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Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...

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Auch die Sequenzdiagramme stellen somit eine Blackbox-Sicht auf das SuB des aktuellen Teilmodells<br />

dar. Dargestellt wird nur die nach außen sichtbare Interaktion, nicht aber die inneren<br />

Abläufe, die zur Erzielung dieser Interaktionen führen. Aus diesem Grund sollte auf die Verwendung<br />

von so genannten Nachrichten an sich selbst verzichtet werden, die innerhalb des SuB<br />

ablaufende Ereignisse beschreiben.<br />

Für die Inhalte der ausgetauschten Nachrichten können auch hier wieder bestimmte Konsistenzregeln<br />

abgeleitet werden: Alle Signale, die über Nachrichten zwischen den Objekten in einem<br />

Sequenzdiagramm ausgetauscht werden, müssen auch in den Diagrammen der Systemabgrenzung<br />

und der Anwendungsfalldefinition enthalten sein. Weiterhin muss gelten, dass die Menge<br />

der unterschiedlichen Signale über alle Szenarien und alle Anwendungsfälle genau der Menge<br />

der Nachrichten entspricht, die auch in der Systemabgrenzung abgebildet ist. Weiterhin muss<br />

die Menge der Akteure in der Szenariensicht - die hier durch Lebenslinien repräsentiert werden<br />

- der Menge der Akteure in den anderen betroffenen Sichten entsprechen. Details und eine<br />

formale Spezifikation dieser Bedingungen finden sich in 5.1.5.<br />

Wie weiter oben schon angedeutet, sind jedoch nicht alle Konstrukte für die Modellierung von<br />

Sequenzdiagrammen im Rahmen dieser Arbeit sinnvoll einsetzbar. Dies betrifft insbesondere<br />

die operators (Operatoren), durch die sich für bestimmte Teile von Abläufen Schleifen und Entscheidungskonstrukte<br />

aufbauen lassen. Grundelement dafür sind die so genannten combined<br />

fragments [OMG07-2, S. 465], bei denen es sich prinzipiell um Ausschnitte aus Sequenzdiagrammen<br />

handelt, die als Block in andere Sequenzen integriert sind und dabei bestimmten<br />

Operatoren unterworfen werden können. Es existieren nach [OMG07-2, S. 466 ff.] acht verschiedene<br />

Operatoren:<br />

• alternatives - es wird zwischen verschiedenen Teilabläufen ausgewählt<br />

• option - ein Teil des Ablaufs ist optional und wird nur unter bestimmten Bedingungen<br />

ausgeführt<br />

• break - wie Option, nur dass danach das umgebende Szenario nicht weiter ausgeführt wird<br />

• parallel - die in einzelnen combined fragments dargestellten Operationen laufen parallel<br />

ab<br />

• strict und weak sequencing - spezifizieren den Grad der Sequenzialität zwischen verschiedenen<br />

combined fragments<br />

• negative - beschreibt einen Ablauf der auf keinen Fall eintreten darf<br />

• critical - Nachrichten innerhalb des combined fragment werden nicht durch Nachrichten<br />

anderer Fragmente überlagert<br />

Einige dieser Fragmente widersprechen dem hier beschriebene Prinzip der strengen Szenarioorientierung<br />

und sollen deshalb nicht für die Modellierung verwendet werden. Dies betrifft insbesondere<br />

die Operatoren alternatives, option und break. Diese Konstrukte ermöglichen verschiedene<br />

Entscheidungspfade innerhalb eines Sequenzdiagramms. Da allerdings jedes Sequenzdiagramm<br />

genau einen möglichen Ablauf innerhalb eines Anwendungsfalls beschreiben soll, ist es<br />

sinnvoller für mehrere alternative Abläufe auch jeweils verschiedene Sequenzdiagramme zu erstellen.<br />

Dies erhöht zwar die Anzahl an erforderlichen Diagrammen, aber ebenso die Lesbarkeit<br />

und Verständlichkeit. Zudem werden die Sequenzdiagramme - wie oben angemerkt - auch als<br />

Testfälle eingesetzt. Für diese Anwendung sind einzelne „flache” Szenarien ohne Entscheidungsstrukturen<br />

erforderlich.<br />

Die für die Szenario-Erstellung geeigneten Sprachelemente sind in Tabelle 5.3 aufgeführt.<br />

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