Nachhaltigkeit gehören zu den Beratungsleistungen<br />

des Fachmanns. Für das<br />

Beratungsgespräch braucht <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong><br />

deshalb nicht nur Informationen über die<br />

Wünsche seiner Kunden, son<strong>der</strong>n vor allem<br />

auch fundierte Materialkenntnisse.<br />

▴▴<strong>Die</strong> Software FotoPlus ist beson<strong>der</strong>s für das Beratungsgespräch im Vorfeld <strong>der</strong> Deckarbeiten sinnvoll<br />

Visualisierung als Beratung<br />

Um Bauherren schon vorab einen Blick auf<br />

das neue Dach bei <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung o<strong>der</strong><br />

einem Neubau zu geben, ist mo<strong>der</strong>ne Software<br />

hilfreich. So lassen sich beispielsweise<br />

mit <strong>der</strong> Software „FotoPlus“ die Dächer fotografierter<br />

Objekte schnell und einfach neu<br />

gestalten. Für den <strong>Dachdecker</strong> bietet dieses<br />

Instrument eine wirksame Hilfestellung: er<br />

kann Kompetenz zeigen und zusammen mit<br />

dem Angebot verschiedene Varianten des<br />

zukünftigen Daches fotorealistisch präsentieren.<br />

Mit einem Vergleich realitätsnaher<br />

Abbildungen für das Dachpfannen-Modell<br />

und die Farbe kann er dabei auch die Materialunterschiede<br />

anschaulich erläutern.<br />

Zweimal lange Lebensdauer<br />

Für beide Produktlinien aus heutiger Produktion<br />

gilt, dass sie eine <strong>hohe</strong> Nutzungsdauer<br />

haben und somit auch eine <strong>hohe</strong><br />

Funktionssicherheit nachweisen können. So<br />

kann als Zeithorizont eine Nutzungsdauer<br />

für Dachsteine und Dachziegel von etwa 80<br />

bis 120 Jahren angenommen werden. Aber<br />

es gibt natürlich auch Unterschiede.<br />

Der Dachziegel<br />

Wer sich für Dachziegel entscheidet, hat<br />

einen Baustoff mit langer Tradition vor<br />

Augen. Aus Ton geformt, wird <strong>der</strong> Dach-<br />

PERFEKT GESCHÜTZT<br />

Wir lassen Sie nicht im Regen stehen.<br />

Sita Flachdachentwässerung – verlässlich, einfach & sicher. Und<br />

immer da, wenn sie gebraucht wird! Das stellt Sita millionenfach<br />

unter Beweis. Mit <strong>hohe</strong>r Leistung, ausgeklügelter Funk tion, bester<br />

Material- und Ferti gungs qualität – sowie allen Garantien.<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

33<br />

www.sita-bauelemente.de


Management<br />

▴▴Der Dachstein Tegalit Titan vereint eine klare Formensprache mit einem geometrischen Deckbild<br />

»Der Dachstein ist die ideale Wahl für<br />

alle, die Wert auf Sicherheit legen.«<br />

ziegel bei rund 1000 °C im Ofen gebrannt.<br />

<strong>Die</strong> natürliche Anmutung des Dachziegels<br />

wird aber auch durch hochwertige Oberflächen<br />

und schöne Farben erzielt. Eine große<br />

Auswahl von individuellen Formen und<br />

Formaten sorgt dafür, dass sich für nahezu<br />

jeden persönlichen Geschmack das richtige<br />

Modell findet.<br />

So liegt es nahe, dass Dachziegel in ihren<br />

unterschiedlichen Ausführungen –<br />

zum Beispiel als Biberschwanzziegel mit<br />

unterschiedlichen Oberflächenstrukturen,<br />

Schnittkanten und Farben – auch häufig für<br />

die Neudeckung denkmalgeschützter Häuser<br />

verwendet werden. Mit individuellen<br />

Fertigungstechniken können stranggezogene<br />

Biberschwanzziegel ein Relief in <strong>der</strong><br />

Handstrichoptik erhalten – mit aufgerauter<br />

o<strong>der</strong> mit glatter Oberfläche. Durch diese Eigenschaften<br />

sind solche Bibervarianten sehr<br />

gut für die Deckung denkmalgeschützter<br />

Gebäude, insbeson<strong>der</strong>e historischer Sakralbauten,<br />

geeignet.<br />

Für große Dachflächen gibt es entsprechende<br />

Flachdachziegel. Sie verbinden eine<br />

<strong>hohe</strong> Regensicherheit mit geringer Regeldachneigung<br />

und großer Wirtschaftlichkeit.<br />

<strong>Die</strong>se Dachziegel eignen sich aufgrund ihrer<br />

Größe vor allem für große Dachflächen<br />

von Mehrfamilienhäusern o<strong>der</strong> Büro- und<br />

Verwaltungsgebäuden.<br />

Der Dachstein<br />

Dachsteine sind seit über 170 Jahren bei uns<br />

verbreitet. Zuerst von Hand gefertigt, haben<br />

sich die beson<strong>der</strong>en Materialqualitäten wie<br />

Frostbeständigkeit, Härte, Lagesicherheit,<br />

Maßhaltigkeit und <strong>hohe</strong> Bruchfestigkeit<br />

vor allem in <strong>der</strong> maschinellen Produktion<br />

herausgestellt. Untersuchungen an alten<br />

Dachsteinen zeigen außerdem, dass die<br />

Bruchfestigkeit mit zunehmendem Alter<br />

immer höher wird. Dachsteine sind deshalb<br />

die ideale Wahl für Bauherren, die beson<strong>der</strong>en<br />

Wert auf Sicherheit legen. Nicht<br />

ohne Grund kann <strong>der</strong> Bauherr von einer<br />

Materialgarantie von 30 Jahren sowie einer<br />

entsprechend langen Zusatzgarantie<br />

auf Frostbeständigkeit<br />

profitieren.<br />

So war die Frankfurter<br />

Pfanne <strong>der</strong> erste Markenbaustoff<br />

nach dem<br />

Krieg, <strong>der</strong> diese lange Garantie auch unter<br />

extremsten Witterungsbedingungen mit<br />

Schnee, Hagel, Regen und Eis unter Beweis<br />

stellen konnte.<br />

Nachgewiesen wurde aber auch <strong>der</strong> bessere<br />

Schallschutz von Dachsteinen: Umfangreiche<br />

Prüfungen am renommierten ift<br />

Schallschutzinstitut ergaben hier deutliche<br />

Vorteile von Dachsteinen gegenüber Dachziegeln<br />

von rund 3 Dezibel und in den Spitzen<br />

sogar bis zu 7 Dezibel, was einer Halbierung<br />

des Schalldrucks entspricht.<br />

Als Baustoff mit beson<strong>der</strong>er Nachhaltigkeit<br />

haben Dachsteine zudem eine gute<br />

Ökobilanz. Ihre Härte erhalten sie nämlich<br />

nicht durch einen energieintensiven<br />

Brennvorgang, son<strong>der</strong>n durch Trocknung<br />

bei rund 60 °C. So hat das Öko-Institut<br />

Freiburg in einem ökobilanziellen Vergleich<br />

festgestellt, dass Dachsteine aus Beton<br />

gegenüber Dachziegeln aus Ton bei fast<br />

allen Wirkungskategorien deutlich besser<br />

abschneiden. Dachsteine gelten als sehr robust,<br />

stabil und durch ihre Wirtschaftlichkeit<br />

als zuverlässige, langlebige Lösung, die<br />

die Kosten für ein Dach im Rahmen hält.<br />

Eine Vielzahl von Profilierungen und<br />

Farben ermöglichen gelungene Dachlösungen<br />

für das einfache Einfamilienhaus, die<br />

mo<strong>der</strong>ne Villa o<strong>der</strong> die designorientierte<br />

mo<strong>der</strong>ne Architektur.<br />

Oberflächen mit Potenzial<br />

Bei <strong>der</strong> Erfindung des Dachsteins vor über<br />

170 Jahren war sein Potenzial noch nicht<br />

abzusehen. Dachsteine gelten nicht nur als<br />

äußerst beständiger Baustoff, son<strong>der</strong>n können,<br />

mit unterschiedlichen Oberflächen<br />

ausgestattet, auch umweltaktive Leistungen<br />

erbringen. <strong>Die</strong>se beson<strong>der</strong>en Qualitäten<br />

sind nur mit <strong>der</strong> Dachstein-Technologie<br />

möglich. So weist beispielsweise die<br />

Protegon-Technologie eine deutlich glatte-<br />

34 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

▾▾Das Öko-Institut Freiburg hat festgestellt, dass Dachsteine gegenüber<br />

Dachziegeln bei fast allen Wirkungskategorien besser abschneiden (im Bild<br />

die Treibhausgasemissionen)<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

Distribution<br />

Verpackung<br />

Produktion<br />

Rohstoffbereitstellung<br />

2000<br />

1500<br />

▴▴Für den Einsatz in <strong>der</strong> Denkmalpflege können alte Dachziegelformen in<br />

<strong>der</strong> Braas Manufaktur nachgefertigt werden<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

Dachziegel<br />

Dachsteine<br />

re Oberfläche auf. In die Oberfläche können<br />

auch Infrarotlicht-reflektierende Pigmente<br />

eingearbeitet werden und so bis zu<br />

300 Prozent mehr Wärmereflexion leisten.<br />

Abhängig vom Dachaufbau kann somit das<br />

Aufheizen des Dachraums ebenso reduziert<br />

werden wie die Belastung des Mikroklimas.<br />

Weiterhin kann die Oberfläche auch mit<br />

photokatalytischem Titandioxid ausgestattet<br />

werden. So werden schädliche Stickoxide<br />

in ungefährliche Nitrate umgewandelt. Neben<br />

dieser luftreinigenden Wirkung sorgt<br />

diese Oberfläche mit ihrer selbstreinigenden<br />

Wirkung auch für saubere Dächer: In<br />

Verbindung mit <strong>der</strong> UV-resistenten und<br />

sehr schnell trocknenden, mineralischen<br />

Oberfläche haben Algen, Flechten und<br />

Moose kaum noch Wachstumsgrundlagen.<br />

Gezielt beraten<br />

Bei <strong>der</strong> Beratung muss <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong> die<br />

Bedürfnisse und Wünsche des Bauherren<br />

kennen. Jedes Material hat seine Beson<strong>der</strong>heiten,<br />

die bei einer neutralen Beratung<br />

erläutert werden sollten. So kann <strong>der</strong> Fachmann<br />

stets kompetent auftreten und seinen<br />

Kunden zielgerichtet und souverän zufriedenstellen.<br />

■<br />

„Mit VMZINC ® als Komplettanbieter lief's einfach himmlisch.“<br />

MZINC ®<br />

Andreas Wadenpohl, Spenglermeister,<br />

auf dem Dach <strong>der</strong> St. Martin Kirche in Langenfeld bei Düsseldorf<br />

Andreas Wadenpohl findet das QUARTZ-ZINC ® -Dach <strong>der</strong><br />

St. Martin Kirche einfach spitze. Schließlich wurde es von<br />

ihm und seinen Mitarbeitern fachmännisch installiert. Wir<br />

von VMZINC ® haben ihn dabei mit unserer 150-jährigen<br />

Erfahrung und bestem vorbewittertem Titanzink unterstützt.<br />

Zum Beispiel mit VMZINC ® PLUS. Dessen patentierter<br />

unterseitiger Korrosionsschutz macht es zur einzigartigen<br />

Lösung für belüftete und unbelüftete Dächer. Und dank<br />

PIGMENTO ® können diese sogar rot, blau o<strong>der</strong> grün sein –<br />

eine Farbauswahl, die es bei vorbewittertem Zink nur bei<br />

uns gibt. Kein Wun<strong>der</strong>, dass wir immer mehr Fachbetrieben<br />

zu Spitzenleistungen verhelfen dürfen.<br />

Umicore Bausysteme GmbH<br />

Gladbecker Str. 413 | 45326 Essen<br />

Tel.: 0201 836 06 0 | Fax: 0201 836 06 60<br />

info@vmzinc.de<br />

www.vmzinc.de<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

35


Management<br />

Sallenbuscher – Fotolia.com<br />

▴▴Günstiges Angebot: Existenzgrün<strong>der</strong> müssen bei <strong>der</strong> Rechtsform <strong>der</strong> »Unternehmergesellschaft« lediglich 1 Euro Stammkapital einzahlen<br />

Recht<br />

Für den schmalen<br />

Geldbeutel<br />

Existenzgrün<strong>der</strong> können für ihren Betrieb die<br />

Rechtsform »Unternehmergesellschaft«<br />

wählen. <strong>Die</strong>s ist eine Son<strong>der</strong>form <strong>der</strong> GmbH<br />

und erfor<strong>der</strong>t nur 1 Euro Stammkapital.<br />

Text: Katja Rheude<br />

Seit 2008 können Existenzgrün<strong>der</strong><br />

als Rechtsform die „Unternehmergesellschaft“<br />

o<strong>der</strong> kurz UG wählen.<br />

<strong>Die</strong> UG muss zwingend den Zusatz „haftungsbeschränkt“<br />

im Namen und Schriftverkehr<br />

führen. Als „kleine Schwester“ <strong>der</strong><br />

herkömmlichen GmbH kann sie mit einem<br />

Stammkapital von nur einem Euro gegründet<br />

werden. Sie stellt damit eine Alternative<br />

zur Limited nach englischem Recht dar. <strong>Die</strong><br />

UG ist eine juristische Person. Sie muss Körperschafts-<br />

und Gewerbesteuer bezahlen<br />

und ihre Jahresabschlüsse veröffentlichen.<br />

Alljährlich muss sie 25 Prozent ihres Jahresüberschusses<br />

in eine Rücklage einstellen –<br />

und zwar solange, bis zusammen mit dem<br />

Stammkapital <strong>der</strong> Betrag von 25 000 Euro<br />

36 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

erreicht ist. Dann können die Gesellschafter<br />

eine Kapitalerhöhung beschließen und<br />

die UG kann zu einer „normalen“ GmbH<br />

werden. <strong>Die</strong> UG ist eine Son<strong>der</strong>form <strong>der</strong><br />

GmbH. Sie kann in einem vereinfachten<br />

Verfahren gegründet werden. Dabei muss<br />

ein vom Gesetzgeber vorgegebenes Musterprotokoll<br />

für die Gründung verwendet<br />

werden, das auch als vereinfachter und<br />

standardisierter Gesellschaftsvertrag dient.<br />

Eine Gründung nach dem Musterprotokoll<br />

erlaubt jedoch höchstens drei Gesellschafter<br />

und einen Geschäftsführer. <strong>Die</strong> D.A.S.<br />

Rechtsschutzversicherung stellt im Folgenden<br />

drei aktuelle Urteile zum Thema „Unternehmergesellschaft“<br />

vor.<br />

Fall 1: Aussagekraft des<br />

Firmennamens<br />

Eine Grün<strong>der</strong>in hatte durch einen Notar ihre<br />

Unternehmergesellschaft zur Eintragung ins<br />

Handelsregister anmelden lassen. Das Registergericht<br />

gab ihr jedoch den Antrag zurück<br />

– mit <strong>der</strong> „Hausaufgabe“, diverse Mängel<br />

zu beseitigen. Einer davon war, dass die<br />

von ihr gewählte Firma des Unternehmens,<br />

also die Bezeichnung, unter <strong>der</strong> dieses im<br />

Geschäftsverkehr auftritt, keine Unterscheidung<br />

von an<strong>der</strong>en Unternehmen gestatte.<br />

Auch nach Än<strong>der</strong>ung des Firmennamens<br />

verweigerte das Gericht die Eintragung. Das<br />

Kammergericht Berlin führte dazu aus, dass<br />

ein unterscheidungskräftiger Firmenname<br />

nicht nur aus Gattungsbezeichnungen für<br />

Waren- o<strong>der</strong> <strong>Die</strong>nstleistungen bestehen<br />

dürfe, da diese Bezeichnung dann auf jedes<br />

Unternehmen <strong>der</strong> Branche zutreffen könne.<br />

Hier seien nur allgemeine Bezeichnungen<br />

für Tätigkeiten benutzt worden, die viele<br />

Firmen ausübten. Außerdem könne die<br />

Firma vor <strong>der</strong> Eintragung ins Handelsregister<br />

nur durch Än<strong>der</strong>ung des notariellen Gesellschaftsvertrages<br />

neu formuliert werden.<br />

Zusätzlich sei auch <strong>der</strong> im Gesellschaftsvertrag<br />

genannte Geschäftsgegenstand unklar:<br />

Unter einem „Handel mit Architektur“<br />

könne sich niemand etwas vorstellen (Kammergericht<br />

Berlin, Urteil vom 28.02.2012,<br />

Az. 25 W 88/11).<br />

Fall 2: Sacheinlageverbot<br />

mit Ausnahmen<br />

Nach dem GmbH-Gesetz ist bei <strong>der</strong> Gründung<br />

einer UG die Verwendung von Sacheinlagen<br />

zur Aufbringung des Stammkapitals<br />

nicht zulässig. <strong>Die</strong>s gilt jedoch nicht<br />

für alle Fälle einer Kapitalaufstockung.<br />

Der Bundesgerichtshof hatte einen Fall<br />

zu entscheiden, in dem eine UG im Handelsregister<br />

mit einem Stammkapital von<br />

500 Euro eingetragen war. Der Alleingesellschafter<br />

wollte das Stammkapital nun um<br />

24 500 Euro erhöhen. <strong>Die</strong>s sollte durch eine<br />

Sacheinlage geschehen. Als solche wollte er<br />

seinen Anteil an einer an<strong>der</strong>en Gesellschaft<br />

verwenden. Das Registergericht<br />

lehnte die<br />

Eintragung <strong>der</strong> Kapitalerhöhung<br />

ab – eine<br />

Sacheinlage könne erst<br />

dann eingebracht werden,<br />

wenn das Stammkapital bereits zuvor<br />

die Höhe des Mindeststammkapitals einer<br />

GmbH (25 000 Euro) erreicht habe. Der<br />

Bundesgerichtshof (BGH) war an<strong>der</strong>er Ansicht:<br />

Auch eine Kapitalerhöhung, mit <strong>der</strong>en<br />

Hilfe das Stammkapital auf 25 000 Euro<br />

angehoben werde, könne über eine Sacheinlage<br />

erfolgen. Für geringere Kapitalerhöhungen<br />

gelte dies allerdings nicht. <strong>Die</strong><br />

Begründung des BGH ist einleuchtend: Der<br />

Übergang einer UG in eine GmbH dürfe<br />

nicht schwieriger sein als die Neugründung<br />

einer GmbH, bei <strong>der</strong> Sacheinlagen möglich<br />

seien (Bundesgerichtshof, Beschluss vom<br />

19.04.2011, Az. II ZB 25/10).<br />

»<strong>Die</strong> UG muss 25 Prozent des Überschusses<br />

in eine Rücklage einstellen.«<br />

Fall 3: Vertretungsregel<br />

im Musterprotokoll<br />

Ein Existenzgrün<strong>der</strong> wollte eine Unternehmergesellschaft<br />

im vereinfachten Verfahren<br />

gründen. Dazu wollte er das im GmbH-Gesetz<br />

vorgesehene Musterprotokoll verwenden.<br />

Er än<strong>der</strong>te dieses jedoch ab – ihm gefiel<br />

die Regelung zur Geschäftsführungs- und<br />

Vertretungsbefugnis nicht. Das Registergericht<br />

verweigerte auch hier die Eintragung.<br />

Das Oberlandesgericht Düsseldorf bestätigte,<br />

dass das Musterprotokoll im vereinfachten<br />

Gründungsverfahren zwingend<br />

angewendet werden muss. Jegliche Än<strong>der</strong>ung<br />

o<strong>der</strong> Ergänzung des Musterprotokolls<br />

bedeute, dass das vereinfachte Verfahren<br />

nicht mehr angewendet werden könne. Es<br />

seien daher die Formalien einer ganz normalen<br />

GmbH-Gründung einzuhalten, die<br />

die Gesellschaft hier jedoch gerade nicht beachten<br />

wolle. Das Gericht betonte, dass das<br />

vereinfachte Verfahren für UG und GmbH<br />

zur Anwendung kommen könne – obwohl<br />

es in <strong>der</strong> Praxis meist für die Gründung<br />

einer UG genutzt werde (Oberlandesgericht<br />

Düsseldorf, Urteil vom 12.07.2011,<br />

Az. I-3 Wx 75/11). ■<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

37


Dachmarkt<br />

Bautenschutz<br />

unter Solaranlagen<br />

Regupol ®<br />

Regupol ®<br />

resist solar<br />

schützt die Dachabdichtung<br />

vor Beschädigungen<br />

durch<br />

Solaranlagen, sorgt<br />

für sicheren Stand <strong>der</strong><br />

Aufbauten, verhin<strong>der</strong>t<br />

Weichmacherwan<strong>der</strong>ung.<br />

AEG<br />

Akkus mit Dreifachschutz<br />

Bei Bedarf flammhemmend und selbstklebend ausgerüstet.<br />

Besitzt ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis.<br />

BSW GmbH Tel. 02751 803 122,<br />

k.jung@berleburger.de, www.berleburger.com<br />

Hier könnte Ihre<br />

Anzeige stehen!<br />

Telefon: +49 82 33.23-71 35<br />

Fax: +49 82 33.23-71 11<br />

E-Mail: Daniela.Bolleininger@weka.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Lithium-Ionen-Akkus haben sich in den letzten Jahren als<br />

Kraftquelle bei Elektrowerkzeugen etabliert. Das gilt auch für<br />

die neue Akku-Generation „Pro Lithium Ion“ von AEG Powertools,<br />

mit denen die 12-, 14- und 18-Volt-Werkzeuge <strong>der</strong> Marke<br />

ausgestattet sind. Ein intelligenter Dreifachschutz gegen Überlastung,<br />

Überhitzung und Tiefenentladung sorgt laut Hersteller bei<br />

den neuen Pro-Akkus für eine Verlängerung <strong>der</strong> Lebensdauer.<br />

Beson<strong>der</strong>s praxisorientiert wurde <strong>der</strong> Überlastschutz realisiert:<br />

Das Gerät muss nicht erst im Ladegerät „entsichert“ werden,<br />

son<strong>der</strong>n ist nach <strong>der</strong> automatischen Abschaltung sofort wie<strong>der</strong><br />

startbereit. Selbstreinigende und verdeckte Kontakte sorgen für<br />

eine optimale Verbindung und verhin<strong>der</strong>n Funktionsstörungen<br />

durch Verschmutzung. Das stabile, gummiummantelte Akkugehäuse<br />

schützt vor Beschädigungen und dient als Standfläche.<br />

Techtronic Industries Central Europe GmbH | D-40724 Hilden<br />

Telefon 0 21 03/96 01 57 | www.aeg-powertools.de<br />

38 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

Mehrere Baustellen an einem Tag?<br />

BeA<br />

Schrauber drehen Leistung hoch<br />

Durch ein neues Gerätedesign wiegen die Akku-Magazinschrauber<br />

SC55/4000 und SC55/1600 von BeA inklusive<br />

18V/3 Ah-Lithium-Ionen-Akku laut Herstellerangaben jeweils<br />

nur 2,3 kg. Beide Geräte erlauben mit ihrem automatischen Vorschub<br />

von 50 Schrauben pro Magazingurt saubere und schnelle<br />

Serienverschraubungen. Der SC55/4000 ist mit 4000 Umdrehungen<br />

pro Minute unter an<strong>der</strong>em für die Montage von Trockenbauplatten<br />

bestens geeignet. Dank ausdauern<strong>der</strong> Lithium-Ionen-<br />

Akkus dreht er mit einer Akkuladung bis zu 1000 Schrauben ein.<br />

Der SC55/1600 bietet bei 1600 Umdrehungen pro Minute und<br />

kraftvollem Drehmoment die richtige Leistung für Verbindungen<br />

mit <strong>hohe</strong>m Schraubwi<strong>der</strong>stand. Bei Holz-Holz-Verbindungen<br />

versenkt er mit einer Akkuladung bis zu 600 Schrauben.<br />

Joh. Friedrich Behrens AG | D-22926 Ahrensburg<br />

Telefon 0 41 02/78-0 | www.bea-group.com<br />

Mit dem<br />

kein Problem!<br />

Der starke Schnelleinsatzkran für<br />

<strong>Dachdecker</strong>- und Zimmereibetriebe<br />

Max. Mobilität mit 80 km/h Transportgeschwindigkeit<br />

Transport mit 7,5-t-LKW, Führerschein Klasse 3<br />

Schneller, leichter Aufbau in 15 Minuten durch<br />

nur einen Mann<br />

Max. Hubhöhe 24 Meter (bei 17°)<br />

1800 kg Tragkraft bei 10,5 m Ausladung<br />

500 kg Tragkraft bei 24 m Ausladung<br />

Kräne GmbH & Co. KG<br />

Postfach 248<br />

D-86839 Türkheim<br />

Tel. 0 82 45 / 10 71 · Fax 10 75<br />

info@firmengruppe-frick.de<br />

www.frick-kranbau.de<br />

Mafell<br />

Flexible Fräse<br />

<strong>Die</strong> Multifräse MF 26 cc von Mafell ist die effiziente Alternative<br />

zu Oberfräse und Kreissäge bei <strong>der</strong> mobilen Nut- und<br />

Fasenerstellung und Formatbearbeitung. Sie überzeugt durch die<br />

ergonomische Handhabung, eine praktische Schutzhaube zum<br />

Aufklappen beim Werkzeugwechsel und den 1400 Watt starken<br />

Motor. Weiterhin ist die Multifräse <strong>der</strong> Problemlöser bei Ausklinkungen,<br />

Längsnuten, Quernuten für Stellbretter o<strong>der</strong> einer<br />

V-Nut-Fräsung. Selbst Schnitte in Holz- und Schichtstoffplatten<br />

können laut Herstellerangabe bis zu einer Tiefe von 26 mm ausgeführt<br />

werden. <strong>Die</strong> Maschine ist deutlich handlicher und mit<br />

<strong>der</strong> Parallel- und Untergreif-Anschlagführung auch präziser als<br />

die häufig für diese Anwendung verwendete Handkreissäge o<strong>der</strong><br />

Oberfräse.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Mafell AG | D-78727 Oberndorf<br />

Telefon 0 74 23/8 12-0 | www.mafell.de<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

39


Dachmarkt<br />

<br />

<br />

Preis je kWp, zzgl. MwSt. Infos unter:<br />

www.hnsolar.de T: 08705-938 608-0<br />

OKTOBERFEST<br />

„BAYRISCHE WOCHEN“<br />

bei<br />

NORDBLECHE!<br />

<br />

<br />

<br />

NUR VOM 22.09. - 07.10.<br />

www.nordbleche.de<br />

Tel: 0 54 94 - 10 08 · Fax: 0 54 94 - 10 09<br />

Alles durchDACHt!<br />

Dachhauben und Dachdurchführungen<br />

für Lüftungs-und Medienleitungen.<br />

Schulte & Todt Systemtechnik GmbH & Co. KG<br />

T.: 0 29 32 – 6 39 43 www.schulte-todt.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Dachleitern<br />

bis ca. 5 m<br />

For<strong>der</strong>n Sie vom<br />

Hersteller Prospekt an:<br />

Th. Hübner e.K.<br />

Kinzigheimer Weg 112<br />

63450 Hanau<br />

Tel. 0 61 81 / 93 41 23<br />

Fax 0 61 81 / 93 41 25<br />

Hier könnte<br />

Ihre<br />

Anzeige<br />

stehen!<br />

Tel.: +49 82 33.23-71 35<br />

Fax: +49 82 33.23-71 11<br />

E-Mail:<br />

Daniela.Bolleininger@weka.de<br />

Stanley<br />

Werkzeug dabei und Hände frei<br />

Werkzeugrucksäcke bewahren alle benötigten Werkzeuge<br />

sowie Zubehör sicher und griffbereit auf. Und: man<br />

hat sie immer am Mann und deshalb beide Hände frei. Der<br />

Werkzeugrucksack FatMax 79-215 von Stanley verfügt über ein<br />

geräumiges Hauptfach und viele weitere Aufbewahrungsmöglichkeiten:<br />

In den leicht zugänglichen Netzfächern vorne und<br />

an <strong>der</strong> Seite können Kleinteile verstaut werden, die man schnell<br />

griffbereit haben muss. Das Hauptfach ist durch einen Innenteiler<br />

mit zahlreichen Taschen unterteilt, <strong>der</strong> bei Bedarf herausgenommen<br />

werden kann. Ein Extrafach im Inneren bewahrt<br />

Elektrowerkzeuge o<strong>der</strong> Laptop sicher auf. Der Rucksack ist aus<br />

strapazierfähigem Nylon mit Cordura-Gewebe gefertigt.<br />

Stanley | D-42369 Wuppertal<br />

Telefon 02 02/6 98 19-117<br />

www.stanleyworks.de<br />

Marcrist<br />

Multitalent für die Dachsanierung<br />

<strong>Die</strong> Trennscheibe VC750 von Marcrist kommt überall dort zum<br />

Einsatz, wo die Kettensäge versagt: Ob Holz mit Nägeln o<strong>der</strong><br />

Dachpappe – ganz gleich was sich dem <strong>Dachdecker</strong> in den Weg stellt,<br />

es lässt sich mit einem Schnitt ohne Werkzeugwechsel schneiden. Erhältlich<br />

ist die Trennscheibe in den gängigen Durchmessern 125, 230, 300<br />

und 350 mm. Härteste Wolfram-Carbid-Cluster garantieren laut Hersteller eine<br />

lange Lebensdauer und eine <strong>hohe</strong> Schneidgeschwindigkeit.<br />

Marcrist Diamantwerkzeuge GmbH | D-79761 Waldshut-Tiengen<br />

Telefon 0 77 41/9 66 72-0 | www.marcrist.de<br />

Remko<br />

Trockene Luft für die Baustelle<br />

Bei witterungsbedingten Feuchteproblemen auf <strong>der</strong> Baustelle<br />

schaffen Luftentfeuchter schnell Abhilfe. Hier sind<br />

Leistungsstärke und Robustheit gefragt, denn Wind, Wetter<br />

und ein eng gestrickter Terminplan können eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

sein. Da ist es von Vorteil, dank eines mobilen Luftentfeuchters<br />

schnell und flexibel handeln zu können. Klima- und<br />

Wärmespezialist Remko bietet fünf solcher Geräte <strong>der</strong> Serie<br />

ETF an: <strong>Die</strong> Steuerung erfolgt vollautomatisch, da die Modelle<br />

über ein eingebautes Hygrostat verfügen. <strong>Die</strong> maximalen<br />

Entfeuchtungsleistungen liegen zwischen 30 und 55 l pro Tag.<br />

<strong>Die</strong> Modelle ETF 400 und 450 eignen sich aufgrund ihres pulverbeschichteten<br />

Gehäuses aus Stahlblech sowie <strong>der</strong> großen<br />

Laufrollen beson<strong>der</strong>s gut für den Einsatz auf <strong>der</strong> Baustelle.<br />

Remko GmbH & Co. KG | D-32791 Lage<br />

Telefon 0 52 32/6 06-0 | www.remko.de<br />

40 dachbau magazin 10 | 2012


Anzeige<br />

Schönes Solardach<br />

mit TÜV-Siegel<br />

PRODUKT<br />

DES MONATS<br />

Das Photovoltaik-Indach-System Premium<br />

bietet Wirtschaftlichkeit und Sicherheit.<br />

Braas hat sein Solarangebot um ein intelligentes<br />

Photovoltaik-System erweitert:<br />

Das PV-Indach-System Premium wurde<br />

speziell für die Dachsteinmodelle Frankfurter<br />

Pfanne und Tegalit entwickelt. Seine<br />

Module werden anstelle <strong>der</strong> Dachpfannen<br />

in die Deckung integriert und fügen sich<br />

nahtlos ins Dach ein.<br />

Einfach montiert, sicher befestigt<br />

<strong>Die</strong> einzelnen Module des Indach-Systems<br />

entsprechen einer Deckbreite von je sechs<br />

Pfannen. Sie werden im Gegensatz zu Aufdach-Anlagen<br />

nicht auf dem Dach montiert,<br />

son<strong>der</strong>n ersetzen die Deckung. <strong>Die</strong>se Integration<br />

bringt ein Plus an Sicherheit: <strong>Die</strong> Module<br />

halten selbst schweren Stürmen problemlos<br />

stand, da sie kaum Angriffsfläche<br />

für Windbelastungen bieten. Eine spezielle<br />

Unterkonstruktion sorgt bei <strong>der</strong> Montage<br />

<strong>der</strong> Module zudem für eine <strong>hohe</strong> Regensicherheit.<br />

<strong>Die</strong> Regen- und Windsicherheit ist<br />

durch zahlreiche Tests im unternehmenseigenen<br />

Windkanal von Braas belegt. Spezielle<br />

Lüftungsschlitze an den Unterseiten <strong>der</strong><br />

Module stellen außerdem eine gute Hinterlüftung<br />

sicher und garantieren <strong>hohe</strong> Stromerträge<br />

– so wird ein Leistungsverlust <strong>der</strong><br />

Photovoltaikanlage durch zu starke Erwärmung<br />

<strong>der</strong> Module verhin<strong>der</strong>t.<br />

TÜV-zertifiziert<br />

<strong>Die</strong> Module des PV-Indach-Systems Premium<br />

sind nicht nur ästhetisch, son<strong>der</strong>n auch<br />

wirtschaftlich und sicher. Braas hat für das<br />

PV-System daher kürzlich das deutschlandweit<br />

erste offizielle TÜV-Zertifikat „Building<br />

Integrated Photovoltaik“ (BIPV) erhalten.<br />

Im Marktsegment <strong>der</strong> gebäudeintegrierten<br />

PV-Systeme ist das TÜV-Siegel eine wertvolle<br />

Entscheidungshilfe. Im Detail wurden<br />

<strong>der</strong> mechanische Wi<strong>der</strong>stand, die Modul-<br />

Stabilität sowie die Feuersicherheit und die<br />

Sicherheit bei <strong>der</strong> Verarbeitung des Moduls<br />

getestet. Grundlage des TÜV-Prüfkriterienkatalogs<br />

waren unter an<strong>der</strong>em die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> EU-Verordnung 305/2001, die<br />

im Juli 2013 in Kraft treten wird. ■<br />

Produktprofil<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

■■<br />

ästhetisches Photovoltaik-System<br />

geprüfte Regensicherheit<br />

gute Hinterlüftung für <strong>hohe</strong> Erträge<br />

geringe Angriffsfläche für den Wind<br />

TÜV-zertifiziert<br />

Hersteller<br />

Monier Braas GmbH<br />

D-61440 Oberursel<br />

www.braas.de<br />

zur Abstimmung<br />

Alle Kandidaten finden Sie unter<br />

www.dachbaumagazin.de<br />

Heft<br />

11 | 2012<br />

Unsere Leser entscheiden: 8 Top-Produkte auf<br />

dem Weg zum »Produkt des Jahres 2012«<br />

In je<strong>der</strong> Ausgabe präsentiert dachbaumagazin<br />

zusammen mit namhaften Herstellern das<br />

»Produkt des Monats«. Ob Innovation, Detailverbesserung<br />

o<strong>der</strong> bewährte Zuverlässigkeit – jedes<br />

Produkt des Monats kandidiert bei <strong>der</strong> Wahl zum<br />

»Produkt des Jahres«. Ab November 2012 können<br />

Sie auf unserer Internetseite für Ihren Favoriten<br />

stimmen und attraktive Preise gewinnen.<br />

Alle Produkte des Monats finden Sie im Überblick<br />

bei www.dachbaumagazin.de<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

41


Technik im Detail<br />

▴▴Gelungenes Detail: Vollkeramische Lösung am Ortgang für eine schöne und sichere Verbindung zwischen Flächen- und Ortgangziegeln<br />

Steildach<br />

Bis ins letzte Detail<br />

Früher nur Witterungsschutz, ist das Dach inzwischen ein<br />

kompliziertes Gesamtsystem, das neben <strong>der</strong> Fläche<br />

aus vielen Details besteht, die sauber ausgeführt werden<br />

müssen – vom Durchgangsziegel bis zum Dachfenster.<br />

Text: Rainer Balkenhol | Fotos: Creaton<br />

42 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Firstabschlussziegel: Das vollkeramische Firstsystem verbindet in diesem<br />

Detail Schönheit und Qualität<br />

▴▴Sichere Lösung bei Dachdurchdringungen: keramische Durchgangsziegel<br />

in Verbindung mit einer passenden EPDM-Manschette<br />

<strong>Die</strong> ursprüngliche Aufgabe eines<br />

Daches ist es, das Gebäude vor Witterungseinflüssen<br />

zu schützen. Doch Dächer<br />

von heute erfüllen viel mehr als das: sie<br />

sind nicht nur regensicher, son<strong>der</strong>n lassen<br />

auch die Entlüftung und Belichtung über<br />

Dachflächenfenster zu, tragen Blitzableiter,<br />

Schneefanggitter und Antennen, dienen als<br />

Basis für die Stromerzeugung und setzen<br />

dem Gebäude nicht zuletzt auch optisch die<br />

„Krone“ auf. Mit diesen zusätzlichen Aufgaben<br />

des Daches wuchsen in den vergangenen<br />

Jahren natürlich auch die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an den <strong>Dachdecker</strong> – vor allem bei<br />

<strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong> ständig zunehmenden<br />

Zahl an Dachdetails. Denn die fachgerechte<br />

Detailausbildung entscheidet letztendlich<br />

über die Funktionsfähigkeit des komplexen<br />

Gesamtsystems Dach.<br />

Vollkeramischer Dachabschluss<br />

Firstziegel passen in Farbe und Form ohnehin<br />

zur Dachfläche. Keramische Lösungen<br />

für Anfang und Ende eines Firstes sowie<br />

die Übergänge von einem Grat zum<br />

nächsten sind jedoch schon mehr als nur<br />

Standard: Funktionsanfang- und -endscheiben<br />

sorgen hier für einen schönen vollkeramischen<br />

Firstabschluss. Walmkappen<br />

für die Zusammenführung von First- und<br />

Walmgraten unterschiedlicher Neigung<br />

sichern ebenfalls eine materialhomogene<br />

keramische Systemlösung ohne umständliche<br />

Blecharbeiten. Dem gleichen Ziel dienen<br />

Ortgangziegel mit linken o<strong>der</strong> rechten<br />

Ortganglappen. Eine Son<strong>der</strong>form des Abschlussziegels<br />

sind hingegen die Pultziegel.<br />

Sie alle bieten im Sinne <strong>der</strong> Regeneintragssicherheit<br />

die sauberste Lösung und ersparen<br />

zudem konstruktiv aufwendigere Ausführungen<br />

mit Dachrandkonstruktionen<br />

aus Holz o<strong>der</strong> Blech.<br />

Speziell bei <strong>der</strong> Dachsanierung, wo oft<br />

kein Rastermaß passt und <strong>der</strong> Verschiebebereich<br />

bei Standard-Flächenziegeln<br />

beschränkt ist, bieten<br />

Doppelwulstziegel o<strong>der</strong><br />

Längshalbe die Möglichkeit<br />

zu sauberen Abschlüssen<br />

und Übergängen. Und<br />

zwar ohne Ziegelbruch,<br />

Schmutz o<strong>der</strong> unsaubere Kanten, wie sie<br />

beim individuellen Zuschnitt auf <strong>der</strong> Baustelle<br />

mit <strong>der</strong> Flex o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ziegelzange unvermeidlich<br />

sind.<br />

Auch bei an<strong>der</strong>en handwerklich anspruchsvollen<br />

Aufgaben wie Kegeldächern<br />

o<strong>der</strong> Gauben bietet Dachziegelhersteller<br />

Creaton mit Son<strong>der</strong>anfertigungen vollkeramische<br />

Lösungen. So gibt es beispielsweise<br />

bei Biberschwanzziegeln Son<strong>der</strong>formen wie<br />

beson<strong>der</strong>s schmale Turmbiber o<strong>der</strong> solche,<br />

die auch in <strong>der</strong> Längs- o<strong>der</strong> Querachse konkave<br />

und konvexe Wölbungen aufweisen.<br />

Luftdichte Hülle mit Lüftung<br />

Auch sogenannte Funktionsziegel für verschiedene<br />

Aufgaben in <strong>der</strong> Fläche sind Teil<br />

eines funktionierenden Dachs. Zum Beispiel<br />

Lüfterziegel und Firstanschluss-Lüfterziegel,<br />

die gemäß ZVDH-Regelwerk für die<br />

bauphysikalisch sinnvolle Hinterlüftung <strong>der</strong><br />

obersten Witterungsschutzebene sorgen.<br />

Durch den keramischen Spoiler am Kopf<br />

des Firstanschluss-Lüfterziegels entstehen<br />

Verwirbelungen, die die Luft auf beiden Seiten<br />

des Firstes aus dem Unterdach herausziehen<br />

(siehe Zeichnung auf Seite 44). Der<br />

»<strong>Die</strong> Details entscheiden über die<br />

Funktion des Gesamtsystems Dach.«<br />

Firstziegel sitzt durch den so entstehenden<br />

Unterdruck gleichzeitig fest auf dem oberen<br />

Dachabschluss. Da Tondachziegel Feuchtigkeit<br />

aufnehmen können, wird über die Hinterlüftung<br />

zudem <strong>der</strong> ständige Abtransport<br />

dieser Feuchtigkeit gesichert.<br />

<strong>Die</strong> Hinterlüftung wird bei Firstanschluss-Lüfterziegeln<br />

durch Zu- und Abluftöffnungen<br />

erreicht, <strong>der</strong>en Lüftungsquerschnitte<br />

sich an <strong>der</strong> DIN 4108 orientieren.<br />

In <strong>der</strong> Dachfläche wird die Hinterlüftung<br />

hingegen durch die Konterlattung gewährleistet.<br />

Dabei sind Sparrenlängen bis zu<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

43


Technik im Detail<br />

23 m kein Problem. Der positive Nebeneffekt:<br />

Auch die Lebensdauer <strong>der</strong> Unterdachkonstruktion<br />

wird auf diese Weise erhöht.<br />

»Jede Durchdringung unterbricht die<br />

Deckung und den Unterdachaufbau.«<br />

Ohne Schwachstellen<br />

Zu den Funktionsziegeln gehören weiterhin<br />

die Durchgangsziegel für die verschiedenen<br />

Dachdurchdringungen wie<br />

Dunstabzugsrohre, Antennendurchführungen,<br />

Solaranlagenanschlüsse o<strong>der</strong> auch<br />

Thermen-Abgasrohrdurchführungen. Jede<br />

Dachdurchdringung unterbricht allerdings<br />

den keramischen Regenschutz und die Unterdachkonstruktion<br />

– sowohl die Regeneintragssicherheit<br />

als auch die Luftdichtigkeit<br />

sind hier stets gefährdet. Neben einer<br />

präzisen handwerklichen Ausführung bedarf<br />

es deshalb mo<strong>der</strong>ner Problemlöser in<br />

Form von passenden Systemen, wie die beiden<br />

folgenden Beispiele von Durchgangsziegel-<br />

und Adapter-Sets zeigen:<br />

Durchgangsziegel-Set<br />

Neben Durchgangsziegeln in den passenden<br />

Farben und Oberflächen hat Creaton auch<br />

die dazu passende EPDM-Unterdachmanschette<br />

in zwei Ausführungen im Sortiment.<br />

Für Antennen- und Solar-Durchgangsziegel<br />

▾▾Verwirbelungen<br />

am Spoiler des<br />

Lüfterziegels erzeugen<br />

Unterdruck,<br />

<strong>der</strong> die Unterseite<br />

<strong>der</strong> Deckung<br />

zuverlässig entlüftet<br />

eignet sich die kleine Unterdachmanschette.<br />

<strong>Die</strong> große Unterdachmanschette ist für<br />

Gasthermenabgasrohre mit einem Durchmesser<br />

von 110 und 125 mm konzipiert.<br />

Beide Manschetten werden mit einem integrierten<br />

Butyl-Klebeband direkt auf die Unterdeckbahn<br />

rautenförmig aufgeklebt. <strong>Die</strong><br />

Klebestelle muss dabei trocken, sauber, entstaubt,<br />

entölt und frei von Tensiden sein. Da<br />

die Manschette nicht für eine mechanisch<br />

belastete Verbindung verwendet werden<br />

sollte, muss <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong> sie so verkleben,<br />

dass sich keine Zugkraft in <strong>der</strong> Manschette<br />

bildet. Nach dem<br />

Aufkleben wird die Manschette<br />

fest angedrückt<br />

und sitzt dann ohne<br />

kompliziertes Nachdichten<br />

sofort optimal.<br />

<strong>Die</strong>ses Durchgangsziegel-Set erlaubt eine<br />

schöne optische Integration in die Dachfläche<br />

und bietet weiterhin einen sicheren Anschluss<br />

entsprechend den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

des ZVDH-Regelwerks.<br />

Adapter-Set<br />

Das ZVDH-Regelwerk hat auch die erhöhten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> EnEV 2009 aufgenommen,<br />

die im Interesse ökonomischer<br />

und ökologischer Nachhaltigkeit eine luftdichte<br />

Gebäudehülle for<strong>der</strong>t. Gerade flache<br />

Dachneigungen erfor<strong>der</strong>n einen wasserdichten<br />

Anschluss etwa von Unterdeck- und<br />

Unterdachbahnen an das durchdringende<br />

Zubehörteil. Ebenso wie an <strong>der</strong> Außenseite<br />

müssen Durchdringungen auch von innen<br />

luftdicht an die Dampfsperre angeschlossenen<br />

werden, um Wärmebrücken in <strong>der</strong><br />

Dämmschicht zu vermeiden.<br />

Das ist jedoch leichter gesagt als getan:<br />

Jede Durchdringung des Dachschichtenpakets<br />

stellt für den <strong>Dachdecker</strong> neben <strong>der</strong><br />

zeitintensiven Abdichtungsarbeit auch ein<br />

erhöhtes Leckagerisiko dar. Ein spezielles<br />

Adapter-Set hilft bei <strong>der</strong> Lösung dieses<br />

Problems: Das praxisgerechte Zubehörsystem<br />

erspart dem Handwerker viel Zeit und<br />

bietet trotz weniger Montagehandgriffe ein<br />

<strong>hohe</strong>s Maß an Ausführungssicherheit (siehe<br />

Bil<strong>der</strong> auf Seite 45). Der Anschluss an<br />

das Unterdach erfolgt über einen festen Anschlussflansch.<br />

Je nach Dämmschichtdicke<br />

deckt <strong>der</strong> Adapter Dachaufbauhöhen zwischen<br />

9 und 33 cm ab – ein verschiebbarer<br />

Anschlussflansch mit einer PE-Folie zum<br />

Anschluss an die Dampfsperrbahn ermöglicht<br />

diese Flexibilität. An<strong>der</strong>s als früher<br />

muss <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong> hier nun nicht mehr<br />

in mühsamer Kleinarbeit ein rundes Rohr<br />

abkleben. Stattdessen lassen sich die Folienanschlüsse<br />

durch gerade Klebestreifen<br />

wie den Nahtklebestreifen NKS herstellen,<br />

was wesentlich einfacher, sicherer und vor<br />

allem schneller ist. Unterhalb <strong>der</strong> Dampfsperre<br />

lässt sich <strong>der</strong> Adapter problemlos<br />

an handelsübliche HT-Rohre o<strong>der</strong> flexible<br />

Schläuche anschließen.<br />

Sicher auf Schritt und Tritt<br />

Der <strong>Dachdecker</strong> ist <strong>der</strong> Letzte, <strong>der</strong> auf dem<br />

Dach Gerüstgelän<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Fangnetze benötigt<br />

– er installiert für alle Nachfolgegewerke<br />

die nötigen Sicherheitssysteme. Hier<br />

allerdings stößt die Keramik an ihre Grenzen<br />

– dafür kommt ein an<strong>der</strong>er hochwertiger<br />

Werkstoff zum Einsatz: Aluminium.<br />

Während früher von <strong>der</strong> Dachausstiegsluke<br />

aus einzelne Ziegel abgedeckt werden<br />

mussten, um an <strong>der</strong> Lattung Sicherheitshaken<br />

für die Leitern zu montieren, ist diese<br />

umständliche und zeitaufwendige Arbeit<br />

heute überflüssig. Für die Begehung des<br />

Dachs zu Wartungszwecken gibt es sogenannte<br />

Steigtrittsysteme (Einzeltritt, Kurzo<strong>der</strong><br />

Langrost sowie Dachleitern), die sich<br />

durch sichere, rutschfeste Standflächen auszeichnen<br />

und sich in <strong>der</strong> jeweiligen Ziegelfarbe<br />

optisch dem Dach anpassen.<br />

Basis für den sicheren Stand sind Aluminium-Grundelemente<br />

im jeweiligen<br />

Ziegelformat. Das Grundelement im Pfannenformat<br />

wird anstelle eines Flächen-<br />

44 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

◂◂Eine konventionelle<br />

Abdichtung mit<br />

Klebeband ist meist<br />

we<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

funktionell noch beson<strong>der</strong>s<br />

dicht<br />

▸▸Eine fachgerecht<br />

ausgeführte<br />

Abdichtung mit einem<br />

Adapter, die<br />

Zeit und Geld spart<br />

ziegels eingesetzt und mit <strong>der</strong> Dachlatte<br />

verschraubt. Bei Biberschwanzziegeln<br />

(Doppeldeckung) werden die Elemente auf<br />

<strong>der</strong> Traglatte und über eine Verbindungslasche<br />

an <strong>der</strong> darüber liegenden Dachlatte angeschraubt.<br />

<strong>Die</strong> Lackierung aller Elemente<br />

ermöglicht ein ästhetisches Gesamtbild des<br />

Dachs bei voller Funktionalität.<br />

Für Schnee und Sonne<br />

Das Gleiche gilt für die Grundelemente, die<br />

insbeson<strong>der</strong>e in schneereichen Regionen<br />

die unerlässlichen Schneefangsysteme wie<br />

Schneefanggitter, Rundholzhalter o<strong>der</strong> auch<br />

massive Gebirgsschneefangstützen tragen.<br />

Sie schützen zuverlässig vor unerwünschten<br />

und gefährlichen Dachlawinen.<br />

In sonnenreichen Regionen sind hingegen<br />

viele Dächer mit Photovoltaikanlagen<br />

ausgerüstet. Ein System-Solarhalter-Set,<br />

bestehend aus einem Flächenlüfterziegel<br />

und einem Edelstahl-Solarhalter, schützt<br />

die keramische Dachfläche dabei sicher vor<br />

Beschädigungen und die teuren Module vor<br />

zu <strong>hohe</strong>n Windsogkräften. ■<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

45


Technik im Detail<br />

▴▴Sicherer Schutz beim Einbau von Lichtbän<strong>der</strong>n: Edelstahldrähte sorgen als Ke<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Verglasung für eine beson<strong>der</strong>s <strong>hohe</strong> Durchsturzsicherheit<br />

Arbeitssicherheit<br />

Gut verdrahtet<br />

Eine neue Technik verbessert die Durchsturzsicherheit<br />

bei Lichtbän<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong> Randsicherung mit Edelstahldrähten<br />

als Ke<strong>der</strong> sorgt für eine <strong>hohe</strong> Tragfähigkeit und<br />

eine dauerhafte Lagesicherung <strong>der</strong> Verglasung.<br />

Text: Bert Barkhausen | Fotos: Jet-Gruppe<br />

46 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

Aktuelle Statistiken <strong>der</strong><br />

Berufsgenossenschaften weisen auf die<br />

weiterhin zu <strong>hohe</strong> Zahl schwerer und tödlicher<br />

Unfälle bei Dacharbeiten hin. Hier<br />

sind vor allem <strong>Dachdecker</strong> immer wie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Gefahr ausgesetzt, zu stürzen und sich<br />

schwer zu verletzen. Insbeson<strong>der</strong>e ungesicherte<br />

Lichtbän<strong>der</strong> stellen dabei ein <strong>hohe</strong>s<br />

Risiko dar. Deshalb ist die Planung gezielter<br />

Sicherungsmaßnahmen von großer Bedeutung<br />

– dies gilt sowohl in <strong>der</strong> Bau- als<br />

auch in <strong>der</strong> späteren Nutzungsphase eines<br />

Gebäudes, beispielsweise bei Reparaturen,<br />

Wartung und Instandhaltung.<br />

Bei <strong>der</strong> Auswahl geeigneter Tageslicht-<br />

Elemente muss <strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong> auf das<br />

Prüfzertifikat achten: Sie bieten ergänzende<br />

Angaben zum jeweiligen Produkt und<br />

erleichtern damit die Planung und Zusammenstellung<br />

eines individuellen und bedarfsgerechten<br />

Sicherungskonzeptes.<br />

Das Ke<strong>der</strong>-Prinzip<br />

Bei Arbeiten auf Dachflächen gilt es, ein<br />

möglichst <strong>hohe</strong>s Maß an Sicherheit zu erreichen.<br />

Hierzu nutzt die Jet-Gruppe einen<br />

grundsätzlich neuen technischen Ansatz<br />

zur Durchsturzsicherheit beim Einbau von<br />

Lichtbän<strong>der</strong>n. Das zum Gebrauchsmuster<br />

angemeldete mechanische Sicherungsverfahren<br />

ist optional erhältlich und verbessert<br />

den bisher angewandten Ansatz zur Lagesicherung<br />

<strong>der</strong> Verglasung mit doppelseitigen<br />

Klebebän<strong>der</strong>n: Eine Randsicherung<br />

nach dem „Ke<strong>der</strong>-Prinzip“ sorgt nun für<br />

eine höhere Platten-Tragfähigkeit durch die<br />

Rückverankerung von Edelstahldrähten als<br />

Ke<strong>der</strong> in die tragende Konstruktion. <strong>Die</strong>se<br />

Verfahrensweise ermöglicht den Einsatz<br />

weniger massiver Polycarbonat-Platten ab<br />

einem Flächengewicht von 1750 g/m² bis zu<br />

einer Lichtband-Nennbreite von 6 m – bei<br />

gleichbleiben<strong>der</strong> Durchsturzsicherheit.<br />

in den Tragbügel gesichert, wodurch eine<br />

sehr gute Lagesicherung <strong>der</strong> einzelnen Polycarbonatplatten<br />

des Lichtbandes entsteht.<br />

Der Vorteil dieses neuen Sicherungsansatzes<br />

liegt auf <strong>der</strong> Hand: Es gewährleistet<br />

einen schnelleren Einbau von Lichtbän<strong>der</strong>n<br />

auf <strong>der</strong> Baustelle, da die Montage des doppelseitigen<br />

Klebebands entfällt. Damit bietet<br />

es in <strong>der</strong> Bauphase die Möglichkeit,<br />

früher auszunetzen<br />

und beispielsweise schneller<br />

mit dem Innenausbau zu<br />

beginnen – beson<strong>der</strong>s auf<br />

Großbaustellenstellen mit<br />

vielen Gewerken und enger Termintaktung<br />

ein mitunter entscheiden<strong>der</strong> Vorteil.<br />

Gleichzeitig ist die Verwendung des Klebebands,<br />

die beispielsweise temperaturabhängigen<br />

Einschränkungen unterworfen sein<br />

können, nicht mehr nötig. Auf diese Weise<br />

kann das Schutzziel „Durchsturzsicher<br />

beim Einbau“ sicher erfüllt werden.<br />

Prüfzertifikate<br />

<strong>Die</strong> Durchsturzsicherheit einer Lichtöffnung<br />

in Flachdächern wird beispielsweise<br />

nach den Prüfgrundsätzen <strong>der</strong> Berufsgenossenschaft<br />

<strong>der</strong> Bauwirtschaft (BG-Bau)<br />

zertifiziert. Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung ist<br />

dabei <strong>der</strong> Prüfungsgrundsatz GS-BAU-18<br />

(Durchsturzfeste o<strong>der</strong> nicht planmäßig begehbare<br />

Glas- und Bauteile): Ein Prüfkörper<br />

simuliert den Sturz einer Person aus einer<br />

zuvor definierten Höhe auf das Bauteil. Bei<br />

bestandener Tauglichkeitsuntersuchung –<br />

unter Verwendung von <strong>Kunst</strong>stoffmaterialien<br />

– wird das Zertifikat GS-BAU-18<br />

„Durchsturzsicher beim Einbau“ verliehen.<br />

<strong>Die</strong>ses bescheinigt den geprüften Produkten<br />

für den Zeitpunkt des Einbaus sowie <strong>der</strong><br />

»Ein verschraubter Edelstahldraht<br />

sorgt für optimale Lagesicherung.«<br />

Baumaßnahme selbst – unter <strong>der</strong> Voraussetzung<br />

<strong>der</strong> Neuwertigkeit des Bauteils – die<br />

zertifizierten Eigenschaften.<br />

Um die Funktionstüchtigkeit <strong>der</strong> zertifizierten<br />

Produkte zu gewährleisten, sind<br />

umfangreiche theoretische und praktische<br />

Versuche unumgänglich. Deshalb arbeitet<br />

die Jet-Gruppe mit <strong>der</strong> BG-Bau zusammen<br />

und profitiert von <strong>der</strong>en Fachkompetenz.<br />

In zahlreichen Tests und praktischen Versuchen<br />

können die Produkte so fortwährend<br />

geprüft und verbessert werden. Zudem<br />

wird bei <strong>der</strong> Ausgestaltung <strong>der</strong> Prüfzertifikate<br />

darauf geachtet, dass auch ergänzende<br />

Angaben – beispielsweise Plattendicke<br />

und Flächengewicht – vorhanden sind. So<br />

können Handwerker und Planer schnell das<br />

passende Lichtband auswählen. ■<br />

Lagesicherung für Lichtbandverglasungen mit Ke<strong>der</strong>n<br />

Obergurt<br />

Verschraubung mit Metallplatte<br />

Verschraubter Edelstahldraht<br />

Und so funktioniert es: Beim „Ke<strong>der</strong>-Prinzip“<br />

für Lichtbandverglasungen ist ein Edelstahldraht<br />

ab Werk in die äußeren Kammern<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Polycarbonat-Platten<br />

eingeschoben (siehe Zeichnung rechts).<br />

<strong>Die</strong>ser wird im Anschluss daran durch die<br />

Platten hindurch mit einer Verschraubung<br />

Edelstahldraht als<br />

Ke<strong>der</strong><br />

Tragbügel<br />

Polycarbonatplatte<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

47


Branche<br />

www.naturschiefer.de<br />

www.schieferdaecher.de<br />

PLATTEN-/STELZLAGER<br />

Dachbau-Branchenführer<br />

Dämmstoffe<br />

PAVATEX Deutschland<br />

Hotline Technik + Verkauf<br />

Telefon +49 (0)7561 9855-0<br />

Telefax +49 (0)7561 9855-30<br />

www.pavatex.de<br />

als Unterbau für Terrassen, Flachdächer, Balkone und<br />

Laubengänge, Einsatz auch im Holzausbau möglich<br />

<br />

<br />

Holzfaserdämmstoffe<br />

ökologisch & zukunftsorientiert<br />

EDV<br />

Betriebsmittel<br />

<strong>Die</strong>nstleistung<br />

Von AAngebotskalkulation<br />

Von CCAD-Aufmaßzeichnungen<br />

FFinanzen verwalten<br />

ZZeit- und Terminplanung<br />

<br />

über 20 Jahren <br />

<br />

<br />

<br />

www.consoir.de<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Auskunft erteilt: euro-system Couwenbergs oHG 0721-57 29 00<br />

http://www.euro-system-ec.com<br />

Werkzeuge<br />

www.perkeo-werk.de<br />

Hier könnte Ihre<br />

Anzeige stehen!<br />

Tel.: +49 82 33.23-71 35<br />

Fax: +49 82 33.23-71 11<br />

E-Mail:<br />

daniela.bolleininger@weka.de<br />

Monier<br />

PV-System übernommen<br />

<strong>Die</strong> Monier-Gruppe, zu <strong>der</strong> auch die Marke Braas gehört,<br />

stärkt ihre Position bei <strong>der</strong> Integration von PV-Anlagen in das<br />

geneigte Dach und erwirbt von Schott Solar die InDaX-Technologie<br />

zur Herstellung von Indach-Systemen. Der Vertrag<br />

beinhaltet neben <strong>der</strong> Technologie zur Rahmung auch die Markenrechte<br />

zur Nutzung des Namens InDaX. „Der Erwerb <strong>der</strong><br />

InDaX-Technologie ist eine strategisch sinnvolle Ergänzung<br />

unserer bestehenden Solar- und Dachaktivitäten“, sagt Pepyn<br />

Dinandt, CEO <strong>der</strong> Monier-Gruppe. Das Unternehmen wird<br />

allerdings nicht die PV-Laminatproduktion übernehmen,<br />

son<strong>der</strong>n stattdessen wie bei seinen an<strong>der</strong>en PV-Systemen auf<br />

Partnerschaften mit etablierten Herstellern vertrauen. Schott<br />

Solar hatte im Juni dieses Jahres angekündigt, die kristalline<br />

Photovoltaikproduktion stillzulegen.<br />

Monier Group | L-2180 Luxemburg | www.monier.com<br />

Prefa<br />

An die Hörner – fertig – los!<br />

Am 28. August startete auf <strong>der</strong> Facebook-Seite von Prefa die App<br />

„Stierhorndrücken“: Gemäß dem Markenversprechen „Das Dach,<br />

stark wie ein Stier“ geht es bei dem Spiel um eine Kraftprobe, wo<br />

<strong>der</strong> <strong>Dachdecker</strong> durch das Zusammendrücken von Stierhörnern<br />

Punkte sammeln kann. Und so geht’s: Eine Kugel bewegt sich<br />

in einem Feld mit zwei grauen Markierungen hin und her. Ziel<br />

des Spiels ist es, rechtzeitig zu klicken, wenn die Kugel eine <strong>der</strong><br />

Markierungen durchläuft. Je genauer <strong>der</strong> Spieler ist, desto mehr<br />

Punkte erhält er. Und je mehr Punkte erreicht werden, desto fester<br />

werden die Stierhörner gedrückt. Am Ende jedes Spiels hat <strong>der</strong><br />

User die Möglichkeit, Freunde einzuladen. So kann er wie<strong>der</strong> in<br />

sein Spiel einsteigen und hat die Chance, sein Ergebnis weiter zu<br />

verbessern. <strong>Die</strong> Gewinner des Spiels erwarten attraktive Preise:<br />

eine Grillfeier, ein Webergrill und Grillsets. Unter www.facebook.<br />

com/PREFADach/app_463858143638095 können Sie mitspielen<br />

und gewinnen.<br />

Prefa GmbH | D-98634 Wasungen | www.prefa.com<br />

48 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

Firestone<br />

Sehen bedeutet verstehen<br />

Auf <strong>der</strong> Internetseite www.firestonebpe.com sind seit Anfang September<br />

sieben neue Verarbeitungsvideos für EPDM-Detailausbildungen<br />

abrufbar. Firestone Building Products legt großen Wert<br />

auf die Ausbildung seiner Partner im Handwerk. Deshalb hat das<br />

Unternehmen eines <strong>der</strong> größten Trainingszentren <strong>der</strong> Dachbranche<br />

und bietet eine Vielzahl von Schulungen in ganz Deutschland<br />

an. Zukünftig werden diese Schulungen durch eine Reihe von Verarbeitungsvideos<br />

unterstützt.<br />

Firestone Building Products<br />

B-1930 Zaventem<br />

www.firestonebpe.com<br />

Solon Energy<br />

Führungswechsel<br />

Anjan Turlapati wird als neuer<br />

CEO in die Geschäftsführung<br />

des Solarherstellers Solon<br />

Energy GmbH eintreten. Er löst<br />

Stefan Säuberlich ab, <strong>der</strong> sich<br />

an<strong>der</strong>en Aufgaben widmen<br />

möchte, dem Berliner Solarunternehmen<br />

aber zunächst mit<br />

seiner Expertise beratend erhalten<br />

bleibt. Hintergrund des<br />

Managementwechsels ist die<br />

nun erfolgreich abgeschlossene<br />

Neuausrichtung des Unternehmens,<br />

bei <strong>der</strong> es gemeinsam mit dem neuen Eigentümer<br />

Microsol gelungen ist, sich in einem schwierigen<br />

Marktumfeld zu behaupten. Nach <strong>der</strong> Restrukturierung<br />

des operativen Geschäfts soll Solon nun weiter in die<br />

Microsol-Gruppe integriert werden.<br />

Solon Energy GmbH<br />

D-12489 Berlin<br />

www.solon.com<br />

Rathscheck<br />

Schiefer-Tools für unterwegs<br />

Mit „Schiefer-Tools“ präsentiert Rathscheck Schiefer eine App für Schieferdecker<br />

und Architekten. <strong>Die</strong> Anwendung für iPhone und iPad ist ein<br />

Vor-Ort-Werkzeug, das bei <strong>der</strong> Bemessung und Datenermittlung, aber<br />

auch bei <strong>der</strong> Beratung und im Service die Arbeitsabläufe erleichtern soll.<br />

Der in diese App installierte Neigungsmesser erlaubt die Ermittlung <strong>der</strong><br />

Neigung von Dach und Kehlen. Nach <strong>der</strong> Messung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> manuellen<br />

Eingabe <strong>der</strong> Dachneigung ermittelt die App automatisch die möglichen<br />

Deckarten für Fläche und Kehle sowie die passenden Steingrößen und<br />

Gebindesteigungen. <strong>Dachdecker</strong> können die neue App kostenlos über den<br />

App Store von Apple herunterladen.<br />

Rathscheck Schiefer | D-56727 Mayen | www.rathscheck.de<br />

▴▴Schiefer-Tool: <strong>Die</strong> Rathscheck-App vereinfacht<br />

viele Arbeitsschritte rund um das Schieferdach<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

49


Dachwelten<br />

Metalldach<br />

<strong>Die</strong> Masse macht’s<br />

Mit dem Business-Center »The Squaire« ist neben<br />

dem Frankfurter Flughafen ein gigantischer<br />

Neubau entstanden. Das Dach besteht aus einer<br />

Stahltragschale mit Aluminiumbekleidung.<br />

Text: Susanne Ruhrlän<strong>der</strong> | Fotos: IVG Immobilien und Maas Profile<br />

50 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

as neue Business-Center „The Squaire“<br />

am Flughafen Frankfurt / Main ist ein<br />

transparenter, schlanker Bau, <strong>der</strong> auf<br />

filigranen Stützpfeilern ruht – ein imposanter<br />

Blickfang parallel zur Autobahn<br />

A 3. Zusammengesetzt aus den englischen<br />

Wörtern „square“ (<strong>der</strong> öffentliche Platz)<br />

und „air“ (Luft) beschreibt <strong>der</strong> Name den<br />

beson<strong>der</strong>en Charakter dieses Bauwerks, das<br />

mit einer Länge von 660 m, einer Breite von<br />

65 m und einer Höhe von 45 m schon mit<br />

seinen Abmessungen jeden üblichen Rahmen<br />

sprengt. Auf neun Geschossen und<br />

einer Gesamtfläche von 140 000 m² befinden<br />

sich Hotels, Handels- und Büroflächen.<br />

<strong>Die</strong> ICE-Bahntrasse führt in Längsrichtung<br />

durch den futuristischen Baukörper. Von<br />

dort aus besteht eine direkte Verbindung<br />

zum Terminal 1 des Flughafens.<br />

<strong>Die</strong> Handwerker haben hier über 20 000 t<br />

Stahl, 60 000 m³ Beton und 2500 km Kabel<br />

verbaut. In Stoßzeiten arbeiteten bis<br />

zu 4000 Menschen auf <strong>der</strong> Riesenbaustel-<br />

le, was selbst in so einem großen Gebäude<br />

immer wie<strong>der</strong> für Platzmangel sorgte. Das<br />

Dach besteht aus drei Teilen: zwei Flachdächer,<br />

die aus einer Tragstruktur aus Stahl<br />

mit Aluminiumbekleidung bestehen, sowie<br />

einem mittig angeordneten Glasdach über<br />

dem Fernbahnhof.<br />

Systemdach aus Metall<br />

Für die Flachdächer wählten die Architekten<br />

einen Dachaufbau von Bemo Systems.<br />

Das Unternehmen produziert und vertreibt<br />

Metallprofile für<br />

Dach, Fassade und<br />

Decke. Aufgrund<br />

des aggressiven Luftgemisches<br />

aus Kerosin,<br />

CO 2<br />

und Bremsabrieb<br />

<strong>der</strong> Flugzeuge mussten alle Außenbauteile<br />

beschichtet und sämtliche Befestigungsmaterialien<br />

aus Edelstahl sein. <strong>Die</strong><br />

Unterkonstruktion des System-Dachaufbaus<br />

wurde projektbezogen entwickelt und<br />

im Vorfeld <strong>der</strong> Bauarbeiten getestet. Gefor<strong>der</strong>t<br />

war eine dreidimensional gekrümmte<br />

Konstruktion, die einen entsprechend <strong>der</strong><br />

Flughafennähe gefor<strong>der</strong>ten Schallschutz<br />

von 45 dB garantieren kann und zudem<br />

auch für <strong>hohe</strong> Windlasten geeignet ist.<br />

Während <strong>der</strong> 28 Monate dauernden Bauzeit<br />

lieferte Bemo Systems für die Herstellung<br />

des kompletten Dachschichtenpakets<br />

17 000 m² Stehfalzprofile, 3000 m Laufstege,<br />

1600 m Aluminiumblenden, 1400 m Folienrinnen,<br />

1000 m innen liegende Rinnen,<br />

»Das Dach des neuen Business-Centers<br />

unterglie<strong>der</strong>t sich in drei Teilbereiche.«<br />

2500 m Rinnenheizung und über 100 speziell<br />

angefertigte Regenabschei<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> Unterkonstruktion<br />

des Dachs nimmt 3400 m³<br />

Dämmung auf, die mit rund 30 000 Haltern<br />

montiert wurde. »»<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

51


Dachwelten<br />

▴▴»The Squaire« wirkt selbst aus <strong>der</strong> Luft noch riesengroß – bei einer Länge von 660 m ist das allerdings auch nicht weiter verwun<strong>der</strong>lich<br />

▾▾Das zentrale Glaskuppeldach überspannt den Fernbahnhof<br />

▾▾Das neue Business-Center hat eine Nutzfläche von mehr als 140 000 m²<br />

52 dachbau magazin 10 | 2012


www.dachbaumagazin.de<br />

▴▴Das Dach erhielt eine Deckung aus teilbombierten Alu-Stehfalzprofilen<br />

▴▴<strong>Die</strong> umlaufende Rinne wurde mit einer <strong>Kunst</strong>stoffbahn abgedichtet<br />

Konstruktion <strong>der</strong> Dächer<br />

<strong>Die</strong> Dachfläche des Business-Centers glie<strong>der</strong>t<br />

sich in zwei gegenüberliegende Flachdächer<br />

– die sogenannten Dunkeldächer –<br />

mit einer umlaufenden Rinnenkonstruktion<br />

und einem mittig angeordneten, tiefer liegenden<br />

Glaskuppeldach, das den Fernbahnhof<br />

überspannt. Der Dachaufbau <strong>der</strong><br />

Flachdächer besteht aus einer Tragschale<br />

aus Stahl, einem dreilagigen Beschwerungsblech,<br />

18 cm trittfester Wärmedämmung,<br />

einer 12 mm dicken Beschwerungsplatte<br />

und einer 3 cm dicken Lage Mineralwolledämmung.<br />

Den Abschluss bildet ein teilbombiertes<br />

Aluminium-Stehfalzprofil mit<br />

einem Radius von 7 m und einer maximalen<br />

Bahnlänge von 60 m.<br />

Dachrinnen<br />

<strong>Die</strong> Rinne wurde mit einer Flachdachbahn<br />

aus <strong>Kunst</strong>stoff abgedichtet, die von<br />

den <strong>Dachdecker</strong>n teils gerade, teils gerundet<br />

ausgebildet wurde. Ihr Aufbau besteht<br />

im geraden Bereich aus einer bituminösen<br />

Dampfsperre, einer trittfesten Wärmedämmung<br />

mit Gefälle, <strong>der</strong> <strong>Kunst</strong>stoffabdichtung<br />

und einem Gitterrost. Im runden Bereich<br />

liegt auf <strong>der</strong> bituminösen Dampfsperre eine<br />

Lage Foamglas mit Gefälle; den Abschluss<br />

bildet hier eine Bitumenabdichtung und<br />

wie<strong>der</strong>um ein Gitterrost.<br />

<strong>Die</strong> Entwässerung des Glasdachs lösten<br />

die Projektentwickler mit einem Rinnensystem,<br />

bestehend aus insgesamt 128<br />

vorgefertigten, jeweils 7,50 m langen Rinnen<br />

einschließlich HDE-Entwässerungsstutzen,<br />

wobei nur noch die Stöße vor Ort<br />

verschweißt werden mussten. Da die Architekten<br />

auf die Auslässe für die Haustechnikanschlüsse<br />

oberhalb <strong>der</strong> Dachebene<br />

verzichten wollten, entschied man sich, die<br />

insgesamt 108 Regenabschei<strong>der</strong> in verschiedenen<br />

Größen mit Gitterrostabdeckung zu<br />

verlegen. 20 Regenabschei<strong>der</strong> konnten erst<br />

bei <strong>der</strong> baubegleitenden Planung in <strong>der</strong> bestehenden<br />

Dachhaut berücksichtigt werden.<br />

Sechs Rinnenheizungen garantieren auch<br />

im Winter eine sichere Entwässerung.<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung Logistik<br />

Während <strong>der</strong> gesamten Bauzeit mussten<br />

große logistische Herausfor<strong>der</strong>ungen gemeistert<br />

werden. <strong>Die</strong> Anlieferung <strong>der</strong> Dachmaterialien<br />

erfolgte in mehr als 300 Lkw-<br />

Ladungen. Insgesamt 16 Turmdrehkräne<br />

beför<strong>der</strong>ten das Material an das jeweilige<br />

Baufeld. Ein 500-Tonnen-Kran, <strong>der</strong> die<br />

großen Profilmengen auf das Dach beför<strong>der</strong>te,<br />

blockierte oft die anliegenden Hauptverkehrsstraßen.<br />

Kleinmengen gelangten<br />

nicht selten per Hand kilometerweit durch<br />

die Treppenhäuser an ihren Einbauort. ■<br />

Steckbrief<br />

Objekt/Standort:<br />

Business-Center »The Squaire«<br />

D-60549 Frankfurt/Main<br />

Architekten:<br />

JSK international<br />

D-60599 Frankfurt/Main<br />

Metallbauarbeiten:<br />

Radabau GmbH<br />

D-64390 Erzhausen | www.radabau.de<br />

Produkte:<br />

Stahldachtragwerk<br />

mit Aluminiumbekleidung<br />

Hersteller:<br />

Bemo Systems GmbH<br />

D-74532 Ilshofen | www.bemo.com<br />

Gewinnen Sie Zeit – arbeiten Sie vor Ort<br />

Mit <strong>der</strong> fahrbaren Werkstatt können Sie direkt an <strong>der</strong> Baustelle Ihren kompletten<br />

Auftrag erledigen: <strong>Die</strong> mobile Spenglerei.<br />

K.N.O.L.L Metall- und Spenglertechnik · Tel +49 (0)7305 932873 · D–89185 Hüttisheim · www.knoll-spenglertechnik.de<br />

dachbau magazin 10 | 2012<br />

53


Im nächsten Heft<br />

Thema des Monats<br />

Industriebauten<br />

Im nächsten Heft liegt des Fokus auf<br />

den Dächern <strong>der</strong> großen Industriehallen,<br />

womit vor allem das Flachdach im Mittelpunkt<br />

steht: Wir präsentieren Ihnen<br />

hier das Dach eines Holzlagers in Lindlar<br />

sowie einer Bäckerei in Aachen. Neben<br />

den Flachdächern haben wir aber auch<br />

noch einen Exoten für Sie: Ein 100 Jahre<br />

altes Gasometer in Berlin, das zum TV-<br />

Studio umgebaut wurde und von einem<br />

Membrandach überspannt wird.<br />

Dachwelten<br />

Ausgezeichnete Arbeit<br />

Das Hotel Beau Rivage Palace in Lausanne<br />

/ Schweiz ist ein Vertreter des für<br />

die Region typischen Riviera-Stils. Das<br />

über 100 Jahre alte Gebäude verfügt<br />

über ein kunstvoll gestaltetes Kuppeldach,<br />

das vor Kurzem aufwendig restauriert<br />

wurde. Das Ergebnis wurde aufgrund<br />

<strong>der</strong> erstklassigen handwerklichen<br />

Ausführung in <strong>der</strong> Schweiz als »Goldene<br />

Spenglerarbeit« prämiert.<br />

SFS Intec<br />

Technik im Detail<br />

Solaranlagen auf<br />

Flachdächern<br />

<strong>Die</strong> nachträgliche Montage von Solaranlagen<br />

auf Flachdächern ist immer noch<br />

ein heikles Thema: Neben statischen<br />

Aspekten und Windlastproblemen gilt es<br />

vor allem, die Dachabdichtung bei <strong>der</strong><br />

Montage nicht zu beschädigen. Wir zeigen<br />

am Beispiel einer Produktionshalle,<br />

wie diese schwierige Aufgabe optimal<br />

gelöst werden kann.<br />

UND AUSSERDEM<br />

Bauteilanschlüsse bei Bodentreppen<br />

Eternit Flachdach<br />

Rheinzink<br />

Impressum<br />

dachbaumagazin –<br />

Unternehmermagazin für <strong>Dachdecker</strong>betriebe<br />

Verlag<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4, 86438 Kissing<br />

Telefon +49 82 33.23-0<br />

www.weka.de, www.dachbaumagazin.de<br />

<strong>Die</strong>se Anschrift gilt auch für folgende Personen<br />

und Gesellschaften, sofern nicht an<strong>der</strong>slautend:<br />

Herausgeber<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer<br />

Stephan Behrens, Michael Bruns, Werner Pehland<br />

Verlagsleiter Zeitschriften Bauhandwerk<br />

Christoph Maria Dauner (verantw.)<br />

Chefredakteur<br />

Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph Maria Dauner<br />

Chef vom <strong>Die</strong>nst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Claudia Jamnitzky<br />

Redakteur<br />

Collin Klostermeier<br />

Telefon +49 251.9 24 55 46<br />

collin.klostermeier@weka.de<br />

Anzeigen<br />

WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />

Römerstraße 4, 86438 Kissing<br />

Fax +49 82 33.23 71 11<br />

Ihre.Werbung@weka.de<br />

Anzeigendisposition<br />

Daniela Bolleininger<br />

Telefon +49 82 33.23 71 35<br />

daniela.bolleininger@weka.de<br />

Verlagsrepräsentantin<br />

Henriette Stoll-Loof<br />

Telefon +49 81 43.93 15 10<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 2012<br />

Aboverwaltung<br />

Telefon +49 82 33.23 40 40, Fax +49 82 33.23 72 30<br />

service.handwerk@weka.de<br />

Abonnementpreis<br />

9 Ausgaben (Inland): 98,00 Euro<br />

Einzelheft:<br />

12,80 Euro<br />

Produktion<br />

Helmut Göhl (verantw.), Silke Schwer<br />

Konzeptionslayout, Grafik und Satz<br />

Popp Media Service<br />

Herrenbachstraße 17, 86161 Augsburg<br />

Boschmedia Kommunikationsdesign<br />

Schertlinstraße 11.51, 86159 Augsburg<br />

Lithografie<br />

high end dtp-service, Lothar Hellmuth<br />

Herrenbachstraße 19, 86161 Augsburg<br />

Druck<br />

Firmengruppe APPL, sellier druck GmbH<br />

Angerstraße 54, 85354 Freising<br />

ISSN<br />

1618-9612<br />

Erscheinungsweise<br />

9 Ausgaben jährlich<br />

WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach<br />

neuesten Erkenntnissen zu erstellen. <strong>Die</strong><br />

inhaltliche Richtigkeit und Fehlerfreiheit wird<br />

ausdrücklich nicht zugesichert. Bei Nichtlieferung<br />

durch höhere Gewalt, Streik o<strong>der</strong> Aussperrung<br />

besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck<br />

angenommene Beiträge und Abbildungen gehen<br />

im Rahmen <strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungen in<br />

das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />

des Verlags über. Für unaufgefor<strong>der</strong>t eingesandte<br />

Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine<br />

Gewähr. Namentlich ausgewiesene Beiträge<br />

liegen in <strong>der</strong> Verantwortlichkeit des Autors. <strong>Die</strong><br />

Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Jeglicher Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur<br />

mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags und mit Quellenangabe gestattet. Mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />

Redaktionelle Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten.<br />

<strong>Die</strong> nächste Ausgabe erscheint am 5. November 2012<br />

54 dachbau magazin 10 | 2012


Entdecken Sie dachbaumagazin.de<br />

▸ dachbaumagazin als E-Paper<br />

▸ Zusätzliche Infos für Abonnenten<br />

▸ Jobbörse<br />

▸ Tagesaktuelle Branchenmeldungen<br />

▸ Bil<strong>der</strong>galerie<br />

▸ Frage des Monats<br />

▸ Gewinnspiel<br />

▸ Baustellenwetter<br />

www.dachbaumagazin.de


Mineralwolle-Dämmstoffe mit ECOSE ® Technology.<br />

„Etwas an<strong>der</strong>es kommt<br />

mir nicht unters Dach!“<br />

Thomas Hoffrogge, Geschäftsführer, Hoff rogge Innenausbau GmbH in Schapen<br />

Dachdämmung für Profis mit Anspruch.<br />

Knauf Insulation Glaswolle-Dämmstoff e werden aus natürlich vorkommenden und recycelten<br />

Roh stoff en hergestellt und mit ECOSE ® Technology, unserem formaldehydfreien Bindemittel,<br />

gebunden. Sie erfüllen höchste Anfor<strong>der</strong>ungen an die Verarbeitungsqualität, den Wärme-, Schallund<br />

Brandschutz sowie an nachhaltiges Bauen und Wohnen. Aus diesem Grund trägt beispielsweise<br />

die Knauf Insulation Zwischen sparren-Dämmrolle UNIFIT TI 135 U das „sehr gut“ von<br />

ÖKO-TEST* und den Blauen Engel.<br />

„Etwas an<strong>der</strong>es kommt mir nicht unters Dach“, meint Thomas Hoffrogge aus Schapen.<br />

Der Geschäftsführer ist einer unserer zehn Wohlfühler des Jahres, die von den Eigenschaften<br />

unserer natürlichen Glaswolle-Dämmstoff e mit ECOSE Technology überzeugt sind.<br />

* Zum zweiten Mal „sehr gut“ von ÖKO-TEST im Ratgeber Bauen, Wohnen & Renovieren 03/2012 beim Test von Dämmstoff en<br />

für die Dachdämmung.<br />

www.knaufinsulation.de<br />

www.wohlfuehler-des-jahres.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!