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G Galen - der Landesbibliothek Oldenburg

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Groskopff 257<br />

L:<br />

Kurt Hartong, Lebensbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bischöflichen<br />

Offiziale in Vechta, Vechta o. J. (1980); Clemens<br />

Heitmann, Priesterbuch des Offizialatsbezirks<br />

<strong>Oldenburg</strong>, Heft 1: Dekanat Friesoythe,<br />

Friesoythe 1981; Johannes Hesse, Staat<br />

und katholische Kirche in Braunschweig,<br />

<strong>Oldenburg</strong>, Schaumburg-Lippe und Waldeck-<br />

Pyrmont vom Ende des achtzehnten Jahrhun<strong>der</strong>ts<br />

bis zur Gründung des Landes Nie<strong>der</strong>sachsen,<br />

Osnabrück 1982; Josef Zürlik, Staat<br />

und Kirchen im Lande <strong>Oldenburg</strong> von 1848 bis<br />

zur Gegenwart, in: OJb, 82, 1982, S. 33-98; 83,<br />

1983, S. 107-166; <strong>der</strong>s., <strong>Oldenburg</strong> und die<br />

Kulturkampfgesetze des Reiches, ebd., 84,<br />

1984, S. 143-176; Helmut Hinxlage, Die Geschichte<br />

des Bischöflich Münsterschen Offizialates<br />

in Vechta, Vechta 1991.<br />

Willi Baumann und Bernard Hachmöller<br />

Groskopff, G erh ard Christian, Dr. iur.,<br />

Anwalt, * 10. 10. 1803 <strong>Oldenburg</strong>, f 13. 10.<br />

1876 <strong>Oldenburg</strong>.<br />

Der Sohn des Kaufmanns Johann Jakob<br />

Groskopff (1771-1823) und dessen Ehefrau<br />

Anna Sophie geb. Hullmann (* 1774) besuchte<br />

das Gymnasium in <strong>Oldenburg</strong> und<br />

das Lyzeum in Bremen, wechselte 1817 zur<br />

„Handlungsschule" über und absolvierte<br />

danach eine kaufmännische Lehre im väterlichen<br />

Geschäft. 1822 konnte er seinen<br />

Wunsch nach einer akademischen Ausbildung<br />

durchsetzen und studierte zunächst<br />

Medizin, ab 1823 Jura an den Universitäten<br />

Göttingen, Heidelberg und Leipzig.<br />

1826 promovierte er in Göttingen und ließ<br />

sich als Anwalt in Bremen nie<strong>der</strong>. Da die<br />

Praxis schlecht ging, übersiedelte er nach<br />

<strong>Oldenburg</strong>, wo er rasch Karriere machte.<br />

1829 wurde er als Untergerichtsanwalt<br />

und 1831 als Obergerichtsanwalt zugelassen.<br />

Im folgenden Jahr wurde er provisorisch,<br />

1835 definitiv zum Advocatus fisci et<br />

camerae ernannt, zum Vertrauensanwalt<br />

<strong>der</strong> Regierung, <strong>der</strong> er auf Anfor<strong>der</strong>ung<br />

Gutachten zu erstatten und diese bei Prozessen<br />

gerichtlich zu vertreten hatte. Auch<br />

seine Privatpraxis entwickelte sich erfolgreich.<br />

Von 1837 bis 1854 war er Prozeßvertreter<br />

des Grafen Karl Anton Ferdinand<br />

von Bentinck von <strong>der</strong> englischen Linie im<br />

bekannten Bentinckschen Erbstreitprozeß.<br />

Daneben war er juristischer Berater mehrerer<br />

größerer Wirtschaftsunternehmen,<br />

<strong>der</strong> Glashütte, <strong>der</strong> Eisenhüttengesellschaft<br />

Augustfehn und <strong>der</strong> <strong>Oldenburg</strong>er Versicherungsgesellschaft.<br />

Er spielte eine führende<br />

Rolle in den entstehenden Berufsorganisationen<br />

<strong>der</strong> Juristen. 1839 wurde er<br />

zum Vorsitzenden eines kurzlebigen Advokatenvereins<br />

gewählt und war von 1858<br />

bis 1863 Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Anwaltskammer.<br />

Von 1844 bis 1869 war er Herausgeber des<br />

„Archivs für die Praxis des gesamten im<br />

Großherzogtum <strong>Oldenburg</strong> geltenden<br />

Rechts". 1846 trat er <strong>der</strong> oldenburgischen<br />

Freimaurerloge „Zum goldenen Hirsch"<br />

bei. Der beruflich erfolgreiche und gesellschaftlich<br />

angesehene Anwalt betätigte<br />

sich auch in <strong>der</strong> Kommunal- und Landespolitik,<br />

wo er einen gemäßigten Liberalismus<br />

auf <strong>der</strong> Basis einer unangefochtenen<br />

monarchischen Gesinnung vertrat. Er war<br />

Mitglied und zeitweise Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

<strong>Oldenburg</strong>er Stadtrats und wurde im März<br />

1848 zum stellvertretenden Mitglied <strong>der</strong><br />

Versammlung <strong>der</strong> 34, des oldenburgischen<br />

Vorparlaments, gewählt. Kurz danach berief<br />

ihn <strong>der</strong> Großherzog in die Verfassungskommission,<br />

die einen an die kurhessische<br />

Verfassung angelehnten Entwurf eines<br />

Staatsgrundgesetzes ausarbeitete, <strong>der</strong> die<br />

Grundlage für die Beratungen des Landesparlaments<br />

bildete. G. war 1851 Mitglied<br />

des 5. Landtags und wurde in den Parlamentsausschuß<br />

gewählt, <strong>der</strong> die Revision<br />

<strong>der</strong> Verfassung vorbereitete. Allerdings<br />

legte er wegen Arbeitsüberlastung bereits<br />

Ende des Jahres sein Mandat nie<strong>der</strong>. Trotz<br />

seiner Erfolge war <strong>der</strong> leicht verletzbare<br />

und selbstzweiflerische G., <strong>der</strong> gerne Richter<br />

geworden wäre, von seiner Anwaltstätigkeit<br />

unbefriedigt. 1856 legte er seine<br />

Praxis beim Stadt- und Landgericht, 1868<br />

auch beim Obergericht nie<strong>der</strong>. In den letzten<br />

Jahren seines Lebens war er nur noch<br />

als Advocatus fisci und als freier wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter des Staatsministeriums<br />

tätig, das ihn u. a. in die Kommission<br />

für den Entwurf eines Allgemeinen Deutschen<br />

Handelsgesetzbuches entsandte.<br />

Der 1869 mit dem Titel Oberjustizrat ausgezeichnete<br />

Anwalt trat 1872 in den Ruhestand<br />

und starb vier Jahre später.<br />

G. war seit dem 23. 6. 1831 verheiratet mit<br />

Maria Ju lia n e geb. Sartorius (16. 10.<br />

1808 - 8. 2. 1861), <strong>der</strong> Tochter des Kaufmanns<br />

Johann Jacob S. (17. 8. 1788 - 13. 7.<br />

1860) und <strong>der</strong> Johanne Adelheit geb. Sartorius<br />

(ca. 1779 - 16. 8. 1856). Der aus dieser<br />

Ehe stammende Sohn Gustav (1832-<br />

1897) wurde Oberamtsrichter in Birkenfeld,<br />

die Tochter Marie (1836-1919) heira­

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