G Galen - der Landesbibliothek Oldenburg
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Greve 251<br />
Mit den Finanzen <strong>der</strong> monarchischen<br />
Staatsspitze kam er neben dem Staatsdienst<br />
in eine engere Berührung als stellvertretendes<br />
Mitglied <strong>der</strong> Großherzoglichen<br />
Hausfideikommiß-Direktion (bis<br />
1918). Schließlich übte G. einen gewissen<br />
Einfluß bei <strong>der</strong> Auswahl des Nachwuchses<br />
für die oldenburgische Justiz und Verwaltung<br />
aus als Mitglied <strong>der</strong> Juristischen<br />
Staatsprüfungskommission für die Zweite<br />
Prüfung (1914-1922).<br />
Im kirchlichen Bereich hat G. sich als Mitglied<br />
des Kirchenrates <strong>der</strong> Stadt <strong>Oldenburg</strong><br />
sowie als nebenamtliches Mitglied<br />
des Evangelisch-lutherischen Oberkirchenrats<br />
in <strong>Oldenburg</strong> engagiert, nach<br />
1918 als Präsident <strong>der</strong> Landessynode. Er<br />
gehörte zu den maßgeblich beteiligten Ju <br />
risten bei <strong>der</strong> Ausarbeitung von kirchlichen<br />
Verfassungen bei<strong>der</strong> großen Konfessionen<br />
im oldenburgischen Staat.<br />
Veröffentlicht hat G. anscheinend so gut<br />
wie nicht. Während seiner kurzen Mitgliedschaft<br />
im Literarisch-geselligen Verein<br />
hielt er einige Vorträge, von denen die<br />
agrarpolitischen Betrachtungen über Ödland<br />
und Landeskultur 1903 von <strong>der</strong> Verwaltung<br />
des Landeskulturfonds in <strong>Oldenburg</strong><br />
gedruckt und 1904 in den Grenzboten<br />
nachgedruckt wurden.<br />
Am 6. 5. 1886 vermählte G. sich mit Betty<br />
Henriette A nna Schmeding (1. 7. 1858 -<br />
22. 11. 1913), einer Tochter des Kreisphysikus<br />
Dr. med. Hermann Wilhelm Gustav S.<br />
in Vechta. Der Ehe entsprossen zwei<br />
Söhne und zwei Töchter. Der älteste Sohn<br />
Johannes (1877-1963) war verheiratet mit<br />
<strong>der</strong> oldenburgischen Kommunalpolitikerin<br />
-►Margarethe Gramberg geb. Hoyer. Von<br />
den beiden Töchtern war die ältere Emmi<br />
(1888-1960) mit dem Oberlandesgerichtspräsidenten<br />
Eduard Högl (1875-1939) in<br />
<strong>Oldenburg</strong> vermählt.<br />
W:<br />
Ödland und Landeskultur, <strong>Oldenburg</strong> 1903;<br />
Nachdruck in: Die Grenzboten, Leipzig, 63,<br />
1904, S. 70-77, 138-145, 195-203.<br />
L:<br />
OHK, 123, 1949, S. 48.<br />
Egbert Koolman<br />
besuchte von 1864 bis 1869 das evangelische<br />
Lehrerseminar in <strong>Oldenburg</strong> und war<br />
nach <strong>der</strong> ersten Lehrerprüfung zunächst<br />
für zwei Jahre an <strong>der</strong> Taubstummenlehranstalt<br />
in Wildeshausen tätig, ehe er 1871<br />
seine erste Hauptlehrerstelle in Wapeldorf<br />
antrat. 1880 wechselte er in gleicher Funktion<br />
nach Lehmden über, 1895 schließlich<br />
nach Deichhorst.<br />
In <strong>der</strong> Lehrerbewegung um die Jahrhun<strong>der</strong>twende<br />
spielte <strong>der</strong> früh an Politik interessierte<br />
G. als Schriftführer im Vorstand<br />
des <strong>Oldenburg</strong>ischen Landeslehrervereins<br />
eine bedeutende Rolle, vor allem als<br />
Schriftleiter des „<strong>Oldenburg</strong>ischen Schulblatts"<br />
von 1894 bis 1905. Er setzte die<br />
Umwandlung des Blattes von einer Abonnentenzeitung<br />
in eine wöchentlich erscheinende<br />
Mitglie<strong>der</strong>zeitung und damit<br />
eine Verdreifachung <strong>der</strong> Auflage durch.<br />
Das verschaffte dem Verein eine größere<br />
Festigkeit nach innen und mehr Publizität<br />
nach außen. Im „<strong>Oldenburg</strong>ischen Schulblatt"<br />
kommentierte G. alle großen Fragen<br />
<strong>der</strong> Schulpolitik und <strong>der</strong> Pädagogik um<br />
1900. Das politische Interesse des freisinnigen<br />
Liberalen G. beschränkte sich jedoch<br />
nicht auf die Vertretung von Lehrerinteressen.<br />
1899 wurde er in den Stadtrat von<br />
Delmenhorst gewählt, von 1902 bis 1908<br />
gehörte er dem oldenburgischen Landtag<br />
an, wo er in enger Absprache mit seinem<br />
Delmenhorster Parteifreund Erich -*• Koch-<br />
Weser (1875-1944) vor allem kulturpolitische<br />
Fragen vertrat und sich gegen jede<br />
kirchliche Beeinflussung des Schulwesens<br />
wandte.<br />
G. war mit <strong>der</strong> elf Jahre jüngeren Albertine<br />
(Bertha) Karoline geb. Nolte, <strong>der</strong> Tochter<br />
des Kupferschmiedes Wilhelm N. aus<br />
Wildeshausen, verheiratet und hatte zwei<br />
Söhne, die ebenfalls Volksschullehrer wurden.<br />
L:<br />
Hilke Günther-Arndt, Geschichtsunterricht in<br />
<strong>Oldenburg</strong> 1900-1930, <strong>Oldenburg</strong> 1980;<br />
Sprechregister zum <strong>Oldenburg</strong>ischen Landtag<br />
1848-1933, bearb. von Albrecht Eckhardt,<br />
<strong>Oldenburg</strong> 1987.<br />
Hilke Günther-Arndt<br />
Grape, Bernhard, Lehrer, Landtagsabgeordneter,<br />
* 21. 11. 1849 Gan<strong>der</strong>kesee,<br />
f 18. 3. 1912 Delmenhorst.<br />
G., Sohn des Hausmanns Diedrich Grape,<br />
Greve, Bernhard A nton, Dr. med. vet.<br />
h.c., Obertierarzt, * 20. 10. 1785 Cloppenburg,<br />
? 21. 1. 1828 <strong>Oldenburg</strong>.<br />
Der Sohn des Johann Eberhard Greve