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G Galen - der Landesbibliothek Oldenburg

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256 Griepenkerl<br />

Mythologien, die strenge Form, Anmut<br />

und warmtonige Koloristik verbinden.<br />

Seine Stärke lag im Technischen. G., <strong>der</strong><br />

neben Eduard Bitterlich und August Eisenmenger<br />

zu den wichtigsten Rahl-Schülern<br />

zählt, wuchs durch die engen Kontakte mit<br />

seinem Lehrer und durch dessen starke<br />

persönliche Wirkung gänzlich in die<br />

„Rahl-Schule" hinein, die für die Malerei<br />

des Historismus in Wien von außerordentlicher<br />

Bedeutung war. Er stand ganz in dieser<br />

Tradition und dadurch im Gegensatz<br />

zu den neueren künstlerischen Entwicklungen.<br />

Sein bekanntester Schüler war<br />

Egon Schiele (1890-1918), <strong>der</strong> ein Vertreter<br />

<strong>der</strong> neuen expressionistischen Richtung<br />

wurde.<br />

L:<br />

Österreichisches Biographisches Lexikon<br />

1815-1950, Bd. 2, 1959, S. 59-60; A. Strobl, Das<br />

k. k. Waffenmuseum im Arsenal, Graz 1961; W.<br />

Wagner, Die Geschichte <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> bildenden<br />

Künste in Wien, Wien 1967; Das Wiener<br />

Opernhaus (Die Wiener Ringstraße - Bild<br />

einer Epoche, Bd. VIII, 1), Wiesbaden 1972;<br />

Heinrich Fuchs, Die österreichischen Maler<br />

des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts, Bd. 2, Wien 1973; Werner<br />

Kitlitschka, Aspekte <strong>der</strong> Malerei des Historismus<br />

in Wien, in: Das Zeitalter Kaiser Franz<br />

Josephs, Teil 1: 1848-1880, Bd. 1, Horn 1984,<br />

S. 455-465; Gerhard Wietek, 200 Jahre Malerei<br />

im <strong>Oldenburg</strong>er Land, <strong>Oldenburg</strong> 1986.<br />

Karl Veit Riedel<br />

Griepenkerl, Johannes, s. Gryphian<strong>der</strong><br />

Grobmeyer, B ern h ard Heinrich, Bischöflicher<br />

Offizial, * 17. 1. 1840 Höltinghausen<br />

bei Emstek, f 19. 1. 1922 Vechta.<br />

Der Sohn des Eigners und Lehrers Johann<br />

Heinrich Grobmeyer und dessen Ehefrau<br />

Anna Maria geb. Sommer besuchte das<br />

Gymnasium in Vechta und studierte ab<br />

1861 Theologie in Münster, wo er am 19. 1.<br />

1867 zum Priester geweiht wurde. Danach<br />

war er fast zwei Jahre Kooperator in<br />

Oythe, kam 1869 als Vikar nach Emstek<br />

und 1872 als Kaplan nach Vechta. 1879<br />

wurde er Pfarrer von St. Andreas in Cloppenburg,<br />

wo er elf Jahre wirkte.<br />

Am 29. 8. 1890 wurde G. zum Bischöflichen<br />

Offizial ernannt und am 23. 10. 1890<br />

in das Amt eingeführt. In seiner mehr als<br />

dreißigjährigen Amtszeit mußten wegen<br />

des Bevölkerungswachstums im Offizialatsbezirk<br />

27 Kirchen neu gebaut und<br />

zahlreiche neue Kapellengemeinden eingerichtet<br />

werden. Da sie we<strong>der</strong> Besitz<br />

noch Fonds hatten, brauchten sie die finanzielle<br />

Unterstützung durch das Offizialat,<br />

das jedoch im Unterschied zur evangelischen<br />

Landeskirche bis 1911 nicht das<br />

Recht zur Erhebung von Kirchensteuern<br />

hatte. G., <strong>der</strong> im Gegensatz zu seinem Vorgänger<br />

dem Staat von Anfang an selbstbewußt<br />

gegenübertrat, erreichte, daß die<br />

oldenburgische Regierung nach längeren<br />

Verhandlungen dem Landtag eine entsprechende<br />

Gesetzesvorlage zuleitete, die<br />

1911 als „Hilfsfondsgesetz" verabschiedet<br />

wurde; das Recht zur Erhebung von Kirchensteuern<br />

wurde dabei mit <strong>der</strong> Auflage<br />

gekoppelt, aus den Einnahmen einen vom<br />

Staat kontrollierten Hilfsfonds für Seelsorgegeistliche<br />

zu bilden. Dagegen scheiterten<br />

1894 die Verhandlungen über die Einführung<br />

des „General-Pfarrkonkurses", da<br />

die Staatsregierung von ihren Rechten<br />

„nicht mehr als notwendig" aufzugeben<br />

bereit war, so daß diese Frage erst 1917 gelöst<br />

werden konnte. Als Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Katholischen Oberschulkollegiums trat G.<br />

bei <strong>der</strong> Novellierung des oldenburgischen<br />

Schulgesetzes 1910 für die Beibehaltung<br />

<strong>der</strong> Konfessionsschulen ein. Nach 1918 war<br />

er an den Verhandlungen zwischen dem<br />

Bischof von Münster und <strong>der</strong> Landesregierung<br />

beteiligt, die auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong><br />

neuen Verfassung zu einer weitgehenden<br />

Befreiung <strong>der</strong> Kirche von den Fesseln <strong>der</strong><br />

staatlichen Oberhoheit führten, aber erst<br />

nach G.s Tod abgeschlossen werden konnten.

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