Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...
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enthalten ist. So verfügt die beispielhafte Bahnübergangssicherungsanlage - je nach Konfiguration<br />
- über 4 bis 6 Lichtzeichenanlagen für die Straßenverkehrsteilnehmer. Im Modell wird dies<br />
über ein Teil „Lichtzeichenanlage” vom Typ „LzA” mit der Multiplizitätsangabe „[4...6]” dargestellt.<br />
Bild 5.21 zeigt die oben beschriebenen Konstrukte.<br />
Zur Subsystemarchitektur gehört weiterhin eine Darstellung der Verbindungen der einzelnen<br />
Subsystemkomponenten untereinander und mit den Ports des SuB. Dazu bietet sich der aus<br />
der UML übernommene connector (Konnektor) an, der eine zunächst unspezifische Verbindung<br />
zweier Komponenten repräsentiert. In [OMG07-2, S. 175] heißt es:<br />
„[Connector] specifies a link that enables communication between two or more<br />
instances. [. . . ] The link may be realized by something as simple as a pointer or by<br />
something as complex as a network connection. In contrast to associations, which<br />
specify links between any instance of the associated classifiers, connectors specify<br />
links between instances playing the connected parts only.”<br />
Diese allgemeine Definition eines Verbindungselements ist sehr gut geeignet für die Verwendung<br />
in einem Anforderungsmodell, da so implizite Annahmen über die Realisierung der Verbindung<br />
ausgeschlossen werden können. Differenziert wird allerdings die Funktion des Konnektors über<br />
ein Typ-Attribut, für das es zwei Ausprägungen gibt: Den delegate-Konnektor und den assembly-<br />
Konnektor. Die erste Funktion wird in der UML-Spezifikation definiert als:<br />
„A delegation connector is a connector that links the external contract of a component<br />
(as specified by its ports) to the internal realization of that behavior by the<br />
component’s parts. It represents the forwarding of signals (operation requests and<br />
events): a signal that arrives at a port that has a delegation connector to a part or to<br />
another port will be passed on to that target for handling.” [OMG07-2, S. 154]<br />
Ein Konnektor muss demnach dann vom Typ delegate sein, wenn er Stoff- oder Informationsflüsse<br />
von einem Port an der Systemgrenze zur verantwortlichen Subsystemkomponente weiterleitet.<br />
Dies ist im Bild 5.21 auf der nächsten Seite beispielsweise beim Konnektor vom Port<br />
„p_Einschaltsensor” zur Komponente „ES” der Fall. Diese Verknüpfung beider Elemente sagt aus,<br />
dass die Komponente „ES” diejenige Funktionalität innerhalb des SuB realisiert, die jenes über<br />
den Port „p_Einschaltsensor” seiner Umwelt anbietet.<br />
Die assembly-Ausprägung eines Konnektors hingegen dient der Subsystem-internen Verbindung<br />
zweier funktional abhängiger Teile, wobei der eine Teil dem anderen Teil eine benötigte Dienstleistung<br />
anbietet. In der UML-Spezifikation heißt es:<br />
„An assembly connector is a connector between two components that defines that<br />
one component provides the services that another component requires.” [OMG07-2,<br />
S. 154]<br />
Ein solches Verhältnis besteht beispielsweise zwischen BÜ-Steuerung und Einschaltsensor. Die<br />
BÜ-Steuerung benötigt für das Einschalten der Sicherungsanlage die Information über einen<br />
sich näherndes Schienenfahrzeug. Der Teil „ES” stellt diese Funktionalität bereit und liefert entsprechende<br />
Ausgaben an die BÜ-Steuerung. Daher sind beide Teile über ein assembly-Konnektor<br />
miteinander verbunden.<br />
Mit den beschriebenen Modellelementen sind die ersten beiden in 5.1.4.5.1beschriebenen Anforderungen<br />
an eine Subsystemsicht erfüllt. Die Zuteilung des Systemverhaltens auf die einzelnen<br />
Subsystemkomponenten hingegen erfolgt nicht in den Diagrammen der Subsystemsicht, sondern<br />
in den Verhaltensdiagrammen der Systemebene durch Swimlanes. Diese Konstrukte sind<br />
in 5.1.4.4.6 beschrieben.<br />
Die verwendeten Modellelemente sind in Tabelle 5.6 zusammengefasst.<br />
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