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Modellbasierte Anforderungsspezifikation sicherheitskritischer ...

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5.1.4.3. Szenariensicht<br />

Wie in 5.1.4.2.2 dargelegt, werden die Anwendungsfälle durch einzelne Szenarien weiter detailliert.<br />

In jedem einzelnen Szenario wird die Ausprägung des Anwendungsfalls unter einer<br />

Menge an definierten Randbedingungen beschrieben. Ändert sich eine der Randbedingungen,<br />

entsteht dadurch ein neues Szenario. Üblicherweise liegt beispielsweise für den Regelfall eines<br />

Anwendungsfalls und für alle möglichen Störungsfälle jeweils ein Szenario im Anforderungsmodell<br />

vor. Weitere Informationen zum Vorgehen bei der Szenarioerstellung finden sich in den<br />

entsprechenden Abschnitten der Prozessbeschreibung (Details zur entsprechenden Phase siehe<br />

Abschnitt 6.3.3.2).<br />

Ziel der Szenariensicht ist eine Darstellung der Interaktionen zwischen dem SuB und den Akteuren<br />

und damit eine Konkretisierung der Informationen aus der Systemfunktionssicht. Diese<br />

enthält lediglich die Information, dass ein Akteur mit einer bestimmten Systemfunktion assoziiert<br />

ist und mit dieser Informationen austauscht. Es fehlt jedoch eine Aussage, in welcher<br />

Richtung, in welcher Reihenfolge und in welchem zeitlichen Ablauf in bestimmten Situationen<br />

die einzelnen Informationen ausgetauscht werden, sprich, wie SuB und Umgebung interagieren.<br />

Ein Szenario beschreibt diese fehlenden Aspekte und spezifiziert damit<br />

• das Verhalten des SuB<br />

• beispielhaft in einer bestimmten Situation<br />

• in einer Teilmodell-bezogenen Blackbox-Sicht auf die Interaktion mit der Umgebung<br />

Die UML stellt mit der Gruppe der Interaktionsdiagramme Beschreibungsmittel bereit, durch die<br />

genau diese Aspekte beschrieben werden können. Die SysML enthält als Vereinfachung nur das<br />

sequence diagram (Sequenzdiagramm), das für die Modellierung der Szenariensicht angewendet<br />

wird.<br />

Wie der SysML-Spezifikation entnommen werden kann, entspricht die Intention der Sequenzdiagramme<br />

dabei recht genau den oben beschriebenen Anforderungen:<br />

„The sequence diagram describes the flow of control between actors and systems<br />

(blocks) or between parts of a system. This diagram represents the sending and<br />

receiving of messages between the interacting entities called lifelines, where time<br />

is represented along the vertical axis. The sequence diagrams can represent highly<br />

complex interactions with special constructs to represent various types of control<br />

logic, reference interactions on other sequence diagrams, and decomposition of lifelines<br />

into their constituent parts.” [OMG07-1, S. 107]<br />

Wie weiter unten jedoch noch gezeigt werden wird, sind die im letzten Satz angesprochenen<br />

komplexen Kontrollkonstrukte eher kontraproduktiv für die Lesbarkeit und Übersichtlichkeit<br />

und werden daher im Rahmen dieser Arbeit nicht verwendet.<br />

Sequenzdiagramme an sich bestehen aus zwei wesentlichen Elementen: den life lines (Lebenslinien),<br />

die je ein Objekt entlang einer Zeitachse repräsentieren und den messages (Nachrichten),<br />

die zwischen den Objekten ausgetauscht werden. Zu beachten ist, dass die Zeitachse im<br />

Sequenzdiagramm keine Skala besitzt. So ist zwar die Reihenfolge des Nachrichtenaustauschs<br />

durch die Reihenfolge der Nachrichtenpfeile im Diagramm determiniert, jedoch lassen die Abstände<br />

der einzelnen Nachrichten im Diagramm keinen Rückschluss auf den Echtzeitablauf der<br />

Kommunikation zu. Sollen zeitliche Randbedingungen berücksichtigt werden, muss dies explizit<br />

über timinig constraints (Zeitbedingungen) geschehen, über die eine Zeitspanne zwischen zwei<br />

Nachrichten definiert wird. Je nach verwendetem Ausdruck ist die Vorgabe eines Minimal- oder<br />

Maximalwertes oder einer exakten Zeitspanne möglich.<br />

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