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G Galen - der Landesbibliothek Oldenburg

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230 Gerber<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft. 1821 wurde <strong>der</strong> erfahrene<br />

Beamte zur Zentralverwaltung in<br />

<strong>Oldenburg</strong> versetzt. Er war zunächst als<br />

Rat bei <strong>der</strong> Regierung tätig und wechselte<br />

1830 zur Kammer über. 1832 wurde er zum<br />

Vizedirektor, 1837 zum Direktor <strong>der</strong> Kammer<br />

ernannt und mit dem Titel Staatsrat<br />

ausgezeichnet. Seit 1824 gehörte er auch<br />

<strong>der</strong> Direktion <strong>der</strong> Witwen-, Waisen- und<br />

Leibrenten-Kasse an, <strong>der</strong>en Vorsitz er 1832<br />

übernahm. 1840 erhielt er zusätzlich den<br />

Vorsitz im Militärkollegium.<br />

G. war zweimal verheiratet. Am 30. 6.<br />

1809 heiratete er Wicherine Johanne Gebhardine<br />

Schelten (25. 5. 1789 - 4. 5. 1837),<br />

die Tochter des Domänenrats S. in Leer.<br />

Nach ihrem Tod heiratete er am 27. 5. 1838<br />

Charlotte Ernestine von Finckh (20. 2.<br />

1809 - 14. 4. 1899), die Tochter des 1813<br />

von den Franzosen erschossenen Kanzleirats<br />

-►Christian Daniel von Finckh ( 1765-<br />

1813). Seine Töchter heirateten hohe<br />

Staatsbeamte: Christel Karoline den Geheimen<br />

Staatsrat Dr. Karl Friedrich Hayessen<br />

(1794-1862) und Elisabeth Sophie<br />

Amalie den Obergerichtspräsidenten<br />

Georg Ernst von Finckh (1803-1889).<br />

Gerber, Johann Christian, Schauspieler<br />

und Theaterdirektor, * 19. 11. 1785 Hannover,<br />

f 3. 5. 1850 <strong>Oldenburg</strong>.<br />

G., <strong>der</strong> schon früh schauspielerische Neigungen<br />

zeigte, mußte auf Wunsch <strong>der</strong> Eltern<br />

zunächst als Fünfzehnjähriger eine<br />

chirurgische Ausbildung in Hannover beginnen,<br />

die er aber bereits 1802 wie<strong>der</strong> abbrach.<br />

Im folgenden Jahr schloß er sich<br />

einer <strong>der</strong> vielen wan<strong>der</strong>nden Schauspielertruppen<br />

an, mit <strong>der</strong> er in Lemgo und<br />

Lippstadt auftrat. Seine schauspielerische<br />

Begabung und die Verwendbarkeit als<br />

Sänger in Opern- und Singspielaufführungen<br />

verschafften ihm bald kürzere o<strong>der</strong><br />

längere Engagements an verschiedenen<br />

Theatern, u. a. in Stettin (1806), Hamburg<br />

(1807-1812), Hannover, Braunschweig<br />

(1819-1825), Kassel (1825-1831) undschließlich<br />

in Bremen, wo er 1831 die Direktion<br />

des Stadttheaters übernahm. Um sich zusätzliche<br />

Einnahmequellen zu sichern,<br />

schlug er in Anlehnung an einen schon<br />

seit Jahren diskutierten Plan im Juni 1832<br />

vor, mit seinem Ensemble regelmäßige<br />

Aufführungen in <strong>Oldenburg</strong> zu veranstalten<br />

und hier eine „Filialanstalt" des Bremer<br />

Theaters zu eröffnen. Der oldenburgische<br />

Schriftsteller und Kabinettssekretär —<br />

Ludwig Starklof (1789-1850) unterstützte<br />

diese Anregung und sorgte für die Errichtung<br />

eines hölzernen Saalbaus, in dem im<br />

Februar 1832 das „Theater in <strong>Oldenburg</strong>"<br />

eröffnet werden konnte. Hatte sich die<br />

Theaterkombination <strong>Oldenburg</strong>-Bremen<br />

anfangs als eine einleuchtende und vernünftige<br />

Lösung dargestellt, so zeigte die<br />

Praxis rasch, daß sie mit enormen organisatorisch-technischen<br />

Schwierigkeiten<br />

verbunden war und wirtschaftlich nicht<br />

vertretbare Betriebskosten zur Folge hatte.<br />

Starklof, <strong>der</strong> diese Verbindung ohnehin<br />

nur als Übergangslösung betrachtete, traf<br />

L:<br />

(anonym), Johann Wilhelm Detlev Georg, in:<br />

<strong>Oldenburg</strong>ische Blätter, Nr. 49, 1841, S. 407-<br />

410; Hans Wichmann, Amtmann Johann Wilhelm<br />

Detlev Georg zu Rastede (1779-1840), in:<br />

OFK, 17, 1975, S. 243-258.<br />

Hans Friedl<br />

schon bald Vorbereitungen für die Schaffung<br />

eines von Bremen unabhängigen<br />

Theaters. Als G. im November 1834 die<br />

Leitung <strong>der</strong> Bremer Bühne nie<strong>der</strong>legen<br />

mußte, weil er die Gagen seiner Schauspieler<br />

nicht mehr bezahlen konnte, hatte<br />

Starklof sein Ziel erreicht. G. übersiedelte<br />

nach <strong>Oldenburg</strong> und übernahm unter <strong>der</strong><br />

Oberleitung Starklofs, <strong>der</strong> als eine Art Intendant<br />

fungierte, die Direktion des Theaters,<br />

an dem er auch Regie führte und als<br />

vielseitig einsetzbarer Schauspieler auftrat.<br />

Er wurde rasch in das gesellschaftli-

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