Tierschutzkurier 4 - Tierschutzverein für Tirol
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■ Sabine von der Katzenabteilung<br />
Diese Bilder überraschen<br />
manchen Hunde-Laien.<br />
Sie stammen alle aus Spielen<br />
unter befreundeten<br />
Hunden und haben mit<br />
Aggressivität nichts zu tun.<br />
Für Hundelaien<br />
sind diese<br />
Bilder vielleicht<br />
furchterregend.<br />
In Wirklichkeit<br />
sind diese<br />
Bilder im glücklichen<br />
Spiel dieser<br />
Vierbeiner<br />
entstanden.<br />
… hat sich Gedanken gemacht: Katzenbabys sind natürlich<br />
süß, aber machen auch viel Arbeit. Man braucht Geduld<br />
und viel Zeit, um sie zu erziehen, soferne man eine<br />
Katze überhaupt erziehen kann. Eine ältere Katze hat<br />
diese Phasen schon durchlebt und besitzt einen ausgebildeten<br />
Charakter. Sie sucht unsere Nähe um zu schmusen<br />
oder liebevoll gestreichelt zu werden. Sie schätzt<br />
auch eine sanfte Massage oder will nur auf unserem<br />
Schoß schlafen. Leider kommen sehr oft ältere Katzen<br />
ins Tierheim, weil die Besitzer sterben und die Hinterbliebenen<br />
keine Katze erben wollen (manchmal auch<br />
nicht können). Wenn Sie eine Katze aufnehmen wollen,<br />
freuen wir uns auf Ihren Besuch im Tierheim. Hier warten<br />
auch ältere Katzen auf ein liebevolles Zuhause, um<br />
dann bei Ihnen einen schönen Lebensabend zu verbringen.<br />
Damit leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Tierschutz.<br />
Das englische Wort „animal“ leitet sich vom lateinischen<br />
„anima“ ab, welches Lebewesen, Atem, Seele<br />
oder Luft bedeutet. Sind wir nicht alle ANIMA?“<br />
In Kleinvolderberg wurde dieser Kater herrenlos und<br />
schwer verletzt gefunden. In einigen Wochen wird alles<br />
verheilt sein und ein neues Frauchen, das ihn jetzt schon<br />
pflegt, wurde <strong>für</strong> Lucky auch schon gefunden. Er kann<br />
wirklich „lucky“ sein.<br />
Erinnerungen an Tsunami 2004 von Erich L., Wien,<br />
(gekürzt). Der Kontakt entstand, weil Inge Welzig soeben<br />
über Erich L. in Wien ein gebrauchtes Auto gekauft<br />
hat, nachdem ihr altes nach 235.000 km den Geist<br />
aufgegeben hatte<br />
„Seit Jahren schon verbrachten wir im größeren Kreis<br />
Weihnachten und Silvester auf Sri Lanka. Im Dezember<br />
2004 sollte auch gleichzeitig der 50er meiner Frau gefeiert<br />
werden. Bald brachten uns zwei Kinder aus unserer<br />
Gruppe zwei Hundewelpen, die – obwohl weniger als<br />
vier Wochen alt – beim Nachbarhotel hinaus geprügelt<br />
worden waren. Die Kleinen winselten, hatten Schrammen<br />
und Wunden am ganzen Körper und wir fuhren<br />
damit zum Tierarzt. Von nun an waren wir mit Pluto und<br />
Daisy rund um die Uhr beschäftigt. Zum Schlafen durften<br />
wir sie nicht mit in die Anlage nehmen, vor den<br />
Bungalows weinten sie jedoch so, dass niemand schlafen<br />
konnte. Die Lösung war der Bau eines Schlafplatzes<br />
unter einem Fischerboot. Aber nicht lange, der Fischer<br />
brauchte sein Boot und die beiden Hundekinder legten<br />
Wert auf unsere Gesellschaft.<br />
Daisy ruhend<br />
auf der Strandliege<br />
und Pluto immer<br />
unterwegs, um die<br />
anderen Streunerhunde<br />
am Strand zu verbellen.<br />
Es gab keine<br />
Nacht mehr ohne Probleme,<br />
egal wo wir<br />
versuchten, die kleinen Heuler zu deponieren. Sie fanden<br />
immer Löcher, um dann bei uns lautstark aufzutauchen.<br />
So konnte es nicht weitergehen – es gab eine Krisensitzung.<br />
Wir wollten einheimische Tierfreunde finden,<br />
die gegen monatliche Bezahlung aus der Heimat<br />
die Versorgung der beiden übernehmen würden. Jedes<br />
Jahr würden wir dann den Platz nachkontrollieren. Wir<br />
feierten Weihnachten mit einer Nordmanntanne und<br />
den beiden Findelkindern Pluto und Daisy mit dem Wissen,<br />
deren Zukunft geregelt zu haben.<br />
Da kam der schreckliche 26. Dezember 04. Wir saßen<br />
mit den Welpen beim Frühstück im ersten Stock auf der<br />
Terrasse und blickten bei wolkenlosem Himmel aufs<br />
Meer. Daisy war wie immer bei uns unter dem Tisch<br />
und Pluto auf Entdeckungsreise. Auf einmal wurde das<br />
Wasser vom Meer höher und mein Schwager sah Pluto<br />
im Wasser stehen. Er wollte ihn beim Stiegenaufgang<br />
aufnehmen, als eine 1,80 Meter hohe Welle den Mann<br />
und den Hund wegspülte. Mein Schwager konnte sich<br />
an einer Palme anklammern, <strong>für</strong> Pluto gab es keine Hilfe.<br />
Nach zehn Minuten war der ganze Spuk vorläufig<br />
vorbei. Unser einheimischer Freund kam von seiner Unterkunft<br />
im Dschungel angerannt und forderte uns auf,<br />
vor der nächsten Welle in sein höher gelegenes Haus zu<br />
kommen. Bis auf ein Handy hatten wir alles verloren. So<br />
konnten wir wenigstens mit der Heimat Kontakt aufnehmen<br />
und den Heimflug zwei Tage später organisieren.<br />
Für Daisy interessierte sich kein Einheimischer mehr,<br />
sodass wir beschlossen, sie mit nach Österreich zu<br />
nehmen. Es gab nur Hindernisse und Verbote <strong>für</strong> einen<br />
Hund – wir schafften es trotzdem, Daisy in einem<br />
Schminkkoffer nach Hause zu schmuggeln. Heute heißt<br />
sie als Dank <strong>für</strong> das Überleben von uns allen Tsunami<br />
und jedes Jahr ist sie am 26. Dezember beim Gedächtnisgottesdienst<br />
im Stephansdom mit dabei. Sie ist immer<br />
noch sehr ängstlich, lebt aber bei den Treffen mit<br />
den Überlebenden richtig auf und genießt deren Zuwendung.<br />
Leider hat vermutlich die zu frühe Impfung<br />
einen schweren Schaden an der Leber verursacht, sodass<br />
wir bei Tierärzten und in der Tierklinik Dauergast<br />
sind und nur bestimmtes Futter geben können. Wir hoffen,<br />
<strong>für</strong> Tsunami noch viele Jahre gute Hundebesitzer<br />
sein zu können, wie sie es nach ihrem Schicksal auch<br />
verdient hat.“<br />
TIERSCHUTZ-KURIER<br />
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