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G Galen - der Landesbibliothek Oldenburg

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Gramberg 247<br />

zogs als provisorische Regierung fungierte.<br />

Am 24. 6. 1919 übernahm er<br />

schließlich die Ministerien für Justiz, Kirchen<br />

und Schulen in <strong>der</strong> Regierung -*•<br />

Theodor Tantzen (1877-1947). Am 26. 5.<br />

1921 erklärte G. seinen Rücktritt und<br />

wurde am 1. 10. 1921 auf eigenen Wunsch<br />

zum Amtsgerichtsrat in Eutin ernannt, wo<br />

er drei Jahre später an einem Herzleiden<br />

starb.<br />

G. war seit dem 29. 5. 1888 verheiratet mit<br />

A lida Sophie Elisabeth geb. Tappenbeck<br />

(7. 9. 1864 - 10. 10. 1953), <strong>der</strong> Tochter des<br />

Ministers -* Friedrich Tappenbeck (1820-<br />

1893); das Ehepaar hatte drei Söhne.<br />

L:<br />

Die Großherzoglich-<strong>Oldenburg</strong>ischen Staatseisenbahnen.<br />

Ein Rückblick auf die ersten 50<br />

Jahre ihres Bestehens 1867-1917, <strong>Oldenburg</strong><br />

1917; Wolfgang Günther, Die Revolution von<br />

1918/19 in <strong>Oldenburg</strong>, <strong>Oldenburg</strong> 1979; Harald<br />

Schieckel, Die Herkunft und Laufbahn<br />

<strong>der</strong> oldenburgischen Minister, in: Weltpolitik,<br />

Europagedanke, Regionalismus. Festschrift für<br />

Heinz Gollwitzer zum 65. Geburtstag,<br />

Münster 1982, S. 247-267.<br />

Hans Friedl<br />

Gramberg, Gerhard Anton, Arzt und<br />

Schriftsteller, * 5. 11. 1744 Tettens, i 10. 3.<br />

1818 <strong>Oldenburg</strong>.<br />

G., Sohn des Geistlichen Anton Gramberg<br />

(1695-1770) und <strong>der</strong> Juliane Wilhelmine<br />

geb. Petersen (1707-1769), studierte nach<br />

dem Besuch des Gymnasiums in Jever von<br />

1762 bis 1766 in Göttingen Medizin und<br />

Arnzeikunde. Er promovierte mit einer Arbeit<br />

über Lungenblutungen und war seit<br />

1767 als praktischer Arzt in <strong>Oldenburg</strong> tätig,<br />

wo er sein ferneres Leben verbrachte.<br />

1771 heiratete er Margaretha Sophia<br />

Jan(s)sen (1754-1829); unter seinen sechs<br />

Söhnen und vier Töchtern war Gerhard<br />

Anton Hermann Gramberg (1772-1816)<br />

von Bedeutung. 1778 wurde G. Hof- und<br />

Garnisonsmedikus, erhielt 1783 den Titel<br />

Kanzleirat und war seit 1794 Stadt- und<br />

Landphysikus. Als Arzt widmete sich G.<br />

seiner Aufgabe zu helfen und zu heilen,<br />

als Aufklärer kämpfte er gegen das Kurpfuschertum<br />

und gegen Vorurteile und<br />

den Aberglauben, daß Krankheiten eine<br />

Folge von Hexenwesen und Zauberei<br />

seien. G. vertrat das Konzept, Krankheiten<br />

nicht nur durch Medikamente zu heilen,<br />

son<strong>der</strong>n durch vernünftige ärztliche Ratschläge<br />

die Ursachen <strong>der</strong> Krankheiten zu<br />

bekämpfen. Er setzte sich für die Einführung<br />

des Hebammenunterrichts ein, befürwortete<br />

Schutzimpfungen und bekämpfte<br />

Infektionskrankheiten. G. wirkte neben<br />

seiner praktischen ärztlichen Tätigkeit<br />

auch als Publizist auf dem Gebiet <strong>der</strong> M e­<br />

dizin. Als in Bremen 1785 Johann Kaspar<br />

Lavater eine neue Heilart, den Mesmerismus<br />

o<strong>der</strong> tierischen Magnetismus, einführte,<br />

wandte sich G. in mehreren Schriften<br />

scharf dagegen. Später jedoch, als von<br />

1801 bis 1803 die galvanische Behandlung<br />

Taubstummer von Jever ausging und Hoffnungen<br />

weckte, war auch G. fasziniert.<br />

Die Französische Revolution begrüßte G.<br />

ähnlich wie sein Freund — Gerhard Anton<br />

von Halem (1752-1819). Er schrieb dem Parisreisenden<br />

am 19. Oktober 1790: „Sie<br />

wissen, mein Lieber, ich war hier wohl <strong>der</strong><br />

erste, <strong>der</strong> laut das große Werk pries. Sinkt<br />

es, siegt <strong>der</strong> Despotismus, werden die<br />

Franzosen und mit ihnen die Erdenbürger<br />

nicht, was sie könnten und sollten, nun, so<br />

gebe ich die Sache <strong>der</strong> freien Menschheit<br />

auf, so sind wir dazu geboren, so verdienen<br />

wir, Sklaven zu sein; - aber Mirabeau<br />

werde ich darum nicht min<strong>der</strong> ehren." Halem<br />

schickte G. von seiner Parisreise als<br />

symbolischen Gruß einen Stein <strong>der</strong> Bastille.<br />

Während <strong>der</strong> Jahre <strong>der</strong> französischen<br />

Herrschaft hat G. <strong>Oldenburg</strong> nicht<br />

verlassen.<br />

Bedeutung besitzt G. nicht nur als Arzt,<br />

denn neben seinem Beruf verfolgte er vielfältige<br />

Interessen. Er war von umfassen<strong>der</strong>

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