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G Galen - der Landesbibliothek Oldenburg

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252 Greve<br />

(1760 - 29. 7. 1846) und dessen Ehefrau<br />

Maria Catharina geb. Luckmann absolvierte<br />

ab 1802 eine Apothekerlehre in<br />

Cloppenburg und arbeitete hier bis 1810<br />

als Apothekergehilfe. Mit finanzieller<br />

Unterstützung des Herzogs -*• Peter Friedrich<br />

Ludwig (1755-1829) studierte er von<br />

1810 bis 1811 Veterinärmedizin an <strong>der</strong> Tierarzneischule<br />

in Hannover und ließ sich anschließend<br />

als Tierarzt in Cloppenburg<br />

nie<strong>der</strong>. Da er hier nur ein geringes Einkommen<br />

erzielen konnte, nahm er nach<br />

<strong>der</strong> französischen Okkupation die Ernennung<br />

zum „Departements-Tierarzt" in Osnabrück<br />

an und eröffnete daneben eine<br />

bald einträgliche Privatpraxis. Er blieb<br />

auch nach dem Abzug <strong>der</strong> Franzosen in<br />

Osnabrück und wurde von <strong>der</strong> provisorischen<br />

Regierungsbehörde mit <strong>der</strong> Überwachung<br />

aller Viehseuchen im Fürstentum<br />

betraut. 1816 wurde er zum herzoglichen<br />

Marstallarzt in <strong>Oldenburg</strong> ernannt und<br />

richtete hier noch im selben Jahr eine Privatlehranstalt<br />

für den tierärztlichen Nachwuchs<br />

ein. G. bestimmte in <strong>der</strong> folgenden<br />

Zeit maßgeblich die Entwicklung des<br />

staatlichen oldenburgischen Veterinärwesens.<br />

Er arbeitete Vorschläge aus zur Organisation<br />

des tierärztlichen Berufswesens,<br />

machte Entwürfe für die Ausbildung und<br />

Prüfung des Nachwuchses, organisierte<br />

die Seuchenbekämpfung und erwarb sich<br />

als Mitglied <strong>der</strong> Körungskommission auch<br />

Verdienste um die Verbesserung <strong>der</strong> Pferdezucht.<br />

Aufgrund seiner Leistungen und<br />

Veröffentlichungen boten ihm die Tierarzneischulen<br />

in Berlin und Dresden Professuren<br />

an, die er jedoch ablehnte. Am 27. 1.<br />

1827 wurde er Obertierarzt und Mitglied<br />

des Collegium medicum, <strong>der</strong> obersten M e­<br />

dizinalbehörde des Herzogtums. Am 29. 7.<br />

1827 ernannte ihn die Universität Marburg<br />

zum Dr. med. vet. h. c. Knapp ein halbes<br />

Jahr später starb G. an den Folgen einer<br />

zu spät vorgenommenen Armamputation.<br />

G. war seit dem 21. 2. 1819 verheiratet mit<br />

Wilhelmine Frie<strong>der</strong>ike geb. Hoffmann<br />

(23. 1. 1798 - 24. 3. 1830), <strong>der</strong> Tochter des<br />

Kammermusikus Johann Wilhelm H. und<br />

<strong>der</strong> Maria Elisa geb. Hattrodt; <strong>der</strong> aus dieser<br />

Ehe stammende Sohn Eduard (1819-<br />

1913) trat später als Landesobertierarzt die<br />

Nachfolge seines Vaters an.<br />

W:<br />

Kurzgefaßte Naturgeschichte schädlicher Insekten,<br />

Osnabrück 1810; Anleitung zum<br />

zweckmäßigen Beschläge und Behandlung<br />

<strong>der</strong> gesunden und kranken Hufe <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Tiere aus dem Pferdegeschlechte,<br />

Osnabrück 1814; Bruchstücke zur vergleichenden<br />

Anatomie und Physiologie für Naturforscher,<br />

Aerzte und Tieraerzte, <strong>Oldenburg</strong> 1818;<br />

Erfahrungen und Beobachtungen über die<br />

Krankheiten <strong>der</strong> Haustiere im Vergleich mit<br />

den Krankheiten <strong>der</strong> Menschen, 2 Bde.,<br />

<strong>Oldenburg</strong> 1818-1821; Wahrnehmungen am<br />

Rindvieh, um über dessen Befinden urteilen<br />

zu können. Semiotik <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>krankheiten<br />

und Verzeichnis <strong>der</strong> für das Rindvieh brauchbaren<br />

Heilmittel, <strong>Oldenburg</strong> 1819; Einige Bemerkungen<br />

über die Pferdezucht für den<br />

oldenburgischen Landmann, <strong>Oldenburg</strong> 1821.<br />

L:<br />

Helga Landgraf, Anfänge des Veterinärwesens<br />

in <strong>Oldenburg</strong>, Hannover 1959; Wolfgang Büsing,<br />

Drei Generationen Greve im Dienste <strong>der</strong><br />

Tiermedizin, in: OHK, 155, 1981, S. 35-38, wie<strong>der</strong><br />

abgedruckt in: <strong>der</strong>s., Glück, Heil und Segen<br />

angewünschet. Familiengeschichtliche<br />

und heimatkundliche Beiträge aus dem<br />

<strong>Oldenburg</strong>ischen, <strong>Oldenburg</strong> 1988, S. 52-59.<br />

Hans Friedl<br />

Greve, Eduard Wilhelm Johann, Dr. med.<br />

vet., Landesobertierarzt, * 26. 11. 1819<br />

<strong>Oldenburg</strong>, f 15. 2. 1913 <strong>Oldenburg</strong>.<br />

Der Sohn des Marstallarztes und späteren<br />

Obertierarztes -*• Bernhard A nton Greve<br />

(1785-1825) besuchte das Gymnasium in<br />

<strong>Oldenburg</strong>, konnte aber nach dem frühen<br />

Tod des Vaters aus finanziellen Gründen<br />

zunächst nicht studieren. Ab 1835 absolvierte<br />

er eine Apothekerlehre in <strong>der</strong> Ratsapotheke<br />

in <strong>Oldenburg</strong>, an <strong>der</strong> er anschließend<br />

auch als Apothekergehilfe tätig war.<br />

Von 1840 bis 1842 studierte er Veterinärmedizin<br />

an <strong>der</strong> Tierarzneischule in Berlin<br />

und bestand im September 1842 die vorgeschriebene<br />

Zulassungsprüfung in <strong>Oldenburg</strong>.<br />

Nach einer kurzen Übergangszeit, in<br />

<strong>der</strong> er wie<strong>der</strong> als Apotheker arbeitete,<br />

wurde er im Februar 1844 zum Tierarzt in<br />

Rodenkirchen und Ende 1846 zum Landestierarzt<br />

in Birkenfeld ernannt. 1847 promovierte<br />

er zum Dr. med. vet. an <strong>der</strong> Universität<br />

Gießen. Am 7. 3. 1859 wurde er Obertierarzt<br />

in <strong>Oldenburg</strong> und übernahm die<br />

Leitung des staatlichen Veterinärwesens,<br />

das er reorganisierte und dem neuesten<br />

Stand <strong>der</strong> wissenschaftlichen Erkenntnisse<br />

anpaßte. 1863 wurde er Mitglied des Collegium<br />

medicum, <strong>der</strong> obersten Medizinalbehörde<br />

des Landes, und 1875 auch Mitglied<br />

<strong>der</strong> Körungskommission. Neben<br />

einer Anleitung für Fleischbeschauer ver­

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