Tierschutzkurier 4 - Tierschutzverein für Tirol

Von Elisabeth J. bekamen
wir ihre Erlebnisse mit
der Amselaufzucht (ge-
kürzt)
„Der Föhn hat wieder einmal
kräftig über Innsbruck-Pradl
hinweggeblasen
und das in einem
Rosenstrauch befestigte
Amselnest in gehörige
Schieflage gebracht. Zwei
nackte, kleine Vögelchen
drohten abzustürzen. Es
wurde aufgerichtet, aber
die Amseleltern waren
nicht mehr zu sehen. Das
von Fachleuten angekündigte
Auftauchen der Vogeleltern
fand nicht statt. Dafür kam eine erfahrene
Tierfreundin auf Besuch und schaute sorgenvoll in die
verwaiste Amsel-Kinderstube. Ein kleiner Piepmatz
war leider schon tot. Das zweite kleine Vögelchen lebte
noch, fühlte sich aber kühl an. Ihm fehlte schon
länger das wärmende
Federkleid
der Mutter. Nun
begann das Notprogramm.
Mit
viel Geduld nahm
Pepe, wie er genannt
wurde,
dann doch etwas
Wasser und Futter
an und wurde
von seiner Retterin
mit nach Hause
genommen.
Von nun an stand
am Speiseplan faschiertes
Rindfleisch und Katzenfutter mit Topfen und
geriebenen Karotten. Die Tagesplanung der Ersatzmama
wurde so umgestellt, dass der Kleine regelmäßig
versorgt werden konnte. Das Federkleid wuchs genauso
wie die Funktion der Verdauung, weshalb der größte
Teil der Küche inzwischen mit Tüchern abgedeckt
wurde. Bald konnte er zurück in seinen Heimatgarten.
Wenn er Hunger hat, macht er sich mit gewohntem
Gezwitscher bemerkbar und landet zu Füßen der Person,
von der er etwas will. Was wir uns immer wieder
fragen: Wer hat Pepe geflüstert, dass die Hauskatze
Mausi eine Gefahr für ihn ist? Wenn er derer ansichtig
wird, flüchtet er auf den nächsten Ast und verhält sich
still. Was ihm ein langes Leben bescheren wird.“
„Solange
ich am Stuhl
bin, müsst
Ihr eben
warten.“
Diese Katze träumt
sicher davon, gerade
eine Maus zu fangen.
An dieser Stelle möchten wir uns beim Alpenzoo für
die jährlich wachsende Zahl an Aufnahmen von Vogelkindern
ohne Eltern bedanken. Die perfekte Aufzuchtsstation
dieses Zoos hat schon vielen Piepmätzen
das Leben gerettet. Dazu dürfen wir bemerken,
dass die alte Meinung, diese Vögelchen würden als
Futter für andere Tiere verwendet werden, schon seit
vielen Jahren nicht mehr stimmt. Heute hat man dort
dankenswert die Einstellung, dass neben Artenschutz
auch der Tierschutz für einzelne Individuen seinen
Platz haben muss.
(Abenteuerlich falsche Behauptungen sind auch über
unsere Tierheime im Umlauf, damit müssen wir leben).
Moritz duckt sich, denn er will zum Einkaufen
mitgenommen werden.
Liegende Katze auf Liege.
Was kann beeindruckender sein als die
Selbst achtung einer Katze.
ERNEST HEMINGWAY
TIERSCHUTZ-KURIER
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