Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...
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Abbildung 6.2.: Allgemeiner iterativ-inkrementeller Prozessablauf<br />
und der OPRAIL-Prozess [OPR06]. Gemeinsam ist diesen Prozessen, dass sie eine Gesamtaufgabenstellung<br />
(z.B. die Umsetzung eines Pflichtenhefts in ein fertiges Produkt) in kleine Teilaufgaben<br />
zerlegen, für die jeweils alle nötigen Aktivitäten (z.B. Erstellung Systemdesign, Erstellung<br />
Softwareanforderungen, Erstellung Softwarearchitektur, Codeerstellung) iterativ durchlaufen<br />
werden. Nach Fertigstellung einer Teilaufgabe wird in der nachfolgenden Iteration die nächste<br />
Teilaufgabe dem System hinzugefügt, wodurch dieses inkrementell wächst. Abbildung 6.2<br />
zeigt eine Prinzipdarstellung dieses Vorgehensmodells. Die einzelnen pro Iteration zu durchlaufenden<br />
Aktivitäten sind in dieser Darstellung zeilenweise angeordnet, die einzelnen Iterationen<br />
in Spalten. Die hervorgehobenen Pfeile zeigen an, in welcher Reihenfolge die einzelnen Aktivitäten<br />
pro Iteration durchlaufen werden sollen. Die gestrichelte Linie zeigt den Rücksprung in<br />
die erste Aktivität zu Beginn einer neuen Iteration.<br />
Diese Art von Vorgehensmodellen ist wegen ihrer Dynamik und der schrittweisen Vervollständigung<br />
des Systems gut für die Erstellung von <strong>Anforderungsspezifikation</strong>en geeignet. Daher wird<br />
der im Rahmen dieser Arbeit genutzte Prozess auf dem beschriebenen iterativ-inkrementellen<br />
Vorgehensmodell aufgebaut und dessen prinzipielle Eigenschaften übernommen.<br />
Ein deutlicher Unterschied zu Prozessen für die Systementwicklung ergibt sich jedoch durch<br />
die nur allmähliche Anreicherung des Modells mit Informationen: Während bei der Systementwicklung<br />
das Pflichtenheft von Anfang an vorliegt und inkrementell abgearbeitet werden kann,<br />
müssen bei der Anforderungserstellung die benötigten Informationen Schritt für Schritt „aus<br />
dem Nichts” erzeugt werden. Dies erfordert eine zeitliche Staffelung der einzelnen Aktivitäten<br />
im Prozess, was durch eine Berücksichtigung der einzelnen erforderlichen Aufgaben zur Erstellung<br />
der <strong>Anforderungsspezifikation</strong> erreicht wird. Diese Aufgabenorientierung wird in Abschnitt<br />
6.2.3 beschrieben.<br />
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