Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...
Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...
Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5.1.4.5.2. Modellierung der Subsystemsicht mit der SysML<br />
Die Subsystemsicht besteht aus zwei wesentlichen Elementen: Der Definition der Subsystemkomponenten<br />
und der Zusammenstellung dieser Komponenten zu einer Subsystemarchitektur.<br />
Die Definition der Subsystemkomponenten erfolgt dabei auf Blockebene, was bedeutet, dass diese<br />
zunächst als generische Komponenten ohne Betrachtung ihrer spezifischen Verwendung in einem<br />
System modelliert werden. Die konkrete Rolle, die eine Subsystemkomponente im betrachteten<br />
Teilsystemkontext übernimmt, wird dann in der Systemarchitektursicht festgelegt. Verfügt<br />
eine Bahnübergangssicherungsanlage beispielsweise über zwei Radsensoren, die als Einschaltbzw.<br />
Ausschaltkontakt verwendet werden, so ist die abzubildende Subsystemkomponente der<br />
Radsensor. Einschalt- und Ausschaltkontakt sind die konkreten Verwendungen dieser Komponente<br />
in einem speziellen Systemkontext 6 .<br />
Geeignetes SysML-Sprachelement für die Subsystemkomponenten sind Blöcke, die mit dem Stereotyp<br />
Subsystem gekennzeichnet werden. Um zu zeigen, dass sich die Subsystemkomponenten<br />
in der Gliederungshierarchie unterhalb des jeweils zugehörigen SuB befinden, sollten sie als<br />
dessen innere Elemente modelliert werden.<br />
Die Zusammenstellung der so definierten Subsystemkomponenten zur Subsystemarchitektur erfolgt<br />
über internal block diagrams (interne Blockdiagramme). Diese stellen die SysML-Variante<br />
der aus der UML bekannten composite structure diagrams (Kompositionsstrukturdiagramme) dar<br />
und dienen einem ähnlichen Zweck, der in der UML-Spezifikation folgendermaßen definiert ist:<br />
„A composite structure diagram depicts the internal structure of a classifier, as well<br />
as the use of a collaboration in a collaboration use.” [OMG07-2, S. 191]<br />
Insbesondere der erste Teil dieser Spezifikation entspricht der im Folgenden beschriebenen Nutzung<br />
der internen Blockdiagramme. Über die Forderungen der UML hinausgehend, erzwingt die<br />
SysML-Spezifikation eine strengere Zuordnung eines internen Blockdiagramms zum übergeordneten<br />
Block. So heisst es in [OMG07-1, S. 40]:<br />
„The diagram heading name for an internal block diagram [. . . ] must identify<br />
the name of a SysML block as its modelElementName. [. . . ] All the properties and<br />
connectors that appear inside the internal block diagram belong to the block that is<br />
named in the diagram heading name.”<br />
Im Anforderungsmodell wird diese Vorgabe durch die Modellierung des internen Blockdiagramms<br />
als inneres Element des SuB umgesetzt, wodurch alle im internen Blockdiagramm<br />
hinzugefügten Strukturen automatisch auch Teil des übergeordneten SuB sind. Das SuB selbst<br />
wird im internen Blockdiagramm durch den Diagrammrahmen repräsentiert. Alle Ports des SuB<br />
werden durch Portsymbole auf der Rahmenlinie dargestellt. Als Konsistenzbedingung (formale<br />
Definition in 5.1.5) muss gelten, dass alle Ports, die in der Systemabgrenzungssicht modelliert<br />
wurden, auch in der Subsystemsicht enthalten sind. In Bild 5.21 sind beispielsweise die Ports<br />
„p_Schrankenanlage” und „p_LZA” Beispiele für die Ports des SuB, die in der Subsystemsicht<br />
dargestellt werden.<br />
Die einzelnen Subsysteme werden durch parts (Teile) abgebildet, die eine spezifische Nutzung<br />
einer Subsystemkomponente darstellen. Teile sind deren Instanzen und entsprechen somit den<br />
Objekten im Kompositionsstruktur-Diagramm der UML. Konkret erfolgt die Instanziierung durch<br />
die Typ-Zuweisung einer der definierten Subsystemkomponenten zum jeweiligen Teil. Im obigen<br />
Beispiel des Bahnüberganges existieren im internen Blockdiagramm beispielsweise die Teile<br />
„Einschaltkontakt” und „Ausschaltkontakt”, beide vom Typ „Radsensor”. Teile können über Multiplizitäten<br />
verfügen, die angeben, wie oft ein bestimmtes Teil im konkreten Subsystementwurf<br />
6 Der Radsensor könnte in einem anderen Kontext beispielsweise auch als Achszählpunkt verwendet werden<br />
72