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G Galen - der Landesbibliothek Oldenburg

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226 Geist<br />

lof, Bekenntnisse und Erlebnisse, bearb. von<br />

Hans Friedl, in: Harry Niemann (Hg.), Ludwig<br />

Starklof 1789-1850, <strong>Oldenburg</strong> 1986, S. 55-<br />

225.<br />

Hans Friedl<br />

Geist, Carl Friedrich Hermann, Oberkirchenrat,<br />

* 16. 5. 1807 <strong>Oldenburg</strong>, ¥ 24. 3.<br />

1867 <strong>Oldenburg</strong>.<br />

G., <strong>der</strong> Sohn des Hautboisten Carl Friedrich<br />

Günther Geist und <strong>der</strong> Johanne Ernestine<br />

geb. Keller, besuchte das Gymnasium<br />

in <strong>Oldenburg</strong>. Anschließend studierte<br />

er von 1825 bis 1828 evangelische<br />

Theologie in Halle, wo er bei so unterschiedlichen<br />

Lehrern wie Gesenius und<br />

Wegscheid einerseits sowie Tholuck an<strong>der</strong>erseits<br />

hörte. Für seine spätere Entwicklung<br />

scheint Tholuck einen stärkeren Einfluß<br />

gehabt zu haben als die rationalistischen<br />

Theologen. Doch auch Gedanken<br />

Schleiermachers kann man in G.s Stellung<br />

zur „Kirchenfrage" entdecken. 1832<br />

wurde G. ordiniert und war von 1834 bis<br />

1851 Pastor in Schweiburg. In die Überlegungen<br />

<strong>der</strong> Pfarrerschaft für eine neue<br />

synodale Kirchenverfassung griff er 1848<br />

mit einem eigenen, theologisch durchdachten<br />

Entwurf ein. Das Vertrauen <strong>der</strong><br />

Pfarrer zeigte sich in seiner Wahl in ein<br />

Dreiergremium, das die Verfassungswünsche<br />

dem Großherzog vortragen sollte.<br />

Selbstverständlich wurde G. 1849 auch<br />

Mitglied <strong>der</strong> verfassunggebenden Generalsynode.<br />

Diese wählte ihn zum ordentlichen<br />

theologischen Mitglied des Oberkirchenrats.<br />

Als 1. Geistlicher <strong>der</strong> kleinen<br />

Landeskirche war er dann wesentlich mitbeteiligt<br />

an <strong>der</strong> Kirchenleitung in den bewegten<br />

Jahren, die 1853 mit <strong>der</strong> Revision<br />

<strong>der</strong> Kirchenverfassung endeten. Immer<br />

wie<strong>der</strong> wurde er auch in ordentliche Landessynoden<br />

gewählt. Nach <strong>der</strong> Revision<br />

ernannte ihn <strong>der</strong> Großherzog zum Hofprediger<br />

und Oberkirchenrat (allerdings nur<br />

als 2. geistliches Mitglied des Kollegiums)<br />

und verlieh ihm 1865 den Titel Geheimer<br />

Kirchenrat. G. bemühte sich in den Jahren<br />

seiner Tätigkeit im Oberkirchenrat vor<br />

allem um den inneren Ausbau <strong>der</strong> Landeskirche<br />

auf dem Boden <strong>der</strong> Verfassung. Er<br />

selbst wirkte trotz stark angegriffener Gesundheit<br />

neben den Kirchenleitungsaufgaben<br />

mit am Religionsunterricht im Gymnasium,<br />

in <strong>der</strong> Militärgemeinde und <strong>der</strong><br />

Krankenhausseelsorge. Das führte bis zu<br />

einem praktischen Vorstoß, die Verpflegungskosten<br />

im Peter Friedrich Ludwigs-<br />

Hospital zu senken, da wegen <strong>der</strong> hohen<br />

Kosten kaum noch Angehörige <strong>der</strong> Landbevölkerung<br />

in dieses Krankenhaus gingen.<br />

Auch für eine Aufteilung <strong>der</strong> damals<br />

sehr großen Kirchengemeinde <strong>Oldenburg</strong><br />

setzte er sich ein. Daneben entzog er sich<br />

nicht <strong>der</strong> wissenschaftlichen Arbeit. Vor<br />

allem das Studium <strong>der</strong> Philosophie und<br />

<strong>der</strong> hebräischen Sprache war ihm wichtig.<br />

G. heiratete in erster Ehe am 3. 6. 1834 Ju ­<br />

liane Dorothea Müller (20. 1. 1810 - 13. 9.<br />

1840), die Tochter des Kaufmanns Hermann<br />

Gerhard Müller (ca. 1769-1829) und<br />

<strong>der</strong> Johanne Dorothea Sophie geb. Claußen<br />

(i 1810). In zweiter Ehe heiratete er<br />

am 12. 10. 1841 ihre Stiefschwester Sophie<br />

Elise Müller (13. 7. 1813 - 9. 7. 1867), die<br />

Tochter <strong>der</strong> Magdalene Elisabeth geb. Jürgens.<br />

Die vier Kin<strong>der</strong> aus den beiden Ehen<br />

sind alle jung verstorben.<br />

W:<br />

Die Kirchenfrage, in: Evangelisches Kirchenund<br />

Schulblatt für das Großherzogtum <strong>Oldenburg</strong>,<br />

4, 1848, S. 102-108; Predigt, gehalten bei<br />

Eröffnung <strong>der</strong> ersten ordentlichen Landessynode,<br />

in: Verhandlungen <strong>der</strong> ersten Landessynode<br />

<strong>der</strong> evangelischen Kirche des Herzogtums<br />

<strong>Oldenburg</strong>, <strong>Oldenburg</strong> 1850, Anlagen, S. 103-<br />

106; Predigt, gehalten bei Eröffnung <strong>der</strong> zweiten<br />

ordentlichen Landessynode, <strong>Oldenburg</strong><br />

1851; Predigt, gehalten bei <strong>der</strong> Eröffnung <strong>der</strong><br />

dritten ordentlichen Landessynode, in: Verhandlungen<br />

<strong>der</strong> dritten Landessynode <strong>der</strong><br />

evangelischen Kirche des Herzogtums <strong>Oldenburg</strong>,<br />

<strong>Oldenburg</strong> 1853, Anlagen, S. 85-89.<br />

L:<br />

R. Brauer, Berend Müller in Harrien 1580 und<br />

seine Nachkommen, <strong>Oldenburg</strong> 1963.<br />

Udo Schulze

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