G Galen - der Landesbibliothek Oldenburg
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Gramberg 249<br />
<strong>der</strong> Margaretha Sophia geb. Jan(s)sen<br />
(1754-1829), erhielt Privatunterricht und<br />
besuchte die Lateinschule in <strong>Oldenburg</strong>.<br />
Zu seinen Mitschülern und Freunden<br />
zählte -► Karl Ludwig (von) Woltmann<br />
(1770-1817). Von 1790 an studierte G. in Erlangen<br />
und Jena Rechtswissenschaft und<br />
ließ sich 1793 in <strong>Oldenburg</strong> als Advokat<br />
nie<strong>der</strong>. Er arbeitete hier an <strong>der</strong> von -►Gerhard<br />
Anton von Halem (1752-1819) betreuten<br />
systematischen Bestandsaufnahme des<br />
vaterländischen Rechtes von 1804 bis 1806<br />
mit. 1799 als Sekretär dem Kammerkollegium<br />
zugeteilt, betätigte sich G. seit 1808<br />
wie<strong>der</strong> als Jurist und wirkte als Assessor<br />
am Landgericht, bei <strong>der</strong> Regierung und im<br />
Konsistorium. In <strong>der</strong> „Franzosenzeit"<br />
wurde G. im August 1811 als Rat an das<br />
Kaiserliche Oberappellationsgericht in<br />
Hamburg berufen. Dort arbeitete er bald<br />
mit G. A. von Halem zusammen. Mit ihm<br />
begab sich G. im Frühjahr 1813 nach <strong>der</strong><br />
Einnahme Hamburgs durch die Russen<br />
nach Eutin. Er kehrte, als die französische<br />
Herrschaft abermals hergestellt wurde,<br />
vorübergehend nach Hamburg zurück,<br />
kam jedoch noch 1813 endgültig nach<br />
<strong>Oldenburg</strong> und war nach Errichtung <strong>der</strong><br />
alten Ordnung wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Justizkanzlei<br />
und im Konsistorium tätig. Kaum 44jährig<br />
starb <strong>der</strong> unverheiratet gebliebene G. in<br />
seiner Vaterstadt.<br />
Neben seiner beruflichen Tätigkeit entfaltete<br />
G. zahlreiche Aktivitäten. Er war Freimaurer<br />
und Mitglied <strong>der</strong> Literarischen Gesellschaft,<br />
interessierte sich für Philosophie,<br />
Geschichte und Ästhetik, vor allem<br />
aber betätigte er sich schon früh literarisch,<br />
wobei er auch Verständnis für das<br />
Volkstümliche bewies. Gesammelt erschienen<br />
von 1801 bis 1805 drei Bände<br />
„Kränze", die zehn von Wieland beeinflußte<br />
Verserzählungen und das Gedicht<br />
„Tobias", „Des Pfarrers Sohn von Cola" in<br />
Hexametern sowie „Blumen deutscher<br />
Dichter aus <strong>der</strong> ersten Hälfte des 17. Jahrhun<strong>der</strong>ts"<br />
enthalten. Nach seinem Tode erschienen<br />
1816 und 1817 als Teil 4 und 5 <strong>der</strong><br />
„Kränze" noch seine „Gedichte". Ferner<br />
veröffentlichte G., von dem mancher Text<br />
auch vertont wurde, neben Beiträgen in<br />
Almanachen und Zeitschriften 1808 die<br />
Tragödie „Sophonisbe" und gab 1803 mit<br />
Casimir Ulrich Böhlendorff (1775-1825) ein<br />
„Poetisches Taschenbuch" heraus.<br />
Als Dichter gehört G. sicherlich nicht zu<br />
den wichtigen Autoren seiner Zeit. Dennoch<br />
ist er, <strong>der</strong> seine vielfältigen Amtsgeschäfte<br />
mit weitgespannten Interessen<br />
und erstaunlicher literarischer Produktivität<br />
verband, als Repräsentant <strong>der</strong> bürgerlichen<br />
Intelligenz um 1800 bedeutsam.<br />
W:<br />
Kränze, 5 Bde., <strong>Oldenburg</strong> 1801-1817; (mit<br />
C. U. Böhlendorff), Poetisches Taschenbuch,<br />
Berlin 1803; Etwas über Alarcos. Ein Trauerspiel<br />
von Friedrich Schlegel. Ein Versuch, die<br />
Leser zum Schmecken zu zwingen, Münster<br />
1803; Sophonisbe. Tragödie in fünf Acten,<br />
<strong>Oldenburg</strong> 1808.<br />
L:<br />
ADB, Bd. 9, Leipzig 1879; Gerhard Anton von<br />
Halem, Vorrede, in: Kränze, Bd. 4, <strong>Oldenburg</strong><br />
1816, S. III-XXII; Karl Ludwig von Woltmann,<br />
Anton Gramberg, in: <strong>der</strong>s.; Sämtliche Werke,<br />
6. Lieferung, Leipzig 1821, S. 230-234; Gustav<br />
Grosse, Anton Gerhard Hermann Gramberg.<br />
Ein vergessener oldenburgischer Dichter, in:<br />
<strong>Oldenburg</strong>ischer Volkskalen<strong>der</strong>, 1930, <strong>Oldenburg</strong>,<br />
S. 28 f.<br />
Christoph Prignitz<br />
Gramberg, geb. Hoyer, Anna Mathilde<br />
M a rg a re th e , Politikerin, *31.1. 1895<br />
Donnerschwee, Landgemeinde <strong>Oldenburg</strong>,<br />
f 26. 1. 1968 <strong>Oldenburg</strong>.<br />
Margarethe G. wuchs in einem wohlbehüteten,<br />
großbürgerlichen Elternhaus auf.<br />
Ihr Vater war <strong>der</strong> Brauereibesitzer und Fabrikant<br />
Hans Hoyer, ihre Mutter Adeline<br />
geb. Franksen, <strong>der</strong>en Vater Inhaber <strong>der</strong><br />
Gießerei Koch und Franksen war. Nach<br />
dem Besuch <strong>der</strong> Cäcilienschule ging sie in<br />
ein Internat in London. Im Jahre 1914<br />
wurde sie als Rot-Kreuz-Schwester ausge