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G Galen - der Landesbibliothek Oldenburg

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Graepel 245<br />

Nationalsozialisten. Ab 1932 leitete G. das<br />

Stadttheater in Magdeburg und war von<br />

1934 bis 1935 Intendant des Theaters am<br />

Nollendorfplatz in Berlin.<br />

Als progressiver Intendant und Regisseur<br />

versuchte G., dem Publikum das mo<strong>der</strong>ne<br />

Zeittheater nahezubringen. Dies war insbeson<strong>der</strong>e<br />

in den Zeiten des erstarkenden<br />

Nationalsozialismus ein wichtiges und mutiges<br />

Anliegen. Seine Aufführung des<br />

„Wozzeck" - nach Berlin, Prag und Leningrad<br />

war <strong>Oldenburg</strong> das vierte Theater, an<br />

dem die Oper gespielt wurde -, veranlaßte<br />

viele an<strong>der</strong>e Bühnen, sich ebenfalls dieses<br />

Werkes anzunehmen.<br />

L:<br />

Wilhelm Kosch, Deutsches Theater-Lexikon,<br />

Bd. 1, Klagenfurt 1953; Heinrich Schmidt<br />

(Hg.), Hoftheater, Landestheater, Staatstheater,<br />

<strong>Oldenburg</strong> 1983; Christian Krüger, Geschichte<br />

<strong>der</strong> Oper am Landestheater in <strong>Oldenburg</strong><br />

1921-1938, <strong>Oldenburg</strong> 1984.<br />

Matthias Struck<br />

Graeger, F ried rich August Heinrich,<br />

Landesarbeiterrat, * 10. 7. 1875 Banteln<br />

bei Hildesheim, f 16. 7. 1933 <strong>Oldenburg</strong>.<br />

Nach dem Besuch <strong>der</strong> Volksschule und<br />

einer Lehre im Böttcherhandwerk ging B.<br />

auf Wan<strong>der</strong>schaft. Bereits in jungen Jah ­<br />

ren schloß er sich <strong>der</strong> Gewerkschaftsbewegung<br />

und <strong>der</strong> SPD an. Vom 4. 2. 1919 bis<br />

zum Verbot am 22. 6. 1933 war er 1. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> SPD in <strong>der</strong> Stadt <strong>Oldenburg</strong>.<br />

Nachdem in <strong>der</strong> Revolution von 1918/19<br />

die <strong>Oldenburg</strong>er Regierung den Machtkampf<br />

mit den Arbeiter- und Soldatenräten<br />

zu ihren Gunsten entschieden hatte, '<br />

wurden die Räte zur Interessenvertretung<br />

<strong>der</strong> „werktätigen Bevölkerung". Diesen<br />

Übergang vollzog G. als 1. Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des Landesarbeiterrats, seit 1921 Landesausschuß<br />

für Arbeiter und Angestellte des<br />

Freistaats <strong>Oldenburg</strong> genannt, <strong>der</strong> am 5. 3.<br />

1919 in dieses Amt gewählt worden war.<br />

Mehrmals wie<strong>der</strong>gewählt, nahm G., seit<br />

1921 als Einmann-Vertretung, seine Aufgaben,<br />

die Verbindung zwischen Regierung<br />

und Arbeiterschaft herzustellen und alle<br />

Arbeitnehmer, auch die nicht gewerkschaftlich<br />

organisierten, zu vertreten, mit<br />

großer Energie und Hingabe wahr. Trotz<br />

mehrfacher Versuche, diese Institution, die<br />

als Ersatz einer in Aussicht genommenen,<br />

aber nicht geschaffenen Arbeiterkammer<br />

fungierte und vom Staat unterhalten<br />

wurde, abzuschaffen, konnte G. seine Arbeit<br />

bis zur Machtübernahme <strong>der</strong> Nationalsozialisten<br />

in <strong>Oldenburg</strong> im Sommer<br />

1932 fortführen. Die neue Regierung betrieb<br />

sofort seine Entlassung, die zum<br />

31. 3. 1933 wirksam wurde.<br />

Neben seiner Tätigkeit als Landesarbeiterrat<br />

hatte G. in den Jahren 1919 und 1920<br />

den Vorsitz im Landesausschuß für die Sicherheitswehr<br />

im Freistaat <strong>Oldenburg</strong><br />

inne, ein Amt, in dem er nicht wenig zur<br />

Vermeidung von Unruhen in <strong>der</strong> turbulenten<br />

Zeit tun konnte. Im 8. <strong>Oldenburg</strong>ischen<br />

Landtag vertrat G. die SPD vom<br />

März bis Juni 1933, nachdem er seit 1919<br />

regelmäßig als Kandidat aufgestellt worden<br />

war. Wenige Wochen nach dem Verbot<br />

<strong>der</strong> SPD und seiner Entlassung aus dem<br />

Amt des Landesarbeiterrats verstarb G. in<br />

<strong>Oldenburg</strong> an Herzversagen. Aus seiner<br />

Ehe mit Katharina Dorothee geb. Hagemann<br />

(4. 2. 1874 - 28. 7. 1932) gingen vier<br />

Söhne hervor.<br />

L:<br />

Wolfgang Günther, Die Revolution von 1918/19<br />

in <strong>Oldenburg</strong>, <strong>Oldenburg</strong> 1979; <strong>der</strong>s., Der<br />

<strong>Oldenburg</strong>er Landesarbeiterrat 1919-1933, in:<br />

<strong>der</strong>s. (Hg.), Sozialer und politischer Wandel in<br />

<strong>Oldenburg</strong>. Studien zur Regionalgeschichte<br />

vom 17. bis 20. Jahrhun<strong>der</strong>t, <strong>Oldenburg</strong> 1981,<br />

S. 139-152.<br />

Wolfgang Günther<br />

Graepel, Carl Bernhard F ried rich<br />

August, Oberamtsrichter und Reichstagsabgeordneter,<br />

* 17. 4. 1818 Kniphausersiel,<br />

f 14. 10. 1890 Jever.<br />

G. war <strong>der</strong> Sohn des in Kniphausersiel ansässigen<br />

Kaufmanns Hans Friedrich Graepel<br />

(22. 5. 1778 - 23. 3. 1849) und dessen<br />

Ehefrau T alette (Thalette) Margarethe<br />

geb. Müller (1785-1847). Nach dem Besuch<br />

des Gymnasiums studierte er von<br />

1838 bis 1841 Jura an den Universitäten<br />

Jena, Heidelberg und Göttingen. 1843 trat<br />

er in den oldenburgischen Staatsdienst<br />

und war zunächst beim Amt <strong>Oldenburg</strong> sowie<br />

beim Stadt- und Landgericht <strong>Oldenburg</strong><br />

tätig. 1846 wurde er Landgerichtssekretär<br />

in Ovelgönne und kam im folgenden<br />

Jahr an das Landgericht in Jever. 1852<br />

wurde er als Hilfsrichter nach Cloppenburg<br />

und 1853 als Landgerichtsassessor<br />

nach Ovelgönne versetzt. 1858 wurde er

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